Stand: 16.02.2017 16:59 Uhr
Wahl-Krimi im Niedersächsischen Landtag
Stationen der Regierung Albrecht
14 Jahre prägt Ernst Albrecht als Ministerpräsident die Landespolitik in Niedersachsen. In seine Regierungszeit fallen zahlreiche Entscheidungen, die teils bis in die Gegenwart wirken, aber auch mehrere Skandale, die bundesweit Aufsehen erregen:
- 1977 bietet Albrecht an, den Salzstock in Gorleben als Endlager für Atommüll zu erkunden. Die Bundesregierung unter Helmut Schmidt (SPD) gibt die Erprobung 1979 in Auftrag. Das Ergebnis ist auch mehr als 30 Jahre später noch offen.
- 1978 setzt sich Albrecht dafür ein, 1.000 sogenannte Boat People in Niedersachsen aufzunehmen. Die Vietnamesen waren nach dem Krieg in ihrer Heimat auf Booten geflüchtet und trieben hilflos im Südchinesischen Meer.
- Im gleichen Jahr sorgt ein Sprengstoffanschlag auf ein Gefängnis in Celle für Aufsehen. Als Jahre später deutlich wird, dass der Verfassungsschutz an der Aktion beteiligt war, wirbelt sie unter dem Begriff "Celler Loch" viel politischen Staub auf.
- Im Mai 1980 entscheidet das Bundesverwaltungsgericht in Berlin über die Kündigung des NDR Staatsvertrages durch die Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Die Zerschlagung des NDR droht, doch die Richter bemängeln einen Formfehler Niedersachsens. Zwei Monate später einigen sich die beiden klagenden Länder und Hamburg auf einen neuen Staatsvertag.
- Ein Skandal erschüttert 1987 die Spielbanken in Bad Pyrmont und Hannover. Auch die Landesregierung und die Niedersachsen-CDU geraten in den Sog der "Spielbanken-Affäre". 1988 tritt Innenminister Wilfried Hasselmann zurück, die Landesregierung übersteht im Landtag ein Misstrauensvotum.
Mehr zum Thema
- Teil 1: Die Abstimmung im Landtag
- Teil 2: Von Gorleben bis Spielbankenaffäre: Stationen der Ära Albrecht
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Die 70er-Jahre
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