Neues Forschungsschiff mit Wasserstoffantrieb auf Kiel gelegt
In der Hitzler-Werft in Lauenburg im Kreis Herzogtum Lauenburg ist ein neues Forschungsschiff des Helmholtz-Zentrums auf Kiel gelegt worden. Das Besondere an dem Schiff: Es soll mit Wasserstoff angetrieben werden.
Ein Viertel des Rumpfes ist inzwischen fertig. Das acht Meter lange Teilstück wurde am Donnerstag in der Hitzler-Werft auf Kiel gelegt. Zum Festakt wurde der Rumpf dazu auf eine symbolische Münze gehoben, die so in den Bauch der "Coriolis" gedrückt wurde - eine alte Tradition im Schiffsbau, vergleichbar mit der Grundsteinlegung im Hausbau. "Es ist schon erkennbar, wie das Forschungsschiff später einmal aussehen wird", sagt. Projektleiter Volker Dzaak vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Das seien pure Glücksgefühle, so Dzaak. Er hat das Schiff mitentworfen und geplant. Auch der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft Dieter Janecek ist zur Kiellegung gekommen. "Durch Investitionen in die Forschung fördert die Bundesregierung die Technologieführerschaft deutscher Unternehmen und stärkt zugleich den Klimaschutz in der Branche", erklärt er. Dies zeige, dass Deutschland auch im Bereich der Spezialschiffe weiterhin wettbewerbsfähig sei.
Mit Wasserstoffantrieb auf den Meeren unterwegs
Die "Coriolis" wird knapp 30 Meter lang sein, 8 Meter breit und einen Tiefgang von 1,6 Meter haben. Das Schiff kann sowohl auf Flüssen als auch auf Nord- und Ostsee eingesetzt werden. Das Besondere: der Wasserstoffantrieb der "Coriolis". Mit ihm kann das Forschungsschiff 225 Tage am Stück unterwegs sein. Das Antriebssystem verfügt auch über einen Elektromotor, der mit Diesel angetrieben werden kann. An Bord werden verschiedene Labore sein. Denn das Schiff soll unter anderem auf der Elbe auch nach giftigen Schwermetallen wie Cadmium und Quecksilber suchen, außerdem nach Pestiziden und Treibhausgasen. Alle Forschungsdaten, die während der Fahrt ermittelt werden, können in Echtzeit abgerufen oder direkt mit anderen Schiffen und Landstationen geteilt werden. Die "Coriolis" soll Platz für drei Besatzungsmitglieder und zwölf Forschende bieten.
Baukosten der "Coloris": 15 Millionen Euro
Die "Coriolis" soll die 1983 gebaute "Ludwig Prandtl" ersetzen. Sie war jahrzehntelang für das Helmholtz-Zentrum in der Nord-und Ostsee unterwegs. Da sie das Ende ihrer Dienstzeit erreicht hat, ist es Zeit für eine Nachfolgerin, die "Coriolis". Ihr Name geht zurück auf den Physiker Gaspard Gustave de Coriolis. Er lebte im 19. Jahrhundert in Frankreich. "Er entdeckte die nach ihm benannte Corioliskraft, die einen grundlegenden Einfluss auf die Zirkulation der Atmosphäre und des Ozeans und jede Bewegung auf der sich drehenden Erde hat", erklärt Helmholtz-Sprecher Christoph Woehrle. Im Frühjahr kommenden Jahres soll das Forschungsschiff fertig sein und an das Helmholtz-Zentrum ausgeliefert werden. Die "Coriolis" kostet 15 Millionen Euro, den Großteil davon zahlt der Bund.