Cover: Steffen Kopetzky, "Atom“ © Rowohlt
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AUDIO: Roman "Atom": Ein Spion auf der Spur einer neuen Wunderwaffe (4 Min)

Roman "Atom": Ein Spion auf der Spur einer neuen Wunderwaffe

Stand: 11.03.2025 17:21 Uhr

Steffen Kopetzky versteht es, Weltgeschichte in Form von packenden, hochunterhaltsamen Romanen zu vermitteln. Sein neuer Roman "Atom" spielt zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es geht um die geheime Entwicklung einer neuen Wunderwaffe in Deutschland.

von Annemarie Stoltenberg

Dem Roman voran gestellt ist ein Zitat von Wernher von Braun:

"Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension, sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise." Wernher von Braun

Die Hauptfigur des Romans ist allerdings ein Mann, der durchaus über moralisches Rüstzeug verfügt und von Skrupeln und Zweifeln umgetrieben wird. Simon Batley wird schon während seines Physikstudiums 1927 angeworben, bei einem Studienaufenthalt in Berlin für den britischen Geheimdienst zu agieren. Ein russischer Kommilitone, der offenbar ebenfalls Agent ist, kommt ums Leben, die Umstände sind dubios und belasten Simon jahrelang. Aber als der Krieg ausbricht, werden seine Kenntnisse und Fähigkeiten vom Geheimdienst in Großbritannien dringend gebraucht, er kann sich nicht entziehen. Es geht darum, herauszufinden, auf welchem Stand die Entwicklung neuer Waffensysteme in Deutschland ist. Batley beobachtet, dass die Deutschen einen schweren Fehler machen:

Wie irre musste eine Regierung sein, die wegen eines absurden rassistischen Irrglaubens seine besten und gebildetsten Bürger aus dem Land stieß … Woher diese Widervernunft, und auch noch in Deutschland, dem Land der Aufklärung? Dieses Rätsel verfolgte Simon seit Jahren, - woher rührte diese Selbstzerstörung, die den meisten Deutschen nicht auffiel, die ganz im Gegenteil davon überzeugt waren, glorreichen Zeiten, dem Höhepunkt von tausend Jahren Geschichte entgegenzugehen? Leseprobe

Stilistisch gekonnter Spionagethriller 

Die deutschen Truppen wüten in ganz Europa. Die verheerende Kriegsgeschichte, der Luftkrieg, die Bombardierungen in England, den Verlauf der Kriegshandlungen verfolgt der Geheimdienst unter höchster Anspannung. Man hat Informationen über die geheime Entwicklung einer Wunderwaffe. Waffentests in Norwegen werden sabotiert, aber es wird klar, dass ein unglaublicher Kraftakt notwendig sein wird, um Hitler zu stoppen.

1942 landet im Alleinflug Rudolf Heß in einem abgelegenen Gebiet Großbritanniens, wird sofort verhaftet und nach dem Grund seines Kommens befragt. Er bietet Friedensverhandlung an, allerdings wolle der Führer auf keinen Fall mit Churchill verhandeln. Simon Batley ist der Mann im britischen Geheimdienst, dem bei diesem forschen Auftritt von Heß klar wird, welche Ängste der deutschen Wehrmacht sich dahinter verbergen. Geschrieben ist dieser Spionagethriller auch stilistisch unglaublich gekonnt. Es gibt Anspielungen auf die britische Literatur. Die Romanfiguren zitieren Shakespeare ebenso mühelos wie  H.G. Wells, Joseph Conrad, Jules Vernes, Charles Dickens oder Agatha Christie. Dieses idiomatisch geschickte, raffinierte Spiel mit einer Art kollektivem Unterstrom macht die Lektüre dieses Romans zusätzlich zu einem exquisiten Lesevergnügen.

 

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Atom

von Steffen Kopetzky
Seitenzahl:
416 Seiten
Genre:
Roman
Verlag:
Rowohlt
Veröffentlichungsdatum:
11. März 2025
Bestellnummer:
978-3-7371-0152-3
Preis:
26 €

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Neue Bücher | 11.03.2025 | 12:40 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Romane

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