Corona-Blog: Impfstoff-Zulassung "ein Hoffnungszeichen"
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Montag, 21. Dezember 2020 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstagmorgen folgt ein neuer Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Politiker im Norden erleichtert über Genehmigung für Impfstoff
- EU-Kommission erteilt Zulassung für Biontech-Impfstoff
- Erstmals Ausgangssperre in Niedersachsen in der Grafschaft Bentheim
- Passagiere aus Großbritannien auf Flughäfen Hamburg und Hannover positiv getestet
- Drosten: Neue Virus-Variante nicht besonders beunruhigend
- 157 neue bestätigte Corona-Fälle in Schleswig-Holstein, 690 in Niedersachsen, 301 in Hamburg, 105 in Mecklenburg-Vorpommern, 44 in Bremen - bundesweit 16.643 Neuinfektionen
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine angenehme Nacht
Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Corona-Berichterstattung auf NDR.de! Dienstag früh melden wir uns mit einer neuen Ausgabe unseres Blogs wieder.
Biontech-Chef: Impfstoff schützt mindestens zwölf Monate
Biontech-Chef Ugur Sahin geht davon aus, dass der von seinem Unternehmen entwickelte Impfstoff Schutz für mindestens ein Jahr bietet. Falls es danach nötig würde, eine weitere Impfung zu machen, wäre das kein Problem, sagte Sahin am Abend im ARD Extra zur Corona-Lage. Man wisse, dass der Impfstoff das Virus an verschiedenen Stellen angreife und sei zuversichtlich, dass dadurch auch die neue Virus-Variante neutralisiert werden könne, so Sahin.
EU lässt Impfstoff zu, Reisende stranden - Der Corona-Tag bei NDR Info
Impfstoff-Zulassung, Reisende stranden an Flughäfen, nächtliche Ausgangssperre in der Grafschaft Bentheim und ein Run auf Schnelltests. NDR Info hat am Abend die Ereignisse des Tages zusammengefasst.
Biontech: Lieferungen werden sofort beginnen
Nach der bedingten Zulassung ihres Corona-Impfstoffs in der Europäischen Union wollen die Mainzer Firma Biontech und der US-Pharmariese Pfizer sofort die ersten Lieferungen des Präparats in die EU-Mitgliedsstaaten veranlassen. "Die Lieferungen werden sofort beginnen und schrittweise im Laufe der Jahre 2020 und 2021 erfolgen, um eine gerechte Verteilung der Impfstoffe entsprechend der Vertragsbedingungen in der EU zu gewährleisten", teilten die Unternehmen mit. Die Impfstoffdosen für Europa werden den Angaben zufolge in den Biontech-Produktionsstätten in Deutschland sowie im Pfizer-Werk im belgischen Puurs hergestellt. Der Impfstoff wird laut Biontech in der EU unter dem Namen Comirnaty vermarktet. Der Name vereine die Wörter Covid-19, mRNA (Bezeichnung des Botenmoleküls), Community (englisch für Gemeinschaft) und Immunity (Immunität).
Weihnachten und Corona-Regeln: Was Hamburgs Polizei plant
Über die Weihnachtstage werden auch in Hamburg die Corona-Regeln leicht gelockert. "Wir werden nicht durch die einzelnen Wohnstraßen gehen und uns an die Scheiben stellen und gucken, wie viele Menschen unter dem Tannenbaum sitzen", sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün im Hamburg Journal im NDR Fernsehen. "Da müssen wir an die Eigenverantwortung der Menschen appellieren". Aber man werde sehr präsent sein in der Stadt und insbesondere in den öffentlichen Bereichen.
MV bietet Sachsen Hilfe bei Corona-Patienten an
Mecklenburg-Vorpommern hat Sachsen angesichts hoher Infektionszahlen Unterstützung bei Betten für Corona-Patienten angeboten. "Sachsen wollen wir helfen. Die Unikliniken in Rostock und Greifswald sowie das Südstadtklinikum in Rostock stehen zur Verfügung. Wir sind aufnahmebereit. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Erste Patienten könnten bereits am Dienstag kommen", sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU).
Impfstoff-Freigabe "Hoffnungszeichen" und "Licht am Ende des Krisentunnels"
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) spricht von einem "Wendepunkt in der Corona-Pandemie", Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) von einer "wunderbaren Nachricht": Der Impfstoff von Biontech und Pfizer darf nun in der EU eingesetzt werden. Die Freigabe sei ein Hoffnungszeichen, "weil die Schutzimpfungen damit in greifbare Nähe rücken", sagte Leonhard. Hamburg rechnet damit, dass ab Sonntag (27. Dezember) geimpft werden kann - zuerst in Alten- und Pflegeheimen. In Schleswig-Holstein nannte Grünen-Landeschef Steffen Regis die Zulassung des Impfstoffs "ein Licht am Ende des Krisentunnels".
Erste Impfstoff-Lieferung am 26. Dezember
Nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs soll Deutschland die erste Lieferung von Impfdosen der Firma Biontech am 26. Dezember bekommen. Erwartet würden 151.125 Impfdosen, teilte die Berliner Gesundheitsverwaltung mit. Demnach hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zuvor die Gesundheitsministerkonferenz informiert. Laut Mitteilung sollen am 28. Dezember weitere 521.625 Impfdosen geliefert werden, am 30. Dezember dann 672.750. In der ersten Kalenderwoche 2021 werden 672.750 Impfdosen erwartet. Zunächst soll die Hälfte der Dosen geimpft werden. Pro Person sind zwei Impfungen vorgesehen.
EU-Kommission genehmigt Impfstoff von Biontech/Pfizer
In der Europäischen Union ist der erste Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen worden. Die EU-Kommission erteilte dem Präparat des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer die bedingte Marktzulassung, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Abend sagte. Somit können die Impfungen gegen das Coronavirus jetzt auch in der EU beginnen. In Deutschland sollen die ersten Dosen an diesem Sonntag gespritzt werden.
Land Bremen meldet 44 Neuinfektionen
Das Bundesland Bremen hat zum Wochenbeginn 44 neue Corona-Fälle registriert - 37 in der Hansestadt und sieben in Bremerhaven. Vor einer Woche hatte es 18 Neuinfektionen gegeben. Der Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg laut Behörden leicht an auf 137,3 in der Stadt Bremen und auf 109,6 in Bremerhaven. Ein weiterer Patient ist im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.
EU-Staaten uneins über Schutz vor Mutation
Die EU-Staaten haben beim Schutz vor der neuen Corona-Mutation aus Großbritannien keine gemeinsame Linie gefunden. Auf einer mehrstündigen Sitzung habe man sich nur über die bisher verhängten nationalen Maßnahmen ausgetauscht, hieß es von Teilnehmern. Dabei sei es vor allem um den Reise- und Warenverkehr aus Großbritannien gegangen. Die Staaten hätten darauf gepocht, die Grenzen im Schengenraum offen zu halten. Man habe die EU-Kommission aufgefordert, Leitlinien vorzulegen. Die offenbar ansteckendere Corona-Mutation war im Südosten Englands und in Südafrika nachgewiesen worden. Viele EU-Staaten haben den Verkehr von und nach Großbritannien gestoppt.
105 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt
Die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern haben im Vergleich zum Vortag 105 weitere Corona-Fälle registriert. Gestern waren es noch 29 mehr gemeldete Neuinfektionen gewesen, am Montag vor einer Woche allerdings 22 weniger. Die meisten neuen Fälle gab es in Vorpommern-Greifswald (plus 50). Die Sieben-Tage-Inzidenz für MV liegt nun bei 97,4. Zwei weitere Patienten sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.
Erstmals Ausgangssperre in Niedersachsen in der Grafschaft Bentheim
Erstmals in Niedersachsen erlässt ein Kreis wegen der Corona-Pandemie eine nächtliche Ausgangssperre. Wegen hoher Infektionszahlen ordnete der Landkreis Grafschaft Bentheim eine nächtliche Ausgangssperre von Mittwochabend an. Die rund 140.000 Einwohner dürfen dann vorerst bis zum 12. Januar zwischen 21 und 5 Uhr ihre Häuser und Wohnungen nicht mehr verlassen. Ausgenommen wird Heiligabend, an diesem Tag beginnt die Ausgangssperre erst um 22 Uhr. Auch ausgenommen von der Ausgangssperre werden Wege, die aus beruflichen oder ärztlich notwendigen Gründen unvermeidbar sind. Auch Gassi gehen von Einzelpersonen mit dem Hund sei weiter möglich, hieß es.
Corona-Impfstoff vor Zulassung - Virus-Mutation sorgt für Aufregung
Ein Tag zwischen Hoffen und Bangen: Der erste Corona-Impfstoff in der EU wurde zur Zulassung empfohlen. Damit können Impfungen vermutlich sehr bald beginnen. Doch eine vor allem in Großbritannien grassierende Mutation des Coronavirus hat für Aufregung gesorgt - auch im Norden.
Garbsen: Noch mindestens 125 Amazon-Beschäftigte infiziert
Im Amazon-Verteilzentrum in Garbsen (Region Hannover) gehen die Corona-Tests weiter. Rund 125 Beschäftigte sind aktuell nachgewiesenermaßen mit dem Virus infiziert. Wie die Region Hannover bekannt gab, sind insgesamt rund 250 Mitarbeitende des Standorts als positiv getestet registriert. Davon befinde sich allerdings bereits etwa die Hälfte nicht mehr in Quarantäne. Während des Weihnachtsgeschäfts arbeiten bis zu 900 Menschen in dem Zentrum.
Erster Corona-Fall in einem Gefängnis in Mecklenburg-Vorpommern
In der Justizvollzugsanstalt Waldeck südlich von Rostock ist ein neuaufgenommener Gefangener positiv auf das Coronavirus getestet worden. "Er ist der erste Gefangene im geschlossenen Vollzug Mecklenburg-Vorpommerns, der positiv getestet wurde", teilte das Justizministerium mit. Der Mann befand sich wie alle neuaufgenommenen Gefangenen in einem extra für diese Gruppe eingerichteten Quarantänebereich. Bei dem bislang symptomfreien Mann fiel ein standardmäßig durchgeführter Test positiv aus. Er werde nun isoliert untergebracht. Die Mitarbeiter der Quarantänestation, die diese mit Schutzausrüstung betreten, werden mit Schnelltests geprüft.
Weil bittet um Kontaktreduzierung und hofft auf Impfungen
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die Bevölkerung in der Corona-Krise erneut zu Disziplin und weniger Kontakten aufgerufen."Wir haben das Risiko, dass gerade über die Festtage in vielen Begegnungen zu Weihnachten und zu Silvester die Infektionen noch einmal befeuert werden." Auch die bekannt gewordenen Mutationen seien ein unübersehbares Risiko. "Und wir haben die Chance, dass wir den Lockdown jetzt konsequent nutzen, uns aus eigener Einsicht heraus extrem zurücknehmen und auf einem wesentlich niedrigeren Niveau in das neue Jahr gehen." Die herzliche Bitte sei, die Chance zu nutzen und konsequent die eigenen Kontakte zu reduzieren.
Schulschließungen bedeuten kein kostenloses Schulessen
Dass wegen der Pandemie die Schulen geschlossen sind, ist für viele Schülerinnen und Schüler ein Problem. Besonders hart aber trifft es Familien, die finanziell darauf angewiesen sind, dass ihre Kinder in der Schule ein kostenloses Mittagessen bekommen.
Kirche: Alle sollen Heiligabend am Fenster "Stille Nacht" singen
Angesichts der Corona-Pandemie ruft die Nordkirche alle Menschen zu einem ungewöhnlichen Gemeinschaftssingen an Heiligabend in der Öffentlichkeit auf: Um 20 Uhr solle "Stille Nacht, heilige Nacht" allein am geöffneten Fenster oder mit der engsten Familie auf dem Balkon gesungen werden - immer mit dem nötigen Abstand. Dabei könnten die Menschen vielleicht eine Kerze in die dunkle Nacht halten, sagte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Sie sprach von einem "tröstenden Zeichen an einem Abend, der stiller sein wird als die Weihnachtsabende, die wir kennen".
ADAC: Pandemie-Maßnahmen sorgen für ruhige Lage auf den Straßen
Die Einschränkungen wegen des Coronavirus werden in den kommenden zwei Wochen für eine vergleichsweise ruhige Lage auf den Straßen im Norden sorgen. Davon geht der ADAC aus. Auf den Autobahnen werden vermutlich lange Staus vor den Feiertagen in diesem Jahr die Ausnahme sein.
EMA empfiehlt Zulassung von Impfstoff in EU
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer in der EU. Das teilte die Behörde in Amsterdam mit. Die Zustimmung der EU-Kommission für die bedingte Zulassung in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten gilt als reine Formsache und sollte noch vor Weihnachten geschehen. In Deutschland müssen die Impfchargen nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch vom zuständigen Paul-Ehrlich-Institut geprüft, freigegeben und schließlich ausgeliefert werden. Dann sollen zunächst die über 80-Jährigen, Personal und Bewohner von Pflegeheimen sowie auch Gesundheitspersonal mit sehr hohem Infektionsrisiko geimpft werden. Der Impfstoff hat nach Angaben der Hersteller eine Wirksamkeit von rund 95 Prozent und wird für Personen ab 16 Jahre empfohlen.
Hameln: Von Abschiebung bedrohte Intensivpflegerin darf doch bleiben
Eine von der Abschiebung bedrohte Intensivkrankenpflegerin aus Hameln, die seit 34 Jahren in Deutschland lebt, erhält nun doch eine Perspektive. Die massiven Proteste gegen die von der Hamelner Ausländerbehörde angedrohte Ausweisung seien erfolgreich gewesen, teilte der Flüchtlingsrat Niedersachsen mit. Das niedersächsische Innenministerium habe am Freitag angekündigt, der 36-Jährigen zu helfen. Farah Demir arbeitet auf der Covid-19-Intensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Sie kam 1986 als Zweijährige mit ihren Eltern aus dem Libanon nach Deutschland. Mehr als 30.000 Menschen unterschrieben eine Petition für eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung für Demir.
Hamburg: Sieben Fluggäste aus Großbritannien positiv getestet
Von den am Hamburger Flughafen aus Großbritannien eingereisten Passagieren sind sieben Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. "In Hamburg sind am Sonntag noch drei Flüge aus Großbritannien angekommen. In diesen drei waren insgesamt sieben Personen, die bei den Schnelltests positiv getestet wurden", sagte eine Sprecherin der Bundespolizei in Hamburg. Ob es sich bei dem Virus um die möglicherweise ansteckendere Variante aus Großbritannien handelt, konnte sie nicht sagen. Die Tests waren nicht verpflichtet, hieß es weiter. Einige der Passagiere hätten auch bereits negative Corona-Tests dabei gehabt. Den übrigen sei ein Schnelltest angeboten worden. Wie viele Fluggäste das Angebot genutzt haben, konnte die Sprecherin nicht sagen.
Hoffnung, dass der Impfstoff auch gegen neue Mutation wirkt
Es gibt Anlass zur Hoffnung, dass der Impfstoff, der heute möglicherweise in der EU zugelassen wird, auch gegen die vor allem in Großbritannien grassierende Mutation des Coronavirus helfen könnte. Das hat Eva Hummers, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin an der Uni Göttingen und Mitglied der Ständigen Impfkommission, im Interview mit NDR Info erklärt.
Rostocks OB Madsen hält Sonderweg der Hansestadt für möglich
Die Hansestadt Rostock könnte nach dem Willen von Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) Modell für einen anderen Umgang mit der Pandemie sein. Wegen der weiter sehr geringen Infektionslage in Rostock plädierte er für offene Restaurants, Stadien, Schulen und Geschäfte unter Auflagen. Dafür solle es aber strenge Kontaktverbote im privaten Bereich geben. Wie er der "Ostsee-Zeitung" sagte, führten die Schließungen dazu, dass sich die Menschen privat und ohne Hygienekonzepte träfen. Begegnungen beispielsweise in Restaurants könnten aber besser nachverfolgt werden. Mit im Schnitt 29,6 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen lag Rostock am Morgen auf dem drittletzten Platz der RKI-Tabelle aller kreisfreien Städte und Landkreise. Die Hansestadt hatte allerdings in der jüngsten Vergangenheit auch mehrere Tage die bundesweit geringste Sieben-Tage-Inzidenz zu verzeichnen.
AOK: Kita-Beschäftigte am häufigsten wegen Corona krankgeschrieben
Laut einer Datenanalyse der Krankenkasse AOK sind Beschäftigte in der Kinderbetreuung und -erziehung bislang am häufigsten wegen Corona krankgeschrieben worden. Zwischen März und Oktober waren es bundesweit 2.672 von 100.000 Arbeitnehmern in diesem Bereich, wie aus der Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervorgeht. Damit liege diese Gruppe mehr als das 2,2-fache über dem Durchschnitt aller AOK-Versicherten, hieß es.
Niedersachsen schließt "weitere Schritte" gegen Anti-Corona-Demos nicht aus
"Wir stellen fest, dass sich zunehmend 'Reichsbürger' und Rechtsextremisten unter diese Gruppierungen mischen, sie beeinflussen und für ihre Zwecke nutzen", sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ). Je nach Dynamik seien deshalb also auch weitere Schritte in Niedersachsen nicht auszuschließen, so der Minister mit Blick auf Baden-Württemberg, wo bereits der Verfassungsschutz die Aktivisten der sogenannten Querdenken-Initiative beobachtet.
301 Neuinfektionen in Hamburg registriert
Im Vergleich zum Vortag haben die Behörden 301 Neuinfektionen für Hamburg bestätigt. Das sind in etwa so viele neue bestätigte Fälle wie gestern und auch wie vor einer Woche. Zurzeit liegt die Anzahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner bei 158,8. Auf Hamburger Intensivstationen liegen aktuell 104 Patienten.
Glawe: Rehakliniken stehen zur Entlastung von Krankenhäusern bereit
In Mecklenburg-Vorpommern können Krankenhäuser Patienten mit abklingenden Covid-19-Symptomen oder anderen Erkrankungen zur weiteren Betreuung in Rehakliniken verlegen. Dafür stünden fünf dieser Einrichtungen bereit. "Das ist eine vorsorgliche Maßnahme, falls Krankenhäuser ihre Kapazitätsgrenze erreichen sollten", erklärte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Corona-Infizierte mit schweren Krankheitsverläufen werden vorrangig in den vier großen Kliniken im Land - in Rostock, Greifswald, Schwerin und Neubrandenburg - behandelt.
Antigen-Tests in Kiel und Bad Segeberg ohne Arztbesuch
Viele versprechen sich ein sorgenfreies Weihnachtsfest dank Corona-Schnelltests. Doch Wissenschaftler warnen vor einer trügerischen Sicherheit.
Niedersachsen: Keine Verpflichtung zum Zentral-Abi
Niedersachsens Schulen dürfen wegen der Corona-Pandemie im kommenden Jahr statt des Zentral-Abis auf eigene Aufgabenstellungen in der Prüfung setzen. Damit weicht das Land ausnahmsweise vom Grundsatz ab, zentral gestellte Aufgaben zu verwenden. Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", es werde nicht bei der Qualität gekürzt. Man reagiere darauf, wenn Lernstoff weniger abgearbeitet werden konnte. Einen "Corona-Makel" werde es nicht geben, so der SPD-Politiker. Alle Abschlüsse seien gleichwertig mit denjenigen der Vorjahre. Das gelte für das Abitur sowie für die Haupt-, Real-, und Förderschul-Abschlüsse.
In Lübeck gelten von heute an schärfere Regeln
Lübeck hat als erste Kommune in Schleswig-Holstein eine Sieben-Tage-Inzidenz von 200 gemeldet - aktuell liegt der Wert bei 227,2. In der Hansestadt gelten von heute an verschärfte Maßnahmen.
Bundesweit 16.643 Neuinfektionen registriert
Innerhalb eines Tages wurden laut Robert Koch-Institut 16.643 neue Fälle übermittelt. Am vergangenen Montag hatte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 16.362 etwas darunter gelegen. Allerdings sind die Zahlen zu Wochenbeginn meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Den Höchstwert mit 33.777 gemeldeten Infektionen hatte es am Freitag gegeben - darin waren jedoch rund 3500 nachgemeldete Fälle vom Vortag enthalten.
Drosten: Neue Virus-Variante nicht besonders beunruhigend
Der Virologe Christian Drosten geht davon aus, dass die in Großbritannien zirkulierende neue Variante des Coronavirus Deutschland bereits erreicht hat. Am Morgen sagte er im Deutschlandfunk: "Dieses Virus ist ja jetzt gar nicht so neu. Davon darf man sich jetzt wirklich nicht irgendwie aus der Ruhe bringen lassen." Das Virus komme seit Ende September in England vor und sei im Oktober noch überhaupt nicht im Fokus gewesen. "Wir wissen jetzt: Es ist schon in Italien, in Holland, in Belgien, in Dänemark - sogar in Australien. Warum sollte es nicht in Deutschland sein?" Zur neuen Virus-Variante sagte Drosten, der sich auch regelmäßig im NDR Info Podcast Coronavirus Update äußert: "Ich bin darüber nicht so sehr besorgt im Moment. Ich bin allerdings auch - genau wie jeder andere - in einer etwas unklaren Informationslage." Mit Blick auf erhöhte Infektionszahlen sei die Frage, ob überhaupt die neue Virus-Variante daran Schuld habe.
690 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet
Die Behörden in Niedersachsen haben 690 neue Corona-Fälle registriert. Vor einer Woche waren es knapp 100 Fälle weniger. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen meist vergleichsweise niedrig, weil oftmals noch nicht alle Neuinfektionen von den örtlichen Gesundheitsämtern weitergegeben wurden. Die meisten neuen Fälle gibt es demnach in der Region Hannover (plus 207). 14 weitere Patienten sind mit oder an dem Virus gestorben.
Hannover: Passagiere aus London dürfen Flughafen verlassen
Aus Sorge vor einer mutierten Form des Coronavirus sind 63 Passagiere aus London auf dem Flughafen Hannover bei der Einreise gestoppt worden. Eine Person wurde positiv getestet. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, konnten die übrigen Fluggäste den Flughafen inzwischen wieder verlassen. Sie müssen sich an ihrem Zielort allerdings in eine zehntägige Quarantäne begeben. Die infizierte Person soll in einem Quarantäne-Hotel untergebracht werden.
Vorschlag: Bevölkerung auf Ostfriesischen Inseln gleich durchimpfen
Die Bürgermeister der Ostfriesischen Inseln hoffen, dass die Inselbewohner schneller gegen das Coronavirus geimpft werden können. Einen entsprechenden Vorschlag haben sie der Landesregierung gemacht. Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) sagte, sofern ausreichend Impfstoff verfügbar sei, könnten die Menschen auf den Inseln quasi durchgeimpft werden. Übernehmen könnten dies die mobilen Teams, die schon demnächst für die Impfungen besonders gefährdeter Gruppen anreisen sollen.
Weil: Niedersachsen ist mit Corona-Hilfen an seine Grenzen gegangen
Die bisher veranschlagten Corona-Hilfen des Landes Niedersachsen sind nach Einschätzung von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) trotz ihrer Belastung für den Haushalt unverzichtbar. Eine nochmalige Ausweitung von Zuschüssen oder Krediten wäre schwierig, sei nach derzeitiger Lage aber wohl auch nicht notwendig, sagte er: "Auch das Land Niedersachsen ist in diesem Jahr an die Grenze seiner Möglichkeiten gegangen", bilanzierte Weil kurz vor dem Jahresende. Momentan sehe er nach den Aufstockungen von Bundes- und ergänzenden Landeshilfen für notleidende Betriebe im zweiten Shutdown keinen Grund, noch mehr Unterstützung über die landeseigene Förderbank zu verteilen. Ganz sicher sein könne man sich indes nicht - die Pandemie bringe viele Unsicherheiten mit sich.
Kekulé: Neues Corona-Virus eindämmen
Der Virologe Alexander Kekulé befürchtet, dass sich Corona durch die in Großbritannien entdeckte Mutation des Virus rascher verbreiten könnte und dadurch das Zeitfenster für Impfungen kleiner wird. Es sei wichtig, die weltweite Ausbreitung der neuen Virusvariante aufzuhalten, sagte Kekulé im Interview bei NDR Info.
Mehr als 100 Corona-Intensivpatienten in Hamburg
Auf Hamburgs Intensivstationen werden zunehmend viele Menschen mit Covid-19 behandelt. Inzwischen sind dort mehr als 100 Betten mit solchen Patienten belegt. Jeder zweite Schwerkranke wird beatmet. Frei sind derzeit noch 14 Prozent der Intensivbetten in Hamburg. In ganz Norddeutschland liegen derzeit mehr als 400 Menschen mit Corona-Infektion auf Intensivstationen.
MV: Besuch im Pflegeheim nur noch nach Corona-Test
Ab heute sind in Mecklenburg-Vorpommern Besuche in Pflegeheimen nur nach Vorlage eines negativen Corona-Tests möglich. Die entsprechenden Schnelltests sollten möglichst in den Heimen angeboten werden, sagte Sozialministerin Drese. Ziel sei es, die Heimbewohner nicht, wie im Frühjahr, komplett zu isolieren, daher müsse mehr getestet werden.
Heute Entscheidung über EU-Zulassung von Biontech-Pfizer-Impfstoff erwartet
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) will heute über die Zulassung des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer entscheiden. Es wird mit einem positiven Entscheid gerechnet. Danach entscheidet die EU-Kommission zusammen mit den Mitgliedstaaten über die Marktzulassung. Eine positive Empfehlung der EMA ist also eine wichtige Voraussetzung dafür, dass in Deutschland wie geplant ab dem 27. Dezember gegen das Coronavirus geimpft werden kann. Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sollen die Impfungen in der EU zwischen dem 27. und dem 29. Dezember beginnen. Über eine Zulassung des Impfstoffes des US-Unternehmens Moderna will die EMA am 6. Januar entscheiden.
157 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung innerhalb eines Tages 157 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das war ein etwas höherer Wert als genau eine Woche zuvor (140). Die Sieben-Tage-Inzidenz - der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche - in Schleswig-Holstein stieg leicht auf landesweit 93,3. Insgesamt haben sich seit Ausbruch der Pandemie in Schleswig-Holstein nun 20.837 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert. 324 Menschen mit einer Infektion starben bisher, diese Zahl blieb unverändert im Vergleich zum Vortag.
Heute beginnt Corona-Screening in Braunschweiger Pflegeheimen
Nach mehreren Corona-Ausbrüchen in Pflegeheimen will die Stadt Braunschweig ab heute - und voraussichtlich bis Ende Januar - alle in Heimen lebenden und arbeitenden Menschen testen. Geplant sei ein flächendeckendes Screening per PCR-Test, um so unentdeckte Infektionsfälle mit dem Virus Sars-CoV-2 zu identifizieren, teilte die Stadt mit. Grund sei die Sorge, dass infizierte Bewohner oder Mitarbeiter ohne Symptome Menschen anstecken könnten. "Die Situation in den Pflegeeinrichtungen macht uns in Anbetracht der insgesamt hohen Infektionszahlen große Sorgen, daher wollen wir mit dieser Aktion einen Sachstand zum Infektionsgeschehen erheben", sagte Christine Arbogast, die Sozialdezernentin und Leiterin der Gefahrenabwehrleitung in der Braunschweiger Stadtverwaltung. Die meisten Einrichtungen sind den Angaben zufolge an der Teilnahme interessiert. Auch die individuelle Teilnahme sei freiwillig.
Flugverkehr aus Großbritannien und Südafrika eingestellt
Deutschland und andere EU-Länder stellen wegen einer neuen Variante des Coronavirus den Flugverkehr mit Großbritannien ein. In Deutschland werden alle Flüge aus dem Königreich ab heute gestoppt, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ankündigte. In einer Verordnung sollten ab heute auch Einreisen aus Südafrika eingeschränkt werden. Auch dort zirkuliert eine mutierte Variante. Auch die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Italien, Österreich und Irland kappten ihre Flugverbindungen mit Großbritannien oder kündigten dies an. Die britische Regierung warnte, die mutmaßlich ansteckendere Virus-Mutation in England sei "außer Kontrolle". Die neue Virus-Mutation wird für einen starken Anstieg der Infektionszahlen im Süden Englands verantwortlich gemacht. Ersten Erkenntnissen zufolge ist die Mutation "bis zu 70 Prozent ansteckender" als die bisher verbreitete Form des Coronavirus, wie der britische Premierminister Boris Johnson sagte.
Giffey warnt vor Zunahme familiärer Gewalt an Weihnachten
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat vor einer Zunahme von Gewalt in Familien an Weihnachten gewarnt. "Die familiäre Gewalt nimmt jedes Jahr an Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten zu. In diesem Corona-Jahr ist die Gefahr besonders groß", sagte Giffey dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die Nerven sind eh schon angespannt, dazu vielleicht Frust, es gibt eine Menge Einschränkungen. Dann noch Existenzsorgen - viele wissen nicht, wie es bei ihnen im nächsten Jahr weitergeht", sagte die Ministerin. "Da kann sich manches entladen."
NDR.de Ticker startet in den Montag
Auch heute hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Am Sonntag wurden in Niedersachsen 1.344 Neuinfektionen gemeldet - in Schleswig-Holstein 431, in Hamburg 309, in Mecklenburg-Vorpommern 134 und in Bremen 151. Bundesweit gab es bestätigte 22.771 Neuinfektionen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 20. Dezember
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