Ein Autoschlüssel liegt auf Euroscheinen. Es ist ein Dokument zu sehen, auf dem Kfz-Versicherung steht. © Rüdiger Rebmann/Shotshop/picture alliance Foto: Rüdiger Rebmann
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AUDIO: Kfz-Versicherung wird teurer: So kann man sparen (3 Min)

Autoversicherung bis 2. Dezember wechseln und Geld sparen

Stand: 14.11.2024 09:30 Uhr

Viele Kfz-Versicherungen haben für das Jahr 2025 Beitragserhöhungen angekündigt. Ein Wechsel des Anbieters oder des Tarifs kann sich daher lohnen. Bis zum 2. Dezember können Versicherte kündigen.

Ob Haftpflicht, Teil- oder Vollkasko: Viele Autoversicherungen erhöhen ihre Tarife für das kommende Jahr. Hintergrund sind die deutlich gestiegenen Reparaturkosten durch teure Ersatzteile und hohe Werkstattkosten. Kunden, die von einer Beitragserhöhung betroffen sind, können sich nach einem günstigeren Anbieter umsehen. Aber auch für Versicherte, deren Prämie nicht erhöht wurde, kann sich ein Wechsel lohnen. Laut Stiftung Warentest lassen sich manchmal mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen. Wer bei seiner Versicherung bleiben möchte, kann häufig ebenfalls sparen: Oft lohnt sich ein Tarifwechsel.

2. Dezember 2024 letzter Kündigungstermin

Die meisten Verträge gelten jeweils für ein Jahr mit einer vierwöchigen Kündigungsfrist zum Jahresende. Sie müssen also bis Ende November gekündigt werden. Da der 30. November in diesem Jahr auf einen Sonnabend fällt, verlängert sich die Frist auf den 2. Dezember.

Wie findet man ein passendes Angebot?

Ein Spielzeugauto steht auf Geldscheinen © Fotolia Foto: stadtratte
Wohnort, Alter, Automodell, Jahreskilometer: In die Berechnung des Tarifs fließen viele Kriterien ein.

In dem recht unübersichtlichen Markt mit vielen Anbietern ist es nicht ganz einfach, das passende Angebot zu finden. Längst fließen neben dem Automodell, der Motorleistung und dem Wohnort zahlreiche weitere Kriterien in den Preis ein: etwa das Alter des Fahrers, die jährlich gefahrenen Kilometer, die Art des Stellplatzes oder der Verzicht auf die Wahl der Werkstatt im Schadensfall. Auch die sogenannte Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) wirkt sich auf den Versicherungsbeitrag aus: Wer längere Zeit unfallfrei fährt, wird höher eingestuft und bezahlt weniger.

Vergleichsportale nicht immer neutral

Kostenlose Vergleichsportale geben einen Überblick und werben damit, die günstigste Versicherung herauszufiltern. Aber nicht alle arbeiten unabhängig und berücksichtigen bei der Suche sämtliche Versicherer, wie etwa günstige Direktversicherer. Einige Anbieter erhalten eine Provision, wenn die Versicherung über ihre Seite abgeschlossen wird. Es ist daher sinnvoll, die Auswertungen mehrerer Portale zu vergleichen. Völlige Unabhängigkeit und den Vergleich nahezu aller Anbieter verspricht die Stiftung Warentest mit ihrem Tarifrechner. Das Freischalten aller Tipps und Ergebnisse kostet 4,90 Euro. Der Bund der Versicherten (BdV) bietet einen kostenlosen Online-Vergleich.

Leistungen der Kfz-Versicherungen vergleichen

Bei der Wahl der Versicherung sollte man nicht nur auf die Kosten schauen, sondern auch die Leistungen prüfen. Einige Beispiele für verzichtbare oder besonders wichtige Leistungen:

  • Eine Insassen-Unfallversicherung ist meist überflüssig, denn Mitfahrende sind über die Haftpflicht des Fahrers geschützt.
  • Die Deckungssumme in der Haftpflicht sollte mindestens 100 Millionen Euro betragen.
  • Bei einer Vollkasko-Versicherung darauf achten, dass keine Kürzung bei grober Fahrlässigkeit vereinbart ist.
  • Bei Wildunfällen sollten Schäden von allen Tieren und nicht nur von Haarwild versichert sein.
  • Die Teilkasko sollte Folgen von Marderbissen abdecken. Gerade bei Elektroautos kann ein solcher Schaden sehr teuer werden.
  • Wer ein E-Auto fährt, sollte den Akku mitversichern.

Tarifwechsel: Verhandeln kann sich lohnen

Wer seine Versicherung nicht wechseln möchte, kann versuchen, bessere Konditionen auszuhandeln oder den Tarif zu wechseln. Häufig bieten Versicherungen eine Neuberechnung an, wenn der Kunde nachfragt oder mit Kündigung droht. Hilfreich ist es dabei, günstigere Angebote der Konkurrenz zu nennen und auf bestimmte Umstände hinzuweisen. Wer etwa zuvor auf der Straße geparkt hat, jetzt aber eine Garage nutzt oder nachweisen kann, dass er nur wenige Tausend Kilometer im Jahr fährt, kann mit einem günstigeren Tarif rechnen.

Das Gleiche gilt, wenn der Fahrerkreis klein gehalten wird. Außerdem kann es sich lohnen, den Vertrag auf die sogenannte Werkstattbindung umzustellen, bei der vereinbart wird, im Schadensfall bestimmte Vertragswerkstätten der jeweiligen Versicherung zu nutzen. Weiterer Tipp: Es ist günstiger, die Versicherung jährlich als halb- oder vierteljährlich zu zahlen.

Wann lohnt sich Vollkasko, wann Teilkasko?

Ist der Wagen schon einige Jahre alt, kann man auf eine teure Vollkaskoversicherung meist verzichten. In der Regel lohnt sich Vollkasko für Neuwagen bis zu einem Alter von drei bis fünf Jahren sowie für sehr teure Autos auch länger. Nach dieser Zeit verliert das Auto deutlich an Wert und der Wechsel in die Teilkasko ist sinnvoll.

Sofortiger Wechsel bei neuem Fahrzeug

Wer sein altes Auto verkauft und sich ein neues anschafft, darf den bestehenden Vertrag sofort beenden. Die Kfz-Versicherung wird mit der Abmeldung bei der Zulassungsstelle beendet. Der Versicherungsschutz bezieht sich immer auf ein bestimmtes Fahrzeug. Die Kunden können dann umgehend zu einem neuen Anbieter wechseln.

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NDR Info | 15.10.2024 | 09:40 Uhr

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