Play Jazz!
Dienstag, 19. März 2024, 22:33 bis
00:00 Uhr
Django Reinhardt - Eine Legende des europäischen Jazz
Für Duke Ellington war Django Reinhardt (1910-1953) "der kreativste Jazzmusiker außerhalb der USA". Hätte Django länger gelebt, meinte der Gitarrist Barney Kessel, hätte er "den Verlauf des zeitgenössischen Jazzgitarrenspiels verändert - vielleicht sogar den Verlauf der Musik selbst."
90 Jahre Quintette du Hot Club de France
1934 gründete Django mit dem Violinisten Stéphane Grappelli das "Quintette du Hot Club de France", das ausschließlich auf Saiteninstrumenten spielte. Sie waren Pioniere des europäischen Jazz und schufen einen Stil, der bis heute weltweit als "Jazz Manouche" bekannt ist. Django war ein Manouche, er gehörte zum französischen Zweig der Sinti und Roma. Um ihn ranken sich Geschichten und Legenden: das Leben im Wohnwagen trotz seines Ruhmes; die schweren Verbrennungen, durch die ihm nur noch zwei brauchbare Finger an seiner Greifhand blieben; das Überleben im von den Nazis besetzen Paris. Bis heute ist Django Reinhardt auf vielfältige Weise gegenwärtig - in Erinnerungen und als Inspiration.
NDR Jazzworkshop: Auf den Spuren Django Reinhardts
Hier setzt der NDR Jazzworkshop an - eine illustre Runde aus Frankreich, Spanien, England und Deutschland, die noch nie gemeinsam auf einer Bühne zu erleben war. Jeder ist mit der Musik des "Hot Club" verbunden. Bassist Jean-Philippe Viret spielte in der Band des späten Stéphane Grappelli. Violinist Mathias Lévy hat ein viel beachtetes Grappelli-Tribute aufgenommen. Javier Sanchez, ein profilierter E-Gitarrist, hat in Spanien ein akustisches Django-Projekt. Martin Taylor spielte nicht nur mit Jeff Beck, George Harrison und Gary Burton, sondern auch mehr als zehn Jahre an der Seite von Stéphane Grappelli. Taylor entstammt einer englischen Sinti- und Roma-Familie. Sein deutscher "Cousin" Giovanni Weiss pendelt am liebsten zwischen Django und George Benson.
Das Workshop-Konzert erinnert an die Geschichte Django Reinhardts und des "Quintette du Hot Club de France". Dazu schlüpft der Schauspieler Burghart Klaußner in die Rolle Djangos - in einem Monolog, den der renommierte Autor Bert Noglik verfasst hat.