Coronavirus-Blog: FFP2-Maskenpflicht für Pflegeheim-Bewohner wackelt
NDR.de hat am Freitag, 28. Oktober 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Nach dem "langen Wochenende" setzen wir die Berichterstattung am Dienstag in einem neuen Blog fort.
Das Wichtigste in Kürze:
- Nach Kritik: Erste Länder kippen FFP2-Maskenpflicht für Pflegeheim-Bewohner
- Corona für Stiko-Chef Mertens "endemische Virusinfektion"
- Staatsanwaltschaft stellt Verfahren nach Anzeigen gegen Tönnies ein
- NDS: Erste Behörden und Konzerne kehren zur Maskenpflicht zurück
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 552,3 in Niedersachsen; 448,5 in Schleswig-Holstein; 285,8 in Hamburg; 554,3 in Mecklenburg-Vorpommern und 465,5 in der Stadt Bremen
- RKI: 61.492 bestätigte bundesweite Neuinfektionen - Inzidenz bei 464,1
Corona-Blog von NDR.de pausiert für drei Tage
An dieser Stelle beenden wir unsere heutige Corona-Berichterstattung auf NDR.de und danken für Ihr Interesse und das Mitlesen. Nach einer dreitägigen Pause geht es am kommenden Dienstag mit einem neuen Blog weiter. Wir wünschen bis dahin ein schönes Wochenende plus Verlängerung mit dem Feiertag am Montag. Das Wetter soll ja ganz schön werden ...
Italien vor Aufhebung der letzten verbliebenen Corona-Maßnahmen
In Italien könnten bald die letzten noch verbliebenen Corona-Maßnahmen aufgehoben werden. Der neue Gesundheitsminister Orazio Schillaci kündigte heute Maßnahmen "zur schrittweisen Rückkehr zur Normalität" an, wie es in einer Mitteilung hieß. Ärzte und andere Mitarbeitende im Sanitätswesen, die sich nicht impfen lassen und deshalb noch suspendiert sind, könnten demnach dann wieder zur Arbeit kommen. Die aktuellen Regelungen und das Arbeitsverbot für Impfverweigerer gelten eigentlich noch bis Ende Dezember - Schillaci will sie früher abschaffen. Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten waren immer mehr Einschränkungen abgeschafft worden, zuletzt etwa die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen oder Zügen. Aktuell muss man nur noch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
EMA: Heftige Menstruation mögliche Nebenwirkung von Corona-Impfung
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA will heftige Menstruations-Blutungen als mögliche Nebenwirkung in die Beschreibung der Corona-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna aufnehmen. Das teilte die Behörde heute in Amsterdam mit. Die bei den Untersuchungen beobachteten Beschwerden seien zumeist vorübergehend und nicht schwerwiegend. Es gebe auch keinerlei Hinweise, dass sie negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit hätten.
Studien hatten ergeben, dass bei manchen Frauen die Menstruation nach einer Impfung länger dauerte oder intensiver war. Die Experten der EMA hatten die Daten geprüft und kamen zu dem Ergebnis, "dass zumindest eine begründete Möglichkeit besteht, dass das Auftreten starker Menstruationsblutungen in ursächlichem Zusammenhang mit diesen Impfstoffen steht". Sie empfahlen deshalb eine Erweiterung der Informationen für die Präparate.
Erste Länder kippen FFP2-Maskenpflicht für Pflegeheim-Bewohner
Die umstrittene FFP2-Maskenpflicht für Bewohner von Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen wackelt offenbar. Baden-Württemberg hat die bundesweit gültige Regelung heute auf eigene Faust gekippt. Auch in Wiesbaden wurde klargestellt, dass die Vorgabe so in Hessen nicht gilt. Über den Bundesrat forderten die Bundesländer den Bund außerdem dazu auf, die entsprechende Regelung im Infektionsschutzgesetz, die seit dem 1. Oktober gilt, mit einer erneuten Gesetzesänderung zu korrigieren. In einer Stellungnahme sprach sich die Länderkammer dafür aus, die Maskenpflicht für Bewohner von Pflegeeinrichtungen und für Menschen mit Behinderung wieder aufzuheben, ebenso für Beschäftigte in Behindertenwerkstätten.
Die aktuell geltenden Regeln sehen eigentlich vor, dass etwa Pflegeheimbewohner grundsätzlich FFP2-Masken tragen müssen, wenn sie sich außerhalb ihres eigenen Zimmers aufhalten. Diese Regelung wurde bereits vielfach als "erheblicher Einschnitt" in die Lebensqualität kritisiert. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Vertreter der Pflegebranche und Krankenkassen verteidigen die Regeln dagegen bisher.
423 Neuinfektionen im Land Bremen registriert
Auch die Gesundheitsbehörde in Bremen hat mittlerweile die Corona-Zahlen für heute mitgeteilt. Demnach wurden 359 neue Fälle für die Stadt Bremen und 64 für Bremerhaven registriert -insgesamt für das Land also 423. Vor einer Woche waren es 620 gewesen. Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz für die Stadt Bremen wird mit 465,5 angegeben (Vortag: 504,8 / Vorwoche: 564,8) und für Bremerhaven mit 478,2 (Vortag: 495,8 / Vorwoche: 621,7).
Söder: Keine Rückkehr zu drastischen Anti-Corona-Maßnahmen in Bayern
Ministerpräsident Markus Söder hat auf dem CSU-Parteitag in Augsburg heute eine Rückkehr zu drastischen Zwangsmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie für das Bundesland Bayern ausgeschlossen. "Absperren im Winter werden wir nicht mehr machen. Auf keinen Fall", sagte Söder in seiner Parteitagsrede. Corona habe sich geändert: "Das Corona von heute ist nicht das Corona von zu Beginn der Krise. Wir sind auf dem Weg von der Pandemie zur Endemie", betonte Söder. Jeder könne inzwischen für sich selbst bestimmen, ob er etwa eine Maske tragen wolle. Der Ministerpräsident kündigte an, dass die Landesregierung auch eine Lockerung der nach wie vor bestehenden Quarantäneregelungen ins Visier nehmen werde.
MV: Landesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 554,3
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGuS) in Rostock hat am Nachmittag die aktuellen Corona-Zahlen für Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht. Demnach sank die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner von gestern 600,9 auf aktuell 554,3 - vor einer Woche war der Wert noch mit 719,9 angegeben worden. Binnen 24 Stunden sind landesweit 1.226 Neuinfektionen registriert worden - auch das weniger als am Vortag (1.773) und am vergangenen Freitag (2.050). Es wurden zudem fünf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen gemeldet.
Reisebranche verbessert Sommerbilanz dank starker Nachfrage im Herbst
Die Reisebranche hat wegen einer starken Nachfrage nach Urlauben im Herbst ihre Sommerbilanz noch verbessern können. Umsätze durch kurzfristige Buchungen für die Herbstferienzeit übertrafen im September den Vor-Corona-Monat September 2019 um 16 Prozent, wie das Analysehaus TDA heute mitteilte. Die Sommerbilanz (Mai bis Oktober) verbesserte sich dadurch insgesamt um zwei Prozentpunkte und liegt gegenüber dem Niveau vor der Pandemie nur noch drei Prozent zurück. Mit Buchungen für den Winter halten sich Urlauber dagegen noch zurück. Im September lagen die Buchungsumsätze in Reisebüros und auf klassischen Online-Reiseportalen für den Winter rund ein Fünftel unter dem Niveau des Vergleichsmonats 2019 vor der Corona-Krise. Grund für das derzeitige Abwarten ist laut TDA offenbar die unsichere allgemeine Lage mit Inflation, Energiekrise und Corona.
Corona-Eindämmungsverordnung in Hamburg erneut verlängert
Der Hamburger Senat hat die sogenannte Corona-Eindämmungsverordnung erneut verlängert. Sie gelte unverändert bis Ende November weiter, teilte heute die Gesundheitsbehörde der Hansestadt mit. Dann werde erneut geprüft, ob eine Anpassung der bestehenden Maßnahmen erforderlich ist. Bislang gebe es keine erheblichen Veränderungen im Infektionsgeschehen, die eine Anpassung oder Ausweitung der aktuellen Regelungen begründen würden. Die 78. Eindämmungsverordnung tritt morgen in Kraft. Insgesamt gibt es in Hamburg derzeit nur noch wenige Einschränkungen - etwa die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr, in Arztpraxen sowie in Krankenhäusern. Auch müssen sich Infizierte weiter unverzüglich für fünf Tage isolieren.
Luftfahrtbranche wieder auf Niveau von vor der Corona-Pandemie
Die europäische Luftfahrtbranche hat sich von der Corona-Pandemie erholt. Wie zuvor bereits die Lufthansa berichteten die großen Airlines Air France-KLM und IAG am Freitag von sehr positiven Geschäftsentwicklungen im dritten Quartal. Der Umsatz erreichte demnach wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie. Auch der Flugzeughersteller Airbus verkündete eine starke Gewinnsteigerung. Der Umsatz von Air France und KLM erreichte zwischen Juli und September den Rekordwert von 8,1 Milliarden Euro - gut eine halbe Milliarde mehr als im dritten Quartal des Vor-Corona-Jahres 2019. Der Konzern IAG, zu dem British Airways und die spanische Airline Iberia gehören, machte nach eigenen Angaben im dritten Quartal 7,3 Milliarden Euro Umsatz und verbuchte 853 Millionen Euro Gewinn. Auch hier fiel das Ergebnis etwas besser aus als im dritten Quartal 2019. Vom Aufwind der Airlines profitiert auch der Flugzeughersteller Airbus, der eine Umsatzsteigerung auf 13,3 Milliarden Euro im dritten Quartal bekannt gab. Trotz anhaltender Lieferkettenprobleme rechnet das Unternehmen damit, im Laufe des Jahres insgesamt 700 Flugzeuge auszuliefern.
NDS: Zugausfälle wegen steigender Zahl von Corona-Infektionen
Die steigenden Corona-Infektionszahlen führen bei den Regionalbahnbetreibern Erixx und Metronom in Niedersachsen zu Zugausfällen. Auch in den nächsten Wochen sei mit teils erheblichen Ausfällen zu rechnen, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Zwar kämen zeitnah etliche Kolleginnen und Kollegen aus dem Urlaub zurück, dennoch bliebe die Lage angespannt. Auch beim Unternehmen Enno habe sich die Situation aufgrund einer Vielzahl von Krankmeldungen verschärft. Enno gehört als eigene Marke zu Metronom und ist zwischen Hannover, Wolfsburg, Braunschweig und Hildesheim unterwegs. Busnotverkehre zu organisieren, sei schwierig. "Wir versuchen das. Da aber auch die Busunternehmen stark von Corona betroffen sind, gibt es oft schlicht nicht genug Busse, die zur Verfügung stehen", sagte die Sprecherin. Auf den Webseiten der Unternehmen können sich Fahrgäste über die betroffenen Züge informieren, ebenso in der FahrPlaner-App oder den Apps von Metronom und Enno. Auch die Nordwestbahn hatte bereits mitgeteilt, dass es wegen Corona-Infektionen zu Zugausfällen kommt.
Corona für Stiko-Chef Mertens endemisch
Der Präsident der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hält Corona inzwischen für eine endemische Virusinfektion. Ein Großteil der Bevölkerung habe entweder die Infektion durchgemacht, sei geimpft oder beides, sagte Mertens im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. "Dann ist natürlich die Frage, sind wir noch in einem pandemischen Zustand, ja oder nein?" Die Frage sei vielleicht mehr von psychologischer als von wissenschaftlicher Bedeutung. "Aber natürlich könnte man auch sagen, es handelt sich mittlerweile um eine endemische Virusinfektion und die wird uns erhalten bleiben über die Generationen", fügte er hinzu. Aufgabe werde es bleiben, diejenigen zu schützen, die ein Risiko hätten zu erkranken, durch Impfen oder auch das Tragen von Masken. Als endemisch gilt eine Krankheit, wenn sie in einer Region mit relativ konstanter Erkrankungszahl dauerhaft auftritt, wie etwa die Grippe. Mertens erklärte, eine Pandemie sei dadurch definiert, dass ein weltweit unbekannter Erreger, mit dem die Menschen keine immunologische Erfahrung hätten, in die Population einbreche. Diese Situation sieht Mertens nicht mehr gegeben, wie er in dem Interview deutlich machte. "Zu der Definition der Pandemie gehört nicht die Erkrankungsschwere", sagte er.
Nach Ansicht der Bundesregierung hat sich an der Bewertung der Lage nichts geändert. "Der Corona-Ausbruch wurde 2020 von der WHO zur Pandemie ausgerufen und ausschließlich die WHO kann dies auch wieder revidieren", sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe erst kürzlich noch einmal bekräftigt, dass man sich weiterhin in einer pandemischen Lage befinde.
NDS: Erste Behörden und Konzerne kehren zur Maskenpflicht zurück
In Supermärkten und anderen Innenräumen sieht man sie kaum noch. Nun aber wird die Maske wieder zur Pflicht - zumindest in einigen öffentlichen Gebäuden und in ersten Unternehmen. In Göttingen macht der Landkreis nach Informationen des NDR in Niedersachsen vom Hausrecht Gebrauch. Besucherinnen und Besucher müssen vom 1. November an im Kreishaus Maske tragen. Dasselbe gilt in anderen Landkreisen, darunter Celle, Northeim und Hildesheim. In manchen Landkreisen, zum Beispiel im Emsland, muss man sich für Termine anmelden. Dabei ist eine Maske bislang nicht vorgeschrieben, wird aber empfohlen. Arbeitgebende können die Maske ebenfalls einfordern. So verlangt Volkswagen vom 31. Oktober an von allen Mitarbeitenden verpflichtend das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung, wenn der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann.
Diakonie: Pandemie hat Personalsituation in Kitas verschärft
Die Diakonie in Niedersachsen verzeichnet in ihren Kitas einen dramatischen Personalmangel. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Diakonie-Umfrage unter 454 Kita-Leitungen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hervorgeht, haben 75 Prozent der Einrichtungen unbesetzte Stellen. Dies führe bei mehr als der Hälfte der Kitas zu einer tageweisen Schließung von Gruppen oder Verkürzung der Randzeiten, teilte die Diakonie mit. Knapp die Hälfte der befragten Kitas müsse sogar die Kernbetreuungszeiten kürzen. Eine verlässliche Kinderbetreuung könne deshalb nicht mehr gewährleistet werden. Diakonie-Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke bezeichnete die Ergebnisse der Umfrage als alarmierend: "Das System ist erschöpft und steht kurz vor dem Zusammenbruch". Die Jahre der Corona-Pandemie hätten die ohnehin schwierige Situation in den Einrichtungen zusätzlich verschärft. "Die Kita-Mitarbeitenden arbeiten nur noch im Notfallmodus. Krankheit oder Erschöpfung sind die Folgen und führen oftmals zu weiteren Ausfällen", betonte Lenke.
Staatsanwaltschaft stellt Verfahren nach Anzeigen gegen Tönnies ein
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat nach zahlreichen Anzeigen gegen die Geschäftsführung des Schlachtbetriebs Tönnies Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingestellt. Das bestätigte Sprecherin und Staatsanwältin Claudia Bosse. Bei den über zwei Jahre dauernden Ermittlungen habe sich kein hinreichender Tatverdacht ergeben. Im Frühjahr 2020 waren bei der Behörde mehrere Anzeigen eingegangen, darunter eine der heutigen Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Britta Haßelmann. Nach dem starken Corona-Ausbruch in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück in der ersten Corona-Welle hatten die Anzeigenerstatter dem Unternehmen fahrlässige Körperverletzung und Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz vorgeworfen. Daraufhin hatten Polizei und Staatsanwalt zuerst gegen Unbekannt, später gegen die Geschäftsführung um Clemens Tönnies Ermittlungen aufgenommen. Bei dem Corona-Ausbruch in dem Fleischwerk hatten sich nachweislich rund 1.400 Mitarbeiter infiziert. Der Ausbruch hatte zu den bundesweit ersten regionalen Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie geführt.
Verfassungsschutz: Querdenker wollen Energiekrise für sich nutzen
Niedersachsens Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut rechnet damit, dass insbesondere sogenannte Querdenker und Coronaleugner in den kommenden Wochen und Monaten versuchen, die hohe Inflation und die steigenden Energiepreise als Folge des Ukraine-Krieges für eigene Ziele zu nutzen. "Aktuell stellen wir fest, dass die Zahl der Teilnehmenden dieses Spektrums an Demonstrationen und Versammlungen zurückgegangen ist. Ob sich dieser Trend im Herbst und Winter fortsetzt, kann angesichts der Krisensituation jedoch bezweifelt werden", sagte Witthaut. Ob Inflation und die steigenden Energiepreise auch zu Treibern einer Radikalisierung würden, sei noch nicht abschließend abzusehen. Witthaut ist seit 2019 Präsident des niedersächsischen Verfassungsschutzes. Ende des Monats geht der 67-Jährige in den Ruhestand. Wer sein Nachfolger wird, ist noch nicht bekannt.
Ausfall von Blutspendern wegen Corona befürchtet
Der anstehende Corona-Winter könnte zu knapper werdenden Blutkonserven führen. "Der bevorstehende Winter in Verbindung mit dem zu erwartenden Anstieg der Anzahl der an Corona Erkrankten bereitet uns Sorgen", sagte ein Sprecher des DRK-Blutspendedienst. Spender könnten temporär ausfallen und sich die Versorgungslage zuspitzen. Schon jetzt sei das DRK bei einigen Blutgruppen unter der Versorgungsgrenze. Die Spendebereitschaft habe bereits in den letzten Wochen zum Teil spürbar nachgelassen, betonte der Sprecher. Der größte Bedarf bestehe bei den Blutgruppen A positiv und B negativ. Einige Blutpräparate seien zudem nur kurz haltbar, sodass täglich genügend Spenden vorhanden sein müssen. Neben dem möglichen Corona-bedingten Ausfall von Spendern zählte der Blutspendedienst auch die Folgen der Energiekrise zu den Herausforderungen des anstehenden Winters. Einerseits müsse Energie gespart, andererseits wegen der Corona-Pandemie regelmäßig gelüftet werden - und die für die Blutspende einzuhaltende Raumtemperatur bei mindestens 17 Grad liegen. Im Hinblick auf den kommenden Winter sei es nicht auszuschließen, dass es in einigen Gebäuden schwierig werde, diese Temperatur zu erreichen, so der Sprecher.
Silvesterfeier 2022 am Brandenburger Tor wieder mit Publikum
Nach zwei Jahren strikter Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie soll in diesem Jahr wieder eine Silvesterfeier nahe dem Brandenburger Tor in Berlin mit zahlreichen Besuchern stattfinden. Geplant ist am Abend des 31. Dezembers unter dem Motto "Celebrate at the Gate" ein Konzert mit vielen Musikern. Details sollen in nächster Zeit folgen, hieß es. In den vergangenen beiden Jahren waren die großen Feiern am Brandenburger Tor mit Zehntausenden Besuchern wegen Corona ausgefallen. Auch das traditionelle große Feuerwerk fiel weitgehend aus. 2021 fanden dort nur eine Fernsehshow und ein Konzert ohne Publikum statt, die im Fernsehen übertragen wurden. Trotz eines Verbots versammelten sich um kurz vor Mitternacht mehrere Tausend Menschen zum Feiern, sodass die Polizei einschritt. Wie die Corona- und Feuerwerksregelungen in diesem Jahr aussehen werden, steht bisher noch nicht fest.
RKI-Wochenbericht: Wieder mehr Fälle in Alten- und Pflegeheimen
Im RKI-Wochenbericht heißt es über die bundesweite Corona-Lage, "bei den Erkrankungszahlen durch Covid-19 deutet sich eine gewisse Entspannung an." Davon ausgenommen ist laut des Berichts allerdings der Bereich medizinischer Behandlungseinrichtungen sowie Alten- und Pflegeheime. Hier ist die Zahl der Ausbrüche von Covid-19 im Vergleich zur Vorwoche weiter gestiegen. Auch die Zahl der neu übermittelten ausbruchsassoziierten Todesfälle ist im Vergleich zur Vorwoche sowohl in medizinischen Einrichtungen als auch in Alten- und Pflegeheimen weiter angestiegen, so das Robert Koch-Institut. Diese Entwicklungen können weiterhin als Konsequenz der hohen Inzidenzen der letzten Wochen gesehen werden, heißt es.
Die Zahl der laut DIVI-Intensivregister auf einer Intensivstation behandelten Personen mit einer Covid-19-Diagnose ist mit aktuell 1.723 Personen geringer als in der Vorwoche (1.821 Personen). Es zeigt sich kein weiterer Anstieg der schwer verlaufenden Fälle, so das RKI. Weiter heißt es: "Weiterhin sind hochaltrige Personen ab 80 Jahre am stärksten von schweren Krankheitsverläufen betroffen."
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg unter 300
In Hamburg wurden laut RKI 519 neue Corona-Fälle registriert (Vortag: 1.776 / Vorwoche: 543). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt den Angaben zufolge aktuell bei 285,8 (Vortag: 328,3 / Vorwoche: 303,0).
Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen nun bei 552,3
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Niedersachsen beträgt nach Angaben des RKI aktuell 552,3 (Vortag: 579,3 / Vorwoche: 704,4). Insgesamt wurden aus dem Bundesland 7.215 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 9.258 / Vorwoche: 11.155).
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt leicht
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter gesunken. Sie liegt aktuell bei 448,5 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, wie aus den aktuellen Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Am Vortag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 451,8 - vor einer Woche bei 522,0. Zuletzt wurden 2.149 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet (Vortag: 2.339 / Vorwoche: 2.785).
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt wieder
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute früh mit 464,1 angegeben (Vortag: 528,0 / Vorwoche: 644,5 / Vormonat: 379,6). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI seit gestern 61.492 Corona-Neuinfektionen (Vortag: 94.787/ Vorwoche: 92.293) und 184 Todesfälle (Vortag: 242 / Vorwoche: 178).
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
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Corona-Liveticker am Freitag startet
Einen schönen guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Auch heute - am Freitag, 28. Oktober 2022 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern können Sie im Blog vom Donnerstag nachlesen.