Maurice Ravel zum 150. Geburtstag - Meister der flirrenden Klangfarben
Maurice Ravel wurde am 7. März 1875 im französischen Ciboure geboren und ist am 28. Dezember 1937 in Paris gestorben. Der Komponist gilt als Meister des französischen Impressionismus - dabei hat ihn vor allem ein ostentativ gleichbleibender Rhythmus weltberühmt gemacht.
"Ich habe nur ein Meisterwerk gemacht, das ist der Boléro; leider enthält er keine Musik", so hat es Ravel selbstkritisch formuliert. 1828 hatte er das Werk ursprünglich als Ballett für die Tänzerin Ida Rubinstein komponiert. Seine Idee: Nur ein kurzes Thema 18 Mal wiederholen und in einem großen Crescendo bis zur Eruption steigern. Das sorgte bei der Uraufführung zwar durchaus für Applaus, ließ bei Vielen aber auch ein Gefühl der Irritation und Ratlosigkeit zurück.
Dabei zeigt Ravel auch im Boléro, was er in anderen berühmten Werken wie "Daphnis e Chloé", "La Valse" oder dem schillernd-hintergründigen Klavierzyklus "Miroirs", geradezu meisterhaft auskomponiert hat: sein Gespür für ungewöhnliche, flirrende Klangfarben, fein abgestufte Klangebenen und Rhythmen, die er präzise wie ein Schweizer Uhrmacher ausgearbeitet hat. "Er schreibt keine Musik, er malt mit Tönen", schwärmte Igor Strawinsky. NDR Kultur feiert den 150. Geburtstag dieses großen französischen Klangpoeten auf NDR Kultur mit Konzerten, Sendungen und Gesprächen.