Coronavirus-Blog: Brandenburg und Berlin schaffen Maskenpflicht ab
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag, 6. Januar 2023, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Nach einer kleinen Pause übers Wochenende gibt es am Montagmorgen einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Brandenburg und Berlin schaffen ÖPNV-Maskenpflicht Anfang Februar ab
- Weniger Zugausfälle bei privaten Bahnunternehmen in Niedersachsen
- Corona-Variante aus den USA: Virologe empfiehlt Älteren und Gefährdeten Booster-Impfung
- Neue Testregeln für Reisende aus China sollen ab Montag greifen
- Umfrage: Sorge vor Corona-Ansteckung gering
- RKI: Derzeit keine verlässlichen Corona-Zahlen und -Inzidenzwerte
Der Coronavirus-Blog geht in die Wochenend-Pause
Der Coronavirus-Blog von NDR.de verabschiedet sich. Nach einer Pause über das Wochenende starten wir am Montagmorgen einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie für Norddeutschland.
Niederlande verlangen ebenfalls Corona-Test von Reisenden aus China
Reisende aus China müssen von Dienstag an bei Einreise in die Niederlande einen negativen Corona-Test vorweisen. Das entschied die Regierung in Den Haag. Passagiere sollten außerdem im Flugzeug eine Maske tragen, teilte Gesundheitsminister Ernst Kuipers mit. Die Niederlande schließen sich damit einer Empfehlung der EU an. Auch China-Reisende, die nach Deutschland wollen, müssen nach den Plänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) von Montag an einen negativen Test nachweisen.
Weniger Zugausfälle bei privaten Bahnunternehmen in Niedersachsen
Die Grippe-, Erkältungs- und Corona-Welle bei den niedersächsischen Bahnunternehmen metronom, enno und erixx schwächt sich ab. Das Unternehmen erixx in Celle teilte heute mit, dass der Krankenstand bereits abnimmt und daher nun weniger Züge ausfallen als zuletzt.
Brandenburg und Berlin schaffen ÖPNV-Maskenpflicht im Februar ab
Auch in den Bundesländern Brandenburg und Berlin soll die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr demnächst fallen - am 2. Februar. Das bestätigten Regierungssprecher beider Länder heute. Die Beschlüsse dazu seien für Kabinettssitzungen in der kommenden Woche geplant. In mehreren anderen Bundesländern ist die Maskenpflicht bereits entfallen, darunter in Schleswig-Holstein. Die anderen norddeutschen Länder halten bislang daran fest.
Sternsinger wieder im Niedersächsischen Landtag und in Kieler Ministerien
Nach fast drei Jahren Corona-Pandemie hat die niedersächsische Landtagspräsidentin Hanna Naber (SPD) heute erstmals wieder eine größere Gruppe von Sternsinger empfangen. Im Plenarsaal in Hannover überbrachten rund 50 königlich verkleidete Mädchen und Jungen aus dem katholischen Bistum Hildesheim den Abgeordneten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landesparlaments ihre Neujahrs- und Segenswünsche, wie der Landtag mitteilte.
Sternsinger-Kinder aus Schleswig-Holstein haben verschiedenen Ministerien in Kiel einen Besuch abgestattet. Nach dem Singen schrieben sie den traditionellen Segen an Sitzungssäle.
MV: Landkreis Seenplatte stellt Impfungen ab März ganz ein
Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte schränkt seine Corona-Impfangebote deutlich ein und wird sie ab März ganz aufgeben. Das teilte der Landkreis in Neubrandenburg mit. Bis dahin soll es zu bestimmten Terminen noch Impfangebote an jeweils einer Stelle in Waren, Neubrandenburg und Demmin geben, wo es auch Verwaltungsstandorte gibt. In Neustrelitz wird das Impfen über den Landkreis im Landes-Ökozentrum bereits ab 11. Januar eingestellt. Der Kreis ist mit 5.500 Quadratkilometern der nach Fläche mit Abstand größte in Deutschland. Zu den Höhepunkten der Corona-Pandemie waren unter anderem Sporthallen und das Flughafengebäude in Trollenhagen zu Impfzentren umfunktioniert worden. Einwohner, die nicht mobil sind, könnten weiter telefonisch (0395 57087- 8165 oder -8139) Termine mit mobilen Impfteams vereinbaren. Für Impfwillige stünden für Booster- oder Erst- und Zweitimpfungen zudem die Hausärzte zur Verfügung.
Neue Testregeln für Reisende aus China sollen ab Montag greifen
Die neuen Corona-Testregeln für Einreisende aus China sollen ab Montag (0 Uhr) gelten. Das sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Noch heute komme die dazu angepasste Einreiseverordnung ins Kabinett. Dieses soll schriftlich zustimmen. Einreisende aus China sollen dann mindestens einen negativen Schnelltest vorlegen müssen, den die Airlines kontrollieren sollen. Deutsche Behörden planen an Flughäfen dazu Stichproben. Die Testergebnisse dürfen nicht älter als 48 Stunden sein.
Acht Prozent der Reisenden aus China in Japan positiv getestet
In Japan sind seit Verschärfung der Grenzkontrollen vor einer Woche 8,3 Prozent der Reisenden aus China bei ihrer Ankunft am Flughafen positiv auf Corona getestet worden. Insgesamt hätten im Zeitraum vom 30. Dezember bis zum 5. Januar an japanischen Flughäfen 408 von 4.895 Passagieren mit Direktflügen aus China und Reisende, die in den vergangenen sieben Tagen in China gewesen seien, eine Infektion aufgewiesen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Japan testet seit Freitag voriger Woche alle Reisenden aus China bei ihrer Ankunft an den Flughäfen aus Sorge wegen der massiven Corona-Welle in der Volksrepublik.
Krankenhausgesellschaft: Vier von fünf Kliniken sind existenzbedroht
Laut der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) sind mehr als 80 Prozent der Kliniken im Land existenzgefährdet. Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser sei "so schlecht wie nie zuvor", teilte die NKG nach einer Umfrage unter den 176 niedersächsischen Krankenhäusern mit, an der sich 123 Einrichtungen beteiligten. Gründe für die bedrohliche Situation seien demnach die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Personalausfälle sowie gestiegene Energie- und Sachkosten. Eine Besserung sei derzeit nicht in Sicht: Kein einziges Krankenhaus gab an, für 2023 mit einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung zu rechnen. Stattdessen werde mit einer "weiteren und massiven Verschlechterung" der Lage gerechnet. "Die Krankenhäuser in Niedersachsen befinden sich in einer existenziellen Krise", sagte Hans-Heinrich Aldag, Vorsitzender der NKG. "Angesichts der vorliegenden Zahlen sollten bei den politisch Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene alle Alarmglocken schrillen." Der Fortbestand nahezu aller Krankenhäuser sei gefährdet.
Studie: Chinas Außenhandel trotz Corona-Welle nicht eingebrochen
Die Rekord-Corona-Welle in China hat einer Studie zufolge bislang nicht zu einem Einbruch im Außenhandel geführt. Die Importe in die Volksrepublik seien im Dezember sogar um 4,8 Prozent gewachsen, geht aus dem heute veröffentlichten Indikator des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hervor. Die Exporte dürften zwar um 2,4 Prozent gefallen sein, das Minus liege aber innerhalb der normalen Schwankung. "Insgesamt stabilisiert sich der globale Handel, was angesichts noch bestehender Rezessionsängste ein gutes Zeichen ist", sagte IfW-Handelsexperte Vincent Stamer. "Chinas Wirtschaft könnte in den kommenden Monaten durch die Aufhebung der Null-Covid-Politik einen positiven Impuls erhalten." Experten zufolge droht allerdings eine Corona-Welle mit Hunderten Millionen Infizierten.
Die Abkühlung der Weltwirtschaft hinterlässt den Angaben zufolge deutliche Spuren im Seehandel. Seit Anfang 2022 sei die Menge an verschifften Containern deutlich von über 14 Millionen auf aktuell gut 13 Millionen gefallen. Grundlage der IfW-Berechnung sind weltweite Schiffspositionsdaten in Echtzeit auf offener See sowie an mehr als 1.200 Häfen, die Auslastung der Containerschiffe wird anhand des Tiefgangs gemessen.
Corona-Variante aus den USA: Virologe empfiehlt Booster-Impfung
Angesichts der sich in den USA rasant ausbreitenden neuen Corona-Variante empfiehlt der Virologe Luka Cicin-Sain für Senioren und Gefährdete eine Booster-Impfung nach sechs Monaten. "Die Impfstoffe, die wir haben, sind alles andere als perfekt", sagte der Professor vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung der "Braunschweiger Zeitung". Ein guter Immunschutz sei leider nur für sechs Monate gewährleistet. "Man muss sich entscheiden, ob man sich impfen lässt oder sich alle halbe Jahre ansteckt." Dass die Variante aus den USA die anderen Corona-Varianten verdränge, besorge die Leute zu Recht, sagte der Virologe. Sowohl in Deutschland als auch in den USA hätten die meisten Menschen eine gewisse Grundimmunität erworben. Unter diesen Umständen scheine die Variante XBB.1.5 ansteckender zu sein, weil sie von den Antikörpern im Abwehrsystem der Menschen schlechter erkannt werde. Die angepassten Präparate von Biontech oder Moderna könnten allerdings auch bei XBB.1.5 einen gewissen Schutz vor schweren Verläufen bieten, sagte Cicin-Sain.
Rekordjahr für Stralsunder Zoo nach Corona-Einschränkungen
Nach den Corona-Einschränkungen der zurückliegenden Jahren ist die Lust auf Zoobesuche in Vorpommern offenbar groß. Für das Jahr 2022 hat der Stralsunder Zoo eine der höchsten Besucherzahlen seines Bestehens verzeichnet. Fast 164.000 Gäste habe die Anlage gezählt, teilte die Stadt mit. Lediglich im Jahr 1989 seien es mit knapp 169.000 mehr gewesen. In einer Mitteilung sprach die Stadt von einem absoluten Rekordjahr. Der Zoo habe im zurückliegenden Jahr mehr als 1.400 Tiere und knapp 200 Arten beherbergt.
Eiswettprobe in Bremen soll wieder Schaulustige anlocken
Zwei Jahre lang konnte die Bremer Eiswettprobe wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. In diesem Jahr ist sie wieder möglich. Zahlreiche Schaulustige werden heute am Osterdeich zu dem Bremer Brauch erwartet. Ein als Schneider Verkleideter mit einem heißen Bügeleisen in der Hand überprüft, ob die Weser zugefroren ist oder nicht. Falls sie es nicht ist und der Verkleidete es nicht schafft, trocken den Fluss zu queren, kann er die Hilfe eines Seenotrettungsbootes in Anspruch nehmen. Dann ist die Wette verloren. Bremer Bürger sollen erstmals 1828 Tipps abgegeben haben, ob die Weser zufrieren wird oder nicht.
Umfrage: Sorge vor Corona-Ansteckung gering
Knapp zwei Drittel der Deutschen haben aktuell keine Sorge, sich mit dem Coronavirus anzustecken. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben 30 Prozent an, besorgt hinsichtlich einer Ansteckung zu sein. 63 Prozent der Befragten haben diese Sorge nicht. 7 Prozent machten keine Angaben. Zwischen den Altersklassen ergab die Umfrage keine erheblichen Unterschiede bei den Antworten. Aktuell sinken die Corona-Fallzahlen in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts etwas. Allerdings sind die Zahlen wegen des Jahreswechsels und der damit verbundenen Schließung von Schulen und Kitas nicht belastbar.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich gestern besorgt gezeigt wegen der neuen Coronavirus-Variante XBB.1.5, die im Nordosten der USA die Zahl der Krankenhauseinweisungen steigen lässt. Auch in China steigen die Infektionszahlen rasant an. Deshalb müssen sich Flugreisende aus China vor Einreise nach Deutschland auf Corona künftig testen lassen. Damit setzt Deutschland eine Empfehlung von Gesundheitsexperten der 27 EU-Staaten um.
Sorge in Hongkong vor Wiedereröffnung der Grenze zu Festland-China
Viele Menschen in Hongkong stehen vor Impfzentren Schlange, um sich gegen Corona impfen zu lassen. Bis Februar sollen nach ARD-Informationen Impftermine in den Zentren, die auch den mRNA-Impfstoff von Biontech anbieten, teilweise ausgebucht sein. Vor wenigen Wochen noch waren die Einrichtungen fast leer. Jetzt holen sich viele eine vierte Impfung ab, um sich zusätzlich zu schützen. Am Sonntag soll die Grenze zwischen Hongkong und Festland-China wieder eröffnet werden, nachdem sie drei Jahre lang de facto geschlossen war. Anlass ist das chinesische Neujahrsfest. Befürchtet wird nun eine erneute Welle von Infektionen durch Reisende aus Festland-China. Für viele gibt es aber auch einen Anlass zur Freude: Dadurch, dass die Grenzen dicht waren, waren viele Familien in der Pendlerregion voneinander getrennt. Das wird sich nun ändern. Bis zu 60.000 Menschen sollen ab Sonntag wieder täglich zwischen Hongkong und Festland-China reisen können.
Derzeit keine Meldungen zu Infektionszahlen im Corona-News-Ticker
Wegen der durch die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel offenbar grob verzerrten offiziellen Corona-Infektions-Statistiken verzichten wir derzeit darauf, die vom RKI gemeldeten Zahlen und Inzidenzen auszuwerten. Auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts hieß es dazu: "Die Lage kann nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel epidemiologisch nicht in gleicher Weise wie im restlichen Jahr bewertet werden. Schulen und Kitas sind bundesweit geschlossen, Kontaktmuster und Mobilitätsverhalten sind anders. Da in dieser Zeit weniger Personen eine Arztpraxis aufsuchen, werden weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt. Dadurch werden auch weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet. In dieser Zeit werden auch nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI Daten übermitteln."
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Der Corona-Liveticker startet
Einen guten Morgen wünscht die NDR.de-Redaktion! Auch heute - am Freitag, 6. Januar 2023 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich gestern ereignet hat, können Sie im Blog vom Donnerstag nachlesen.