Die Schwentine: Holsteins langer, romantischer Fluss

Stand: 11.09.2024 11:46 Uhr

Die Schwentine fließt von der Holsteinischen Schweiz zur Kieler Förde und passiert dabei 17 Seen. Besonders gut lässt sich die idyllische Landschaft mit einem Kanu entdecken.

Die Schwentine ist ein Fluss der Superlative. Vom Bungsberg, der höchsten Erhebung Schleswig-Holsteins, schlängelt sie sich in unzähligen Windungen als einer der längsten Flüsse des Landes nach Kiel und fließt dort in die Förde. Zwischen Quellgebiet und Mündung liegen 62 Flusskilometer abwechslungsreiche Landschaft. Weil sich die Schwentine auf weiten Strecken die Ursprünglichkeit bewahrt hat, ist sie bei Naturfreunden und Kanuten sehr beliebt.

Die Schwentine fließt durch 17 Seen zum Meer

Ein Kajak fährt auf der Schwentine durch dichtes Grün. © imago/blickwinkel/C.Kaiser
Mit dem Boot kann man nahezu unberührte Flussabschnitte der Schwentine entdecken.

Allerdings ist es nicht ganz einfach, dem Fluss zu folgen. Immer wieder fließt er in die Seen der Holsteinischen Schweiz und verlässt sie an anderer Stelle wieder. So berührt die Schwentine 16 natürliche Seen und im Unterlauf einen Stausee, den Rosensee. Als schmaler Bach erreicht sie zunächst den Großen Eutiner See und ist von dort an für Wassersportler interessant. Mit Kanu, Kajak oder Stand-up-Paddling-Board können sie dem Fluss bis zur Mündung folgen - auf einer Strecke von mehr als 50 Kilometern.

Zunächst reiht sich fast nahtlos See an See. Vom Kellersee geht es durch Bad Malente in den Dieksee, später an Plön vorbei durch den Großen und Kleinen Plöner See und schließlich durch den Lanker See bei Preetz. An vielen Stellen können Sportler dort ihre Boote zu Wasser lassen oder eine Tour beenden. Zahlreiche Verleihstationen bieten Kanus für Ausflüge an. Da die Schwentine nur wenig Strömung hat, lässt sie sich gut in beide Richtungen befahren. 

Am Altarm der Schwentine hat die Natur Vorrang

Bei Preetz verengt sich die Schwentine wieder zu einem schmalen Fluss. Zwischen meist dicht bewachsenen Ufern windet sie sich in Richtung Kiel. Einer der schönsten Abschnitte liegt zwischen dem Staudamm am Rosensee bei Raisdorf und der Oppendorfer Mühle: das Naturschutzgebiet "Altarm der Schwentine". An den hohen, steilen Ufern wachsen seltene Hangwälder mit Hainbuchen, Eschen und Bergulmen. Dort fühlen sich Eisvögel und Wasseramseln wohl.

Totholz liegt im Fluss Schwentine © imago images /  Shotshop
Im Schutzgebiet darf sich die Natur ungestört entwickeln.

Gleichzeitig liegen in diesem Bereich zwei Wasserkraftwerke, die seit mehr als 100 Jahren zuverlässig Strom produzieren und inzwischen unter Denkmalschutz stehen: eines am Stauwehr des Rosensees und ein weiteres an der ehemaligen Rastorfer Papiermühle. Für Wassersportler ist dieser Bereich der Schwentine gesperrt. Wollen sie den Fluss in ganzer Länge befahren, müssen sie ihre Boote rund zwei Kilometer an Land durch das Naturschutzgebiet tragen. Hier ist ein Bootswagen notwendig. Der Urlaubsservice Malente informiert mit einer Wasserwanderkarte auf seiner Website über die genauen Regelungen.

Mit dem Ausflugsboot von Kiel zur Oppendorfer Mühle

Auf dem letzten Abschnitt bis nach Kiel kann das Schwentinetal wieder auf dem Wasser befahren werden. Dort ist auch ein Schiff unterwegs, das Ausflügler ab Kiel-Wellingdorf rund sechs Kilometer auf der Schwentine zur Oppendorfer Mühle bringt (Mai bis September). Die grünen Ufer und Seerosen auf dem Wasser stehen im krassen Gegensatz zu den letzten Flussmetern an Kiels Ostuferhafen: Zwischen Kaianlagen mündet die Schwentine dort in die Förde und damit in die Ostsee.

Wer Näheres über den Schwentine-Wasserwanderweg erfahren möchte, findet auf den Seiten der Tourismuszentrale Holsteinische Schweiz eine Übersichtskarte mit GPX-Daten zum Herunterladen.

Karte: Die Schwentine

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