"Amrum": Fatih Akins Historienfilm mit Diane Kruger läuft in Cannes
Ende Juni 2024 haben der Hamburger Regisseur Fatih Akin und sein Team die Dreharbeiten zum Historienfilm "Amrum" beendet. Die Produktion nimmt beim Filmfest Cannes teil, wie das Festival am Donnerstag mitteilte.
"Amrum" basiert auf den Kindheitserinnerungen des Regisseurs und Drehbuchautors Hark Bohm. Zur Besetzung gehören Diane Kruger, Detlev Buck und Lisa Hagmeister sowie der zwölfjährige Jasper Billerbeck als Nanning. Akins neuer Film wird in der Reihe "Cannes Première" der 78. Ausgabe des Filmfests Cannes Weltpremiere feiern. Das Festival läuft vom 13. bis 25. Mai 2025.

"Amrum handelt von der Vertreibung aus dem Paradies. Dieser Film war eine Mission, eine Reise in die Tiefen meiner 'Deutschen Seele'", sagt Akin über seinen Film. Es sei die vielleicht letzte Lektion, die ihn "Meister Hark Bohm" gelehrt habe: "Das Kino bleibt ein ewiges Mysterium. Eine Einladung nach Cannes ist das schönste Geschenk für jeden Filmemacher."
Gedreht in Hamburg, Dänemark und auf Amrum
Akins zwölfter Kinofilm ist in Hamburg, Dänemark und auf Amrum gedreht worden. Auf der Nordseeinsel sind die Dreharbeiten letztes Jahr abgeschlossen worden, wie der Regisseur auf Social Media verkündete. Nach den Bildern zu urteilen, haben am Set die typischen Nordseebedingungen geherrscht: mit steifer Brise, Regen und Regenbogen. "Amrum" erzählt die Geschichte des zwölfjährigen Nanning, gespielt vom gleichaltrigen Jasper Billerbeck, der in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 auf Amrum seiner Mutter hilft, die Familie zu ernähren. Der Film startet am 9. Oktober bundesweit im Kino.
Kindheitserinnerungen von Hark Bohm auf der Insel Amrum
Die Handlung basiert auf den Kindheitserinnerungen des Regisseurs und Drehbuchautors Hark Bohm, der auch in dem Film mitspielt und das Drehbuch zum Film mit Fatih Akin geschrieben hat. Der gebürtige Hamburger Bohm wuchs auf Amrum auf und machte 1959 Abitur in der Hansestadt. Er ist letztes Jahr 85 Jahre alt geworden. Parallel zum Film ist bereits der Roman mit dem Titel "Amrum" erschienen, verfasst von Hark Bohm und Philipp Winkler.
Laura Tonke, die 2023 Jahr in der Tragikomödie "Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war" im Kino zu sehen war, spielt die Rolle von Nannings Mutter Hille Hagener, Thalia-Schauspielerin Lisa Hagmeister ("Systemsprenger") die Rolle der Tante Ena.
Amrum, Frühjahr 1945. Seehundjagd, Fischen bei Nacht, Schuften auf dem Acker, nichts ist zu gefährlich oder zu mühsam für den 12-jährigen Nanning, um seiner Mutter in den letzten Kriegstagen zu helfen, die Familie zu ernähren. Mit dem ersehnten Frieden kommen allerdings völlig neue Konflikte, und Nanning muss lernen, seinen eigenen Weg zu finden. Zitat aus der Pressemitteilung
Diane Kruger, Detlev Buck und Lars Jessen spielen mit
Diane Kruger, die mit Fatih Akin bereits für das NSU-Drama "Aus dem Nichts" gearbeitet hat, spielt die Rolle der Bäuerin Tessa Bendixen. Auch Detlev Buck, Matthias Schweighöfer und Lars Jessen gehören zur prominenten Besetzung.
Bereits für "Aus dem Nichts" hatten Fatih Akin und Hark Bohm gemeinsam am Drehbuch gearbeitet. Das wiederholen sie nun bei der - laut Pressemeldung - "sehr persönlichen und poetischen Geschichte" von Hark Bohm. Akin sagt: "Was als Hark Bohm-Film begann, wird nun zu meinem zwölften Spielfilm und zu einer außergewöhnlichen Mission: 'Amrum' ist die Reise des jungen Nanning, der mit jedem Tag der letzten Woche des Zweiten Weltkriegs etwas mehr von dem dunklen Familiengeheimnis lüftet, bis er am Ende aus dem Paradies vertrieben wird".
Moin Filmförderung
Die MOIN Filmförderung hat den "Amrum", der rund 25 Drehtage in Schleswig-Holstein und Hamburg hatte, mit 800.000 Euro unterstützt. Das Drama wurde unter anderem gefördert von der Filmförderungsanstalt und dem Deutschen Filmförderfonds. "'Amrum' ist ein ganz besonderes Projekt: Es verbindet die persönliche Geschichte Hark Bohms mit der Handschrift Fatih Akins und bringt ein Stück Schleswig-Holstein an die Croisette", sagt Moin Filmförderchef Helge Albers.
Auch zwei weitere von der Moin geförderte Filme feiern Weltpremiere in Cannes: "Romería" von der Berlinale-Siegerin und Spanierin Carla Simón ("Alcarrás") läuft im Wettbewerb. Er wurde mit 70.000 Euro gefördert, Teile der Postproduktion fanden in Hamburg statt. In der Reihe "Un certain regard" läuft "Es war einmal in Gaza" von Tarzan und Arab Nasser. "Wir sind stolz, gemeinsam mit den Teams von 'Romeria' und 'Es war einmal in Gaza' Teil dieses starken Cannes-Jahrgangs zu sein und gratulieren allen Beteiligten von Herzen!", so Albers.
