Corona-News-Blog: Ausgangssperre in Grafschaft Bentheim
In diesem Blog hat NDR.de auch am Mittwoch, 23. Dezember über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Ausgangssperre in Grafschaft Bentheim in Kraft
- Verfahren gegen Wolfsburger Pflegeheim soll eingestellt werden
- Ermittlungen gegen Hamburger Arzt und Maskenpflicht-Kritiker
- Ärger über "aufgeweichtes" Böllerverbot in Niedersachsen
- Schleswig-Holstein meldet 776 neue Corona-Fälle, Niedersachsen 1.606, Hamburg 562, Mecklenburg-Vorpommern 322 und das Bundesland Bremen 249
- Bundesweit mit 962 so viele Tote an einem Tag gemeldet wie noch nie
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Corona-Blog von NDR.de macht Pause - Gute Nacht!
Das Team von NDR.de verabschiedet sich für heute mit dem Coronavirus-Blog. Donnerstag früh melden wir uns mit einem neuen Blog wieder. Gute Nacht!
Kirchengemeinden suchen kreative Lösungen
Was ist in Zeiten von Corona vertretbar und was nicht? Eine Predigt vom Trecker aus oder ein Krippenspiel im Konzertgarten? Kirchengemeinden in Norddeutschland suchen kreative Lösungen, um zumindest Gottesdienst-ähnliche Veranstaltungen zu ermöglichen, wenn es wegen der Lage vor Ort nicht anders geht. Dabei stellen viele Menschen fest: Vor allem der Zusammenhalt in Corona-Zeiten ist wichtig.
Ausgangssperre in Grafschaft Bentheim in Kraft
Seit 21 Uhr gilt in der Grafschaft Bentheim zum ersten Mal eine nächtliche Ausgangssperre. Betroffen sind rund 140.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Bewohner in dem Landkreis dürfen ihre Wohnungen, Häuser und Grundstücke zwischen 21 und 5 Uhr nicht mehr ohne triftigen Grund verlassen - diese Regel gilt vorerst bis zum 12. Januar. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Hannover ist es das erste Mal, dass eine Kommune in Niedersachsen mit einer derartigen Maßnahme reagiert, um die Corona-Pandemie einzudämmen.
Ermittlungen gegen Hamburger Arzt und Maskenpflicht-Kritiker
Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen einen Arzt aus dem Stadtteil Winterhude eingeleitet. Dieser hatte sich bei sogenannten Querdenker-Demos gegen die Pandemie-Maßnahmen der Bundesregierung ausgesprochen und dabei auch die Maskenpflicht kritisiert. Wie die Staatsanwaltschaft NDR Info bestätigte, geht es bei den Ermittlungen um den § 278 des Strafgesetzbuches. Danach kann ein Arzt bestraft werden, wenn er "unrichtige Zeugnisse über den Gesundheitszustand eines Menschen zum Gebrauch bei einer Behörde oder einer Versicherung" ausstellt. Auf welche konkrete Handlung sich der Verdacht der Ermittlungsbehörde bezieht, sagte die Staatsanwaltschaft nicht.
Staatsanwälte wollen Verfahren gegen Wolfsburger Pflegeheim einstellen
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig will nach fast neun Monaten die Ermittlungen gegen die Verantwortlichen des Hanns-Lilje-Heims in Wolfsburg einstellen. Das diakonische Alten- und Pflegeheim war wegen eines massiven Corona-Ausbruchs mit 47 Todesfällen im Frühjahr in die Schlagzeilen geraten. Die Staatsanwaltschaft hat nach Informationen von WDR, NDR und "Süddeutsche Zeitung" keine Hinweise auf eine fahrlässige Tötung durch den Heimbetreiber gefunden. Ein strafbares Fehlverhalten habe nicht festgestellt werden können. Von den etwa 160 Bewohnerinnen und Bewohnern des Heims, das auf demenzkranke Menschen spezialisiert ist, waren zu Beginn der ersten Welle 112 Menschen an Corona erkrankt. Auch mehr als 40 Pflegekräfte hatten sich infiziert.
249 Neuinfektionen im Bundesland Bremen
Die Zahl der Infektionen ist im Bundesland Bremen um 249 auf insgesamt 13.022 gestiegen. Gestern waren es noch 122 Neuinfektionen gewesen, am Mittwoch vor einer Woche 212. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Bremen bei 139,2 und in Bremerhaven bei 127,4.
Ansturm auf Testzentren vor Weihnachten
Einen Tag vor Weihnachten haben sich überall im Norden Schlangen vor den Testzentren gebildet. Viele wollen Weihnachten mit ihren Angehörigen zu verbringen und versuchen, das Risiko zu minimieren. Auf den Bahnhöfen und Flughäfen hingegen war es still.
Bad Oldesloe: Weihnachtsgrüße ins Pflegeheim - als Film
Mit einer besonderen Idee will das Kulturzentrum Bad Oldesloe Menschen in Altenheimen in Zeiten der Pandemie eine besondere Freude machen: Ein Weihnachtsfilm von Kindern. Per Video laden sie Senioren zu sich ein und zeigen, was sie in der Vorweihnachtszeit gerne machen. Das kommt gut an.
322 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Infektionen um 322 auf nun insgesamt 10.534 gestiegen. Gestern waren es 307 neue Infektionen, am Mittwoch vergangener Woche 317. Sieben Menschen sind binnen 24 Stunden an Covid-19 gestorben - damit hat sich die Zahl der Corona-Toten im Nordosten auf 134 erhöht. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 95,3. Mit +110 kamen die meisten Neuinfektionen aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
SORMAS soll Arbeit der Gesundheitsämter vereinfachen
Ein vom Braunschweiger Helmholz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) entwickeltes Computer-Programm soll die Gesundheitsämter entlasten. Die Installation kann innerhalb von zwei Tagen erfolgen. Nach Angaben des HZI kann die Software namens SORMAS (Surveillance Outbreak Response Management and Analysis System) die Nachverfolgung von Kontaktpersonen und Infektionsketten und den Austauch unter den Gesundheitsämtern verbessern.
44 Menschen in Seniorenheim in Fahrdorf mit Corona infiziert
In einem Pflegeheim im Kreis Schleswig-Flensburg hat es einen größeren Corona-Ausbruch gegeben. Im Senioren- und Pflegeheim Schröder GmbH wurden insgesamt 31 Bewohner und 13 Beschäftigte positiv auf das Coronavirus getestet, wie der Kreis heute mitteilte. Sämtliche 38 Bewohner und die Beschäftigten befinden sich seit dem 19. Dezember in Quarantäne. Besuche sind in dem Heim derzeit nicht möglich.
Böllerverbot aufgehoben - Entscheidung des Gerichts "nachhaltig falsch"
Ein komplettes Verbot von Feuerwerk zu Silvester hatte das Land verhängt. Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg setzte es außer Kraft - ein Fehler, heißt es in der Region Hannover.
Handelsverband: "Die Hilfen müssen ankommen"
Der Handelsverband Niedersachsen-Bremen fordert von der Politik in der Corona-Krise eine Perspektive für den Einzelhandel. Zudem müssten die finanziellen Hilfen passgenau und erreichbar sein, meint Hauptgeschäftsführer Mark Alexander Krack.
Tschentscher dankt Helfern - Appell zur Kontaktvermeidung
Bürgermeister Peter Tschentscher hat sich bei allen Hamburgerinnen und Hamburgern bedankt, die bei der Überwindung der Corona-Pandemie helfen und die Stadt am Laufen halten. Zugleich appellierte er in seiner heute im Internet verbreiteten Weihnachtsansprache an die Menschen, auch über die Festtage Kontakte nach Möglichkeit zu vermeiden. "Wir brauchen weiterhin Geduld, Disziplin und Verantwortung", sagte der Bürgermeister. "Ich bitte Sie daher, halten Sie sich weiter an die Regeln, tragen Sie Masken, halten Sie Abstand und vermeiden Sie soweit wie möglich Kontakte zu Anderen, auch über Weihnachten und Silvester." Auch er und seine Frau würden die Weihnachtstage zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder zu Hause verbringen – "ohne Besuch, aber in der frohen, festlichen Stimmung, die mit der christlichen Weihnachtsbotschaft verbunden ist".
Rostock: Studierendenrat gegen Präsenzprüfungen von Lehramtsstudenten
Der Studierendenrat der Universität Rostock hat sich für vorübergehenden Stopp der mündlichen Staatsexamensprüfungen mit Präsenz der Lehramtsstudenten ausgesprochen. Wie Philipp Leist vom Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta) heute sagte, sollten die Prüfungen besser in einer adäquaten Online-Variante stattfinden. Es gebe zwar die Zusicherung des Bildungsministeriums, dass die Präsenzprüfungen unter höchstmöglichen Sicherheitsvorkehrungen ablaufen sollten, hundertprozentig auszuschließen sei eine Ansteckung aber nicht. Das Bildungsministerium verwies in seiner Stellungnahme auf die strengen Hygieneregeln, die in Rostock und Greifswald bei den mündlichen Prüfungen angelegt werden.
Vier Heimbewohner nach Corona-Ausbruch in Bredstedt gestorben
Nach einem Corona-Ausbruch in der Seniorenresidenz "Alloheim" in Bredstedt (Kreis Nordfriesland) sind seit dem 15. Dezember vier Heimbewohner gestorben. Mit dem Coronavirus infiziert hätten sich 51 Bewohner und 18 Mitarbeiterinnen, sagte heute ein Sprecher des Kreises Nordfriesland. Die etwa 90 Bewohner sowie Beschäftigte sind in Quarantäne. Am Dienstag hatte der Kreis Nordfriesland eine Allgemeinverfügung über Maßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Ausbruchs im Alloheim erlassen. In der Verfügung wird die häusliche Quarantäne ausgeweitet auf alle, die sich zwischen dem 15. und 21. Dezember länger als eine halbe Stunde in dem Heim aufhielten. Die Anordnung gilt bis 4. Januar. In der Einrichtung helfen Bundeswehrsoldaten bei der Betreuung der Bewohner mit. Sie sind von der Quarantäne ausgenommen.
562 Neuinfektionen in Hamburg
In Hamburg ist die Zahl der Neuinfektionen um 562 auf insgesamt nun 33.874 gestiegen. Gestern waren es 582 neue Corona-Fälle, am Mittwoch vergangener Woche 569. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 174,3. In den Krankenhäusern der Hansestadt werden 524 an Covid-19 Erkrankte behandelt, auf den Intensivstationen liegen 100 Personen.
Deutschlandweit überschreiten fast alle Landkreise den Warnwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz). Eine Übersicht über die aktuelle Lage in Deutschland finden Sie hier:
Günther schließt Ausgangssperren in Schleswig-Holstein nicht aus
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat angesichts der dramatischen Corona-Lage die Verhängung von Ausgangssperren auch für sein Bundesland nicht ausgeschlossen. Dies "hängt jetzt an jedem Einzelnen", sagte Günther der "Welt". "Jede und jeder muss wissen, dass es zwingend notwendig ist, auch an Weihnachten und Silvester so wenig wie möglich Kontakte zu haushaltsfremden Personen zu haben." In mehreren Bundesländern, darunter Sachsen, Bayern und Berlin, gibt es bereits Ausgangsbeschränkungen, wonach das Verlassen der eigenen Wohnung nur noch aus triftigem Grund erlaubt ist. Teilweise gelten solche Vorgaben ganztägig, teilweise nur in den Abend- oder Nachtstunden - so auch ab heute in der Graftschaft Bentheim in Niedersachsen. In Schleswig-Holstein gilt bisher nur die generelle Kontaktbeschränkung, wonach der Aufenthalt im öffentlichen Raum nur allein, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder mit Angehörigen des eigenen Hausstandes zulässig ist.
OVG: Beschränkungen für Familientreffen in NDS bleiben bestehen
Die niedersächsischen Corona-Beschränkungen für private Treffen und Feiern bleiben nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg bestehen. Der 13. Senat habe einen Antrag auf vorläufige Außervollzugsetzung der Beschränkungen in der Corona-Verordnung des Landes abgelehnt, teilte das Gericht heute mit. Die Verordnung sei formell rechtmäßig, die Kontaktbeschränkungen seien notwendig im Sinne des Infektionsschutzgesetzes. Laut Robert Koch-Institut sei die Lage weltweit und auch in Deutschland ernst zu nehmen, die Fallzahlen stiegen. Private Haushalte seien ein Schwerpunkt der Ausbrüche.
1.606 neue Coronavirus-Fälle in Niedersachsen
In Niedersachsen ist die Zahl der Corona-Fälle um 1.606 auf nun insgesamt 98.171 gestiegen. Gestern waren es 1.185 Neuinfektionen, am Mittwoch vergangener Woche 1.248. Binnen 24 Stunden starben 38 Covid-19-Erkrankte. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 121,8 pro 100.000 Einwohner. Die Zahl der Corona-Patienten in Niedersachsens Kliniken bleibt weiter auf hohem Niveau. 1.266 Betroffene werden nach Angaben des Gesundheitsministeriums aktuell im Krankenhaus behandelt. Das sind 100 mehr als noch am Montag. 234 der Patienten befinden sich auf der Intensivstation, 142 davon müssen künstlich beatmet werden. Am stärksten von der zweiten Infektionswelle betroffen ist derzeit der Landkreis Oldenburg mit 246,8 neuen Infektionsfällen auf 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Auf Platz zwei liegt der Landkreis Grafschaft Bentheim, wo ab Mittwoch nächtliche Ausgangsbeschränkungen gelten, mit einem Wert von 216,5, gefolgt vom Kreis Vechta mit 207,3.
Appelle aus Politik und Medizin: Kontakte einschränken!
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat an die Bevölkerung appelliert, Kontakte auch an den Weihnachtsfeiertagen einzuschränken. Nur so könnten Infektionen und schwere Erkrankungen verhindert werden, sagte Spahn heute früh im ARD-Morgenmagazin. Über Weihnachten entscheide sich, wie es anschließend auf den Intensivstationen weitergehe. Die Pflegekräfte würden jetzt schon eine hohe Last tragen und vielerorts am Limit arbeiten. Professor Stefan Kluge, Intensivmediziner am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf, sagte auf NDR Info, noch sei die Kapazitätsgrenze dort nicht erreicht. Er fürchte jedoch eine weitere Belastung für die Mitarbeiter, sollte wegen steigender Intensivfälle das Personal in den nächsten Wochen noch mal umgeschichtet werden müssen.
App für Impf-Nebenwirkungen
Kurz vor dem Start der Corona-Impfungen am kommenden Sonntag ist eine Smartphone-App verfügbar, in der Nebenwirkungen der Impfung eingetragen werden können. Nach Angaben des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts trägt sie den Namen SafeVac2.0. Geimpfte können dort mitteilen, wie sie das Mittel vertragen. Die Informationen werden verschlüsselt auf dem Smartphone gespeichert und mit einer Zufallsnummer übermittelt. Die ersten Impfdosen in Deutschland sind für Beschäftigte und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie Menschen über 80 Jahre vorgesehen. Massenimpfungen starten voraussichtlich erst im kommenden Sommer.
Erneut lange Schlange vor Corona-Testzentrum am Flughafen
Vor den Weihnachtstagen gibt es weiter viel Andrang am Corona-Testzentrum am Hamburger Flughafen. Die Deutsche Presse-Agentur berichtet heute früh von einer Hunderte Meter langen Schlange. Die Menschen stehen demnach vom Terminal 2 bis zum Terminal Tango, wo das Testzentrum des kommerziellen Anbieters Centogene ist - quasi einmal quer durch den Flughafen. Auf der Homepage des Unternehmens wurde die Wartezeit für die Registrierung Testwilliger am Morgen mit eineinhalb Stunden angegeben. Auch andere Anbieter hatten in den vergangenen Tagen von einer verstärkten Test-Nachfrage vor den Weihnachtsfeiertagen gesprochen.
Vorschlag aus Hamburg für Künstler-Kurzarbeitergeld
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) will sich für eine neue Form der solidarischen Absicherung für selbstständige Künstler und Künstlerinnen einsetzen. Das bestätigte die Kulturbehörde auf Anfrage von NDR 90,3. Geht es nach dem Vorschlag von Brosda, soll eine Art Arbeitsversicherung entwickelt werden. Mit ihr könne man dann Phasen versichern, in denen kein Einkommen da sei, so der Kultursenator. Schon lange stand diese neue Form der solidarischen Absicherung für selbstständige Künstler und Künstlerinnen auf der Agenda der Kulturbehörde. Jetzt, in der Corona-Krise, wolle man sich noch einmal mit Nachdruck für eine neue Regelung einsetzen.
Städtetag: Impfbeginn nach Weihnachten ist wichtiges Signal
Niedersachsen erhält die ersten knapp 10.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer noch in dieser Woche. Los geht es mit der Immunisierung dann nach Weihnachten in den Landkreisen Cloppenburg und Osnabrück. Jan Arning, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Städtetages, findet es richtig, erst einmal regionale Schwerpunkte analog zum Infektionsgeschehen zu setzen, wie er im NDR Info Interview sagte. Der Impfbeginn noch in diesem Jahr sei ein wichtiges Signal.
Nachbesserungen bei Corona-Prämie möglich
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Nachbesserungen bei der Corona-Prämie für Pflegekräfte in Aussicht gestellt. Die ursprüngliche Entscheidung sei vor Monaten mit Blick auf das Infektionsgeschehen im Frühjahr getroffen worden, sagte der Minister im ZDF. Nach der zweiten Infektionswelle und der extremen Belastung für sehr viele Pflegekräfte müsse es einen weiteren Ausgleich geben, so Spahn. Etwa 70 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland hatten die ursprünglichen Kriterien für eine Corona-Prämie nicht erfüllt. Inzwischen sind aber viele von ihnen deutlich stärker belastet als im Frühling.
MV: Bundeswehr steht für weitere Hilfsleistungen bereit
Die Bundeswehr wird ihre Hilfsleistungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern weiter ausweiten. Wie ein Sprecher des Landeskommandos in Schwerin sagte, liegen Anträge mehrerer Landkreise auf Unterstützung bei den Corona-Schnelltests in Pflegeheimen vor. Dort könnten Soldaten auch über die Feiertage zum Einsatz kommen. Die Heimbetreiber hatten auf den erhöhten Personalaufwand für die Tests verwiesen und Hilfe angemahnt. Sanitäter der Bundeswehr werden laut Landeskommando auch mobile Impfteams bilden, die von Sonntag an die Corona-Schutzimpfungen in den Pflegeheimen vornehmen.
Amtsärzte fordern Verbot von Weihnachtsgottesdiensten
Die Amtsärzte haben ein bundesweites Verbot von Weihnachtsgottesdiensten gefordert. Präsenz-Gottesdienste an den Feiertagen sollten wegen des Coronavirus-Risikos von Bund und Ländern untersagt werden, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei bekannt, dass sich das Virus Sars-CoV-2 bei Gottesdiensten leicht übertragen könne. Es dürfe deshalb "kein zusätzliches Risiko" eingegangen werden. Die katholische Kirche in Deutschland hatte zu Wochenbeginn angekündigt, dass sie an den Weihnachtsgottesdiensten festhalten will - Hygienekonzepte und Schutzmaßnahmen müssten aber genau eingehalten werden, forderte der Berliner Erzbischof Heiner Koch im Namen der Deutschen Bischofskonferenz. Die evangelische Kirche in Westfalen hatte ihren Gemeinden zuvor dringend empfohlen, vorerst auf alle Präsenz-Gottesdienste zu verzichten.
Dehoga MV: "Auch 2021 wird ein sehr, sehr schwieriges Jahr"
Der Hotel- und Gaststättenverband Mecklenburg-Vorpommern (Dehoga) hat vor allzu großen Erwartungen an das kommende Touristik- und Gastro-Jahr gewarnt. Das gelte selbst dann, wenn die Impfungen gegen das Coronavirus wie geplant und ohne größere Schwierigkeiten anlaufen könnten. "Das Jahr 2021 wird ein sehr, sehr schwieriges Jahr für uns werden", sagte Verbandspräsident Lars Schwarz der Deutschen Presse-Agentur. Er rechne damit, dass es selbst bei günstigem Verlauf bis ins dritte Quartal dauern werde, bis genügend Menschen geimpft sind, um dann von einem ausreichenden Reiseverkehr sprechen zu können. Im Gastgewerbe habe es in diesem Jahr Verluste von bis zu einem Drittel im Vergleich zu 2019 gegeben, schätzt Schwarz. Das sei aber nur ein Mittelwert, denn die Veranstalter, Clubs oder Diskotheken hätten fast gar keine Umsätze erzielen können. Für viele Restaurants und Gaststätten gelte, dass die gute Hauptsaison im Sommer noch einiges gerettet habe.
RKI: Bundesweit neuer Höchstwert bei Corona-Todesfällen
Die Zahl der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus hat für ganz Deutschland einen neuen Höchststand erreicht: Binnen eines Tages übermittelten die Gesundheitsämter bundesweit 962 neue Todesfälle an das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin. Außerdem wurden 24.740 Neuinfektionen gemeldet - am vergangenen Mittwoch waren es 27.728 Neuinfektionen gewesen. Das war auch der Tag mit den bisher meisten Todesfall-Meldungen (952). Die Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche) sank leicht auf 195,1 - tags zuvor war mit 197,6 ein Höchststand erreicht worden. Den mit Abstand höchsten Wert erreicht Sachsen: Dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 414,1 - also mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.
Ausgangsbeschränkungen in Grafschaft Bentheim ab heute
Als erster Landkreis in Niedersachsen setzt die Grafschaft Bentheim auf nächtliche Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Erstmals von heute Abend um 21 Uhr an sollen die Bürgerinnen und Bürger bis zum nächsten Morgen (5 Uhr) ihre Wohnungen und Grundstücke nicht verlassen. Ausnahmen gibt es bei beruflichen oder medizinischen Gründen, auch das Gassigehen mit dem Hund ist noch erlaubt. An Heiligabend gelten die Beschränkungen erst ab 22 Uhr. Die Maßnahme gilt zunächst bis zum 12. Januar. Der Landkreis hatte sich zu den Beschränkungen entschlossen, nachdem sich innerhalb von sieben Tagen mehr als 200 Menschen pro 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus angesteckt hatten.
Besuche in Hamburger Pflegeheimen nur noch mit negativem Test
Besuche in den Hamburger Alten- und Pflegeheimen sind ab heute zumeist nur noch bei Vorlage eines negativen Corona-Tests möglich. Eine entsprechende Testpflicht für Besucher hat der rot-grüne Senat gestern beschlossen. Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen seien besonders gefährdet. Deshalb müsse ausgeschlossen werden, dass Besucher eine Infektion in die Heime tragen, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Um Härten über Weihnachten zu vermeiden, gilt bis zum 28. Dezember eine Ausnahmeregelung: Sollten in Einrichtungen keine Schnelltests gemacht werden können, seien dennoch Besuche möglich, wenn Bewohner und Besuchende durchgängig eine FFP2-Maske tragen und sich strikt an die Hygienekonzepte halten. Von der Ausnahme solle aber nur zurückhaltend und in Notfällen Gebrauch gemacht werden.
776 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein - Höchster Wert bisher
In Schleswig-Holstein sind binnen eines Tages so viele neue Corona-Infektionen gemeldet worden wie noch nie: 776 Fälle registrierte die Landesregierung. Allerdings sind darunter Nachmeldungen für vier Tage aus dem Kreis Pinneberg, an denen für diesen Kreis keine neuen Fälle im Meldesystem eingetragen waren. Der bisherige Höchststand an Neuinfektionen war am 18. Dezember mit 602 Fällen gemeldet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in Schleswig-Holstein nun bei 103. Die Zahl der Menschen, die mit oder an einer Corona- Infektion starben, stieg um 15 auf 348.
Los geht's mit dem NDR.de Ticker am Mittwoch
Auch heute hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Am Dienstag wurden in Niedersachsen 1.185 Neuinfektionen gemeldet, in Hamburg 582, in Schleswig-Holstein 211, in Mecklenburg-Vorpommern 307 und im Bundesland Bremen 122. Bundesweit wurden 19.528 neue Fälle bestätigt.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 22. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 21. Dezember
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- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 19. Dezember
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