Dr. Mattiesen (Christian Quadflieg) steht in der Fernsehserie "Der Landarzt" vor seinem Praxis-Schild. © picture-alliance / KPA

Christian Quadflieg: Der erste "Landarzt" im Fernsehen

Stand: 31.03.2025 12:25 Uhr

Eine Schauspielschule hat Christian Quadflieg nie besucht. Er spielte auf renommierten Bühnen und im TV. Bekannt wurde er in Wolfgang Petersens Tatort "Reifezeugnis" - und vor allem als "Landarzt" im ZDF.

Der Tatort "Reifezeugnis" gehört den legendärsten und meistwiederholten Folgen der beliebten Krimireihe. Über 25 Millionen Menschen haben "Reifezeugnis" gesehen. Der Film unter der Regie von Wolfgang Petersen thematisiert eine sexuelle Beziehung zwischen einem Lehrer (Christian Quadflieg) und seiner Schülerin (Nastassja Kinski) - in den damaligen, prüden 1970er-Jahre sorgt das für einen Skandal. Andere bekannte deutsche Fernsehserien und -filme, in denen er im Laufe seiner Karriere mitspielte sind: "Der Alte", "Derrick", und "Traumschiff".

Christian Quadflieg: Großer Erfolg im Arztkittel

Gila von Weitershausen und Christian Quadflieg aus der Serie "Der Landarzt". © picture alliance / dpa Foto: Bernd Jürgen Fischer
Christian Quadflieg spielt fünf Jahre den "Landarzt, in der Rolle seiner Serienfra ist Gila von Weiterhausen zu sehen.

Bekannt machte den in Hamburg lebenden Schauspieler aber vor allem eine ganz bestimmte Rolle: Dr. Mattiesen in der Vorabend-Serie "Der Landarzt". Fünf Jahre lang spielte er ab 1987 den charmanten Mediziner im fiktiven schleswig-holsteinischen Dorf Deekelsen - und kümmerte sich aufopfernd um die gesundheitlichen Beschwerden der Bewohner. Nach 41 Folgen in vier Staffeln stirbt Quadflieg den Serientod, weil er nicht auf die Rolle festgelegt werden wollte.

Will Quadflieg begeistert den Sohn fürs Theater

Christian Quadflieg kam am 11. April 1945 als Sohn der Schauspieler Will Quadflieg und Benita von Vegesack zur Welt. Im schwedischen Växjö geboren, verbrachte er seine Kindheit in Hamburg. Schon früh kam er dort mit der Schauspielerei in Berührung. Bereits mit zwölf Jahren begleitete er seinen Vater, der damals ein Engagement am Hamburger Schauspielhaus hatte, ins Theater und schaute ihm bei der Arbeit zu. Von dem Schiller-Stück "Don Carlos" besuchte er sogar alle 36 Vorstellungen.

Christian Quadflieg tritt in die Fußstapfen des Vaters

Zwei Männer, einer von ihnen steht im Vordergrund und hält einen Zettel in der Hand. © NDR/W. Meier
Christian Quadflieg und Dietmar Mues in einer Filmszene von "Eine öffentliche Affäre".

Obwohl sein Vater ihm vom Schauspiel-Fach abriet, war für Quadflieg klar, dass es ihn auf die Bühne zog - er war damit das einzige von fünf Kindern, das in die Fußstapfen der Eltern treten wollte. Aber die Fußstapfen des berühmten Vaters waren groß. Umso schlimmer musste es für ihn gewesen sein, dass er bei der Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule in Bochum beim ersten Mal durchfiel. Glücklicherweise ließ sich Quadflieg nicht entmutigen und unternahm einen neuen, diesmal erfolgreichen Versuch. Nach der Ausbildung spielte er an bedeutenden Theatern in Hamburg, Berlin, München und Wien und wurde schließlich auch fürs Fernsehen entdeckt.

Schauspieler Quadflieg konzentriert sich auf Literarisches

Auch auf dem Regiestuhl nahm Quadflieg im Laufe seiner Karriere bei Film- und Theaterproduktionen immer wieder Platz. Zuletzt war er nur noch selten im Fernsehen zu sehen. Er konzentrierte er sich vor allem auf Dichterlesungen, in denen er Texte von Schiller, Kästner und Heine vortrug.

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