Plön: Idyllische Kleinstadt am großen See
Ein weißes Schloss überragt das hübsche Städtchen in der Holsteinischen Schweiz. Der Plöner See und die idyllische Prinzeninsel mit Badestelle bieten schöne Naturerlebnisse.
"Die kleine Stadt liegt, rings von Seen umgeben, auf einem schmalen Landstrich rings um den mäßigen Hügel herum, dessen Höhe das alte herzogliche Schloss einnimmt, von alten Bäumen, Alleen und terrassenartig abfallenden Gärten umringt." So beschrieb der Musikhistoriker Rochus von Liliencron in den "Jugenderinnerungen" von 1902 seinen Geburtsort.
Promenade und viele Badestellen am See
Plön ist mit etwa 9.000 Einwohnern auch heute noch eine gemütliche Kleinstadt. Die malerischen Gassen der Altstadt, die Twieten mit vielen historischen Häusern, laden genauso wie die kilometerlange "Strandpromenade" am Großen Plöner See zum Bummeln ein. Mit 13 offiziellen Badestellen und einem breiten Wassersportangebot ist der See außerdem ein ideales Revier für Schwimmer, Segler und Surfer.
Schloss: Residenz der Herzöge zu Schleswig-Holstein-Plön
Wahrzeichen der Stadt ist das weiße Schloss im Renaissance-Stil aus der Zeit um 1635, das auf einem Hügel thront. Die Herzöge zu Schleswig-Holstein-Plön ließen das Schloss während des Dreißigjährigen Krieges errichten. Bereits im 12. Jahrhundert stand dort eine Burg. Bis zum Tod von Herzog Friedrich Karl von Schleswig-Holstein-Plön im Jahr 1761 diente es als Residenz, danach noch einige Zeit als Witwensitz.
Nach bewegter Geschichte - unter anderem als Gelehrtenschule - bewohnte ab 1840 der dänische König Christian VIII. das Schloss als Sommerresidenz. Er war es auch, der den strahlend weißen Putz aufbringen ließ. Es folgten Nutzungen als preußische Kadettenanstalt, NS-Erziehungsanstalt (Napola) und nach dem Zweiten Weltkrieg als Internat. Heute beherbergt das Schloss eine Bildungsstätte für das Augenoptiker-Handwerk. Führungen sind nach Voranmeldung möglich.
Rokoko-Pracht im Prinzenhaus
Das sogenannte Prinzenhaus, in das 1896 die Kronprinzen Wilhelm und Eitel Friedrich als Kadetten einzogen, liegt auf einer Halbinsel. 1744 war das von außen unscheinbare Gebäude als Gartenhaus für das Herzogspaar entstanden. Von innen ist es reich im Rokokostil ausgeschmückt. Für die Schulausbildung der jungen Prinzen wurden extra zwei Seitenflügel angebaut. 1910 wurde die Prinzenschule geschlossen. Später diente das Haus als Lazarett und Internat. Auch das Rokokoschlösschen ist für die Öffentlichkeit bei Führungen zugänglich.
Natur genießen: Prinzeninsel und Seerundfahrten
Neben dem Kunst- spielt auch der Naturgenuss in Plön eine wichtige Rolle. Ein Rundgang über die dicht bewaldete Prinzeninsel südwestlich der Stadt bietet immer wieder schöne Seepanoramen. Bei Sommerwetter bietet sich eine Badestelle mit Sandstrand, das Prinzenbad, für einen Ausflug an. Die etwa zwei Kilometer lange und stellenweise nur 30 Meter breite Halbinsel darf nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden. Auf der Südspitze steht ein kleiner Pavillon am Lieblingsplatz der letzten deutschen Kaiserin, Auguste Victoria. Ihre Söhne erhielten auf der Prinzeninsel eine landwirtschaftliche Ausbildung.
Beliebte Ausflüge in die Natur sind auch die Große Plöner See-Rundfahrt durch den Westteil des Sees, die Bosau-Fahrt durch den südlichen Teil sowie Radtouren auf den vielen ausgeschilderten Wegen.
Parnaßturm: Fernsicht auf die Holsteinische Schweiz
Einen weiten Blick über die Stadt, den See und den Naturpark Holsteinische Schweiz bietet der Parnaßturm. Die 20 Meter hohe Stahlfachwerk-Konstruktion von 1888 steht auf einem gemauerten Sockel nordöstlich des Stadtzentrums von Plön und ist von Ostern bis Ende Oktober geöffnet.
Regionalgeschichte im Museum des Kreises Plön
Auch ein Besuch im Heimatmuseum, das über die Regionalgeschichte informiert, lohnt sich. Das Museum des Kreises Plön beherbergt unter anderem eine umfangreiche Glassammlung mit Exponaten aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Einen Apothekergarten mit mehr als 350 Heilpflanzen können Besucher auf dem Museumsvorplatz erkunden. Passend dazu gibt es in den Ausstellungsräumen eine komplett eingerichtete historische Apotheke, eine Hommage an die Plöner Hofapotheke, die bis 1928 im Museumsgebäude ihre Geschäftsräume hatte.