Reaktionen auf den Tod der Queen: "Das Ende einer Epoche"
Die Welt trauert um die dienstälteste Monarchin Europas, Queen Elizabeth II.. Politiker aus aller Welt kondolierten ebenso wie Pop-Stars. Auch Stephan Weil, Manuela Schwesig und Peter Tschentscher bekundeten ihr Beileid.
Die britische Königin Elizabeth II. kämpfte in den vergangenen Monaten mit gesundheitlichen Problemen und starb am Donnerstagnachmittag auf Schloss Balmoral in Schottland im Alter von 96 Jahren. Das gab das britische Königshaus am Donnerstagabend bekannt. Im Commonwealth wurden die britischen Fahnen auf Halbmast gehisst, auch vor dem Capitol in Washington hängt die US-Fahne als Zeichen der Trauer auf Halbmast.
UN-Generalsekretär Guterres: "Die Welt wird sich noch lange erinnern"
"Wegen ihr ist Großbritannien heute das großartige Land, das es ist", sagte die britische Premierministerin Liz Truss. US-Präsident Joe Biden teilte mit: "Ihre Majestät Königin Elizabeth II. war mehr als eine Monarchin. Sie hat eine Ära geprägt. (...) Sie ertrug die Gefahren und Entbehrungen eines Weltkriegs an der Seite des britischen Volkes und sammelte es während der Verwüstung einer globalen Pandemie." Auch die Vereinten Nationen würdigten die Königin. "Die Welt wird sich noch lange an ihre Hingabe und ihre Führungskraft erinnern", verlautete UN-Generalsekretär António Guterres. "Wir werden sie sehr vermissen", schrieb der spanische König Felipe von Spanien in einem Telegramm an das britische Königshaus.
Michelle und Barack Obama trauern um die Queen
Auch Michelle und Barack Obama gaben ihrer Trauer auf Social Media Ausdruck. Besonders ihre Wärme im Umgang mit Menschen, aber auch ihr Humor und Charme im Umgang mit Prunk und Pomp habe sie beeindruckt.
Weil, Schwesig und Tschentscher kondolieren
In die Reihe der Kondolierenden reihen sich auch norddeutsche Politiker. So schrieb der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, die Queen sei eine historische Persönlichkeit gewesen, habe aber auch besonders große Zuneigung und Sympathie bei den Menschen in Niedersachsen genossen. "Bei ihrem letzten Besuch im Jahr 2015 haben ihr viele Tausend Menschen auf ihrem Weg von Celle nach Bergen-Belsen am Straßenrand zugejubelt und ihre Verbundenheit zum Ausdruck gebracht", so Weil.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sprach der königlichen Familie ebenfalls ihr Beileid aus. Sie schrieb, Queen Elizabeth II. sei eine beeindruckende Frau gewesen. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) schrieb auf Twitter: "Eine Ära geht zu Ende. Hamburg hat enge Verbindungen zu Großbritannien und trauert mit den Bürgerinnen und Bürgern des Vereinigten Königreichs um Queen Elizabeth II."
Steinmeier: "Königin Elizabeth hat ein Jahrhundert geprägt"
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte dem britischen Königshaus zum Tod von Queen Elizabeth II.. "Königin Elizabeth ist eine Frau, die ein Jahrhundert geprägt hat, im Vereinigten Königreich und darüber hinaus weltweit. Sie hat Zeitgeschichte erlebt und Zeitgeschichte geschrieben", schrieb er laut Bundespräsidialamt an das Königshaus. "Ihre Majestät genoss auf der ganzen Welt höchstes Ansehen und Respekt. Bei uns hier in Deutschland wurde sie bewundert und verehrt."
Der Tod der Queen sei "ein tiefer Einschnitt, das Ende einer Epoche", schrieb das deutsche Staatsoberhaupt. "Wie der furchtbare Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine uns schonungslos vor Augen geführt hat, sind Frieden und Freiheit in Europa keine Selbstverständlichkeit. Königin Elizabeth II. hat aber auch erlebt, dass Krieg in Europa überwunden werden kann. Und sie hat selbst dazu beigetragen, die Wunden des Krieges zu heilen", betonte Steinmeier. So sei der Staatsbesuch der Queen 1965 in Deutschland eines der wichtigsten Symbole für die nach dem Krieg entstandene britisch-deutsche Freundschaft gewesen.
Bundeskanzler Olaf Scholz drückte seine Trauer über den Tod der britischen Königin aus. "Sie war Vorbild und Inspiration für Millionen, auch hier in Deutschland", schrieb er am Donnerstagabend auf Twitter. Ihr Einsatz für die deutsch-britische Aussöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges bleibe unvergessen. "Sie wird fehlen, nicht zuletzt ihr wundervoller Humor", so Scholz.
Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner schrieb auf Twitter, Elizabeth II. sei für ihn "die Königin aller liberalen Demokratien" gewesen. Ihr Tod sei "ein Verlust nicht nur für das Vereinigte Königreich, sondern für uns alle". "Wir trauern mit unseren britischen Freund*innen um #QueenElizabeth II. Sie war für ihr Land fast 100 Jahre lang Quelle der Stärke und Zuversicht. Deutschland bleibt ihr ewig dankbar, dass sie uns nach dem Terror des Zweiten Weltkriegs die Hand zur Versöhnung gereicht hat", twitterte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock.
Pop-Größen sagen good-bye
Britische Pop-Größen bekundeten ebenfalls ihr Beileid und ihr Mitgefühl. Elton John erklärte, er sei "gemeinsam mit dem Rest des Landes tief traurig". Die Queen habe das Land mit Anmut, Anstand und Wärme geführt. "Queen Elizabeth war von Kindheit an bis heute ein großer Teil meines Lebens und ich werde sie sehr vermissen", schrieb der dem Königshaus sehr verbundene Pop-Star.
Auch Paul McCartney gab seiner Trauer Ausdruck. In einem Instagram-Post schrieb der Ex-Beatle: "Möge sie in Frieden ruhen", bevor er nach vorn blickte und hinzufügte: "Lang lebe der König". Mick Jagger erinnerte sich daran, wie er die Hochzeit der Queen als kleiner Junge im Fernsehen verfolgt habe, bis sie schließlich in späteren Jahren "zur viel geliebten Großmutter der Nation" geworden sei. Das "Rolling Stone Magazine" verwies in einem Artikel darauf, wie die Queen Songs, Filme und Serien beeinflusst habe.
Beileidsbekundungen von James Bond und Paddington
Mit Beileidsbekundungen reagierten Filmstars und Hollywoodgrößen auf die Nachricht vom Tod der Queen. James-Bond-Darsteller Daniel Craig ließ verlauten: "Sie hinterlässt ein unvergleichliches Erbe und wird zutiefst vermisst werden." In seiner Rolle als James Bond war Craig 2012 an der Seite der Königin bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in London in einem Sketch aufgetreten. Abschied nahm auch ein anderer britischer Filmheld: Beim Platin-Thronjubiläum der Queen im Juni war ein Kurzfilm gezeigt worden, in dem die Königin mit Paddington über Marmeladentoast-Geheimnisse spricht. "Danke für alles, Ma'am", hieß es nun von Paddington Bär.
König Charles III. kehrt am Freitag nach London zurück
Der neue König Charles III. und seine Frau Camilla kehren heute nach London zurück. Sie hatten die Nacht auf Schloss Balmoral in Schottland verbracht, wo die Königin gestern gestorben ist. Am Nachmittag ist ein Treffen des Königs mit Premierministerin Truss geplant.
Außerdem wird sich Charles am frühen Abend in einer Fernsehansprache an seine Nation wenden. Anschließend findet in der St. Pauls Kathedrale ein Gedenkgottesdienst statt, an dem auch Premierministerin Truss und Kabinettsmitglieder teilnehmen. Formell wird der neue König Charles III. erst am Samstag durch einen eigens dafür eingesetzten Rat ausgerufen.