Wolfsburg: Autostadt, Museen, Allerpark und Schlösser
Bei Wolfsburg denken viele an Volkswagen und die Autostadt, aber es gibt auch andere attraktive touristische Ziele. Dazu zählen etwa die Wissenschaftsschau Phaeno, das Kunstmuseum und der Allerpark.
Es gibt nur wenige Städte in Deutschland, deren Name so eng mit einem Industriekonzern verbunden ist wie Wolfsburg. Tatsächlich steht und fällt die Stadt mit Volkswagen: Geht es dem Autobauer gut, sprudeln Steuergelder in die Stadtkasse. Steckt VW in der Krise, gilt das auch für Wolfsburg. Auch die Ursprünge der Stadt gehen auf Volkswagen zurück: Als die Nationalsozialisten das Werk 1938 gründeten, gab es in der landwirtschaftlich geprägten Gegend kaum mehr als einige Dörfer.
Autostadt: Erlebnispark mit vielen Ausstellungen
Heute ist Wolfsburg eine Stadt mit gut 128.000 Einwohnern und attraktiven Museen und Freizeitangeboten, das Volkswagenwerk dominiert aber noch immer das Zentrum zwischen Fußgängerzone und historischem Schloss. Von der viel befahrenen Berliner Brücke über den Mittellandkanal und die Eisenbahn-Trasse fällt der Blick auf die Autostadt. Sie ist Aushängeschild und Besucherzentrum des VW-Konzerns.
Auf dem rund 25 Hektar großen Gelände präsentiert VW in verschiedenen Pavillons seine Produkte. In einer sehenswerten Ausstellung zur Automobilgeschichte können Besucher Raritäten vieler Hersteller entdecken. Für Kinder gibt es einen Abenteuer-Spielplatz. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen gehören ebenfalls zum Angebot.
Phaeno: Experimentieren und verstehen
Eine Fußgängerbrücke über den Mittellandkanal verbindet die Autostadt mit der Wolfsburger Innenstadt und dem ICE-Bahnhof. Dort befindet sich der futuristisch gestaltete Bau des Wissenschaftsmuseums Phaeno. Entworfen hat das Gebäude, das an ein Schiff erinnert, die Stararchitektin Zaha Hadid. Im Inneren laden mehr als 350 Erlebnis-Stationen dazu ein, physikalische, mathematische und chemische Phänomene zu erkunden oder in Mitmach-Experimenten spielerisch nachzuvollziehen.
Wolfsburgs Einkaufsmeile und Kunstmuseum
Südlich des Phaeno-Gebäudes beginnt die Porschestraße, Wolfsburgs Fußgängerzone. Sie entstand in den 1970er-Jahren und wurde später mit Brunnen, Pavillons und Grünflächen ergänzt. Beliebter Treffpunkt ist die angrenzende City-Galerie mit Geschäften und Restaurants. Am südlichen Ende der Porschestraße befindet sich das Kunstmuseum in einem modernen quadratischen Bau mit auffälligem Glasdach. Es versteht sich als Zentrum moderner Klassiker und zeitgenössischer Werke. Der Schwerpunkt liegt auf wechselnden Ausstellungen bildender Künstler. In der Sammlung, die gut 900 zeitgenössische Werke umfasst, finden sich unter anderem Arbeiten von Mario Merz, Anselm Kiefer und Cindy Sherman.
Schloss Wolfsburg: Historisches Erbe
Eines der wenigen historischen Bauwerke Wolfsburgs ist das Schloss, das 1302 als "Wolfsburg" erstmals urkundlich erwähnt wurde. In seiner heutigen Form im Stil der Weserrenaissance stammt das Schloss aus dem 17. Jahrhundert. Es gehört der Stadt und beherbergt das Stadtmuseum, den Kunstverein und die städtische Galerie. Ein weiteres Schloss befindet sich im Stadtteil Fallersleben: In dem mittelalterlichen Fachwerkbau befindet sich das Hoffmann-von-Fallersleben-Museum. Es zeichnet die Lebensgeschichte des bekannten Dichters, der die Nationalhymne schrieb, nach.
Allerpark: Sportanlagen, Badeland und Allersee
Östlich des Volkswagen-Geländes zwischen Aller und Mittellandkanal liegt der Allerpark. Die große Grünanlage bietet zahlreiche Sport- und Freizeitanlagen wie Skater-Parcours, Hochseilgarten, Wasserskianlage sowie ein Badeland mit mehreren Schwimmbecken, Wasserrutschen und Saunen. Im Sommer lädt der Allersee mit Sandstrand zum Schwimmen, Sonnenbaden, Segeln oder Kanufahren ein. Auch ein Campingplatz befindet sich am See.
Naturschutzgebiet Barnbruchswiesen und Ilkerbruch
Ein interessantes Ausflugsziel besonders für Vogelliebhaber ist das Naturschutzgebiet Barnbruchswiesen und Ilkerbruch im Nordwesten der Stadt. Es besteht überwiegend aus Feuchtgebieten und Wasserflächen und ist ein wichtiger Lebensraum für Vögel. Um den Ilkerbruch führt ein Naturerlebnispfad mit Infotafeln, Beobachtungsplattformen und einem zwölf Meter hohen Aussichtsturm. Am Parkplatz unterhält der NABU eine Beobachtungshütte.