Meyer Werft: AIDA-Entscheidung für Diesel ökonomisch begründet
AIDA will die Kreuzfahrtschiffe "Nova" und "Cosma" wieder mit Diesel betreiben. Die Meyer Werft in Papenburg hatte beide Schiffe mit einem LNG-Antrieb gebaut - und steht nun in der Kritik.
Die Werft habe mit den LNG-Schiffen fortschrittliche Techniken versprochen, jetzt seien es doch wieder "Drecksschleudern", sagte Eckehard Stammwitz, Sprecher der Bürgerinitiative "Rettet die Ems". Er sieht einen deutlichen Imageschaden für die Werft, die immer wieder ihre LNG-Antriebe als Alleinstellungsmerkmale verkaufe.
Preis-Explosion beim Flüssiggas
Die Meyer Werft hingegen spricht von einer ökonomischen Entscheidung der Reederei. Die Werft habe damit nichts zu tun, erklärte Sprecher Florian Feimann. Der Grund dafür dürfte die Preis-Explosion beim LNG sein: Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine setzt etwa Deutschland vermehrt auf Flüssiggas zum Heizen.
Meyer Werft will Antriebe umweltfreundlicher gestalten
Die Werft hatte 2018 die "Nova" als erstes Schiff weltweit mit LNG-Antrieb gebaut. Drei Jahre später folgte die "Cosma". Beide Schiffe erhielten auch einen Dieselantrieb, der etwa zum Starten notwendig sei, sagte Feimann. Die Meyer Werft arbeite auch weiterhin daran, die Antriebe umweltfreundlicher zu gestalten.
NABU: LNG ist schädlicher fürs Klima als Diesel
LNG-Schiffe stoßen nach Angaben des Naturschutzbundes (NABU) zwar 20 Prozent weniger CO2 aus als mit Diesel betriebene. Dafür aber Methan - und das sei 80-mal schädlicher für das Klima. Laut Meyer Werft gibt es derzeit nur ein Dutzend LNG-betriebene Kreuzfahrtschiffe. Zehn davon wurden von der Meyer Werft gebaut.