Bjarne Mädel bei der lit.Cologne 2024 © picture alliance / Geisler-Fotopress | Kai Schulz/Geisler-Fotopress Foto: Kai Schulz
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AUDIO: Literaturfestival Elb.lit startet mit Stratmann und Mädel (3 Min)

Literaturfestival Elb.lit startet mit Stratmann und Mädel

Stand: 21.09.2024 06:00 Uhr

Zum ersten Mal startet heute die Elb.lit in der Hansestadt. Erwartet werden bekannte Namen wie Herbert Grönemeyer, Hape Kerkeling oder Frank Schätzing. Ob das Literaturfestival langfristig bestehen bleibt, muss sich jedoch erst noch zeigen.  

Eva Schuderer arbeitet für die lit.Cologne, lebt in Berlin, organisiert die Hamburger Elb.lit und kommt eigentlich aus München. Völlig logisch also, dass sie es nicht so mit Lokalkolorit hat und ein Literaturfestival stattdessen ganz groß denkt: "Inhaltlich ist es so, dass wir auch schon in Köln bei der lit.Cologne nie ein Kölner Festival gemacht haben, keine Mundartgedichte, keine Klüngelei. Deswegen haben wir hier auch keinen nordischen Fokus oder so etwas, sondern wollen einfach ein internationales Programm - die Highlights des Herbstes." 

Geplant sind nun 25 Veranstaltungen. Den Start machen am Samstag in der Elbphilharmonie Cordula Stratmann und Bjarne Mädel (im Großen Saal) sowie Schauspieler Jörg Hartmann (im Kleinen Saal). Das Highlight dürfte dann Herbert Grönemeyer sein. Er kommt in die Harburger Friedrich-Ebert-Halle, um eine neue Biografie über sich vorzustellen. Auf der Bühne werde ein Klavier platziert, sagt Festivalmacherin Schuderer. Ob Grönemeyer jedoch wirklich spiele, entscheide sich immer spontan.

Elb.lit nutzt Lücke in Hamburgs literarischem Herbst

Es sei überhaupt ein Glück, in so kurzer Zeit so viele Angebote machen zu können, meint Schuderer: "Wir haben ja auch im Februar die Meldung gesehen, dass das Harbour Front (Literaturfestival, Anm. d. Red.) aussetzt und sich neu sortiert." Das große Hamburger Festival, das sich außer Stande sah, in diesem Jahr stattzufinden. "Da wir ein sehr leidenschaftlicher, umtriebiger Verein sind, ist uns eingefallen, dass wir das doch auffangen könnten", erzählt die Elb.lit-Organisatorin. "Dann gab es Gespräche mit dem Senat, mit Playern hier. Ende April konnten wir dann mit dem Programmmachen anfangen." 

In der Festivalwelt ist das eigentlich eine viel zu kurze Planungszeit. Wer soll auftreten? Wen könnte man kriegen? Und wo soll das Ganze eigentlich stattfinden? Die Macher haben in Hamburg gar keinen Standort. Über den gemeinsamen Mutterkonzern gibt es aber ein Art Hamburger Cousin der Festivalmacher: "Wir hatten den Vorteil, dass wir mit der Agentur River Concerts zusammenarbeiten", erklärt Eva Schuderer. "Ich hab mir was mit meinem Team ausgedacht: Man beschreibt, worum es geht, das ist jünger, das ist poppiger, und danach wurden dann die Orte ausgesucht."  

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Eintagsfliege oder Dauergast?

Im Kent Club, in der Elbphilharmonie, aber auch im Abaton-Kino wird gelesen - oder im Literaturhaus, obwohl es sich gerade erst öffentlich über das Kölner Festival in Hamburg aufgeregt hat. Schnee von gestern. Frank Schätzings neuer Mittelalter-Roman wird präsentiert, es gibt lustige Abende mit Maren Kroymann oder Bjarne Mädel. Elb.lit 2024 hat ein vielversprechendes Programm. Doch bleibt der Kölner Besuch eine Eintagsfliege? Eva Schuderer meint: "Wir wollen schauen, wie es läuft, sind aber auch abhängig vom Harbour Front Festival, mit welchem leidenschaftlichen jungen Team die an den Start gehen."

2025 will das Harbour Front zurück sein, mehr wolle man derzeit nicht verraten, sagen die Macher auf Anfrage. Es könnte dann also einen Zusammenprall von Harbour Front und Elb.lit geben. Schon dieses Jahr erhält die Elb.lit 50.000 Euro von der Kulturbehörde, die ansonsten wohl an das Harbour Front gegangen wären. "Zwei Festivals im Herbst sind totaler Quatsch", meint die Festivalmacherin. "Da würden sich die Verlage auch entscheiden müssen - und das wäre dramatisch für die ganze Branche. Wenn Hamburg unsere Veranstaltungen gefallen haben, können wir uns vorstellen wiederzukommen." 

Hochspannende literarische Zeiten für Hamburg

Naheliegend wäre eine Zusammenarbeit mit dem Harbour Front. "Das war von unserer Seite schon einmal angedacht und angesprochen", sagt Eva Schuderer, "aber von anderer Seite wollte man sich anders aufstellen." Wenn die Elb.lit ein Erfolg wird, dann dürften das hochspannende literarische Zeiten in Hamburg werden. 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Kulturjournal | 20.09.2024 | 19:00 Uhr

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