Corona-Blog: 57 Prozent finden Maßnahmen laut Umfrage "angemessen"
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 5. Januar 2023, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Umfrage ARD-DeutschlandTrend: 57 Prozent finden Corona-Maßnahmen "angemessen"
- Ärzte-Verein fordert: Stiko soll Impfempfehlung für unter 60-Jährige zurücknehmen
- Testpflicht für Einreisende aus China bald auch in Deutschland
- Lauterbach besorgt über neue Omikron-Subvariante XBB.1.5
- Corona-Hilfen: Fast 2.000 Betrugsfälle in Niedersachsen
- RKI: Derzeit keine verlässlichen Corona-Zahlen und -Inzidenzwerte
Corona-Blog macht kleine Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht! Am Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Corona-Auswirkungen in Norddeutschland.
Ärzte-Verein fordert: Stiko soll Impfempfehlung für unter 60-Jährige zurücknehmen
Der Verein Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung (ÄFI) hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, "sich von jeglicher Einflussnahme seitens der Politik und Pharmabranche freizumachen". ÄFI-Sprecher Alexander Konietzky sagte, die Pandemie sei längst in eine Endemie übergegangen, daher müsse die Stiko ihre allgemeinen Impfempfehlungen ändern. "Dies umso eher, als die neuartigen Impftechnologien wohl deutlich mehr Risiken bergen, als immer behauptet wurde." Hauptforderung des Vereins: Die Stiko solle ihre allgemeinen Corona-Impfempfehlungen für Altersgruppen unter 60 Jahren zurücknehmen. Impfungen sollten, wenn überhaupt noch empfohlen, nur noch nach einer individuellen Risiko-Nutzen-Abwägung durchgeführt werden, ähnlich wie bei der Grippeschutzimpfung. ÄFI argumentiert damit, dass im aktuellen Infektionsgeschehen andere Viren die Hauptrolle spielten. Vor allem bei Kindern stünden RSV- und Influenza-Infektionen im Vordergrund, SARS-CoV-2-Infektionen spielten bei ihnen "eine irrelevante Rolle". Zudem sei das deutsche Gesundheitswesen weit davon entfernt, durch Corona-Erkrankte überlastet zu werden. Laut ÄFI deutet eine neue Studie, an der auch Stiko-Mitglieder mitgewirkt hätten, darauf hin, dass mRNA-Impfstoffe gegen Corona noch nach Monaten zu einer De-Sensibilisierung des Immunsystems führten, wie man sie von Autoimmunerkrankungen und der Behandlung von Allergien kenne.
Umfrage: 57 Prozent finden Corona-Maßnahmen "angemessen"
Die derzeit geltenden Corona-Einschränkungen in Deutschland werden laut einer Umfrage von 57 Prozent der Wahlberechtigten als "angemessen" empfunden. Laut ARD-DeutschlandTrend ist die allgemeine Zustimmung damit vier Prozentpunkte höher als im August 2022. Noch stärker gestiegen ist aber auch der Anteil jener Menschen, denen die Corona-Maßnahmen "zu weit" gehen: 28 Prozent der Deutschen sind dieser Meinung (plus sechs Prozentpunkte). Zwölf Prozent der befragten Wahlberechtigten gehen die Maßnahmen "nicht weit genug" (minus zehn Prozentpunkte).
59 Prozent der Befragten fänden eine generelle Aufhebung der Isolationspflicht für Corona-Infizierte falsch, 37 Prozent halten dagegen eine Aufhebung der Isolationspflicht für richtig. Damit ist die Zustimmung zur Isolationspflicht rückläufig: Mitte Oktober waren noch rund 70 Prozent dafür.
Für die repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend wurden 1.314 Wahlberechtigte von Montag bis Mittwoch dieser Woche befragt.
Kritik an geplanter Testpflicht für Reisende aus China
FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki hat die nun auch in Deutschland geplante Corona-Testpflicht für Reisende aus China als "reine Symbolpolitik" bezeichnet. Der Funke-Zeitungsgruppe sagte Kubicki: "Wenn es eines gibt, was das Bundesgesundheitsministerium in der Pandemie gelernt haben sollte, dann doch, dass wir neue Virusvarianten durch keine Maßnahme aufhalten können." Zuvor hatte Minister Karl Lauterbach (SPD) angekündigt, dass es "so schnell wie möglich" für Einreisende aus China eine Testpflicht geben solle.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, äußerte angesichts der EU-weit abweichenden Regelungen Skepsis. "Eine Testpflicht für Einreisende aus China kann nur dann sinnvoll sein, wenn sie europaweit gilt", sagte Gaß der "Rheinischen Post". Die Infektionszahlen aus China seien "erschreckend und bergen auch die Gefahr von Mutationen". Die EU hatte sich darauf verständigt, den Mitgliedsländern eine Testpflicht lediglich zu empfehlen.
Lauterbach: Testpflicht für Reisende aus China "so schnell wie möglich"
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die angekündigte Testpflicht bei Flügen aus China "so schnell wie möglich" umsetzen. Die entsprechende Rechtsverordnung sei auf den Weg gebracht worden, sagte der SPD-Politiker. Es sei aber noch unklar, wann der erste Flug aus China nach Deutschland davon betroffen sei. Ein Negativ-Test ist dann Voraussetzung, um die Reise antreten zu dürfen.
DHB zu Corona-Regeln bei WM: "Diskussion womöglich nicht am Ende"
Der Deutsche Handballbund (DHB) hält kurzfristige Änderungen der strengen Corona-Regeln bei der WM in Polen und Schweden (11. bis 29. Januar) für nicht ausgeschlossen. "Die Regularien stehen wie sie stehen, daran halten wir uns. Im ursprünglichen Entwurf im November sahen sie noch ganz anders aus, die aktuellen Regeln sind ein erleichterter Stand. Die Diskussion ist womöglich noch nicht am Ende", sagte DHB-Vorstandschef Mark Schober. Aus den isländischen und schwedischen Teams hatte es zuletzt Kritik an den Corona-Vorschriften während des Turniers gegeben. Diese schreiben einen PCR-Test vor Anreise sowie Schnelltests nach der Vor- und Hauptrunde vor. Zudem ist in den Regularien eine mindestens fünftägige Isolationspflicht bei einem positiven Test festgelegt. Islands Nationaltorhüter Björgvin Pall Gustavsson drohte dem Weltverband IHF in einem offenen Brief mit juristischen Schritten, da die Corona-Regeln in Polen und Schweden längst gelockert und etwa Isolationspflichten aufgehoben wurden. Mehrere andere Spieler wie Welthandballer Niklas Landin (Dänemark) teilten das Schreiben in den Sozialen Medien.
China-Testpflicht: Luftfahrtbranche wartet auf Regeln
Die deutsche Luftverkehrsindustrie wartet auf konkrete Vorschriften zur Umsetzung der neuen Corona-Testpflicht für Passagiere aus China. Der Flughafenverband ADV begrüßte heute, dass die Passagiere bereits vor Abflug in China getestet werden sollen und nicht erst bei der Ankunft an einem europäischen Flughafen. Der ADV ergänzte, dass die für Deutschland geplanten Stichproben bei der Einreise von staatlichen Stellen organisiert werden müssten. Zuständig seien die Gesundheitsämter. Sie müssten Flughäfen, Bodenverkehrsunternehmen und Airlines in ihre Überlegungen einbeziehen.
Testpflicht für China-Reisende: Griechenland und Österreich ziehen nach
Auch Griechenland und Österreich verhängen eine Corona-Testpflicht für Reisende aus China. Für Österreich gilt, dass Betroffene vor dem Abflug einen Test durchführen und das negative Ergebnis vor Besteigen des Flugzeugs vorlegen müssen, wie das Gesundheitsministerium in Wien mitteilte. Die Abläufe für Griechenland sollen nach behördlichen Angaben noch im Laufe des Tages konkretisiert werden.
Hamburg: Letzte Abschlussprüfungen mit Corona-Erleichterungen
Zum letzten Mal finden die Abschlussprüfungen an den Hamburger Schulen in diesem Jahr noch unter den während der Corona-Pandemie eingeführten Erleichterungen statt. Damit folge man in der Hansestadt einem Beschluss der Kultusministerkonferenz, teilte Schulsenator Ties Rabe (SPD) heute mit. Da Unterricht und Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen auch im vergangenen Schuljahr noch nicht wie gewohnt hätten stattfinden können, wolle man so noch einmal pandemiebedingte Nachteile für die Schülerinnen und Schüler ausgleichen. Damit sei jedoch 2024 Schluss. Unter anderem wird die Bearbeitungszeit bei schriftlichen Abiturprüfungen um 30 Minuten verlängert. Außerdem erhalten die Jugendlichen für die Vorbereitung genauere Informationen über die Abiturthemen.
Die Zahl der Abschlussprüfungen zum Mittleren Schulabschluss, mit denen auch der Zugang zur gymnasialen Oberstufe erworben werden kann, werde wieder von sechs Prüfungen auf drei halbiert. Die Bearbeitungszeit bei den zwei schriftlichen Prüfungen wird ebenfalls um 30 Minuten verlängert. Auf die Abschlussprüfungen für den Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss soll noch ein letztes Mal vollständig verzichtet werden. Stattdessen wird die Jahresnote der einzelnen Fächer für das Abschlusszeugnis auf Grundlage der erbrachten Unterrichtsleistungen gebildet.
Testpflicht für Einreisende aus China bald auch in Deutschland
Reisende aus China müssen künftig bei Reiseantritt nach Deutschland einen Corona-Test vorlegen. Sie benötigten "mindestens einen Antigenschnelltest", erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) heute. Die Einreiseverordnung werde "kurzfristig" geändert. Zudem würden bei der Einreise stichprobenartige Tests vorgenommen, "um Virusvarianten zu erkennen". Darüber hinaus werde es ergänzende Abwasserkontrollen für China-Reisen geben. Lauterbach verwies auf die EU-Empfehlung zum Umgang mit China-Reisen und nannte sie eine "gute Entscheidung".
Reisen aus China: Schweden und Belgien führen Testpflicht ein
Auch Belgien und Schweden führen eine Covid-Testpflicht für Reisende aus China ein. In Schweden sollen Ankommende ohne schwedischen Pass ab einem Alter von zwölf Jahren von Sonnabend an und zunächst für drei Wochen einen negativen Test vorweisen. Es handele sich um eine reine "Vorsichtsmaßnahme", sagte der schwedische Sozialminister Jakob Forssmed heute. Auch Belgien folgt der Empfehlung einer Testpflicht für Reisende aus der Volksrepublik. Wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete, müssen Reisende auf Direktflügen aus China vor der Abreise künftig einen negativen Corona-Test vorweisen. Dies habe Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke gestern nach den EU-Beratungen angekündigt. Ein entsprechender königlicher Erlass könnte am Sonnabend veröffentlicht werden. Schon zuvor hatte Belgien entschieden, das Abwasser der aus China ankommenden Flugzeuge auf möglicherweise neue Virusvarianten zu untersuchen.
China: Grenze zu Hongkong von Sonntag an wieder geöffnet
China öffnet am Sonntag nach drei Jahren wieder seine Grenzen zu Hongkong. Damit fallen bei Reisen zwischen der Volksrepublik und der Sonderverwaltungszone Quarantäneregeln weg. Die Öffnung solle schrittweise und ordentlich ablaufen, teilt das Büro für Angelegenheiten Hongkongs und Macaus mit. Hongkong hatte sich weitgehend an die von China festgelegten strengen Null-Corona-Regeln gehalten, aber bereits im Sommer 2022 mit Lockerungen begonnen. Im Dezember hob die frühere britische Kronkolonie alle Auflagen auf, lediglich das Tragen von Masken wird noch verlangt.
Corona-Hilfen: Fast 2.000 Betrugsfälle in Niedersachsen
Seit Pandemie-Beginn ist in Niedersachsen in 1.940 Fällen wegen Betrugs und Subventionsbetrugs in Zusammenhang mit Hilfsprogrammen ermittelt worden. Die Verfahren richteten sich gegen 2.167 Beschuldigte, wie das Landesjustizministerium mitteilte. Seit Ende September 2022 wird die Statistik nicht mehr fortgeführt, weil es sich bei den Strafverfahren zunehmend um Altfälle handle, hieß es. Die Antragsfristen liefen 2020 aus. Die vorläufige Schadenssumme aus allen Verfahren beträgt rund 19 Millionen Euro. Landesweit wurden bisher 773 Anklagen erhoben beziehungsweise Strafbefehle beantragt. 548 Fälle sind bereits rechtskräftig abgeschlossen.
Betriebe konnten je nach Beschäftigtenzahl Soforthilfen von 3.000 bis 20.000 Euro beantragen. Der Liquiditätskredit ermöglichte zehnjährige Darlehen von 5.000 bis 50.000 Euro, die in den ersten beiden Jahren zinslos waren.
Lauterbach besorgt über neue Omikron-Subvariante XBB.1.5
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat auf eine neue Subvariante des Coronavirus verwiesen, die im Nordosten der USA zu einem Anstieg der Krankenhauseinweisungen geführt habe. "Wir überwachen, ob und wie stark XBB.1.5. in Deutschland auftritt", erklärte Lauterbach gestern Abend im Kurznachrichtendienst Twitter. "Hoffentlich kommen wir durch den Winter, bevor eine solche Variante sich auch bei uns ausbreiten kann." XBB.1.5 ist eine Subvariante von Omikron, die sich derzeit stark in den USA ausbreitet. Sie wurde bislang in 29 Ländern nachgewiesen, auch in Europa. Nach Angaben von Maria Van Kerkhove, Leiterin des WHO-Programms zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, ist es die "ansteckendste Subvariante, die bislang entdeckt wurde". Es gebe bislang aber keine Anzeichen dafür, dass XBB.1.5 schwerere Erkrankungen auslöst als andere Virusvarianten. Der Anstieg der XBB.1.5-Fälle mache deutlich, wie wichtig es sei, "Covid-19 weiterhin weltweit zu überwachen", sagte Van Kerkhove.
Corona-Welle in China: EU empfiehlt Testpflicht für Reisende
Trotz einer massiven Corona-Welle in China haben sich die EU-Staaten nicht auf eine Testpflicht für Reisende aus der Volksrepublik einigen können - empfehlen diese aber nachdrücklich. Wie die schwedische Ratspräsidentschaft am Mittwochabend nach einem Treffen von Gesundheitsexperten der Mitgliedsstaaten in Brüssel mitteilte, werden die EU-Länder nachdrücklich dazu aufgefordert, für Reisende aus China in Richtung Europa vor der Abreise einen negativen Corona-Test vorzuschreiben, der nicht älter als 48 Stunden sein soll. Einig sei man sich unter anderem darin, das Tragen einer medizinischen oder einer FFP2-Maske an Bord der Flugzeuge zu empfehlen. Die Entscheidung ist für die einzelnen EU-Staaten nicht bindend, gilt jedoch als wichtige Leitschnur. Mitte des Monats sollen die Maßnahmen überprüft werden.
Derzeit keine Meldungen zu Infektionszahlen im Corona-News-Ticker
Wegen der durch die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel offenbar grob verzerrten offiziellen Corona-Infektions-Statistiken verzichten wir derzeit darauf, die vom RKI gemeldeten Zahlen und Inzidenzen auszuwerten. Auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts hieß es dazu: "Die Lage kann nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel epidemiologisch nicht in gleicher Weise wie im restlichen Jahr bewertet werden. Schulen und Kitas sind bundesweit geschlossen, Kontaktmuster und Mobilitätsverhalten sind anders. Da in dieser Zeit weniger Personen eine Arztpraxis aufsuchen, werden weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt. Dadurch werden auch weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet. In dieser Zeit werden auch nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI Daten übermitteln."
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Der Corona-Liveticker startet
Einen guten Morgen wünscht die NDR.de-Redaktion! Auch heute - am Donnerstag, 5. Januar 2023 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich gestern ereignet hat, können Sie im Blog vom Mittwoch nachlesen.