Coronavirus-Blog: Auch Garg fordert wieder kostenlose Bürgertests
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Sonntag, 7. November 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- SH-Gesundheitsminister für Wiedereinführung kostenloser Tests
- Medienberichte über Corona-Pläne der Ampelkoalition
- Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 191,5
- Testpflicht in Pflegeheimen in MV startet morgen
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 1.116 in Niedersachsen, 253 in Schleswig-Holstein, 336 in Hamburg, 215 in Mecklenburg-Vorpommern und 41 im Bundesland Bremen - bundesweit 23.543
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht eine gute Nacht!
Wir beenden den Corona-Blog für heute. Danke für Ihr Interesse. Morgen früh sind wir gegen 6 Uhr mit einer neuen Ausgabe wieder für Sie da.
Sonntags-Einkauf in Celle: Händler und Gastronomen zuversichtlich
Der Pandemie-gebeutelte Einzelhandel hofft, mit verkaufsoffenen Sonntagen einen Teil des Corona-Minus auszugleichen. Funktioniert das in einer Zeit, in der das Infektionsgeschehen wieder stark anzieht? Ein Bericht aus Celle.
Bremer Bürgermeister Bovenschulte gegen kostenlose Tests
Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte hat Forderungen zurückgewiesen, kostenlose Corona-Tests wieder einzuführen. "Ich habe nach wie vor Probleme damit, dass die Allgemeinheit denjenigen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten, die Tests bezahlt", sagte der SPD-Politiker der Zeitung "Die Welt". Anspruch darauf sollte nur haben, wer sich nicht impfen lassen könne oder zu den Tests verpflichtet sei. Bovenschulte sprach sich zugleich gegen eine neue Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) aus, solange keine konkreten Vorschläge vorliegen. Er sehe derzeit keine Lösungen für eine einheitliche Bekämpfung der vierten Infektionswelle. "Dazu sind die Verhältnisse vor Ort viel zu unterschiedlich."
SH: Gesundheitsminister Garg fordert wieder kostenlose Bürgertests
Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hat sich für die Wiedereinführung der kostenlosen Corona-Bürgertests ausgesprochen. "Ich glaube, wir müssen eine Entscheidung aus der Vergangenheit miteinander korrigieren, um gut durch Herbst und Winter zu kommen: Ich teile und unterstütze die Forderung nach Wiedereinführung kostenfreier Bürgerinnen- und Bürgertests für alle", sagte Garg in einem Interview in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Er glaube, dass kostenlose Tests ein zusätzliches Mittel seien, um bundesweit besser durch Herbst und Winter zu kommen. Corona-Schnelltests müssen seit dem 11. Oktober bundesweit meist selbst bezahlt werden. Generell gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können - darunter Kinder unter zwölf Jahren.
Mecklenburg-Vorpommern meldet 215 Neuinfektionen
In Mecklenburg-Vorpommern sind binnen 24 Stunden 215 neue Corona-Fälle registriert worden - 16 weniger als am Vortag und 86 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner ist auf 147,3 gestiegen (Vortag: 139,9; Vorwoche: 102,5). Der Inzidenzwert der Corona-Patienten, die innerhalb von sieben Tagen je 100.000 Einwohner zur Behandlung in eine Klinik gebracht wurden, liegt bei 2,5. Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales liegen derzeit landesweit 25 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 15 werden invasiv beatmet.
Zahl der Vorsorge-Untersuchungen wegen Corona zurückgegangen
Die Corona-Pandemie sorgt auch in Schleswig-Holstein weiterhin für starke Einbrüche bei Vorsorgeuntersuchungen. Das haben Krankenkassen und die Ärztekammer auf Anfrage von NDR 1 Welle Nord bestätigt. Die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen von Hautkrebs sank im Corona-Jahr 2020 am stärksten - um fast ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Zwölf Prozent weniger besuchten den Arzt zur Prostatakrebs-Vorsorge, gut fünf Prozent weniger zum Mammografie-Screening. Als Grund vermutet die Ärztekammer unter anderem die Sorge der Patienten vor einer Corona-Infektion. Die AOK Nordwest und der stellvertretende Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Jens Lassen, gehen davon aus, dass sich die Zahlen auch nach Ende des Lockdowns in diesem Jahr nicht verbessert haben.
Niederlande: Demo gegen verschärfte Corona-Regeln
Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntag in Den Haag gegen die am Wochenende verschärften Corona-Maßnahmen in den Niederlanden demonstriert. Seit Sonnabend gilt angesichts stark gestiegener Infektions- und Patientenzahlen die Maskenpflicht wieder für alle öffentlich zugänglichen Orte wie Geschäfte, Bibliotheken, Bahnhöfe, Krankenhäuser und Hochschulen. Der Nachweis von Impfung, Genesung oder Corona-Test ist nun für mehr Orte wie etwa Sportclubs, Fitnesscenter und Zoos verpflichtend. Bürger sollen auch wieder den Sicherheitsabstand von 1,5 Meter wahren. Auf der Demonstration in Den Haag verglich eine Rednerin die Corona-Regeln mit Maßnahmen der deutschen Besatzer während der Nazi-Zeit und sprach zugleich von einer "Apartheid der Ungeimpften".
Bedford-Strohm beklagt ungerechte Impfstoffverteilung
Der scheidende EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hat eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfstoffe in der Welt angemahnt. "Während wir hierzulande fast verzweifelt dafür werben, dass mehr Menschen sich impfen lassen, weil das die einzig wirklich wirksame Möglichkeit ist, die Pandemie zu bekämpfen, hat ein großer Teil der Menschheit noch immer gar nicht die Möglichkeit dazu", sagte er zum Auftakt der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Impfrate in Afrika liege noch immer erst knapp über fünf Prozent. Um Afrika und andere ärmere Weltregionen mit dem Impfstoff zu versorgen, müsse genug Geld zur Verfügung gestellt werden, damit Produktion und Verteilung gesichert werden könnten. "Das Ziel des Schutzes aller Menschen weltweit verlangt nochmals größte Anstrengungen aller, insbesondere auch das Teilen des Wissens und des Know-hows der Impfstoff-Unternehmen", sagte Bedford-Strohm. Er rief zudem eindringlich zum Impfen auf. Er appelliere an alle, "die jetzt noch zögern: Geben Sie sich einen Ruck. Auch um Ihrer selbst willen! Das Risiko, dass Sie selbst an Covid-19 schwer erkranken, ist bei weitem höher als jedes Impfrisiko."
Medienberichte über Corona-Pläne der Ampelkoalition
Bevor der Status der "epidemischen Lage" in Deutschland wie bislang geplant am 25. November endet, wollen die voraussichtlichen künftigen Regierungs-Fraktionen von SPD, Grünen und FDP neue Leitplanken zur Eindämmung der Pandemie beschließen. An einem Gesetzentwurf dazu werde aktuell gearbeitet, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf Fraktionskreise. Über den Entwurf solle der Bundestag nach jetziger Planung am Donnerstag beraten. Geplant seien unter anderem neue Regeln zum Test-Angebot - mehrere Politiker, Ärzte und Verbände hatten die Rückkehr zu kostenlosen Corona-Bürgertests für alle gefordert.
Außerdem arbeiten die Ampel-Parteien offenbar an Maßnahmen, um Betrügereien mit gefälschten Impfnachweisen zu verhindern. Grünen-Chefin Annalena Baerbock sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", es gehe darum, "die Schutzmaßnahmen auf eine rechtlich tragfähige Grundlage zu stellen". Die Maßnahmen müssten vom Bundestag beschlossen werden.
Wie die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, erwägen SPD, Grüne und FDP unter anderem eine tägliche Testpflicht für Mitarbeiter und Besucher in Pflegeheimen unabhängig vom Impfstatus. Um Auffrischungs-Impfungen bei Senioren zu beschleunigen, sollen Ärzte dem Bericht zufolge verpflichtet werden, ihre älteren Patienten anzuschreiben und über die dritte Impfung zu informieren. Einen Lockdown für Ungeimpfte oder eine bundesweite 2G-Regel für das öffentliche Leben plane die Ampel-Koalition nicht.
Hamburgs Sieben-Tage Inzidenz steigt auf 147,7
Nach Angaben der Sozialbehörde sind in Hamburg heute 336 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind 56 Fälle weniger als gestern, aber 13 mehr als am Sonntag vor einer Woche. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen stieg leicht auf nun 147,7 (gestern: 147,0). Vor einer Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg noch bei 115,1. Es wurden vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion in Hamburg gemeldet. In den Krankenhäusern der Stadt werden derzeit 49 Menschen mit Corona-Infektion auf Intensivstationen versorgt.
Mehrere Karibikinseln keine Hochrisikogebiete mehr
Viele Karibikinseln werden seit heute von der Bundesregierung nicht mehr als Corona-Hochrisikogebiete geführt. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, gilt dies für Kuba, Jamaika, Antigua und Barbuda, St. Lucia, Grenada sowie die niederländischen Antillen-Inseln Aruba, Curaçao und St. Martin. Auch Myanmar in Südostasien wurde von der Liste gestrichen. Für die Einreise aus diesen Ländern entfallen somit die Corona-Quarantäneregeln. Weltweit stehen derzeit rund 70 Länder ganz oder teilweise auf der Risikoliste des RKI. Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist und aus einem Hochrisikogebiet einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien.
Testpflicht in Pflegeheimen in MV startet morgen
Wegen steigender Corona-Infektionszahlen und der besonderen Gefahr für Pflegeheimbewohner gelten von morgen an in Mecklenburg-Vorpommern verschärfte Testvorschriften für solche Einrichtungen. Besucher über sechs Jahren dürfen dann nur noch mit negativem Test hinein, auch wenn sie geimpft oder genesen sind. Die Tests sollen für Besucher kostenfrei sein; die Heime können ihren Aufwand abrechnen. Erforderlich ist entweder ein PoC-Antigen-Test (nicht älter als 24 Stunden) oder ein negativer PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden). Ungeimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Heimen müssen sich ebenfalls ab Montag täglich testen lassen, geimpfte zweimal pro Woche. Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hatte sich sogar für eine Impfpflicht für die Belegschaft ausgesprochen.
Gastkommentar von Markus Feldenkirchen ("Der Spiegel")
Die Corona-Infektionszahlen in Deutschland steigen wieder und die Politiker streiten über den richtigen Umgang mit der vierten Corona-Welle. Dabei hätte man die Entwicklung voraussehen und die notwendigen Maßnahmen längst vorplanen und einleiten können, heißt es in unserem Gastkommentar von Markus Feldenkirchen von "Der Spiegel".
1.116 neue Fälle in Niedersachsen gemeldet - Inzidenz 101,8
Das Robert Koch-Institut hat für Niedersachsen 1.116 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Gestern waren es 1.250, heute vor einer Woche 820. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner beträgt im Landesdurchschnitt nun 101,8 Fälle je 100.000 Einwohner, gestern lag der Wert bei 97,1, heute vor einer Woche bei 78,2. Weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion wurden in Niedersachsen nicht gemeldet.
Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 191,5
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf 191,5 je 100.000 Einwohner gestiegen, wie das Robert Koch-Institut unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte. Am Vortag hatte der Wert bei 183,7 gelegen, vor einer Woche bei 149,4. Dem RKI zufolge wurden zuletzt binnen 24 Stunden 23.543 Neuinfektionen sowie 37 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Heute vor einer Woche waren es 33 Todesfälle.
Schleswig-Holstein meldet 253 Neuinfektionen
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein minimal gesunken. Die Behörden meldeten 75,1 neue Fälle pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche (Stand: Samstagabend) - nach 75,8 am Vortag. Vor einer Woche lag der Wert bei 69,6. Die Zahl gemeldeter Fälle stieg um weitere 253 Neuinfektionen binnen eines Tages (Vortag: 421; Vorwoche: 220). Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden - blieb bei 2,03. Nach den Daten des Robert Koch-Instituts hatte Schleswig-Holstein mit 75,8 am Samstagmorgen die niedrigste Inzidenz aller Bundesländer.
Andrang beim Eislauf-Vergnügen - Disco für Geimpfte und Genesene geöffnet
In der Eisarena Wolfsburg dürfen nur Geimpfte und Genesene auf Kufen feiern und tanzen. Der Andrang ist groß. Ob 2G auch sonst zum Normalfall werden sollte, wird diskutiert.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
Corona-Live-Ticker am Sonntag startet
Schönen guten Morgen! NDR.de hält Sie auch heute - am Sonntag, 7. November - über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Stand der Dinge. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
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