Europäischer Filmpreis: Rasoulof, Eidinger und Rogowski nominiert
Am Dienstag hat die Europäische Filmakademie ihre Nominierungen für den Europäischen Filmpreis bekannt gegeben. Die in Hamburg produzierte Oscar-Hoffnung "Die Saat des Heiligen Feigenbaums" ist mit dabei - sowie die deutschen Schauspieler Lars Eidinger und Franz Rogowski.
Am 7. Dezember werden in Luzern die Europäischen Filmpreise vergeben. Sie würdigen die besten Produktionen des europäischen Filmschaffens aus diesem Jahr. In der Königsklasse "Bester europäischer Film" sind insgesamt 15 Filme nominiert. Dazu gehört Mohammad Rasoulofs fast dreistündiges Drama "Die Saat des Heiligen Feigenbaums", das in Hamburg geschnitten, produziert und von der Moin Filmförderung cofinanziert wurde. Der beim Filmfestival Cannes bereits ausgezeichnete Film geht auch für Deutschland ins Oscarrennen um den besten internationalen Film.
"The Room Next Door", "Emilia Pérez" und "The Substance" nominiert
Starke Konkurrenz bieten in dieser Kategorie Pedro Almodóvars Drama "The Room Next Door", der im Herbst den Goldenen Löwen in Venedig gewonnen hat, und Frankreichs Oscar-Hoffnung, das Melodram "Emilia Pérez" von Jacques Audiard. Dieser erhielt vor wenigen Wochen den Douglas Sirk Preis des Filmfest Hamburg. Ebenso starke Konkurrenz bietet der Body-Horror-Film "The Substance" mit Demi Moore und Margaret Qualley aus Frankreich von Coralie Fargeat. Er läuft aktuell mit großem Erfolg im Kino.
Zu den weiteren Nominierten gehören etwa fünf Animationsfilme, darunter "Sultanas Dream" von Isabel Herguera, "Sauvages" von Claude Barras (eine franko-belgisch-eidgenössische Produktion) und der diesjährige Eröffnungsfilm der Nordischen Filmtage Lübeck aus Litauen: "Flow" von Gints Zilbalodis.
Schauspielnominierungen für Ralph Fiennes in "Konklave" und Lars Eidinger in "Sterben"
Die Norwegerin Renate Reinvse darf für ihre Rolle als allein erziehende Mutter in "Armand" auf die Auszeichnung als "beste europäische Schauspielerin" hoffen. In dieser Kategorie sind auch Tilda Swinton ("The Room Next Door") und Karla Sofía Gascón ("Emilia Pérez") nominiert. Der Brite Ralph Fiennes spielt in Edward Bergers Vatikan-Thriller "Konklave" die Hauptrolle und ist nominiert als "bester europäischer Schauspieler", ebenso wie sein britischer Kollege Daniel Craig in Luca Guadagninos Drama "Queer". Auch Lars Eidinger und Franz Rogowski sind nominiert für ihre Hauptrollen in den Filmen "Sterben" (den Matthias Glasner zum Großteil in Hamburg gedreht hat) und "Bird" der Britin Andrea Arnold. Letztere ist mit der Italienierin Maura Delpero ("Vermiglio") eine von zwei Frauen, die auf die Auszeichnung "beste Regie" hoffen dürfen. Außerdem nominiert sind: Jacques Audiard (Frankreich), Pedro Almodóvar (Spanien), der in Hamburg lebende Iraner Mohammad Rasoulof.
Das sind die 15 nominierten Filme für den europäischen Filmpreis 2024
- Bye, Bye, Tiberias (Regie: Lina Soualem)
- Dahomey (Regie: Mati Diop)
- Emilia Pérez (Regie: Jacques Audiard)
- Flow (Regie: Gints Zilbalodis)
- In Limbo (Regie: Alina Maksimenko)
- Living Large (Regie: Kristina Dufková)
- No Other Land (Regie: Yuval Abraham, Rachel Szor, Basel Adra, Hamdan Ballal)
- Sauvages (Regie: Claude Barras)
- Soundtrack to a coup d'etat (Johan Grimonprez)
- Sultanas Dream (Regie: Isabel Herguera)
- The Room Next Door (Regie: Pedro Almodóvar)
- Die Saat des Heiligen Feigenbaums (Regie: Mohammad Rasoulof)
- The Substance (Regie: Coralie Fargeat)
- They Shot the Piano Player (Regie: Fernando Trueba, Javier Mariscal)
- Vermiglio (Regie: Maura Delpero)
Alle weiteren Nominierungen, etwa fürs "beste europäische Drehbuch", bester Kurzfilm, "European Discovery" und "bester europäischer Dokumentarfilm" führt die Europäische Filmakademie auf ihrer Seite auf.