"Die Saat des heiligen Feigenbaums" steht auf Oscars-Shortlist
Das in Hamburg geförderte und produzierte Drama "Die Saat des heiligen Feigenbaums" des Iraners Mohammad Rasoulof steht auf der Oscars-Shortlist für den besten internationalen Film 2025.
Die Oscar Academy hat ihre Shortlist in einigen Kategorien am Dienstagabend mitgeteilt. "Die Saat des Heiligen Feigenbaums" gehört zu den 15 Titeln, die nun auf der Shortlist in der Kategorie "bester internationaler Film" gehören. 85 Länder hatten sich für 2025 im Wettbewerb in der Sparte International Feature Film beworben. Mit in der Auswahl stehen etwa der Beitrag aus Frankreich "Emilia Pérez", ein irischer Film, der allerdings zum Großteil auf Gälisch gedreht wurde - "Kneecap", das hoch favorisierte brasilianische Drama "I'm still here", "Dahomey" aus Senegal und das dänische Drama "Das Mädchen mit der Nadel".
Die 15 Kandidaten umfassende Liste für den "besten internationalen Film" reduziert sich auf fünf Kandidaten, die am 17. Januar 2025 bekannt gegeben werden. Die Oscar-Preisverleihung in Los Angeles findet am 2. März statt. Anfang Dezember hatte das Drama bereits eine Golden-Globe-Nominierung als "bester internationaler Film" von der Hollywood Foreign Press Association erhalten. Die Verleihung der Preise ist für den 5. Januar 2025 geplant.
Darum geht es in "Die Saat des heiligen Feigenbaums"
Mohammad Rasoulofs Drama startet am 26. Dezember im deutschen Kino. Ende September feierte er seine Deutschland-Premiere bereits im Rahmen des Filmfest Hamburg.
Im Drama geht es um einen Ermittlungsrichter in Teheran, seine Familie und die Situation im Iran. Nach der Beförderung Imans zum Ermittlungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran, der auch Todesurteile zu unterzeichnen hat, wächst nicht nur seine Verantwortung und sein Ansehen, sondern auch seine Angst. Einerseits vor seinen Vorgesetzten, andererseits vor möglichen Angriffen oder Attentaten in einer Zeit, in der es auf den Straßen immer wieder zu Protesten kommt, bei denen Hunderte Menschen jeden Tag verhaftet oder verurteilt werden. Der Richter ergreift immer drastischere Maßnahmen - auch gegen die eigene Familie und setzt soziale Normen und die Regeln des Familienlebens außer Kraft.
Oscars: Rasoulofs Film folgt auf "Das Lehrerzimmer"
"Wir fühlen uns tief geehrt, dass 'Die Saat des heiligen Feigenbaums' als deutscher Beitrag für die Oscars ausgesucht worden ist", reagierten Regisseur und Drehbuchautor Rasoulof und sein Filmteam als der Film von der German Film ins Oscar-Rennen geschickt. Der Film erzähle "die Geschichte von Unterdrückung, aber auch von Hoffnung und Widerstand".
Bereits Anfang des Jahres stand ein Film aus Hamburg im Rampenlicht der Academy Awards: Das in der Hansestadt gedrehte Drama "Das Lehrerzimmer" von İlker Çatak war in der Kategorie "Bester internationaler Film" nominiert.