Jazz – Round Midnight
Montag, 23. Januar 2023, 23:30 bis
00:00 Uhr
Eine Sendung von Sarah Seidel
Er war erst 18, als er 1961 sein Debüt-Album "New Vibe Man In Town" für das Label RCA einspielte: Gary Burton war damals "der neue Vibrafon-Mann" in New York. Mit seiner Vier-Schlägel-Technik, seinem absoluten Gehör und seiner Brillanz als Spieler sorgte der Musiker, der 1943 in Anderson im US-Bundesstaat Indiana geboren wurde, in der Jazz-Szene für Furore.
Er war in den 1960er Jahren einer der ersten, die Jazz mit Rock fusionierten und Jazz mit Country-Musik. Zwischen 1971 und 2004 gehörte Gary Burton zu den Lehrenden am Berklee College Of Music in Boston, eine Talentschmiede für Jazzmusiker, deren Dekan er sogar später wurde. 1963 war er Mitglied in der Band des Pianisten George Shearing und spielte im Jahr danach mit Stan Getz - in der Phase, als die Bossa Nova-Welle nach Amerika geschwappt war und der Saxofonist gerade erfolgreich mit Astrud Gilberto tourte.
1967 gründete Gary Burton sein eigenes Quartett mit dem Bassisten Steve Swallow, dem Gitarristen Larry Coryell und dem Schlagzeuger Roy Haynes. Eine Band, in der zeitweilig auch Gitarristen wie Pat Metheny und John Scofield spielten.
Im Januar 2023 wird Gary Burton 80 Jahre alt
Eine besondere musikalische Beziehung pflegte Gary Burton mit dem Pianisten Chick Corea. 40 Jahre lang spielten die beiden zusammen im Duo und gewannen mit ihren gemeinsam eingespielten Alben insgesamt sechs Grammys.
2017 hängte Gary Burton seine fast 60 Jahre währende Karriere aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel, seine Abschiedstournee absolvierte er im selben Jahr zusammen mit dem japanischen Pianisten Makoto Ozone. Schon 2015 war Arne Reimer zuhause bei Gary Burton in Fort Lauderdale, Florida, und hat mit ihm über die Geschichte seines Instruments, die Entwicklung des Vibrafon-Spiels und seine lange Karriere gesprochen.