Die lächelnde Festivalchefin Malika Rabahallah vor einem Plakat des Filmfests Hamburg © NDR Foto: Britta Schmeis
Die lächelnde Festivalchefin Malika Rabahallah vor einem Plakat des Filmfests Hamburg © NDR Foto: Britta Schmeis
Die lächelnde Festivalchefin Malika Rabahallah vor einem Plakat des Filmfests Hamburg © NDR Foto: Britta Schmeis
AUDIO: Freier Kino-Eintritt am 3. Oktober beim Filmfest Hamburg 2024 (1 Min)

Filmfest Hamburg 2024: Freier Eintritt am Feiertag und Gute-Laune-Filme

Stand: 29.08.2024 13:45 Uhr

Malika Rabahallah ist die neue Chefin des Filmfest Hamburg. Mit einem eintrittsfreien Tag und Gute-Laune-Filmen will sie das Publikum zwischen dem 26. September und dem 5. Oktober in die Kinos locken.

von Danny Marques Marcalo

Nach 21 Jahren tritt Rabahallah in die großen Fußstapfen von Albert Wiederspiel, der aus dem Fast-Pleite-Festival ein Fast-Immer-Ausverkauft-Festival gemacht hat. Es ist ein ziemlicher Paukenschlag, mit dem sie loslegt: Am 3.Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, ist jeder Film und jede Vorstellung beim Filmfest Hamburg kostenlos.

Es gibt keine Begrenzung, das Publikum darf sich auch mehrere Filme ansehen. Mit so einem fetten Ausrufezeichen wollte die neue Leiterin bei ihrem ersten Festival unbedingt loslegen. "Ich hatte einen Riesentraum, als ich mich auf diese Stelle beworben habe. Ich habe immer gesagt, wir müssen mehr Leute zum Filmfest bringen, weil wir so tolle Filme zeigen!" Die Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro trägt die Kulturbehörde. Das Programm für das Filmfest wird im Spätsommer vorgestellt.

VIDEO: Malika Rabahallah: Hamburgs neue Filmfest-Leiterin (3 Min)

Von der Moin Filmförderung zur Festivalchefin

Malika Rabahallah, Jahrgang 1970, stammt aus einem Pariser Vorort. Sie hat weltweit in der Filmbranche gearbeitet, in Costa Rica und in den USA gelebt. Zuletzt war sie viele Jahre bei der Moin Filmförderung Hamburg-Schleswig-Holstein und hat viele Projekte von der Idee bis zur Entstehung begleitet.

Bevor sie Filme geschaut hat, hat sie aber vor allem gelesen. "Der Zugang zur Kultur war bei uns: Wir hatten nicht so viele Bücher. Deswegen mussten wir uns Bücher ausleihen." In der Bibliothek hätten sie aber nur drei ausleihen dürfen. "Ich bin gezielt in die Bibliothek gegangen und habe ganz dünne Bücher gelesen."

Die Frau war offensichtlich schon immer pragmatisch. Das war bei ihrer Förderungsarbeit für die Moin Filmförderung schon so. Das will sie nun als Chefin des Filmfests, zu dem zuletzt 40.000 Menschen kamen, fortsetzen: "Früher ware ich Teil der Förderung, wir haben Geld gegeben, jetzt will ich Geld von den Leuten. Ich will Zeit. Ich will Filme. Aber ich mag diese Rolle. Das macht auch Spaß. Hamburg hat viele Leute, die mich unterstützen, das finde ich großartig."

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Es gibt einige Ideen für die Zukunft des Filmfests. Eine eigene App sei denkbar, es sollen schon 2024 in noch mehr Stadtteilen Filme gezeigt werden. Und es brauche ein Festivalzentrum. Das gibt es bisher nicht, Malika Rabahallah findet, dass der sich der Alsterpavillon am Jungfernstieg perfekt dafür eignen würde.

Cannes-Musical "Emilia Pérez" beim Filmfest

Die Mutter eines Sohnes geht auch privat viel ins Kino, schaut Serien mit der Familie. Für ihr erstes Festival hat sie auch erste Programmpunkte mitgeteilt: Den neuen Film des geflohenen Regisseurs Mohammad Rasoulof, der nächste Teil der Nico-Animationsfilmreihe, das als kommender Oscarfavorit gehandelte Musical "Emilia Pérez". Jeder solle im Programm was finden, so Rabahallah, die selbst ein Lieblingsgenre hat: "Gute-Laune-Filme. Wir müssen Filme machen, die auch etwas Positives erzählen. Das brauchen wir im Moment."

2023 endete das Filmfest mit dem NDR Nachwuchspreis für das australische Drama "Shayda". Sandra Hüller erhielt den Douglas Sirk Preis.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Kulturjournal | 16.07.2024 | 19:00 Uhr

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