Das Sonntagskonzert
Sonntag, 12. Februar 2023, 11:00 bis
13:00 Uhr
Als Sophie Rohde verlangte: "Papa, du musst das bitte unbedingt mal machen!", ließ ihr Vater Mark sich nicht lange bitten. "Aus Italien" und das zweite Hornkonzert von Richard Strauss schätzt auch der Schweriner Generalmusikdirektor sehr. Also setzte er ein ganzes Strauss-Programm für die Mecklenburgische Staatskapelle an und lud sich einen namhaften Solisten ein: Stefan Dohr, Hornist bei den Berliner Philharmonikern.
Musik der inneren Emigration
Mit seinem zweiten Hornkonzert von 1942 hatte Richard Strauss kurz vor seinem Lebensende ganz bewusst die äußeren Umstände ausgeblendet: seine schlechte Gesundheit, den Zweiten Weltkrieg und die Sorge um seine Familie. Gewidmet war das Werk seinem Vater, "also, es ist deutlich eine Sehnsucht nach den schönen Zeiten zu spüren", sagt Mark Rohde.
Musikalisches Zwitterwesen
"Aus Italien" war 1886 das Ergebnis einer klassischen Bildungsreise, die auch Richard Strauss unternommen hatte. Seine Impressionen aus der Campagna, aus Rom, vom Strand in Sorrent und aus Neapel verarbeitete er in einer "sinfonischen Fantasie" - also weder einer Tondichtung noch einer Sinfonie. Und im letzten Satz zitierte Strauss das, was er irrtümlich für eine neapolitanische Volksweise hielt: "Funiculì, Funiculà" - und handelte sich damit einen Rechtsstreit mit dem Komponisten ein!
Bläserserenade mit Humor
Auch die melodienselige Serenade für dreizehn Blasinstrumente - ein weiteres Frühwerk - wartet mit einem überraschenden Schluss auf: Für den letzten Akkord - und nur für den letzten Akkord - lässt Strauss noch einen Kontrabassisten aufmarschieren. Ein Scherz des erst siebzehnjährigen Komponisten oder ein Zeichen für besonderen Klangsinn?