"Sonny Boys" - Sven Simons Abschied von Lübecks Bühne
Seit mehr als vier Jahrzenten ist Sven Simon am Lübecker Theater. Er liebt das Spiel mit dem Publikum - und dieses liebt ihn. Das letzte Stück vor seinem Abschied vom Ensemble ist "Sonny Boys". Es feierte am Freitag Premiere.
Für Sven Simon heißt es, Abschied nehmen. Der 64-Jährige geht mit einer Inszenierung, die perfekt auf ihn zugeschnitten ist - und die er sich selbst ausgesucht hat. Mit dem Broadway- und Filmklassiker "Sonny Boys" in der Fassung des Dramatikers Neil Simon verabschiedet sich der Schauspieler nach 43 Jahren vom Theater Lübeck offiziell in den Ruhestand.
"Ich habe mich für 'Sonny Boys' entschieden, weil ich mich unbedingt mit einer Komödie verabschieden wollte", erzählt Simon. Die Leute sollten lachen, Spaß haben. "Das passt auch vom Alter, von der ganzen Konstellation. Ich mag den Film, ich mag das Stück und habe gedacht, das ist eine kleine Besetzung und das passt."
Legendäres Bühnen-Duo: Komiker Will Clarks und Al Lewis
Auch im Stück geht es um rund 40 Jahre Bühnenleben: So lange zogen die Komiker Will Clarks - gespielt von Sven Simon - und Al Lewis - mit ihren Sketchen durch die Hotel- und Clubszene Amerikas. Dann aber kam es zum Streit - und aus Freundschaft wurde Feindschaft. Doch jetzt sollen sie für einen Sketch wieder zurück ins Rampenlicht.
Eine Paraderolle für Sven Simon, findet Schauspielkollege Hutzel, der im Stück seinen alten Freund Al Lewis spielt. Auch das passt - denn auch die beiden arbeiten immerhin schon 25 Jahre zusammen: "Der Beruf nimmt einen großen Teil des Lebens ein. Dadurch, dass man viel Zeit in den Proben und in und nach den Vorstellungen miteinander verbringt, ist es ein bisschen Familie mit Sven!", berichtet Andreas Hutzel.
"Ich kann das Ernste und das Komische"
Er fühle sich hier geborgen und sehr geschätzt, sagt Sven Simon und ja, das Lübecker Theater sei sein zweites Zuhause. "Also gespielt habe ich unglaublich viel und Gott sei Dank stellte ich irgendwann auch fest, ich kann das Ernste, wie das Komische. Das liegt ja auch eng beieinander. Ich wollte nie, dass die Leute sagen, ach das macht der ja so und so, sondern ich wollte Sie immer überraschen."
Schauspiel in Hamburg studiert, Anfänge in Lübeck

Drei Jahre hat er in Hamburg Schauspiel studiert. Danach ist er gleich in Lübeck engagiert worden. Sein erstes Stück, ein Vater-Sohn Drama, spielte auch in den Kammerspielen Lübeck. "Ich war früher ein sehr wilder und abenteuerlustiger Schauspieler, der sich auch schnell ärgern konnte." Das würde er heute nicht mehr brauchen, sondern wisse: "Man sollte Spaß haben."
Und so hat er sich nicht nur seine Abschiedsvorstellung ausgesucht, sondern kurzerhand auch Tochter Romy eine kleine Nebenrolle im Stück gegeben. "Er hat die Hauptrolle und er hat wirklich in jeder Szene zu spielen. Auch, wenn es leichte Sprache ist, ist es super viel Text. Ich habe ihn gerne mal abgefragt und mit ihm geübt", erzählt Romy Simon.
Letzte Rolle: "Richtig schönes Happy End"
Rund zweieinhalb Stunden spielt Sven Simon durch - nonstop - mit fast 65 Jahren - in einer Rolle, die ihn auf den eigenen Lebensweg zurückblicken lässt. "Besser kann es nicht aufhören. Deshalb ist es für mich ein richtig schönes Happy End."
Bis Ende Mai steht der Lübecker mit "Sonny Boys" auf der Bühne. Danach will er ab und an als Gastschauspieler weitermachen - in seinem zweiten Zuhause.
"Sonny Boys" - Sven Simons Abschied von Lübecks Bühne
Der Publikumsliebling vom Lübecker Theater verabschiedet sich mit dem Broadwayklassiker in den Ruhestand. Am Freitag war Premiere.
- Art:
- Bühne
- Datum:
- Ende:
- Ort:
-
- E-Mail:
- (0451) 399600 Theaterkasse
- Kartenverkauf:
- theaterluebeck.de
- Hinweis:
- Inszenierung: Maja Delinić, Bühne: Ria Papadopoulou, Kostüme: Janin Lang, Musik: Clemens Gutjahr, Dramaturgie Astrid Reibstein
Deutsche Übersetzung von Helge Seidel
Mit: Astrid Färber, Andreas Hutzel, Heiner Kock, Romy Simon, Sven Simon.
