Pianist Lukas Sternath erhält Osnabrücker Musikpreis
Eine Auszeichnung nach der anderen räumt der 21-jährige Pianist Lukas Sternath zurzeit ab. Begonnen hat er seine musikalische Karriere als Wiener Sängerknabe. Beim 71. Internationalen ARD-Musikwettbewerb in München bekam er den ersten Preis, heute erhält er den Osnabrücker Musikpreis.
In blauem Kapuzenpulli und Jeans sitzt Lukas Sternath am Klavier. Aufmerksam und entspannt. Der 21-Jährige schaut immer wieder um sich, in die Gesichter der Musiker oder in Richtung Publikum. Auszeichnungen sammelt der gebürtige Wiener derzeit am laufenden Band. Der Erfolg ist ihm zwar nicht in den Schoss gefallen, aber ein harter Weg sei es nicht gewesen: "Natürlich investiert man viel Zeit", sagt er. "Aber ich wollte das immer machen und es hat mir eigentlich immer Spaß gemacht. Mir wurde nie gesagt, das musst du machen. Wenn mir das jemand sagt, dann sperre ich mich total, dann mach' ich zu."
Sternath beginnt im Alter von fünf Jahren Klavier zu spielen
Bereits mit fünf Jahren hat er begonnen Klavier zu spielen. Schon als kleines Kind habe er auf allem rumgetrommelt, was ihm in die Quere kam. Angefangen hat seine musikalische Karriere bei den Wiener Sängerknaben. Vier Jahre ist er mit dem Chor um die Welt gereist und stand auf vielen großen Bühnen. Aktuell studiert Lukas Sternath in Hannover bei Igor Levit. Mit ihm lerne er anders als bei seinen Lehrern zuvor. Vor allem ganzheitlicher. "Es geht eben über eine Beethoven Sonate hinaus. Es geht ums Leben", erklärt der 21-Jährige. "Es ist nicht nur langsamer hier und schneller da, sondern es geht darum, was hinter den Noten steckt. Was willst du ausdrücken? Wieso gibt es heutzutage Konzerte? Was bedeutet das für Dich?"
Generalmusikdirektor des Osnabrücker Theaters lobt Fähigkeiten des Pianisten
Andreas Hotz, der die Proben dirigiert, freut sich auf die Konzerte mit dem jungen Talent. Der Generalmusikdirektor des Osnabrücker Theaters ist Juryvorsitzender beim Osnabrücker Musikpreis. Als er Lukas Sternath im ARD-Musikwettbewerb gesehen hat, war er sofort überzeugt: "Wir haben das vierte Klavierkonzert von Rachmaninow gehört, das vor allem durch seine Virtuosität, durch seine tückischen Passagen beeindruckt", erzählt Hotz. "Er hat sich ganz klar von den anderen Bewerbern abgesetzt, die alle das Konzert auf sehr hohem Niveau interpretiert haben. Er hat eine viel tiefere Schicht vom Verständnis dieses Werks und war als einziger in der Lage, sich wirklich ins Orchester zu interagieren. Das ist es, was ihn von einem reinen Tasten-Spieler abhebt und zu einem richtigen Musiker macht."
Sternath: "Musik bedeutet für mich Mensch sein"
In diesem Jahr wird Lukas Sternath häufiger in Osnabrück mit dem Sinfonieorchester zu hören sein. Das nächste Konzert ist im April geplant. Als Artist in Residence wird er auch einen Workshop für Kinder und Jugendliche anbieten. Dabei möchte er gerne eins weitergeben: Dass ein Funken überspringt. "Meine Liebe zur Musik ist so unendlich und es nimmt mit den Jahren noch zu. Das find ich so schön, dass es sich überhaupt nicht abnützt, sondern intensiver wird. Musik bedeutet für mich Mensch sein."
Eine Aufzeichnung des Konzertes mit Lukas Sternath und dem Osnabrücker Sinfonieorchester hören Sie am 08. Mai auf NDR Kultur.