Manfred Honeck & Francesco Piemontesi
Unter guten Freunden: Manfred Honeck kehrt zum NDR Elbphilharmonie Orchester zurück und dirigiert am 6. und 9. März Werke von Brahms und Dvořák. Den anspruchsvollen Solo-Part in Brahms' Klavierkonzert Nr. 2 übernimmt Franceso Piemontesi.
Musikalische Freundschaften
Manfred Honeck gehört mittlerweile zu den immer wieder gern gesehenen Stammgästen am Dirigentenpult des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Dieses Mal konfrontiert er Musik der beiden berühmten Komponisten-Kollegen und Freunde Johannes Brahms und Antonín Dvořák. Zur Seite steht ihm der Schweizer Pianist Francesco Piemontesi, der in der vergangenen Saison bereits mit Beethovens Viertem Klavierkonzert in der Elbphilharmonie überzeugte.
Brahms & Dvořák: Gegenseitige Bewunderung
"Das Beste, was ein Musiker haben muss, hat Dvořák." Mit diesen Worten empfahl die Wiener Komponisten-Kapazität Johannes Brahms einst einen bis dato außerhalb seiner Heimat völlig unbekannten Prager Kollegen an seinen international agierenden Verleger – und öffnete Dvořák damit das Tor zur Weltkarriere. Zwischen Brahms und seinem Schützling entwickelte sich in der Folge eine herzliche Freundschaft. Während der grüblerische Brahms voller Neid auf die "frische, lustige, reiche Erfindung" seines Kollegen blickte, orientierte sich der mehr intuitiv schaffende Dvořák bei seinen eigenen Arbeiten mit großem Respekt an Brahms' Werken.
Brahms' "Sinfonie mit Klavier" und Dvořáks "Pastorale"
Im Konzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters treffen sie nun aufeinander: Das großformatige Klavierkonzert Nr. 2 von Brahms und die frische Achte Sinfonie von Dvořák. "Erzählen will ich, dass ich ein kleines Klavierkonzert geschrieben mit einem ganz einem kleinen Scherzo". So verniedlichte ersterer seine ungewöhnlicherweise viersätzige Monster-Schöpfung im Vorfeld. Umso größer war die Überraschung, als das Publikum bei der Uraufführung eine Art "Sinfonie mit Klavier" erlebte. Trotz seiner übergroßen Anlage durchzieht das Konzert (in dessen langsamem Satz ein Cello die Melodieführung übernimmt) ein ausgesprochen lyrischer Duktus – genau wie Dvořáks Achte: Im freundlichen, pastoralen und zugleich doch sanft melancholischen Ton der Sinfonie scheint die Idylle der tschechischen Natur ihre Spuren hinterlassen zu haben. Das Werk schäumt geradezu über vor Ohrwurm-Melodien und orchestralem Temperament!