Vorwürfe gegen Rammstein: Lindemann schaltet Anwälte ein
Mehrere Frauen haben schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann erhoben. Nun hat der Sänger eine Anwaltskanzlei eingeschaltet.
Gegen den Vorwurf, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.-o.-Tropfen oder Alkohol betäubt worden, um Till Lindemann sexuelle Handlungen an ihnen zu ermöglichen, geht der Sänger nun juristisch vor. "Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr", heißt es in einer Presseerklärung der Kanzlei Schertz Bergmann, die Lindemann in der Sache juristisch vertritt. Zudem kündigte die Kanzlei an, gegen "unzulässige Verdachtsberichterstattung" vorzugehen. Es sei wiederholt versäumt worden, "hinreichend Beweistatsachen" zu recherchieren. In fast allen Fällen habe eine "nachhaltige Vorverurteilung" stattgefunden und es sei mehrfach versäumt worden, eine Stellungnahme von Lindemann einzuholen.
NDR/SZ-Recherche zeigt System der Anbahnung
Auch der NDR und die "Süddeutsche Zeitung" hatten am 2. Juni Recherchen zu den Vorwürfen gegen Till Lindemann veröffentlicht. Sie beschreiben ausführlich ein System der Anbahnung. Bei Konzerten der Band wurden Frauen offenbar gezielt für Sex mit Lindemann rekrutiert. Mehr als ein Dutzend Frauen berichten in Gesprächen mit den Reporterinnen und Reportern von NDR und SZ davon, wie sie von mehreren Menschen aus dem Umfeld von Lindemann gezielt angesprochen worden seien, häufig über Instagram oder auf den Konzerten selbst, um zu speziell für Lindemann organisierten Aftershowpartys zu kommen.
Mehrere dieser Frauen haben ihre Erzählungen an Eides statt versichert. Zudem belegen zahlreiche Screenshots von WhatsApp- und Instagram-Chats sowie Fotos die Aussagen der Frauen. Auf konkrete Fragen von NDR und SZ äußerten sich damals weder Lindemann noch das Management von Rammstein inhaltlich zu den Vorwürfen.