Coronavirus-Blog: Personalmangel an Kliniken wegen Quarantäne
NDR.de hat Sie auch am Montag, 14. Dezember, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstag geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Schleswig-Holstein: Landesregierung informiert über Regelungen zum Lockdown
- FFP2-Masken für Risikogruppen können ab Dienstag abgeholt werden
- Kurz vorm Lockdown: Teilweise Ansturm auf Hamburger Geschäfte
- Neuinfektionen im Norden: 597 Fälle in Niedersachsen, 303 in Hamburg, 140 in Schleswig-Holstein, 83 in Mecklenburg-Vorpommern und 18 im Land Bremen gemeldet - bundesweit 16.362 Neuinfektionen
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine angenehme Nacht
Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer heutigen Corona-Berichterstattung auf NDR.de! Wir melden uns morgen früh mit einer neuen Ausgabe unseres Blogs wieder. Kommen Sie gut durch die Nacht!
Elternvertreter kritisieren fehlendes Distanz-Lernkonzept
Elternvertreter der Gymnasien und Kitas kritisieren die Corona-Maßnahmen der Landesregierung scharf. Die Pandemie dauere nun bereits neun Monate und "seit Ende Juni existiert eine verbindliche Vorgabe für Schulen, ein Distanz-Lernkonzept aufzuerlegen", teilte Claudia Pick, Vorsitzende der Elternvertretung, mit. Davon sei aber wenig zu merken. Ministerpräsident Günther und Bildungsministerin Prien verteidigen ihr Vorgehen.
Hamburg: Streit über Lockdown-Regelung an Schulen
Während im Süden Deutschlands Schulen wegen Corona dicht bleiben, können Schülerinnen und Schüler in Hamburg auf Wunsch der Eltern weiter zur Schule gehen oder am Fernunterricht teilnehmen. Nicht nur die Opposition kritisiert diese Regelung.
MV: Proteste gegen Lockdown-Regelungen
Kurz vor dem Lockdown haben in einigen Städten in Mecklenburg-Vorpommern mehrere Hundert Menschen gegen die Corona-Einschränkungen demonstriert. Trotz strenger Auflagen gab es nach Polizeiangaben Protest-Aktionen in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Güstrow und in Waren an der Müritz. 240 Teilnehmer kamen allein zu der Demonstration in Rostock zusammen. Bei den Aktionen galt Maskenpflicht. Unter anderem wurden Losungen wie "Frieden, Freiheit, keine Diktatur" gerufen.
MV: Personalmangel an Kliniken wegen Quarantäne
Das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg hat auf den Personalmangel infolge der Corona-Krise reagiert und führt von Mittwoch an nur noch dringend nötige Operationen durch. Etwa 50 Mitarbeiter des Klinikums hatten sich vor knapp zwei Wochen mit dem Coronavirus infiziert, allein elf von ihnen arbeiten auf der Intensivstation. Auch am Uniklinikum Greifswald sind 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktuell in Quarantäne. Diese würden im ohnehin anstrengenden Klinik-Alltag fehlen, heißt es.
Die Klinikleitungen sind sich sicher, dass die Hygiene-Konzepte greifen. Sie vermuten, dass sich die Angestellten nicht bei der Arbeit, sondern im privaten Bereich angesteckt haben.
Niedersachsen: Viele sind in den Einkaufszentren unterwegs
In Niedersachsen haben sich heute - zwei Tage vor Beginn des Lockdowns - mancherorts lange Schlangen vor den Geschäften gebildet. In Hannover beispielsweise waren mehr Leute unterwegs als an einem normalen Montag - in etwa so viele wie an einem umsatzstarken Sonnabend. Aber von Mittwoch an ist das Weihnachtsgeschäft mit Einkäufen im großen Stil für die Einzelhändler vorbei.
Negatives Test-Ergebnis für Ministerpräsident Günther
Entwarnung für Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther: Ein Corona-Test fiel für den CDU-Politiker negativ aus. Er hatte zuvor die Information bekommen, dass er Kontakt mit einer Corona-positiven Person hatte. Daraufhin ließ er sich testen und verzichtete vorerst auf alle Termine. Am Abend lag dann das Test-Ergebnis vor. "Die Person hat bei der Begegnung mit dem Ministerpräsidenten eine FFP-2-Maske getragen und sich an alle Hygiene-Vorschriften gehalten", sagte ein Regierungsspreche.
Mangelhafte Hygiene in Pflegeheim - 23 Infektionen
Nach 23 Corona-Infektionen und einem Todesfall in einem Pflegeheim bei Güstrow steht de Leitung des Hauses in der Kritik. Den Ermittlungen des Gesundheitsamtes zufolge ist das Hygiene-Konzept dort offenbar nur unzureichend umgesetzt worden, wie der Landkreis heute mitteilte. So sei das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vernachlässigt und kein Testkonzept erarbeitet worden. Selbst nach Bekanntwerden der ersten Positivfälle am 8. Dezember seien Bewohner noch zu Arztbesuchen und medizinischen Anwendungen gefahren worden.
Hamburg: Hotel-Übernachtungen für Verwandte möglich
Trotz des bundesweiten Corona-Lockdowns können Verwandte von Hamburgern an Weihnachten in Hotels übernachten. Zwischen dem 24. und 26. Dezember dürfen die Hotels der Hansestadt auch privat gebucht werden, wie ein Sprecher der Wirtschaftsbehörde heute sagte. Touristische Reisen bleiben aber weiterhin untersagt. Ursprünglich sollten Hotel-Übernachtungen sogar vom 23. Dezember bis zum 1. Januar für Familien-Besuche zulässig sein.
100. Corona-Todesfall in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern hat das Landesamt für Gesundheit und Soziales heute 83 neue Corona-Fälle gemeldet. Am Montag vergangener Woche waren es 58 gewesen. Zwei weitere Menschen starben seit Sonntag im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion, so dass die Zahl der registrierten Todesfälle im Land auf nunmehr 100 wuchs. Die Sieben-Tage-Inzidenz in MV stieg seit Sonntag von 90 auf 91,1. Der Wert beschreibt die Zahl der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche.
Die Infektionslage ist weiterhin regional sehr unterschiedlich. Während die Sieben-Tage-Inzidenz für Schwerin mit 141,1 angegeben wird, liegt sie in Rostock nur bei 16,7.
Geschenke für Weihnachten - Warteschlangen vor Hamburger Geschäften
Teilweise lange Schlangen vor Geschäften: Angesichts der verkündeten Schließungen im Einzelhandel ab Mittwoch sind viele Hamburgerinnen und Hamburger heute noch Einkaufen gegangen. "Es scheint so zu sein, dass viele die letzten Gelegenheiten nutzen, noch schnell Weihnachtseinkäufe zu machen", sagte die Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord, Brigitte Nolte. "Hier und da sind durchaus Schlangen vor Geschäften zu sehen." In den Läden selbst sei es wegen der strengen Flächenbegrenzung aber nicht so voll, wie man es in einem Advent erwarten würde.
In Schleswig-Holstein blieb ein Ansturm auf die Geschäfte aus. "Es ist etwas mehr los, aber nicht extrem", sagte Mareike Petersen vom Handelsverband Nord. "Weihnachtsklassiker wie Parfümerien aber gingen heute recht gut: Die Herren sorgten für verstärkten Andrang."
Verteilung von FFP2-Masken für Risikogruppen ab morgen
Von morgen an können rund 27 Millionen Deutsche aus Corona-Risikogruppen die ersten kostenlosen FFP2-Masken erhalten. Wie das Bundesgesundheitsministeriums mitteilte, sollen in einem ersten Schritt über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen drei Masken gratis in der Apotheke holen können. Zum Abholen ist Zeit bis zum 6. Januar. Laut Informationen des Ministeriums genügt dazu die Vorlage des Personalausweises "oder die nachvollziehbare Eigenauskunft über die Zugehörigkeit zu einer der Risikogruppen". Zur Abholung könne auch eine andere Person bevollmächtigt werden.
Im zweiten Schritt können diese Menschen ab 1. Januar weitere zwölf Masken erhalten. Dafür sollen sie von der Krankenkasse Coupons für zweimal je sechs FFP2-Masken bekommen - vorgesehen ist dafür dann ein Eigenanteil von jeweils zwei Euro für je sechs Masken.
Schleswig-Holstein: Kein Besuchsverbot in Altenheimen
In Schleswig-Holstein soll das Besuchsrecht in Alten- und Pflegeheimen auch über die Feiertage nicht über die Maßen eingeschränkt werden. Je zwei Menschen pro Heimbewohner müssen beim Heim jedoch als feste Besucher registriert werden.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen müssen sich künftig zweimal pro Woche einem Antigen-Schnelltest unterziehen. Dies gelte auch für externes Personal wie Reinigungskräfte, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Nachmittag. Tests seien genug vorhanden. "Der Flaschenhals ist das Personal, das die Tests abnehmen kann", so der Minister.
Debatte über Schulbetrieb ab Januar geht weiter
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) plädiert dafür, sich auf eine mögliche Fortsetzung der Schulschließungen auch über den 10. Januar hinaus vorzubereiten. Zwar habe "der Betrieb von Schulen und Kitas auch in Zukunft eine hohe Priorität", sagte sie den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Trotzdem ist es gut, wenn alle möglichen Szenarien des Betriebs nach dem 10. Januar durchlaufen werden, um sich gut vorzubereiten."
In Hamburg kritisiert die CDU-Bürgerschaftsfraktion derweil die Senats-Entscheidung, die Schulen im Corona-Lockdown nicht komplett zu schließen, als "falsches Signal". Die Schulexpertin der Fraktion, Birgit Stöver, sagte heute, die Schulen grundsätzlich für den Präsenzunterricht in Hamburg offen zu lassen, sei nicht im Geist der Bund-Länder-Vereinbarung "und das Gegenteil einer Notbetreuung". Das Thema Schule müsse auch mit Blick auf Januar in der Hansestadt Chefsache des Bürgermeisters werden.
Hamburg: Kulturbehörde unterstützt unabhängige Verlage
Die Hamburger Kulturbehörde unterstützt 20 unabhängige Verlage während der Corona-Pandemie. Dafür werden einmalig sogenannte Zukunftsprämien in Höhe von insgesamt 155.000 Euro vergeben, wie die Behörde heute mitteilte. Mit dem Geld sollen wirtschaftliche Einbußen durch die Corona-Pandemie für die Verlage abgefedert und die Vielfalt des unabhängigen Publizierens gewährleistet werden.
Schüler fordern Klarheit über Unterricht im Januar
Niedersachsens Schülerinnen und Schüler werfen der Politik einen Schlingerkurs im Umgang mit dem Unterricht in der Corona-Krise vor. "Die Inkonsequenz der Landesregierung und des Kultusministeriums gefährdet nicht nur das Weihnachtsfest, sondern auch den Grundsatz guter Bildung: Stabilität und Planbarkeit", sagte der Vorsitzende des Landesschülerrats, Florian Reetz. Mit Blick auf die Fortsetzung des Unterrichts im Januar fordert der Schülerrat daher nun frühzeitig eine klare Linie. Man müsse sich darauf einstellen, dass kein Präsenzunterricht möglich sei, sodass "ein Weg gefunden werden muss, der pädagogisch tragfähiger ist", wie die stellvertretende Vorsitzende Marike Leder sagte.
Niedersachsen: Impfzentren werden rechtzeitig fertig
Der Aufbau der Corona-Impfzentren in Niedersachsen ist weitgehend abgeschlossen. Die rund 50 Zentren sollen ab morgen einsatzbereit sein. Allerdings gibt es in der EU noch keine Freigabe für einen oder mehrere Impfstoffe.
Positive Reaktionen aus dem Profisport-Bereich
Dem allgemeinen Zittern in der Branche folgte gestern Mittag ein großes Aufatmen: Im Beschluss der Bund-Länder-Runde mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wurde der Profisport bei den weitergehenden Einschränkungen nicht explizit erwähnt. Daraus folgt, dass in den großen Ligen rund um den Jahreswechsel weiter ohne Zuschauer gespielt werden darf. Vor allem aus wirtschaftlichen Gründen freuen sich die Nord-Clubs darüber.
DHL: Anstieg der Paketmenge noch unklar
Die ab Mittwoch in Kraft tretenden Corona-Einschränkungen befeuern Online-Bestellungen und stürzen den Einzelhandel in Existenznöte. Aber ob der neue Shutdown, also die Ladenschließungen, die Paketdienste an ihre Grenzen bringen könnte, ist nach deren Einschätzung noch nicht absehbar. Viel werde davon abhängen, ob zu den bis jetzt georderten und frühzeitig verschickten Geschenken noch viele weitere hinzukommen, so Tobias Meyer, Vorstand für das deutsche Post- und Paketgeschäft bei der Deutschen Post DHL. Der Konzern bereite sich aber vor und stelle "jede verfügbare und mobilisierbare Kapazität bereit". Alleine in der vergangenen Woche seien bei DHL 56 Millionen Pakete sortiert und ausgeliefert worden - "deutlich mehr als jemals zuvor in unserer Unternehmensgeschichte". Jetzt komme es auch darauf an, ob der Handel die erwarteten Bestellungen überhaupt bereitstellen und verpacken könne.
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Handelskammer sorgt sich um Unternehmen
Die Hamburger Handelskammer fordert angesichts der am Mittwoch in Kraft tretenden Ladenschließungen mehr staatliche Hilfen für betroffene Unternehmen. Für Einzelhandel, Gastronomie und viele weitere Branchen gehe es in der Corona-Krise immer stärker um die Existenz, so Handelskammer-Präses Norbert Aust. Kein Unternehmen, das vor der Corona-Krise gesund war, dürfe durch die staatlichen Eingriffe in die Insolvenz gebracht werden. Bislang gibt es nach seiner Ansicht aber nicht genug Klarheit darüber, wie das gelingen soll. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) fasste die bisher beschlossen Hilfsmaßnahmen auf Twitter so zusammen:
Hamburg: Behörden melden 303 Neuinfektionen
Auch in Hamburg bleiben die Zahlen der bestätigten Corona-Neuinfektionen auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Nach 273 gestern und 231 am vergangenen Montag, sind heute 303 laborbestätigte neue Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 von den Gesundheitsbehörden gemeldet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) stieg in der Hansestadt auf den Wert 138,4. Von 419 Covid-19-Patienten, die nach aktuellsten Angaben in Hamburger Krankenhäusern behandelt werden, liegen 92 auf Intensivstationen.
Feuerwerk-Hersteller Comet sieht seine Existenz bedroht
Das gestern von Bund und Länder vereinbarte Verkaufsverbot für Feuerwerk in den Tagen vor Silvester bedroht nach eigenen Angaben die Zahlungsfähigkeit des Bremerhavener Pyrotechnik-Herstellers Comet. Er befürchte eine Insolvenzlage, sagte Geschäftsführer Richard Eickel NDR 1 Niedersachsen. Gleichzeitig forderte er für die gesamte Branche sofortige Hilfsgelder des Bundes in dreistelliger Millionenhöhe. Comet beschäftigt 200 Mitarbeitende und macht nach eigenen Angaben fast 100 Prozent des Jahresumsatzes mit dem Silvestergeschäft.
Intensive Auslastung der Intensivbetten in Deutschland
Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft rechnet trotz des bevorstehenden Lockdowns mit noch weiter steigenden Zahlen an Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen. Wie Präsident Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte, werden die am Mittwoch in Kraft tretenden Beschränkungen erst mit Verzögerung wirken. Bereits jetzt sei aber an einigen Standorten eine Überlastung der Krankenhäuser zu beobachten.
Das ist auch auf der folgenden Karte zu erkennen - sie gibt einen Überblick über die Auslastung der Intensivstationen in ganz Deutschland mit Stand von gestern. Das Verhältnis aus Regelbetrieb und zusätzlichen Covid-Patienten kann darüber entscheiden, unter wie viel Druck die Intensivstationen in einer jeweiligen Region stehen. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auch auf dieser Seite des Teams NDR Data.
Ärztekammer-Präsident: Lockdown ist alternativlos
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hält die gestern von Bund und Ländern beschlossenen Lockdown-Maßnahmen für unbedingt notwendig. Die Situation auf den Intensivstationen sei fast überall in Deutschland so alarmierend, dass es keine andere Möglichkeit gebe, als das öffentliche Leben herunterzufahren, sagte Reinhardt im Hörfunk-Interview auf NDR Info. Mit Blick auf die Risikogruppen warf er den Behörden vor, nicht genügend für ausreichende Schutzkonzepte getan zu haben. Zum Beispiel hätte die Ausgabe von FFP2-Masken eher kommen müssen.
Niedersachsen bestätigt weitere 597 Corona-Fälle
In Niedersachsen sind binnen eines Tages 597 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Das teilte das Landesgesundheitsamt heute Vormittag mit. Vor einer Woche waren es 558 gewesen, gestern 1.139. Sonntags und montags sind die gemeldeten Zahlen oft niedriger als an den anderen Wochentagen, da an den Wochenenden nicht so viel getestet wird und nicht alle Ergebnisse der Behörden übermittelt werden. Das Landesgesundheitsamt bestätigte außerdem neun weitere Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) liegt aktuell landesweit bei 97,8. Am höchsten ist er zurzeit in den Landkreisen Vechta (167,4), Cloppenburg (156,4), Holzminden und Osnabrück (je 151,9)
MV: Rettungsleitstellen registrieren mehr Notrufe
Einige Rettungsdienst-Leitstellen in Mecklenburg-Vorpommern registrieren immer mehr Notrufe von Menschen, bei bei Husten oder Fieber glauben, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben. Oft sei der Hintergrund, dass Familienmitglieder positiv getestet wurden oder dass die Anrufer in Quarantäne geschickt wurden, weil sie Kontaktperson sind, so der Sprecher der Leitstelle Westmecklenburg. Die Empfehlung: Bei weniger akuten Fällen sollten Betroffene den kassenärztlichen Notdienst unter der Telefonnummer 116 117 oder den Hausarzt kontaktieren.
Wie voll wird es heute und morgen in den Geschäften?
Angesichts der infolge der beschlossenen Corona-Schutzmaßnahmen bevorstehenden Schließungen im Einzelhandel ab Mittwoch haben mehrere Politiker, etwa Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), vor einem Last-Minute-Ansturm auf die Geschäfte vor allem in den Innenstädten gewarnt. Andere Politiker, darunter Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß, fordern eine vorübergehende deutlich längere Öffnung der Geschäfte, damit der drohende Kundenansturm entzerrt werden kann.
Ärzte-Verbände: Corona verschlechtert Kindergesundheit
Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat nach der Beobachtung von Ärztinnen und Ärzten im Corona-Jahr 2020 stark gelitten. "Wir sehen immense Auswirkungen der ganzen Situation", sagte Tanja Brunnert, Sprecherin des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte in Niedersachsen, der Deutschen Presse-Agentur. Auch viele Kolleginnen und Kollegen berichteten davon, dass es viel mehr junge Patienten mit einer emotionalen Belastung gibt. Bei den Früherkennungsuntersuchungen werden demnach häufiger zu lange Bildschirmzeiten, Bewegungsmangel und Übergewicht erkannt. Betroffen davon seien vor allem ohnehin schon sozial benachteiligte Kinder. Auch eine Auswertung der Schuleingangsuntersuchungen in der Region Hannover habe eine deutliche Zunahme des Anteils übergewichtiger Kinder festgestellt.
Schwesig gegen komplette Schulschließungen
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich gegen eine grundsätzliche Schließung von Schulen und Kindertagesstätten ausgesprochen. Diese Forderung, die immer wieder aus dem Bundeskanzleramt komme, sei falsch, sagte sie auf NDR Info. Dabei werde nicht an die Verkäuferinnen im Supermarkt, die Ärzte und Ärztinnen sowie andere Berufsgruppen gedacht, die auf eine Kinderbetreuung angewiesen seien. Schwesig appelliert aber an alle Eltern, ihre Kinder wenn möglich von heute an zu Hause zu betreuen. Ähnliche Aufrufe kamen von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und vom schleswig-holsteinischen Regierungschef Daniel Günther (CDU). In Hamburg gilt für alle Schülerinnen und Schüler heute und morgen noch eine Anwesenheitspflicht.
Bundesweite Impfstoff-Verteilung von Quakenbrück aus?
Das Zentraldepot für Corona-Impfstoffe könnte am Bundeswehrstandort im niedersächsischen Quakenbrück eingerichtet werden. Das berichtet der "Spiegel". Die Bundeswehr bestätigte eine entsprechende Anfrage des Bundesgesundheitsministeriums.
Handelsverband erwartet keine Hamsterkäufe
Der Handelsverband HDE erwartet wegen des harten Corona-Lockdowns ab Mittwoch keinen Ansturm auf die Geschäfte. Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sagte dem "Handelsblatt", die Kunden hätten gelernt, dass die Lieferketten auch unter schwierigen Bedingungen funktionierten. Sein Verband rechne deshalb im Lebensmittelhandel nicht mit Hamsterkäufen. Genth bezeichnete eine bereits von mehreren Politikern geforderte Ausweitung der Öffnungszeiten vor dem Lockdown im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung aber als "sinnvoll". Zuvor hatte Kanzleramtsminister Helge Braun die Bürger in der ARD aufgerufen, die Zeit vor dem Lockdown nicht für ausgiebige Weihnachtseinkäufe in den Innenstädten zu nutzen. Die Infektionszahlen seien jetzt so hoch, dass unmittelbar die Kontakte sinken müssten.
Corona: Sechs Prozent mehr Glas- und Plastikmüll
Wegen der Corona-Pandemie ist in deutschen Privathaushalten mehr Müll angefallen. Die Menge an Glas- und Plastikabfällen habe sich im Vergleich zum Vorjahr um jeweils rund sechs Prozent erhöht, teilte der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft mit. Bei den Papierabfällen gab es demnach ein Plus von rund zwei Prozent. Während hier der Anteil an Zeitungen deutlich gesunken sei, landeten wesentlich mehr Pappkartons in den Containern - eine Folge des Online-Versandhandels, der in der Pandemie stark zugenommen hat. Der Entsorgungswirtschaftsverband wertet die Ergebnisse als Beleg dafür, dass Abfallvermeidung in Corona-Zeiten kaum möglich sei.
Regierung will Schleswig-Holsteins neue Regeln beschließen
Nach der Verständigung von Bund und Ländern auf einen härteren Lockdown will die Landesregierung heute Schleswig-Holsteins neue Corona-Verordnung beschließen. Danach wollen die Koalitionsspitzen um Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) über die Änderungen im Detail informieren. Ab Mittwoch sind auch im nördlichsten Bundesland viele Geschäfte zu, in Schulen und Kitas gibt es nur noch eine Notbetreuung.
MV-Gipfel: Details zu Lockdown-Maßnahmen werden beraten
Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns berät heute mit Vertretern der Kommunen und Spitzenverbänden über den harten Lockdown. Es sollen noch weitere Details zum harten Lockdown geklärt werden, der von Mittwoch an bis mindestens zum 10. Januar gelten soll. Es geht beispielsweise darum, ob Baumärkte und Fahrschulen weiter offen bleiben dürfen und wie viele Menschen an Trauerfeiern teilnehmen dürfen. Am Dienstag soll die neue Verordnung veröffentlicht werden.
16.362 Neuinfektionen bundesweit - deutlich über Vorwochenwert
In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 16.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 16.362 neue Ansteckungsfälle erfasst. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg den Angaben zufolge binnen eines Tages um 188 auf insgesamt 21.975. Das sind rund 4.000 Fälle mehr als am vergangenen Montag, als die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 12.332 lag. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die sonntags und montags veröffentlichten Fallzahlen des RKI in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Erst am Freitag waren die bislang höchsten Corona-Zahlen für Deutschland bekanntgegeben worden - dies waren 29.875 erfasste Neuinfektionen und 598 Corona-Tote innerhalb eines Tages.
Die Beschlüsse zum Lockdown im Überblick
Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten haben am Sonntag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weitreichende Maßnahmen beschlossen, die einen harten Lockdown von Mittwoch an bedeuten. Einzelhandelsgeschäfte, die keine Waren des täglichen Bedarfs verkaufen, müssen schließen, Schulen setzen die Anwesenheitspflicht aus. Alle Details finden Sie hier noch einmal in der Übersicht:
140 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung innerhalb eines Tages 140 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das waren 332 weniger als am Vortag und 14 weniger als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz - der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche - stieg weiter an und liegt demnach landesweit bei 79,9. In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein wurden den Angaben zufolge 133 Covid-19-Patienten behandelt; 25 von ihnen befinden sich auf Intensivstationen, 14 müssen beatmet werden.
ARD extra zum harten Lockdown
Im ARD extra zu den gestern beschlossenen verschärften Corona-Maßnahmen wurden die Folgen für den Einzelhandel und die Aussichten auf eine Trendwende in der Pandemie mit Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) besprochen. Moderatorin Susanne Stichler fragte zudem den Virologen Jonas Schmidt-Chanasit nach den Erfolgsaussichten der neuen Strategie von Bund und Ländern: Wird der harte Lockdown die Wende bei den Neuinfektionen bringen oder ist eine Verlängerung der Beschränkungen über den 10. Januar hinaus notwendig? Die Sondersendung können Sie hier noch einmal ansehen:
Tschentschers Appell: Heute und morgen nur wirklich nötige Dinge kaufen
Die von den Bundesländern und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern beschlossenen Schließungen im Einzelhandel gelten erst von Mittwoch an. Bis dahin könnte es aufgrund von Last-Minute-Weihnachtsshoppern noch einmal sehr voll werden in den Innenstädten. Daher richtete Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) einen dringenden Appell an die Bevölkerung, an den verbleibenden beiden Tagen nur die wirklich nötigen Einkäufe zu tätigen. Es dürfe nicht zu einer "Black Friday"-Situation kommen, die das Infektionsgeschehen noch einmal negativ beeinflussen könnte. Hamburg sei zu einer schnelleren Schließung der Geschäfte bereit gewesen, andere Länder jedoch nicht. Da es jedoch zu keinem Einkaufstourismus kommen dürfe, sei die Einheitlichkeit der Regeln hier wichtiger als die Schnelligkeit.
NDR.de startet in die neue Woche mit einem neuen Corona-Ticker
Auch heute hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Gestern gab es im Norden 2.112 neue Corona-Infektionen: 1.139 in Niedersachsen, 472 in Schleswig-Holstein, 163 in Mecklenburg-Vorpommern, 273 in Hamburg und 65 im Bundesland Bremen
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