"Alexander von Humboldt II": Schulschiff unter grünen Segeln
Die "Alexander von Humboldt II" gehört zu den jüngsten Großseglern aus Deutschland. Wie die "Gorch Fock" der Bundesmarine ist auch die "Alex II" ein Schulschiff - in der Regel aber für zivile Zwecke.
Am 24. September 2011 wird die Nachfolgerin der legendären "Alexander von Humboldt I" auf den Namen "Alexander von Humboldt II" getauft. Rund 15 Millionen Euro kostet der Bau der Bark. An die alte Bark erinnern der grüne Rumpf und, seit April 2015, auch die grünen Segel. Zuvor ist das Schiff dreieinhalb Jahre unter weißen Segeln unterwegs gewesen. 24 Segel können insgesamt gesetzt werden. Die Jungfernfahrt führt das Schiff von Oktober 2011 bis April 2012 über die Kanarischen Inseln bis zu den Kapverden und zurück in den Heimathafen Bremerhaven.
Segel-Laien dürfen als Trainees mitsegeln
Mit ihren 65 Metern ist der Großsegler nach der "Gorch Fock" das zweitgrößte deutsche Segelschiff. Insgesamt 79 Segler haben auf der "Alex II" Platz. Das Schiff ist nach modernen Standards ausgestattet, so besitzen alle Kabinen eigene Duschen und Toiletten, eine biologische Kläranlage reinigt das Abwasser. Auf dem Schulschiff dürfen auch interessierte Laien ohne Segelkenntnisse als Trainees mitsegeln. Die Eignerin "Deutsche Stifftung Sail Training" will aber vor allem Jugendlichen das Erlebnis einer Segelreise ermöglichen. Die Stammbesatzung weist sie in das Segelhandwerk ein. Die "Alex II" trägt auch den Beinamen "Windjammer der Jugend". Ziel ist es, vor allem soziale Kompetenzen wie Verantwortungsbereitschaft, Teamgeist, Tolerenz und Rücksichtnahme zu vermitteln.
Unfreiwillige Pause nach Unfall
Im August 2023 kollidiert die "Alexander von Humboldt II" in Bremerhaven beim Auslaufen mit einem Schwimmkran. Zwei Quermasten brechen. Niemand der rund 100 Menschen an Bord wird verletzt. Der Schaden wird auf mindestens 100.000 Euro beziffert. Mehrere Wochen kann das Schiff nicht auslaufen.
Vorgängerin ist heute Hotel- und Restaurantschiff
Die Vorgängerin "Alexander von Humboldt I" ist im Oktober 2011 als Schulschiff außer Dienst gegangen. Sie liegt heute als Hotel- und Restaurantschiff an der Bremer Uferpromenade Schlachte.