Bundestagswahl: Wo CDU, AfD, Linke und SSW in SH besonders stark sind
Die Wahlergebnisse: Bei der Bundestagswahl 2025 haben in Schleswig-Holstein AfD, CDU, Linke und SSW Stimmen gewonnen im Vergleich zu 2021. Ein Blick in die Hochburgen der vier stärksten Parteien im Land.
- AfD-Hochburgen
- CDU-Hochburgen
- Linke-Hochburgen
- SSW-Hochburgen
- Stärkste Kraft nach Erststimmen
- Stärkste Kraft nach Zweitstimmen
Hinweis: Die Karte zeigt die prozentualen Zweitstimmenanteil der AfD in den Gemeinden in Schleswig-Holstein. Je dunkler das blau, desto höher ist der prozentuale Anteil der Stimmen in den Gemeinden. Im oberen Bereich lassen sich die Ergebnisse auf Ebene der einzelnen Wahlkreisen anzeigen. Über die Einstellung im unteren Bereich gibt es weitere Möglichkeiten zum Anzeigen der jeweils stärksten Kraft nach Erststimmen, Zweitstimmen, Wahlbeteiligung sowie zu weiteren Parteien.
AfD-Wahlergebnisse in Schleswig-Holstein: Das sind die Hochburgen
Die AfD hat ihr Ergebnis in Schleswig-Holstein bei der Bundestagswahl im Vergleich zu 2021 stark verbessert - 9,5 Prozentpunkte sind dazugekommen. Insgesamt erreichte die Partei 16,3 Prozent der Zweitstimmen. In 79 Gemeinden der über 1.100 Gemeinden war sie sogar die stärkste Kraft nach Zweitstimmen. Diese Gemeinden sind eher in der Mitte und im Süden des Landes zu finden. Zwei Kleinstädte sind die Ausnahme: In Wahlstedt (Kreis Segeberg) erreichte die AfD 27,6 Prozent und war damit stärkste Kraft in der Gemeinde. Ebenfalls stärkste Kraft wurde die Alternative für Deutschland in Lauenburg/Elbe (Kreis Herzogtum Lauenburg) mit 24,4 Prozent. 20 Prozent der Stimmen und mehr holte die AfD auch in Brunsbüttel, Neumünster, Geesthacht, Kaltenkirchen, Schwarzenbek und Rendsburg.
Briefwahlstimmen werden zum Teil gemeindeübergreifend ausgezählt
Wichtig ist: Die Aufschlüsselung des Wahlergebnisses nach Gemeinden ist etwas ungenau. In den sehr vielen kleineren Gemeinden Schleswig-Holsteins, die zu einer Amtsverwaltung gehören, lassen sich die Briefwahlstimmen nicht den einzelnen Gemeinden zuordnen. Dort sind die Briefwahlbezirke, in denen die Stimmen ausgezählt werden, fast immer gemeindeübergreifend. Hier beziehen sich diese statistischen Aussagen also nur auf die Stimmen, die im Wahllokal abgegeben wurden. Möglicherweise wäre mit Briefwahlstimmen die stärkste Kraft in manchen Gemeinden eine andere - spannende Hinweise auf Partei-Hochburgen gibt diese Auswertung dennoch.
CDU am stärksten in Rellingen, der Gemeinde Sylt und Barsbüttel
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Mit insgesamt 10 Wahlkreisen und 987 Gemeinden dominiert die CDU größtenteils die politische Landkarte in Schleswig-Holstein. Sie gewann 5,5 Prozentpunkte hinzu und erreicht nun 27,6 Prozent. Unter den größeren Städten und Gemeinden (über 10.000 Einwohner) zählen Scharbeutz (35,6 Prozent), Rellingen (34,5 Prozent) sowie die Gemeinden Sylt (33,6 Prozent) zu den CDU-Hochburgen. Auch in Barsbüttel (32,4 Prozent), Stockelsdorf (32,3 Prozent), Fehmarn (31,5 Prozent), Quickborn (31 Prozent) und Wentorf bei Hamburg (30,9 Prozent) lag das Ergebnis deutlich über dem Landesergebnis.
Die Linke erreicht viele Wähler in Kiel, Flensburg und Lübeck
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Zu den Gewinnern der Wahl zählt auch in Schleswig-Holstein die Partei die Linke. Sie erreichte die meisten Wähler in den kreisfreien Städten Kiel (14,4 Prozent), Flensburg (12,8 Prozent) und Lübeck (10,9 Prozent). Insgesamt gewann sie 4,1 Prozentpunkte hinzu und erhielt 7,8 Prozent der Stimmen.
SSW: Größte Erfolge im Norden
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), die Partei der dänischen und friesischen Minderheit, gewann bei der Bundestagswahl leicht hinzu (+0,9) und komm nun auf vier Prozent der Stimmen. Der SSW hat seine Hochburgen traditionell im Norden. Auch bei der Bundestagswahl erreichte die Partei mit 15,5 Prozent ihr bestes Zweitstimmen-Ergebnis in Gemeinden des Kreises Schleswig-Flensburg - etwa in Harrislee (15,5 Prozent), Handewitt (11,8 Prozent) und Schleswig (10,6 Prozent). Auch die Städte Flensburg (10,7 Prozent), Büdelsdorf (9 Prozent) sowie Eckernförde (8,4 Prozent) sind Hochburgen.
Erststimmen: In welchen Wahlkreisen CDU, SPD und Grüne stärkste Kraft sind

- Die CDU ist nach der Bundestagswahl 2025 in neun Wahlkreisen die stärkste Kraft nach Erststimmen, bei der vergangenen Bundestagswahl hatte sie nur zwei Wahlkreise mit ihren Kandidaten gewonnen. Sieben weitere Wahlkreise sind also in der Erststimmen-Ansicht ("Erststimmen - Stärkste Kraft 2025") nun schwarz. Stabil schwarz blieben die Wahlkreise 2 Nordfriesland-Dithmarschen Nord und 3 Steinburg-Dithmarschen Süd.
- Die SPD holte mit ihrem Kandidaten die meisten Stimmen in einem Wahlkreis (Wahlkreis 11 Lübeck), diesen hatte die Partei auch 2021 gewonnen. Vor vier Jahren war die SPD in acht Wahlkreisen die dominierende politische Kraft. Sechs Wahlkreise gingen an die CDU, einer an die Grünen.
- Die Grünen haben einen Wahlkreis nach Erststimmen gewonnen - wie 2021 auch. Allerdings ist das ein neuer: Im Wahlkreis 5 Kiel waren die Grünen dieses Mal die stärkste Kraft mit ihrer Kandidatin. Zuvor holte hier ein SPD-Kandidat die meisten Erststimmen. Vor vier Jahren war der Wahlkreis 1 Flensburg-Schleswig grün - hier gewann die Partei erstmals ein Direktmandat in Schleswig-Holstein. Dieses Jahr ging der Wahlkreis an die CDU-Kandidatin.
CDU in fast allen Wahlkreisen stärkste Kraft nach Zweitstimmen
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Rückblick: In fast allen Wahlkreisen des ganzen Landes, bis auf den Wahlkreis 5 Kiel, war die SPD bei den Zweitstimmen 2021 stärkste Kraft. Die Karte Schleswig-Holstein war in dieser Ansicht flächig rot - mit einem grünen Flecken an der Ostseeküste. Nun, nach der Wahl 2025, hat sich die Grundfarbe der Karte geändert - sie ist schwarz, nun ist es die CDU, die in den zehn vormals roten Wahlkreisen die meisten Zweitstimmen erhielt. Der grüne Flecken - der Kieler Wahlkreis - bleibt.
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