Jazzalbum der Woche: "Les Égarés" von Sissoko/Segal/Parisien/Peirani
Der westafrikanische Kora-Spieler Ballaké Sissoko, Cellist Vincent Segal, Akkordeonist Vincent Peirani und der Sopransaxofonist Émile Parisien schlossen einen Pakt zwecks spontaner Schöpfungsmomente.
Alles begann beim Festival "Les Nuits de Fourvière" auf einem Hügel mit Blick über Lyon: Dort trafen sich die vier Musiker im Juni 2019. Um des reinen Vergnügens willen begannen sie zu jammen und schon sehr bald wurde klar, dass man diesen spontanen Austausch fortsetzen wollte. "Les Égarés" - diejenigen, die sich verirrt haben waren geboren und formten fortan ein Quartett, das für Genre-Experimente und deren Überschreitung steht.
Weltvergessenes Dahindriften vierer "Verirrter"
Diese wurzeln unter anderem in der westafrikanischen Mandinka-Kultur, im vorderen wie fernen Orient, den trancehaften Spiralstrukturen früher Weather Report-Aufnahmen und nicht zuletzt in der französischen Musette Neuve-Kultur. Zutaten, aus denen ein neuer Musikfluss entstanden ist, für den sich alle in den Dienst einer gemeinsamen musikalischen Vision gestellt haben: intim miteinander verflochten, achtsam interagierend, verbunden in einem weltvergessenen Zustand genussvollen Dahindriftens. Oder um es mit den Worten Vincent Peiranis auszudrücken: "Ich habe noch nie ein Album in so einer Atmosphäre aufgenommen. Keiner von uns hat etwas vorgeführt, so dass die Musik viel kommuniziert, ohne dass man sie erzählen muss. Keiner von uns besaß die Wahrheit vorher: Wir haben sie nur gemeinsam gefunden."
"Les Égarés"
- Genre:
- Jazz
- Zusatzinfo:
- Label:
- ACT music
- Veröffentlichungsdatum:
- 31.03.2023
- Preis:
- 19,99 €