Mitmach-Aktion für Jüngere: Komponist György Ligeti entdecken
Die ARD Woche der Musik, die am 20. März deutschlandweit begonnen hat, möchte vor allem das jüngere Publikum auf den Komponisten György Ligeti aufmerksam machen. Ein Beispiel aus dem Rolf-Liebermann-Studio in Hamburg.
Seine Musik ist in Filmen verwendet worden, zum Beispiel von Stanley Kubrick im berühmten Soundtrack zu "2001. Odyssee im Weltall". Aber ebenso in Konzertsälen hat der Komponist György Ligeti mit seinen Werken Maßstäbe gesetzt, zählt zu den großen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Im Mai wäre er 100 Jahre alt geworden.
Nicht nur Festivals und Konzertveranstalter würdigen ihn in diesem Jahr verstärkt mit Programmen. Auch die ARD Woche der Musik, die am 20. März deutschlandweit begonnen hat, möchte vor allem das jüngere Publikum auf Ligeti aufmerksam machen. Verschiedene Schulprojekte und Konzerte werden angeboten. Im Zuge dessen fanden auch in Hamburg im Februar bereits Mitmach-Konzerte für Schulklassen statt.
200 Grundschulkinder aus Hamburg begegnen der Musik Ligetis
Etwa 200 hellwache und aufgeregte Grundschulkinder im Alter von acht bis zehn Jahren sitzen im Rolf-Liebermann-Studio in Hamburg. Mit pinken Haaren, in Raumfahrtanzügen, verkleidet als Harry Potter, als Vampire, Einhörner und Indianer. Es ist Rosenmontag. Und nicht nur darum hat sich auch Christina Dean, die das Mitmach-Konzert mit fünf Musikern des NDR Elbphilharmonie Orchesters organisiert hat, ein buntes Programm ausgedacht.
Geschichten und Musikbeispiele - komprimiert auf eine Stunde
Es ist ein Einblick in das Leben eines Komponisten, mit Geschichten und Musikbeispielen, komprimiert auf etwa 60 Minuten. Neben den Musikern gibt es Kostüme und Mitmach-Aktionen auf der Bühne, um den Tag möglichst abwechslungsreich zu gestalten.
Es sind zwei Musikstile, die überraschend gut zusammenpassen. Und auch Ligetis modernere Klänge werden wie selbstverständlich zu musikalischen Gesten: Die Kinder entdecken wiederkehrende Rhythmen und Motive, sie folgen Christina Deans Spielanweisungen, strecken die Arme in die Höhe und winken von den Sitzreihen.
Das erste Motiv heißt einfach "tidildidi hallo". Kinder, die auf die Bühne gebeten wurden, lassen Tütenpuppen auferstehen und wieder verschwinden, je nach Motiv; und sie sind verkleidet als Clown, als frierende Madame, als alter Herr mit Rückenschmerzen, je nachdem, wie die Musik klingt und wirkt.
"Man hätte keinen besseren Einstieg finden können, um Kindern klassische Musik nahe zu bringen"
Mehrere Mitmachkonzerte zum 100. Geburtstag haben Christina Dean und das Bläserquintett des NDR Elbphilharmonie Orchesters für unterschiedliche Altersklassen angeboten. Insgesamt 1.160 Kinder aus Hamburg und dem Hamburger Umland - von Haseldorf bis Bargteheide - hatten hörbar Spaß und waren begeistert. Und die Lehrerinnen und Lehrer ebenfalls: "Die Kinder sind kaum in klassischen Konzerten gewesen. Und dass das jetzt theaterpädagogisch so hervorragend begleitet wurde, war für die Kinder, die unruhig und bewegungsbedürftig sind, ideal. Man hätte keinen besseren Einstieg finden können, um Kindern klassische Musik nahe zu bringen!"