Der Verleger Vito von Eichborn ist tot
Der Verleger Vito von Eichborn ist tot. Er starb am Montag in Malente im Alter von 79 Jahren. Das erfuhr NDR Kultur aus dem Kreise seiner Familie.
Vito von Eichborn war Journalist und Lektor des Fischer Verlags und gründete 1980 den Eichborn Verlag zusammen mit Matthias Kierzek. Neun Jahre später übernahm Von Eichborn die von Hans Magnus Enzensberger herausgegebene Reihe "Die Andere Bibliothek" des Greno-Verlags. Von Eichborn betreute unter anderem das Werk von Walter Moers (bekannt für "Das kleine Arschloch"). 1995 verkaufte Von Eichborn seine Verlagshälfte an Matthias Kierzek wegen strategischer Differenzen und um seine hohen privaten Schulden zu tilgen.
Erfolg mit Werkausgabe von Noam Chomsky
Von Eichborn blieb zunächst noch im Verlag und arbeitete als Berater und Betreuer des Werks von Walter Moers. 1997 stieg er dann ganz aus und wurde Geschäftsführer beim Rotbuch Verlag und bei der Europäischen Verlagsanstalt. Im Mai 1999 kaufte Vito von Eichborn den Europa Verlag für die Senator Entertainment AG aus Berlin und verlegte den Sitz des Verlages nach Hamburg. Besonders erfolgreich wurde seine Werkausgabe von Noam Chomsky.
Vito von Eichborn war seit 2005 selbständig als Publizist tätig, zudem als Herausgeber, Lektor, literarischer Agent und Autor. Er lebte in Timmdorf (Gemeinde Malente) und gründete den Verlag Vitolibro, in dem er zunächst "zu Unrecht vergriffene Bücher" veröffentlichte. Seit 2016 besteht der Schwerpunkt des Verlags aus norddeutschen Regionalia.