Kanu fahren auf der Schwentine von Plön nach Schwentinental
Die Schwentine gehört zu den längsten Flüssen Schleswig-Holsteins. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu einem beliebten Wasserwanderweg. Besonders reizvoll ist die Strecke zwischen Plön und Schwentinental.
Auf 62 Kilometern strömt die Schwentine durch Schleswig-Holstein. Sie entspringt am Bungsberg in Ostholstein und durchfließt abwechslungsreiche Landschaften, schmucke Städte und Dörfer sowie nicht weniger als 17 Seen, darunter den Kleinen und den Großen Plöner See, bevor sie in der Kieler Förde mündet.
Zweitagestour von Plön nach Schwentinental
Die Schwentine hat nur wenig Strömung, deshalb lässt sie sich in beide Richtungen gut befahren. Besonders reizvoll ist der Streckenabschnitt zwischen Plön und Schwentinental. Für die Gesamtstrecke von etwa 22 Kilometern sollte man sich mindestens zwei Tage Zeit nehmen, denn das Überqueren der Seen kann durch Wind und Wellen anstrengend werden und Zeit kosten. Außerdem laden viele Sehenswürdigkeiten zu längeren Pausen ein.
Plön: Eigener Hafen für Paddler in Schlossnähe
Die Wasserwanderstrecke ist beschildert und es gibt ausreichend Ein- und Aussetzstellen. Plön verfügt sogar über einen eigenen kleinen Hafen für Paddler. Bis zur Innenstadt und zum Schloss sind es von dort nur wenige Minuten. Für den Einstieg in die Strecke gibt es mehrere Möglichkeiten. Wer keine Zeit verlieren und direkt Richtung Schwentinental aufbrechen möchte, kann am Kleinen Plöner See starten.
Über die Stadtschwentine vom Großen in den Kleinen Plöner See
Alternativ paddelt man zunächst auf den Großen Plöner See und genießt von dort den Blick aufs Schloss. Danach geht es über die Stadtschwentine durch die Plöner Altstadt über den Schwanen- und Stadtsee in den Kleinen Plöner See. Die Ortsdurchquerung ist etwas mühevoll, da der Fluss an dieser Stelle sehr schmal ist und ordentliche Strömung herrscht. Außerdem ist der Wasserstand manchmal niedrig und man muss die Boote ziehen. Wasserfeste Schuhe sind daher für den Streckenabschnitt empfehlenswert.
Sehenswürdigkeiten und Rastplätze an der Strecke
Zwischen dem Kleinen Plöner See und dem Lanker See bei Preetz liegen mehrere Pausenplätze sowie einige herrschaftliche Guts- und Herrenhäuser. Sie sind in Privatbesitz oder werden von Stiftungen betreut. Die ufernahen Güter haben allerdings keine Anlegestellen für Kanuten, man kann sie aber über den Landweg erreichen und besichtigen. Auf Gut Wittmoldt etwa finden regelmäßig Kunstausstellungen statt, im Park sind Skulpturen zu besichtigen. Gut Wahlstorf zeigt die ostasiatische Sammlung des Forschungsreisenden Victor Baron von Plessen. Ein guter Anlaufpunkt in Wahlstorf ist auch die Fischerei und Räucherei Bock mit Anleger und Imbiss.
Übernachten am Lanker See und in Preetz
Zum Übernachten eignet sich der Campingplatz am Lanker See. Am Ufer gibt es ausreichend Platz für Kanus. Neben Stellplätzen für Zelte bietet die Anlage auch Holzhütten und Campingwagen für eine Übernachtung an. Preetz verfügt ebenfalls über einen ufernahen Campingplatz. Die Kleinstadt wird auch Schusterstadt genannt - vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert prägte das Schuhmacherhandwerk den Ort maßgeblich.
Seltene Vögel und Wasserschildkröten
Von Preetz bis Schwentinental wird das Gewässer endgültig zu einem beschaulichen Fluss. Am Wochenende ist der Streckenabschnitt gut besucht. Mit etwas Glück kann man hier nicht nur seltene Vögel beobachten, sondern auch Wasserschildkröten. Die Ein- und Aussetzstelle in Schwentinental-Raisdorf liegt etwas versteckt direkt an der Bundesstraße 202. Viele Bootsverleiher bringen oder holen ihre Boote dort wieder ab. Der Personentransport gehört nicht automatisch dazu, eine genaue Absprache ist notwendig.
Schwimmwesten empfehlenswert oder Pflicht
Da die Seen relativ tief sind und plötzlich aufkommende Böen gefährlich werden können, empfiehlt es sich für die meisten Abschnitte, Schwimmwesten zu tragen. Bei vielen Bootsverleihern ist das sogar Pflicht.