Marien-Krankenhaus Lübeck: Demonstration für Standorterhalt
Das Marien-Krankenhaus in der Lübecker Altstadt soll vom UKSH übernommen werden. SPD und Grüne hatten für Sonnabend zu einer Demonstration gegen die damit verbundene Verlegung der Klinik auf den Campus aufgerufen.
Etwa 850 Demonstranten sind nach Polizeiangaben am Sonnabend in Lübeck mit Trillerpfeifen und Plakaten vom Marien-Krankenhaus in die Innenstadt gezogen. Sie protestierten gegen den geplanten Umzug der Klinik von der Altstadt an den Lübecker Südrand. Noch sind die Verträge nicht unterzeichnet, doch der Plan steht: Das in finanzielle Notlage geratene Marien-Krankenhaus soll vom UKSH übernommen werden und in diesem Zuge bereits im Sommer auf dessen Gelände umziehen. Die Demonstrierenden befürchten, der Standortwechsel könne große Auswirkungen auf die medizinische Versorgung der Lübecker haben. SPD und Grüne in der Hansestadt hatten zu dem Protestmarsch aufgerufen.
Belegärzte drängen auf Gespräche
Auch 40 Belegärzte, die ihre Praxen in unmittelbarer Nähe zum Marien-Krankenhaus haben und ihre Patienten dort bislang beispielsweise operieren können, fordern einen Erhalt der Klinik in der Altstadt. Die Mediziner drängen auf Gespräche mit dem katholischen Träger der Klinik und mit dem UKSH. Dass die Thematik für viele Lübecker relevant ist, zeigt auch die Resonanz auf eine parallel laufende Onlinepetition: Sie hatte am Sonnabendmittag, vier Tage nach ihrem Start, bereits 36.000 Unterschriften.
Angestellte können mit umziehen
Nach Angaben des Trägers, des Erzbistums Hamburg, wäre die Alternative zum Betreiberwechsel eine komplette Schließung der Klinik zum Ende des Jahres gewesen. Mit der Übernahme durch das UKSH können auch die 200 Mitarbeiter auf den Campus wechseln.