16 Grundschulen beim Rudelsingen am Theater Lübeck
Eine Band, eine große Leinwand für den Text und natürlich: ein Publikum. Das braucht es für ein großes Rudelsingen. Ein solches gab es für Kinder von insgesamt 16 Grundschulen im Lübecker Theater.
Da war eine ganze Menge los im Großen Saal des Theaters in Lübeck. Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse strömten voller Vorfreude auf ihre Plätze. Auch Verena Meier war dabei. Sie ist Lehrerin an der Marienschule Lübeck und brennt fürs gemeinsame Singen: "Es verbindet die Kinder untereinander. Durch dieses gleichmäßige Atmen, was wir beim Singen haben, sorgt es für eine richtig gute Stimmung und Entspannung hinterher. Das gibt immer ein gutes Gefühl."
Der Spaß beginnt schon beim Einsingen
"Schön, dass ihr da seid! Mensch, ihr seid ja viele", begrüßt der musikalische Leiter Martin Berner die rund 600 Kinder. Mit ihm auf der Bühne stehen noch vier weitere Musiker und Sängerin Sarah Sieprath. Sie macht mit den Kindern als erstes: Einsing-Übungen. "Es macht mega Spaß, weil sie auch so laut mitsingen. Das gibt eine wunderbare Energie."
Vogelhochzeit im Raggae-Stil
Die Band singt insgesamt eine Stunde lang mit den Kindern. Zwischendurch erklärt Martin Berner seine Arrangements der Stücke. Vor allem den Stil, in dem die Musiker die Lieder spielen: "Wir fahren jetzt zur Vogelhochzeit nach Jamaica. Da wird Musik gespielt, die heißt Reggae. Das machen wir jetzt mal, wir feiern eine ganz große Party." Im Theatersaal ist eine Version der "Vogelhochzeit" im Reggae-Stil zu hören. "In dem Programm sind nicht nur Volkslieder, nicht nur Lieder aus den Charts, sondern da erklingt 'Komet' von Apache 207 neben 'Der Mond ist aufgegangen' - und das ist genau richtig", sagt Martin Berner. "Weil am Ende ist es wurscht, ob das jetzt Klassik oder Barock, Jazz, Hip-Hop oder Hardrock ist. Es geht darum, dass Menschen Musik als Möglichkeit kennenlernen, sich selbst auszudrücken und einen Zugang dazu zu finden."
Musik verleitet zum Tanzen
Die Kinder klatschen, stampfen und singen laut mit. Egal ob zur "Vogelhochzeit", dem Plattdeutschen Lied "Dat du min leevsten büst" oder "Der Mond ist aufgegangen". Für Tilda von der Marienschule ist das ein tolles Erlebnis: "Die Musik hat mich einfach zum Tanzen gebracht. Dann konnte ich nicht anders und habe einfach laut gesungen und mit meinem Körper mitgemacht."
Die Kinder sind begeistert
Zum Schluss spielt die Band das Lied "Komet" von Apache 207 und Udo Lindenberg. Die Kinder stehen vor ihren Plätzen, klatschen und schmettern mit. Hier sind wirklich alle textsicher, auch die neunjährige Hannah: "Mir hat es sehr gut gefallen, vor allem das Lied 'Komet'. Es macht sehr viel Spaß, mit allen zu singen, weil es dann noch viel lauter ist. Ich hatte manchmal ein bisschen Gänsehaut, weil man dann so gesprungen ist."
Der achtjährige Hannes von der Marienschule in Lübeck strahlt übers ganze Gesicht. "Einfach mitsingen und einsingen und springen - das hat voll Spaß gemacht", sagt er begeistert. "Und ich habe mir Mühe gegeben, mit meinem Freund Thorben alleine Zugabe zu rufen. Dann haben alle mitgemacht, und darauf habe ich mich ganz doll gefreut. Das hat einfach ganz dolle Spaß gemacht."
Berner: "Die Kinder werden Teil von etwas Größerem"
Martin Berner weiß, wie er die Kinder mitreißen kann: "Das Ziel ist erst einmal ganz grundsätzlich, Spaß am Singen zu vermitteln. Auch Spaß am Singen in Gemeinschaft, einen gemeinsamen Moment zu schaffen, wo die Kinder merken, da bin ich mit meiner eigenen Stimme Teil von etwas Größerem. Da macht eine Band Musik. Die macht es aber nicht für sich, sondern macht es für mich." Für Martin Berner ist es ein voller Erfolg. Auch den Kindern wird das gemeinsame Singen noch lange in Erinnerung bleiben - und wenn es nur in Form eines Ohrwurms ist.
