König Charles III. engagiert sich für Wohltätigkeit
König Charles III. widmet sich den Themen, die ihm am Herzen liegen: Umweltschutz und Engagement gegen Hunger. Wegen einer Krebserkrankung kann der britische Monarch zurzeit keine offiziellen Termine wahrnehmen - ist laut dem Buckingham Palast jedoch frohen Mutes.
Ende Januar ist König Charles III. nach einem Eingriff an der Prostata aus der Klinik entlassen worden. Eine Woche später hat der Buckingham Palace mitgeteilt, dass bei ihm im Zuge der Operation Krebs diagnostiziert worden ist.
Es handele sich nicht um Prostatakrebs - weitere Einzelheiten wurden jedoch nicht genannt. Ärzte haben dem 75-Jährigen geraten, während der Behandlung keine öffentlichen Termine wahrzunehmen. König Charles wolle jedoch weiterhin die Regierungspapiere lesen und Unterschriften leisten sowie die wöchentlichen Termine mit dem Premierminister wahrnehmen.
Ein Royal mit Randpositionen
Mit seinen Plädoyers für Nachhaltigkeit in der Wirtschaft, Öko-Lebensmittel und dem Klimaschutz - ob in seinen Büchern oder handgeschriebenen Notizen an die Regierung - eckte Charles vor seiner Regentschaft regelmäßig an.
In einem Land, in dem die grüne Bewegung so gut wie keine politische Rolle spielt, vertrat er Randpositionen, mit denen seine britischen Landsleute immer wieder fremdeln. "Es gibt keinen Politiker, der mir bekannt ist, der ähnlich offen über bestimmte Dinge spricht. Das zeichnet ihn wirklich aus", sagte Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert einst über den britischen Thronfolger. "Und da spricht einer, der etwas davon versteht. Einer, der sich auch mal selbst die Finger schmutzig macht", erklärte er weiter. Neben seinen offiziellen Pflichten engagierte sich Charles für wohltätige Initiativen und Organisationen.
Kindheit und Ausbildung des Prince of Wales
Charles kommt am 14. November 1948 in London zur Welt. Mit der offiziellen Ernennung seiner Mutter Queen Elizabeth II. zur Thronfolgerin im Jahr 1952 wird der Prinz zum britischen Thronerben ernannt. Seitdem wartet er auf die königlichen Weihen. Die Zeit verbringt Charles sinnvoll: Ende der 1960er-Jahre studiert er in Cambridge Archäologie, Geschichte und Anthropologie. Anschließend absolviert er eine Militärausbildung bei der Royal Air Force und der Royal Navy. 1976 quittiert er den aktiven Dienst in der Armee. Trotzdem wird er im Juni 2012 von seiner Mutter befördert - zum Feldmarschall der Armee, Flottenadmiral und General der Royal Air Force. Damit gehört Charles zu den wenigen Royals, die Fünf-Sterne-Offiziere sind.
Ehekrise im Hause Windsor
Charles' Leben ist in der Vergangenheit immer wieder von Skandalen überschattet worden, die seinem Ansehen bei seinen britischen Landsleuten schaden. Dabei beginnt alles so vielversprechend: Im Juli 1981 verfolgt ein Millionen-Publikum im Fernsehen seine Traumhochzeit mit der ehemaligen Kindergärtnerin Lady Diana Spencer in der Londoner St Paul's Cathedral. Zwei Söhne gehen aus dieser Ehe hervor, die Prinzen William (geboren 1982) und Harry (geboren 1984).
Neues Glück mit Camilla Parker Bowles
Doch in der vom Volk so bejubelten Ehe beginnt es bald zu kriseln, denn der Kronprinz hielt weiterhin Kontakt zu seiner Ex-Geliebten Camilla Parker Bowles. In der Öffentlichkeit spricht Charles stets von einer "rein freundschaftlichen Beziehung", doch als Tonbandaufnahmen auftauchen, in denen er gesteht, gerne Camillas "Tampon" sein zu wollen, ist sein Image ramponiert. Viele Briten können nicht verstehen, dass er den "Rottweiler" - wie Camilla boshaft in der Presse genannt wurde - der allseits beliebten Diana vorzieht. Es dauerte Jahre, bis sich Charles von diesem öffentlichen Tiefschlag erholt.
Ab 1987 trifft sich das einstige Traumpaar Charles und Diana nur noch zu gesellschaftlichen Anlässen. Im August 1996 lassen sie sich schließlich scheiden. Ein Jahr später, am 31. August 1997, kommt Lady Diana zusammen mit ihrem Lebensgefährten Dody Al-Fayed bei einem tragischen Autounfall in Paris ums Leben.
So tragisch es ist: Der Tod Dianas macht Charles den Weg frei, das andauernde Verhältnis zu Camilla Parker Bowles zu legitimieren. Die Queen, die lange ein eher distanziertes Verhältnis zu Camilla hatte, gibt dem Paar ihren Segen.
Charles hält sich nicht immer ans Protokoll
Seine unangepasste Art zeichnet Prinz Charles aus. Nicht nur, weil er in politischen Fragen klar Position bezieht. Auch wenn es um Privates geht, verstößt er schon mal gegen den Verhaltenskodex des Hauses Windsor. So geschehen im Falle eines Interviews mit dem BBC-Journalisten Jonathan Dimbleby, in welchem er nicht nur seine Untreue gegenüber seiner Noch-Ehefrau Diana öffentlich machte, sondern persönliche Briefe und weitere Unterlagen zur Verfügung stellte.
"So etwas darf in Königshäusern eigentlich nicht passieren, derartige Veröffentlichungen geschehen normalerweise erst, wenn die entsprechende Person tot ist", erläutert Rolf Seelmann-Eggebert in einem Interview. "Aber Prinz Charles hat gesagt: Bitteschön, ich lege die Karten auf den Tisch." Dass dabei auch unschöne Bemerkungen über seine Eltern an die Öffentlichkeit gelangten und er ihnen damit gehörig vor den Kopf stieß, nahm er in Kauf.