Neues Album "Mayhem": Hat uns Lady Gaga noch etwas zu sagen?
Zusammen mit Joaquin Phoenix ist Lady Gaga für ihre Rolle in "Joker: Folie à deux" mit dem Spottpreis “Goldenen Himbeere” ausgezeichnet worden. Am Freitag, 7. März, erscheint ihr neues Album "Mayhem". Erste Songs zeigen, wohin die Reise geht - oder auch nicht.
Wer ist Lady Gaga? Und wenn ja, wie viele? Diese Fragen lassen sich anlässlich ihres Videos zur aktuellen Single "Abracadabra" wieder nicht abschließend beantworten. Da sieht man Lady Gaga in einer Art alttestamentarischen Tanzperformance, in der normschöne Körper zitternd umeinander kreisen. Zu rollenden Elektro-Beats geht es um Himmel und Hölle, Unterwerfung und Lust. Am Ende schreit sich die Musikerin die Kehle aus dem Leib.
Lady Gaga: Eine Figur, die unendliche Verknüpfungen spinnt
Es sind Inszenierungen wie diese, weshalb die Popkritik für Lady Gaga schon immer große Worte gefunden hat: Man hat sie, mit Joseph Beuys, als "soziale Skulptur" beschrieben, als Figur, die unendliche Verknüpfungen spinnt: mit ihren Fans und anderen Kunstformen. Geschlechtsidentität, Gefangenschaft im eigenen Körper - all das kann überwunden werden, suggerierte Gagas Inszenierung Anfang der Nullerjahre. Was damals spektakulär war, ist zur neuen Normalität im Pop geworden.
Lady Gaga hat nach neuen Rollen gesucht: Sie hat mit Tony Bennett ein Jazz-Album aufgenommen. Und geschauspielert. Nicht besonders erfolgreich im Film "Joker: Folie á Deux" (2024). Für ihre schlechte Leistung sind Gaga und ihr Schauspielpartner Joaquin Phoenix mit dem Spottpreis der "Goldenen Himbeere" ausgezeichnet worden - in der Kategorie "schlechteste Filmpaarung". Schon angenehmer und dazu passend ist, dass sie und Bruno Mars dieses Jahr einen Grammy Award in der Kategorie "Best Pop Duo/Group Performance" gewonnen haben.
Song "Disease": Ist die Rotzigkeit zurück?
Hört man die ersten Songs aus "Mayhem", Lady Gagas siebtem Album, fragt man sich schon, was die Musikerin uns heute noch zu sagen hat. "Disease", ein anderer neuer Song, klingt rotzig und aggressiv. Als wäre eine frühere Version von Gaga zurückgekehrt, eben jene aus den frühen 2000er-Jahren. Vielleicht ist das, angesichts der Weltlage, gar keine so schlechte Nachricht. Am Freitag wissen mir mehr.
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