VIDEO: Bootstour-Klassiker: Fünf-Seen-Fahrt von Malente nach Plön (4 Min)

Die Holsteinische Schweiz entdecken

Stand: 25.09.2023 10:02 Uhr

Sanfte Hügel, weite Felder, lichte Laubwälder und rund 200 Seen prägen den größten Naturpark Schleswig-Holsteins. Die Region zwischen Kiel und Lübeck ist für Wanderer, Radler und Paddler attraktiv.

Die hügelige Landschaft im Osten Schleswig-Holsteins, die Holsteinische Schweiz, ist eine abwechslungsreiche Region. In der Natur verstreut liegen kleine Bauerndörfer, historische Gutshöfe und hübsche Städte wie Eutin, Plön und Preetz. Von Bad Segeberg im Süden bis zum Selenter See im Norden und bis zum Bungsberg im Osten erstreckt sich der Naturpark, der Urlaubern vielfältige Möglichkeiten bietet.

Unterwegs per Rad und zu Fuß

Blick vom Holzbergturm in Malente auf den Dieksee © NDR Foto: Sandra Sikora
Vom Holzberg bei Malente bietet sich ein schöner Blick über die Landschaft.

Besonders für Wanderer und Radfahrer ist die Holsteinische Schweiz ein reizvolles Ziel. Wer mit dem Rad unterwegs ist, kann zwischen 15 beschilderten Touren zwischen 25 und 61 Kilometern wählen, die durch den Naturpark führen. Außerdem bieten sich Mehrtagestouren auf Radfernwegen, wie dem Holsteinische-Schweiz-Radweg oder dem Mönchsweg, an. Das Wasser stets im Blick geht es durch malerische Natur und vorbei an historischen Orten. Die Website des Naturparks gibt einen Überblick über die verschiedenen Routen.

Abwechslungsreiche Touren für Wanderungen

Garten-Sitzmöbel, ein Schrank mit Flohmarktartikeln und ein rotes Fahrrad neben einem Getreidefeld in Karlshof in Ostholstein © Sybille Rusch Foto: Sybille Rusch
Bei einer kleinen Rast am Wegesrand können Wanderer Kraft tanken.

Wer lieber zu Fuß die Landschaft entdeckt, kann sich auf insgesamt 270 Kilometern ausgeschilderter Wander- und Spazierwege bewegen. 27 Rundwege durch den Naturpark und ein Fernwanderweg führen zu Naturschutzgebieten, Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten. Tipps für verschiedene Tagestouren sowie für eine mehrtägige Wanderung gibt die Tourismuszentrale Holsteinische Schweiz.

In Karlshof bei Wangels lässt sich auf einem kleinen privaten Rastplatz verschnaufen - und bei Kaltgetränken oder einem Kaffee die Aussicht über die weiten Felder genießen.

Paddeln auf Flüssen und Seen

Ebenfalls lohnt es, die Landschaft vom Wasser aus zu entdecken, etwa auf dem 55 Kilometer langen Schwentine-Wasserwanderweg oder bei Touren auf dem Plöner See oder anderen Gewässern der Region. Auf eintägigen Kanutouren oder mehrtägigen Wasserwanderungen geht es vorbei an Eisvogel, Seeadler und üppiger Vegetation. Der Naturpark informiert über die Paddeltouren, Verleihstationen von Kanus, Kajaks und SUP-Boards sowie Rastplätze.

Tier- und Pflanzenwelt erleben

Auf der Schwentine spiegeln sich die Wolken. © NDR Foto: Dirk Baumann
Die Holsteinische Schweiz lässt sich auch vom Wasser aus entdecken, etwa auf der Schwentine.

Rund 15 Prozent des Naturparks bestehen aus Wäldern - damit ist die Region eine der waldreichsten Schleswig-Holsteins. Lohnend vor allem für Familien mit Kindern ist ein Besuch im Erlebniswald Trappenkamp. Dort erfahren sie in Waldhaus, Wildgehege und verschiedenen Erlebnisbereichen mehr über die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Der Naturpark bietet für Kinder und Erwachsene zahlreiche Veranstaltungen, um die Holsteinische Schweiz zu erleben, so etwa Waldbaden, Fossilien sammeln, eine Steinkauz-Wanderung oder Fledermaus-Safari.

Die Bräutigamseiche im Dodauer Forst

Die Bräutigamseiche im Dodauer Forst. © imago images/blickwinkel Foto: C. Kaiser
Um an das Astloch - den "Briefkasten" der Bräutigamseiche - zu gelangen, muss man auf eine Leiter steigen.

Einer der ältesten Bäume des Naturparks steht im Dodauer Forst bei Eutin. Die 500 Jahre alte sogenannte Bräutigamseiche verdankt ihren Namen einer Hochzeit, die 1891 zu ihren Füßen stattfand. Die Liebenden hatten vor der Heirat ein Astloch der Eiche als heimlichen Briefkasten genutzt, weil die Eltern zunächst gegen die Verbindung waren. Wer mag, kann noch heute an die Eiche schreiben (Adresse: Bräutigamseiche, Dodauer Forst, 23701 Eutin) oder auch Briefe herausnehmen und so Brieffreunde oder sogar den Partner fürs Leben finden. Ein Postbote stellt die Briefe an die Eiche zu und deponiert sie im Astloch.

Schlösser, Kurorte und Fledermäuse

Das Eutiner Schloß spiegelt sich im Wasser des Schloßgrabens. © Benito José Custodio Romero Foto: Benito José Custodio Romero
Das direkt am See gelegene Eutiner Schloss ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt.

Lohnende Ausflugsziele in der Holsteinischen Schweiz sind auch die hübschen Städte der Region: So locken Preetz, Eutin und Plön mit ihren Altstädten und Schlössern und die Kurorte Bad Malente und Bad Segeberg mit einem breiten Angebot von Kureinrichtungen. Bad Segeberg ist zudem im Sommer Schauplatz der Karl-May-Festspiele - vor allem für Familien mit Kindern ein lohnendes Ausflugsziel. Sie finden im Kalkbergstadion statt. Auch die andere Seite des Kalkbergs ist von Interesse: Dort befindet sich die Kalkberghöhle, die als größtes Fledermaus-Winterquartier Nordeuropas gilt. Im nebenan gelegenen Fledermauszentrum Noctalis erfahren Besucher mehr über die faszinierenden Säugetiere.

Bungsberg - der höchste Berg im Land

Eine schöne Sicht über die Landschaft bietet der Bungsberg bei Schönwalde im Kreis Ostholstein, mit 167 Metern die höchste Erhebung Schleswig-Holsteins. Auf dem Berg steht ein Fernmeldeturm aus den 70er-Jahren mit öffentlicher Aussichtsplattform, die nur über Treppen zu erreichen ist. Sie ist täglich von 9 bis 19 Uhr kostenlos begehbar und bietet einen weiten Blick über den Naturpark Holsteinische Schweiz. Fällt im Winter ausreichend Schnee, wird der Bungsberg als Rodel- und Skihang genutzt.

Was ist ein Naturpark?

Naturparks sind Landschaften, die sowohl Kulturlandschaften - also von Menschen geprägte Zonen - als auch Naturlandschaften enthalten können. Häufig handelt es sich um naturnahe Regionen, in denen eine landwirtschaftliche Nutzung erlaubt ist. Naturparks stehen wegen ihrer Schönheit und Eigenart unter besonderem Schutz. Sie sollen als Erholungsgebiet dienen, deshalb wird dort besonderer Wert auf eine naturverträgliche Entwicklung gelegt.

Dieses Thema im Programm:

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