Das Sonntagskonzert
Sonntag, 29. Januar 2023, 11:00 bis
13:00 Uhr
Die Bremer Philharmoniker und ihr Generalmusikdirektor Marko Letonja wandeln zwischen den Welten - und zwar beidseitig des Atlantiks. Antonín Dvořák verwendete in seiner 8. Sinfonie - uraufgeführt 1890 in Prag - eine ganz eigene Klangsprache, mit der er sich von den großen Vorbildern Beethoven und Brahms emanzipieren wollte. In dem von Heiterkeit und Lebensfreude geprägten Werk schwingt viel böhmische Volksmusik mit. Damit wurde die Sinfonie zu einem Bindeglied zwischen der europäischen Tradition und den Klängen der Neuen Welt, in die Dvořák bald darauf als Direktor des New Yorker National Conservatory of Music eintauchen konnte.
"Porgy and Bess" - eine American Folk Opera
Stilistische Vielseitigkeit bewies auch George Gershwin mit "Porgy and Bess". Indem er spätromantische Klänge mit Avantgardetechniken und afroamerikanischen Elementen aus Jazz, Spiritual und Blues verband, schuf er eine American Folk Opera. Nicole Cabell und Eric Greene begeisterten in den Titelpartien bereits an der English National Opera und im Theater an der Wien. Beim Musikfest Bremen verwandelten sie den Großen Saal der Glocke mit Gershwins genialem Wurf in den berühmt gewordenen Straßenzug "Catfish Row" in Charleston, South Carolina.
Tschaikowskys Violinkonzert - Prüfstein für Geigenvirtuosen
Wenige Tage vor diesem Konzert stellte sich die 1999 in Tokio geborene Geigerin Moné Hattori vor, Gewinnerin von fünf internationalen Violinwettbewerben. Die Kritik schwärmt von ihrem technisch brillanten, emotional berührenden und leidenschaftlichen Spiel - beste Voraussetzungen für Tschaikowskys Violinkonzert, das zwischen virtuosem Temperament und zerbrechlicher Melancholie pendelt. Die junge italienisch-türkische Dirigentin Nil Venditti leitete an diesem Abend die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen.