Das Sonntagskonzert
Sonntag, 19. März 2023, 11:00 bis
13:00 Uhr
Das Klavierkonzert Nr. 1 von Johannes Brahms und Hannover gehören zusammen. Denn hier wurde das Werk aus der Taufe gehoben: 1859 spielte der junge Komponist selbst die Uraufführung im Hoftheater unter der Leitung von Joseph Joachim.
Heimspiel für ein gutes Team
Beim Abschlusskonzert des Brahms-Festivals, das zugleich zur Reihe "Klassik Extra" gehört, übernimmt Martin Helmchen die Solopartie. Auch er kennt Hannover gut, da er einst bei Arie Vardi an der Hochschule für Musik, Theater und Medien studiert hat. Heute ist Helmchen ein international agierender Pianist und einer der interessantesten Musiker der jüngeren Generation. Ein besonders gutes Team bildet er zusammen mit Andrew Manze, mit dem er jüngst die Beethoven-Klavierkonzerte eingespielt hat, wofür es auch gleich einen Gramophone Award gab. Außerdem steht mit der zweiten die wohl heiterste Brahms-Sinfonie auf dem Programm. Über all dies wird im Gespräch mit Friederike Westerhaus eine ganze Menge zu erfahren sein.
Gefeiert in Hannover, durchgefallen in Leipzig
Das Publikum in Hannover war begeistert, als Brahms' Klavierkonzert Nr. 1 dort erstmalig erklang. Doch nur wenige Tage später fiel das Werk in Leipzig durch. Danach brauchte es einige Zeit, bis es sich endgültig im Musikleben etabliert hatte. Mit der emotionalen Vehemenz dieses Konzerts mutete Brahms den damaligen HörerInnen aber auch Einiges zu, und zwar vom ersten Takt an.
Das Trauma Beethoven überwunden
Was hatte es Brahms gekostet, seine erste Sinfonie zu vollenden! Aber mit der erfolgreichen Uraufführung 1876 trat er endgültig aus dem Schatten des bewunderten Meisters Beethoven. Und gleich im Jahr darauf ließ Brahms seine Sinfonie Nr. 2 folgen. Dass er sie mit leichter Hand schrieb, ist ihr durchaus anzuhören. Nach der Uraufführung durch die Wiener Philharmoniker vermeldete der berühmt-berüchtigte Kritiker Eduard Hanslick: "Die zweite Symphonie scheint wie die Sonne erwärmend auf Kenner und Laien, sie gehört allen, die sich nach guter Musik sehnen".