Eine elektrische Saftpresse © Colourbox Foto: Proxima Studio

Entsafter und Saftpressen: Womit gelingen frische Säfte?

Stand: 10.04.2025 13:57 Uhr

Frisch gepresste, vitaminreiche Säfte und Smooties sind beliebt. Wie gut sind Entsafter und Saftpressen? Worauf beim Kauf von Zitruspresse, Zentrifugalentsafter, Slowjuicer oder Dampfentsafter achten?

von Benjamin Cordes

Das Angebot im Handel ist groß und reicht von der einfachen Saftpresse bis zum elektrisch angetriebenen Gerät. Welcher Entsafter am besten geeignet ist, hängt vor allem davon ab, welches Obst oder Gemüse verarbeitet werden soll. Die Geräte sind zum Beispiel in diesen Ausführungen erhältlich:

  • Zitruspressen
  • Zentrifugalentsafter
  • Slowjuicer
  • Dampfentsafter

Zitruspressen: Einfach in der Bedienung

Zitruspressen gibt es elektrisch oder mit Handbetrieb. Auf einem Kegel werden die halbierten Zitrusfrüchte durch drehende Bewegungen ausgepresst. Kerne werden durch einen Siebeinsatz aufgefangen.

Vorteil: Sehr einfache Bedienung, günstiger Preis, meist unverwüstlich.

Nachteil: Nur für Zitrusfrüchte geeignet, nicht alle Aufsätze für größere Früchte geeignet.

Zentrifugalentsafter: Gemüse und Obst wird nicht gepresst

Zentrifugalentsafter schreddern Obst und Gemüse sehr fein mit einer Art Reibe. Durch extrem hohe Drehzahlen wird dabei der Saft nach außen geschleudert. Daher spricht man hier auch nicht davon, den Saft zu "pressen". Geeignet sind sie für alle saftigen Obst- und Gemüsesorten - weniger für Stärkehaltiges wie Bananen oder Faseriges wie Grünkohl. Zitrusfrüchte müssen geschält werden. Die Saftkonsistenz ist dünn, es bildet sich häufig Schaum.

Vorteil: Sehr vielseitig und schnell.

Nachteil: Relativ aufwendige Reinigung.

Slowjuicer: Vergleichsweise leise und vielseitig

Slowjuicer zerkleinern Obst und Gemüse mit einer sich langsam drehenden Schnecke - ähnlich einem Fleischwolf. So wird der Saft tatsächlich mechanisch gepresst.

Vorteile: Große Vielseitigkeit, besonders gut geeignet für Blattartiges wie Weizengras, Kohl und Salat. Vergleichsweise leises Geräusch.

Nachteile: Je nach Gerät müssen Obst und Gemüse vorgeschnitten werden. Zitrusfrüchte müssen geschält werden.

Dampfentsafter: Wertvolle Inhaltsstoffe gehen durch Hitze verloren

Dampfentsafter bestehen aus verschiedenen, aufeinander gestapelten Ebenen. Der heiße Dampf steigt in ihnen auf und gart die Früchte. Diese verlieren dadurch ihren Saft, der sich in einem Auffangbehälter sammelt, aus dem er abgelassen werden kann.

Vorteil: Das Obst muss kaum vorbereitet werden.

Nachteil: Der Saft ist nicht mehr roh und verliert wertvolle Inhaltsstoffe.

Welcher Entsafter liefert den gesündesten Saft?

Slowjuicer werden oft damit beworben, dass ihr Saft gesünder sei als der aus anderen Saftpressen: Er werde beim Pressen nicht erhitzt und mehr Inhaltsstoffe blieben erhalten. Prof. Ralf Schweiggert vom Institut für Getränkeforschung an der Hochschule Geisenheim hält diese Aussage aber für zu pauschal.

Bei den Ballaststoffen beispielsweise hänge der Gehalt nicht vom Gerätetyp, sondern mehr vom einzelnen Modell ab. Je mehr der Saft im Ergebnis einem Püree ähnelt, desto mehr Ballaststoffe enthält er - in Form unverdaulicher Zellwandbestandteile ("Pulpe", "Fruchtfleisch"). Entscheidend ist dabei, wie groß die Löcher des Siebs sind.

Ein kleiner Spritzer Zitronensaft hilft gegen das Oxidieren des Saftes und erhält so nicht nur die Farbe, sondern auch gesunde Inhaltsstoffe. "Zitronensaft enthält viel Ascorbinsäure, also Vitamin C, das die erwähnten Substanzen recht effektiv schützt." Dabei spiele die verwendete Safter-Technologie keine Rolle, erklärt Schweiggert.

Sicherheit und Langlebigkeit von Entsaftern: Worauf sollte man achten?

Alle Elektrogeräte, die in der EU verkauft werden, müssen das CE-Zeichen tragen. Es garantiert, dass das Produkt den allgemeinen Anforderungen entspricht und die relevanten EU-Richtlinien eingehalten werden. Es ist jedoch kein Qualitäts- oder Sicherheitssiegel.

Der Verband der Elektrotechnik VDE warnt, dass vor allem über den Online-Handel in die EU importierte Produkte nicht den europäischen Sicherheitsstandards entsprechen. Der Verband vergibt ein eigenes Prüfsiegel.

Zusätzlich empfiehlt sich ein Blick auf das Typenschild. Auf ihm sollte ein Ansprechpartner mit deutscher Adresse vermerkt sein, an den man sich bei Fragen und Problemen wenden kann.

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Dieses Thema im Programm:

Markt | 14.04.2025 | 20:15 Uhr

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