Coronavirus-Blog: Knapp 3.000 neue Fälle im Norden gemeldet
NDR.de hat Sie auch am Sonnabend, 19. Dezember, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bund sichert mehr Corona-Impfdosen für Deutschland
- Lübeck will Corona-Maßnahmen verschärfen
- Schwesig will bundesweite Regelung für Rückkehr aus Hotspots
- Trotz Risiko-Einstufung: AIDA Cruises bietet Kanaren-Kreuzfahrten an
- Niedersachsen: Ärztekammer kritisiert Feuerwerk-Urteil
- Niedersachsen meldet 1.613 Neuinfektionen, Schleswig-Holstein 508, Hamburg 525, Mecklenburg-Vorpommern 191 und das Bundesland Bremen 86 - bundesweit 31.300 neue Corona-Fälle registriert
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine gute Nacht
Für heute endet unsere Berichterstattung. Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen geht es in einem neuen Blog weiter. Schlafen Sie gut!
Homeoffice wegen Corona: Mieterverein befürchtet Mehrkosten
Der Mieterverein zu Hamburg befürchtet Mehrkosten durch das Homeoffice in der Corona-Zeit. Der Verein "Mieter helfen Mietern" hingegen warnt vor Panikmache. Die Bundesregierung hilft mit Homeoffice-Pauschale.
Kontaktverfolgung: Hamburger Gesundheitsämter schaffen es noch
Die Hamburger Gesundheitsämter sind laut Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) noch nicht überlastet. Trotz der hohen Infektionszahlen kämen sie bei der Kontaktverfolgung nach. Anders als in Berlin spürten Hamburgs Gesundheitsämter innerhalb eines Tages den Infizierten nach, sagte von Berg zu NDR 90,3. Altona hat die Federführung für alle Bezirks-Gesundheitsämter.
Neue Virus-Variante in England: Strengere Regeln
Die britische Regierung hat schärfere Corona-Regeln für London und den Südosten Englands beschlossen. Grund dafür ist eine neue Variante des Virus. Laut Premierminister Boris Johnson ist diese Form deutlich ansteckender. Die Bewohner der betroffenen Regionen dürfen ihre Wohnungen deshalb nur noch aus wichtigen Gründen verlassen. Auch an Weihnachten ist es demnach nicht erlaubt, sich mit Personen aus anderen Haushalten zu treffen. Außerdem müssen weitere Geschäfte schließen.
Schwesig will bundesweite Regelung für Rückkehr aus deutschen Hotspots
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) fordert eine bundesweite Quarantäneregelung für Reisen in Risikogebiete innerhalb Deutschlands. "Ich hätte das gerne bundesweit geregelt, aber dazu gab es bisher nie Mehrheiten", sagte sie im Interview mit RTL und ntv. "Ich werbe schon seit Beginn der Pandemie dafür, dass wir klare Regeln haben, wie wir die Mobilität regeln." Zum Schutz vor einer noch rascheren Ausbreitung des Coronavirus hatte Mecklenburg-Vorpommern am Freitag die Zügel weiter angezogen: Reiserückkehrer aus deutschen Corona-Hochrisikogebieten müssen in Quarantäne. Ausgenommen sind nur Personen, die engste Familienangehörige besucht haben. Alle anderen Rückkehrer müssen wie bei Auslandsreisen bis zu zehn Tage in Isolation, die nur durch zwei negative Tests auf fünf Tage verkürzt werden kann. Als Hochrisikogebiete gelten nach Schwesigs Angaben Regionen mit mehr als 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.
Scholz: Deutschland hat robuste Volkswirtschaft
Bundesfinanzminister Olaf Scholz ist Befürchtungen über ein Ende der Corona-Hilfen entgegengetreten. In einem Interview sagte der SPD-Politiker, finanziell könne das Land den Lockdown lange durchhalten. Deutschland habe eine robuste Volkswirtschaft. Die neuen Überbrückungshilfen sind nach den Worten des Ministers auch für einen längeren Zeitraum ausgelegt. Die Bundesregierung hat wegen der Pandemie geschlossenen Unternehmen monatlich bis zu 500.000 Euro an Hilfen in Aussicht gestellt. Die Kosten dafür beziffert Scholz auf elf Milliarden Euro pro Monat. Nach jetzigem Stand sollen die Geschäfte bis zum 10. Januar geschlossen bleiben.
Trotz Risiko-Einstufung: AIDA bietet Kanaren-Kreuzfahrten an
Trotz der neuerlichen Einstufung der Kanarischen Inseln als Risikogebiet bietet die Reederei AIDA Cruises weiterhin Kreuzfahrten in der Region an. Von Sonntag an steht wieder ganz Spanien auf der Risikoliste - was auch mit einer Reisewarnung des Auswärtigen Amts verbunden ist. Dennoch sind den Reedereiangaben zufolge Reisen in die Region weiterhin erlaubt, "weshalb unsere bevorstehenden Kreuzfahrten auf den Kanaren stattfinden", wie eine Reederei-Sprecherin heute mitteilte. Rückkehrer aus Risikogebieten müssen aber bis zu zehn Tage in Quarantäne, können sich davon allerdings durch einen negativen Test ab dem fünften Tag nach Einreise vorzeitig befreien lassen. Alle Reisen der Reederei fänden unter den höchsten Sicherheits- und Hygienestandards statt, teilte die AIDA-Sprecherin mit. So sei ein Covid-19-Test im Reisepreis einbegriffen und ein negatives Testergebnis Voraussetzung für den Reiseantritt.
Forscher: Brauchen europäische Strategie
Hunderte Wissenschaftler fordern eine europäische Strategie im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Im Fachmagazin "Lancet" haben sie einen Aufruf veröffentlicht. Darin verlangen die Forschenden ein entschlossenes Handeln. Sonst drohten weitere Infektionswellen. Unter anderem schlagen die Experten strenge Beschränkungen des öffentlichen Lebens vor. Ziel müsse es sein, auf höchstens zehn neue Corona-Fälle pro eine Million Menschen und Tag zu kommen. Für Deutschland würden das gut 800 Neuinfektionen binnen 24 Stunden bedeuten. Derzeit sind es mehr als 30.000. Unterschrieben haben den Aufruf unter anderem der Virologe Christian Drosten.
Lübeck will Corona-Maßnahmen verschärfen
Die Stadt Lübeck hat den kritischen Inzidenzwert von 200 erreicht. Das heißt, es haben sich innerhalb einer Woche 200 Menschen pro 100.000 Einwohner nachweislich mit Covid-19 angesteckt. Nun will die Stadt die bestehenden Corona-Maßnahmen verschärfen, um zu verhindern, dass sich das Virus noch weiter ausbreitet.
Bremen meldet 86 neue Corona-Fälle
Im Bundesland Bremen sind heute 86 neue Corona-Infektionen bestätigt worden. Somit stieg die Gesamtzahl der Infektionen auf 12.456 Fälle. Vor einer Woche waren 165 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Stadt Bremen fiel auf 119,5, die für Bremerhaven auf 97,7 Infektionen pro 100.000 Einwohner.
Emsland: Polizei löst Firmen-Weihnachtsfeier auf
Die Polizei hat eine Weihnachtsfeier in einer Firma in Spelle (Landkreis Emsland) mit mindestens elf Männern aufgelöst. Fünf Feiernde konnten zuvor fliehen. Die Stimmung sei sehr aggressiv gewesen, ein Beamter sei angegriffen worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonnabend. Es sei viel Alkohol im Spiel gewesen, die Polizei sei mit mehreren Einsatzwagen angerückt. Zwei Männer wurden den Angaben zufolge festgenommen, gegen alle Anwesenden wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen die Corona-Regeln eingeleitet. Der Einsatz habe sich bis in den späten Freitagabend hingezogen.
191 Corona-Neuinfektionen in MV gemeldet
In Mecklenburg-Vorpommern sind heute 191 Neuinfektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus gemeldet worden. Das waren 57 Fälle weniger als am Vortag und acht Fälle weniger als am Sonnabend vergangener Woche, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) berichtete. Die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, sank von 97,4 auf 94,6. Die Zahl der gestorbenen Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um drei auf 117. Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und in der Landeshauptstadt Schwerin lagen die 7-Tage-Inzidenzen mit 189,1 beziehungsweise 163,1 weiter am höchsten.
Niedersachsen erhält wohl zunächst 40.000 Impfdosen
Niedersachsen bekommt für den Start der Corona-Impfungen voraussichtlich etwa 40.000 Impfdosen. "Wahrscheinlich werden wir zunächst 20 000 Personen impfen können. Mittel- und langfristig entscheidend wird aber sein, dass wir jede Woche kontinuierlich Impfstoffe bekommen", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Hannover. "Wir gehen gerade zu Beginn von sehr wenigen Impfdosen aus. Jede impfberechtigte Person benötigt für einen ausreichenden Impfschutz zwei Impfungen im Abstand von 21 Tagen." Die Beschaffung des Impfstoffs liegt in den Händen des Bundes. "Wir sind sehr gut vorbereitet, die 50 Impfzentren im Land stehen und sind ebenso wie die mobilen Teams einsatzbereit", sagte die Sprecherin. Die ersten Impfungen sollen vom 27. Dezember an Menschen in Pflegeeinrichtungen bekommen. Demnach organisieren die Landkreise, welche Dienste in die Pflegeheime kommen, um Bewohnerinnen und Bewohner zu impfen.
Bund sichert mehr Corona-Impfdosen für Deutschland
Die Bundesregierung hat mehr Dosen für Impfungen gegen das Coronavirus für Deutschland gesichert. Vom ersten Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer kommen aus einer EU-weiten Bestellung nun 55,8 Millionen statt zunächst vorgesehener 40 Millionen Dosen, wie das Bundesgesundheitsministerium in Berlin bestätigte. Daneben wurden über nationale Zusagen auch schon weitere 30 Millionen Impfdosen dieses Präparats gesichert. Am Montag will die EU-Arzneimittelbehörde EMA ihre Beurteilung über den Impfstoff von Biontech/Pfizer abgeben, danach wird eine Zulassung durch die EU-Kommission erwartet. Bund und Länder stellen sich dann auf einen Beginn von Impfungen am 27. Dezember ein. Vom zweiten aussichtsreichen Impfstoff des US-Konzerns Moderna hat sich Deutschland nun dem Gesundheitsministerium zufolge über das EU-Kontingent 50,5 Millionen Impfdosen gesichert. Zusammen mit 85,8 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer seien damit 136,3 Millionen Dosen sicher, von denen nahezu alle 2021 ausgeliefert werden könnten. Da jeweils zwei Dosen benötigt werden, ließen sich so rein rechnerisch 68,2 Millionen Bürger impfen - bei insgesamt 83 Millionen Einwohnern in Deutschland.
Ärztekammer hat kein Verständnis für Feuerwerk-Urteil
Die Ärztekammer hat an die niedersächsische Landesregierung appelliert, die Corona-Verordnung in Sachen Feuerwerk nachzuschärfen. "Es sollte so streng wie möglich verboten werden, es dreht sich um eine vermeidbare Überbelastung des Gesundheitssystems", sagte Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer, der Deutschen Presse-Agentur. Mit großer Sorge habe sie das Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Lüneburg zur Kenntnis genommen, dass das Feuerwerksverbot in der niedersächsischen Verordnung gekippt hatte. Aus ärztlicher Sicht habe sie kein Verständnis für das Urteil, betonte Wenker. In jahrelanger Praxiserfahrung zum Jahreswechsel habe sie die schwersten Verletzungen besonders auch an Kindern beobachtet. "Wir sind in Niedersachsen noch nicht an der Belastungsgrenze, und wir sollten alles dafür tun, dass es so bleibt." Die Landesregierung hatte bereits eine Nachbesserung der Corona-Verordnungangekündigt.
Zahl der Corona-Toten im Norden steigt weiter an
Während Todesfälle zu Beginn der zweiten Corona-Welle noch selten waren, schnellt ihre Zahl seit Ende Oktober 2020 in die Höhe. Mit Stand der Daten des Robert Koch-Instituts von heute starben in den vergangenen sieben Tagen in Norddeutschland 335 Menschen an oder mit dem Coronavirus - so viele waren es in den Vergleichszeiträumen während der gesamten Pandemie noch nicht gewesen.
Ab Januar: Corona-Tests für Helfer der Hamburger Tafel
Die Hamburger Tafel will vom kommenden Monat an und dann bis auf Weiteres alle freiwilligen Helferinnen und Helfer in der Zentrale und in den Ausgabestellen vor Dienstbeginn auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen lassen. "Die festen ehrenamtlichen Teams werden vor jeder Schicht durchgetestet, damit sie ein gutes Gefühl der Sicherheit haben", sagte Vorstandsmitglied Julia Bauer der Deutschen Presse-Agentur. Das Verfahren mit den Schnelltests sei Mitte Dezember eine Woche lang in der Zentrale getestet worden - nun soll es auf die 27 Ausgabestellen ausgeweitet werden. Bislang seien alle Ergebnisse negativ gewesen. Bauer zog am Ende des Corona-Jahres 2020 für die Hamburger Tafel eine gemischte Bilanz: "Das Jahr war echt hart, weil sich Woche für Woche etwas verändert hat." Dabei gehe es nicht nur um die Corona-Regeln und die Öffnungszeiten, auch die Logistik im Ganzen musste immer wieder neu an die Gegebenheiten angepasst werden. Die Hamburger Tafel war eine der wenigen in Deutschland, die trotz der Corona-Pandemie durchgängig geöffnet blieb.
MV: Jeder zweite Handwerksbetrieb meldet Stornierungen
Das Handwerk gilt als einer der stabilsten Wirtschaftszweige in Mecklenburg-Vorpommern. Doch selbst in dieser Branche hinterlässt die Corona-Krise ihre Spuren. Insgesamt wurden nach Angaben der Handwerkskammern bei fast der Hälfte aller knapp 20.000 Handwerksbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern Aufträge storniert.
1.613 neue Corona-Fälle in Niedersachsen registriert
Auch die Behörden in Niedersachsen haben nun die jüngsten Daten zum Infektionsgeschehen im Land mitgeteilt. Demnach sind innerhalb von 24 Stunden von den Gesundheitsämtern 1.613 neue Corona-Fälle gemeldet worden - drei mehr als gestern und knapp 300 mehr als am Sonnabend der Vorwoche. 45 weitere Menschen starben an oder mit einer Corona-Infektion, insgesamt sind es seit Beginn der Pandemie 1.631. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Niedersachsen nun bei 109,2. Die meisten neuen Fällen in den zurückliegenden 24 Stunden wurden mit 211 in der Region Osnabrück (Inzidenz: 144,1) registriert, in der Region Hannover kamen 193 weitere Fälle dazu (Inzidenz: 136,5).
Deutschlandweit überschreiten noch immer fast alle Landkreise den Warnwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz). Eine Übersicht über die aktuelle Lage in Deutschland finden Sie hier:
Hamburg bestätigt 525 Corona-Neuinfektionen
In der Hansestadt Hamburg ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle binnen eines Tages um 525 gestiegen. Das Infektionsgeschen bleibt damit auf einem relativ hohen Niveau: Am vergangenen Sonnabend waren 515 Neuinfektionen gemeldet worden, gestern 547. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Neue Fälle pro 100.000 Einwohner) hat nach Angaben der Gesundheitsbehörde jetzt einen Wert von 157,0. Von den 485 Patientinnen und Patienten, die zurzeit in Hamburg in Krankenhäusern behandelt werden, liegen nach aktuellsten Mitteilungen 104 auf Intensivstationen. Das Hamburger Institut für Rechtsmedizin hat bislang bei 452 Toten eine Covid-19-Erkrankung eindeutig als Todesursache festgestellt. Im Schnitt seien die Verstorbenen 82 Jahre alt gewesen, so der Leiter des Instituts, Prof. Benjamin Ondruschka.
Not macht erfinderisch: "Eiskaltes" Training in der Nordsee
Wegen Corona-Pandemie sind auch in Schleswig-Holstein die Schwimmbäder geschlossen. Teile des Wasserball-Teams der Meldorf Seals lösen dieses Problem pragmatisch: Zum Training geht's jetzt in die Nordsee.
Leonhard: Infektionszahlen müssen schnell sinken
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard hat sich besorgt über die steigende Zahl der Corona-Intensivpatienten geäußert. Man sei sehr stark darauf angewiesen, dass die Infektionszahlen schnell sinken, sagte die SPD-Politikerin auf NDR Info. Den größten Ansturm auf die Krankenhäuser in Hamburg erwarte sie Mitte Januar. Dennoch geht Leonhard davon aus, dass alle Patienten versorgt werden können. Die Reservekapazitäten seien noch nicht mobilisiert, dafür gebe es auch genug Personal. Die Krankenhäuser seien zudem gut vernetzt.
Niedersachsen will beim Feuerwerksverbot nachbessern
Nachdem das Oberverwaltungsgericht Lüneburg das in der niedersächsischen Corona-Verordnung festgeschriebene Feuerwerksverbot außer Kraft gesetzt hat, will die Landesregierung nun entsprechende Änderungen in den Vorschriften vornehmen.
MV: Quarantäneregeln sorgen für Streit in Regierungskoalition
Die neuen Quarantäneregeln sorgen für Streit in der rot-schwarz Regierungskoalition in Mecklenburg-Vorpommern. Vier Landtagsabgeordnete aus den Reihen der mitregierenden CDU kritisierten die neue Regelung als einen "unverhältnismäßigen Eingriff in das Grundrecht auf Freizügigkeit". Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte gestern erklärt, wer über die Feiertage in ein Hochrisikogebiet reist, müsse danach in Quarantäne.
Nachfrage nach Corona-Tests ist in Hamburg ziemlich hoch
Die Weihnachtsfeiertage stehen kurz bevor - und viele Menschen wollen jetzt Gewissheit haben, ob sie ihre Verwandten denn guten Gewissens besuchen können. Darum gibt es auch in Hamburg einen regelrechten Run auf Corona-Tests. Einige private Anbieter sind aber bereits bis nach Weihnachten ausgebucht.
Glawe rechnet mit starker Belastung der Intensivstationen
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Glawe warnt vor einer Überlastung der Krankenhäuser in seinem Bundesland. Auf NDR Info sagte der CDU-Politiker heute früh, momentan sei die Lage noch einigermaßen entspannt. Es sei aber damit zu rechnen, dass die Intensivstationen einer zunehmenden Belastung ausgesetzt würden. Glawe räumte ein, dass die Lockerung der Corona-Kontaktbeschränkungen an Weihnachten ein Risiko sei. Es sei aber wichtig, dass die Menschen die Festtage im Kreise ihrer Familie verbringen könnten. Zuversichtlich zeigte sich der Minister angesichts der geplanten Corona-Impfungen. Mecklenburg-Vorpommern sei mit mehreren Impfzentren und mobilen Impf-Teams gut vorbereitet, so der CDU-Politiker.
Erste Gelder der Dezemberhilfe sollen bald fließen
Erste Gelder der Corona-Dezemberhilfen sollen bald bei Firmen ankommen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, werden Abschlagszahlungen nach aktuellem Stand spätestens Anfang Januar 2021 fließen. Die Abschlagszahlungen sind ein Vorschuss auf spätere Zahlungen. Wirtschaftsverbände hatten zuvor massive Kritik an einer schleppenden Umsetzung der Hilfen geäußert. Unternehmen bekommen Abschlagszahlungen in Höhe von 50.000 Euro, Soloselbstständige von bis zu 5.000 Euro. Dies gilt bereits bei den Novemberhilfen. Die Bundesregierung hatte die milliardenschweren Hilfen für Unternehmen etwa aus der Gastronomie beschlossen, die ihren Geschäftsbetrieb wegen des Teil-Lockdowns seit Anfang November dicht machen mussten.
Impfverordnung: Stiftung Patientenschutz sieht Verbesserungsbedarf
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Verordnung für Impfungen gegen das Coronavirus kritisiert. Vorstand Eugen Brysch sagte auf NDR Info, es brauche zwar eine Priorisierung. Diese hätte aber klarer und differenzierter sein müssen. Er bezweifele, dass die jeweiligen Gruppen so groß sein müssen. Gebraucht werden dem Patientenschützer zufolge außerdem praktische Lösungen für enge Angehörige von alten Menschen. Brysch forderte auf NDR Info zudem ein bundesweit einheitliches Vorgehen bei der Organisation der Impfungen. So müsse klar sein, wie man informiert werde und ob es überall mobile Teams gebe. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte gestern die Impfverordnung unterzeichnet. Darin ist unter anderem festgeschrieben, dass sich über 80-Jährige sowie Beschäftigte und Bewohner von Pflegeeinrichtungen zuerst impfen lassen dürfen.
Notfall-Zulassung für Moderna-Impfstoff in den USA
Die USA können im Kampf gegen das Coronavirus ab sofort zwei Impfstoffe einsetzen: Die Arzneimittelbehörde FDA hat dem Wirkstoff des Pharma-Unternehmens Moderna eine Notfall-Zulassung erteilt. Gesundheitsminister Alex Azar erklärte, nun könnten die Impfungen beschleunigt werden, insbesondere beim medizinischen Personal und bei Bewohnern von Pflegeeinrichtungen. Noch an diesem Wochenende sollen in den USA 5,9 Millionen Dosen des Moderna-Präparats verteilt werden. Vor einer Woche war in den USA bereits der Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer zugelassen worden. In Deutschland sollen die ersten Impfungen gegen das Coronavirus voraussichtlich am 27. Dezember starten. Zuvor will die Europäische Arzneimittelagentur über eine Zulassung des Mittels von Biontech entscheiden.
SH-Ministerpräsident Günther: "Das ist der härteste Teil der Krise"
Nach Einschätzung von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) durchlebt Deutschland in der Corona-Pandemie gerade die schwerste Krisenzeit. "Das ist der härteste Teil der Krise, durch den wir jetzt gehen", sagte Günther der Deutschen Presse-Agentur. Der Regierungschef im nördlichsten deutschen Bundesland mahnte aber zu Realismus: "Niemand kann derzeit ausschließen, dass wir getroffene Maßnahmen nachjustieren müssen, weil sich die Situation anders als erhofft entwickelt. So realistisch muss man mindestens für die nächsten drei Monate bleiben."
RKI: 31.300 neue Corona-Fälle bundesweit - 702 weitere Tote
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist im Wochenvergleich erneut gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin heute früh mitteilte, meldeten die Gesundheitsämter 31.300 neue Fälle binnen eines Tages. Das sind etwa zehn Prozent mehr als am selben Tag der Vorwoche. Die Behörde verzeichnete zudem 702 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Die sogenannte Reproduktionszahl liegt laut RKI bei 0,96. Das bedeutet, dass ein Infizierter im bundesweiten Durchschnitt etwas weniger als eine weitere Person ansteckt. Der Wert gibt das Infektionsgeschehen vor etwa anderthalb Wochen wieder.
Schleswig-Holstein meldet 508 Neuinfektionen
In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung innerhalb eines Tages 508 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das war ein höherer Wert als genau eine Woche zuvor (384). Am Donnerstag wurde mit 602 Neuinfektionen ein Höchstwert verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz - der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche - stieg landesweit auf 93,8. Insgesamt haben sich seit Ausbruch der Pandemie in Schleswig-Holstein 20.249 Personen nachweislich mit dem Virus infiziert. 322 Menschen mit einer Infektion starben bisher. In den Krankenhäusern werden aktuell 212 Covid-19-Patienten behandelt - 30 von ihnen befinden sich auf Intensivstationen, 16 müssen beatmet werden.
Details zu den Corona-Impfungen in Deutschland
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat gestern die Impfpriorisierung für Deutschland vorgestellt. "Die Schwächsten zu schützen, das ist das erste Ziel unserer Impfkampagne", sagte Spahn. Ältere über 80 Jahre, Bewohner und Personal in Pflegeheimen sollen zuerst zum Zug kommen, wenn die Impfungen wie geplant am 27. Dezember anlaufen können
Neue Quarantäne-Regel in Schleswig-Holstein
Das Gesundheitsministerium in Schleswig-Holstein hat gestern einen Erlass herausgegeben, der die Kreise und kreisfreien Städte auffordert, eine neue Allgemeinverfügung zu Quarantäne-Maßnahmen zu veröffentlichen. Demnach sollen enge Kontaktpersonen von Menschen, die eine nachgewiesene Coronavirus-Infektion haben, gleich und eigenständig in Quarantäne gehen. Enge Kontaktpersonen gehören zur Kategorie eins. Das bedeutet, sie hatten mit einem positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen engen Kontakt - ohne Abstand, für mindestens 15 Minuten.
Auch Hamburg hebt Lkw-Sonntagsfahrverbot auf
Angesichts des neuen Corona-Lockdowns hat der Hamburger Senat das Sonntagsfahrverbot für Lastwagen aufgehoben. Gemäß einer Vereinbarung der Verkehrsminister von Bund und Ländern gelte die Sonderregelung bis Ende Januar, teilten die Behörden für Verkehr und Inneres gestern mit. Auch Niedersachsen und Bremen haben den Beschluss umgesetzt.
Der NDR.de Ticker am Sonnabend startet
Auch heute hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Am Freitag wurden in Schleswig-Holstein 602 neue Fälle registriert, in Niedersachsen 1.610, in Hamburg 547, in Mecklenburg-Vorpommern 248 und im Bundesland Bremen 116. Bundesweit gab es bestätigte 30.277 Neuinfektionen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 18. Dezember
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