Das Sonntagskonzert
Sonntag, 22. Januar 2023, 11:00 bis
13:00 Uhr
"Ein wunderbarer Ton, sehr raffiniertes Vibrato, eine makellose linke und rechte Hand und ein wahrer Musiker", begeisterte sich Anne-Sophie Mutter über den spanischen Cellisten Pablo Ferrández. Die legendäre Geigerin hatte bereits eine gemeinsame Europa-Tournee mit ihrem jungen Kollegen angesetzt, dann machte der erste Corona-Lockdown die Pläne zunichte.
Nichtsdestotrotz trat Pablo Ferrández bereits mit weltweit führenden Ensembles auf. Nun konzertiert er erstmals mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und hat dafür Ernest Blochs "Schelomo" im Gepäck.
Bloch: König Salomos Rat
Das Cello verkörpert in Blochs spätromantischer Programmmusik die Stimme König Salomos (hebräisch: Schelomo). Der weise Herrscher ist im Gespräch mit seinem Volk, das wiederum dargestellt wird vom vielstimmigen Orchester. In orientalischen Klangfarben fängt der Komponist den jüdischen Geist der alttestamentarischen Geschichte ein.
Erina Yashima verkörpert eine neue Dirigentengeneration
Sie ist in Hannover aufgewachsen und wurde bereits früh am IFF (Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter) der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover ausgebildet. Die deutsch-japanische Dirigentin Erina Yashima. Mit großen Dirigenten hat sie bereits zusammengearbeitet - wie Riccardo Muti, Bernard Haitink und Zubin Mehta. Konzerte dirigierte sie in Europa und den USA. Seit September ist sie 1. Kapellmeisterin an der Komischen Oper in Berlin. In Hamburg feiert sie nun ein Dreifach-Debüt: das erste Dirigat in der Elbphilharmonie, die erste Zusammenarbeit mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und das erste Live-Konzert im Radio.
Roustom & Dvořák: Naher Osten und Pastorale
Das Bibelepos verbindet die Erina Yashima mit der Gegenwart in Nahost. Dafür wählt sie das Orchesterstück "Ramal" des gebürtigen Syrers Kareem Roustom. Es ist ein "vorwärtstreibendes, farbenprächtiges und unmittelbar ansprechendes Werk", schrieb die New York Times. Der Komponist hatte es 2014 für Barenboims West-Eastern Divan Orchestra geschrieben. Zum Abschluss ihres Debütkonzerts entscheidet sich die Heilbronnerin für Antonín Dvořáks beschwingte Sinfonie Nr. 5. Sie wird wegen der anmutig volkstümlichen Melodien auch seine "Pastorale" genannt.
Moderation: Philipp Cavert