Coronavirus-Blog: Hamburg verzichtet auf eigene Pandemie-Zahlen
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Dienstag, 1. November 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am frühen Mittwochmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Hamburg verzichtet auf eigene Corona-Zahlen - nur noch Pandemieradar
- Krankenhausgesellschaften: Corona-Infektionen belasten Personalkapazitäten in Kliniken
- Schulleiterin: Hamburg organisatorisch gut auf den Winter vorbereitet
- Keine Neuinfektions-Zahlen aus dem Norden nach langem Wochenende
- Die aktuellen Sieben-Tage-Inzidenzen je 100.000 Einwohner im Norden: 361,7 in Niedersachsen, 272,7 in Schleswig-Holstein, 143,6 in Hamburg, 392,8 in Mecklenburg-Vorpommern und 324,9 in der Stadtgemeinde Bremen
- RKI: Bundesweit 48.556 neue Fälle registriert - Inzidenz bei 351,7
Blog geht in den Ruhemodus
Das war's für heute mit der aktuellen Berichterstattung über die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Norddeutschland. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse. Morgen früh sind wir mit einem neuen Blog wieder für Sie da. Schlafen Sie gut!
UKE-Mediziner: Mit oder wegen Corona in der Klinik?
Professor Stefan Kluge, Leiter der Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, erläutert im Interview das Pandemieradar des Robert Koch-Instituts. Um gut durch den Winter zu kommen, sei es wichtig, Krankenhausbelastung genauer zu betrachten. Man müsse schauen, ob Patienten mit oder wegen Corona im Krankenhaus seien.
IHK-Umfrage in MV: Energiepreise lösen Corona als Hauptproblem ab
Die Stimmung vieler Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern ist auf einem Rekordtief, das zeigt eine Umfrage der Industrie- und Handelskammern. Für 80 Prozent der befragten Unternehmen sind die steigenden Energiepreise ein Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Vor allem, dass sie nicht planen können, mache ihnen zu schaffen. Eine Planungssicherheit sei durch die Energiekrise und durch die angespannte Lage auf den Weltmärkten so gut wie gar nicht mehr gegeben, sagte der Geschäftsführer der IHK zu Schwerin, Siegbert Eisenach, im Gespräch mit NDR 1 Radio MV. Zum Jahresbeginn war demnach noch die Corona-Pandemie das Problem - aber nur für einen Teil der Unternehmen. Jetzt seien alle Betriebe betroffen, denn schlicht alle brauchten Strom. Gestiegene Rohstoffpreise und die schwache Inlandsnachfrage seien weitere Probleme. Trotzdem: Knapp die Hälfte der rund 800 befragten Unternehmen bewertet der Umfrage zufolge ihre Finanzlage noch als unproblematisch.
Corona-Booster treiben Umsatz von Pfizer an
Pfizer erwartet ein starkes Schlussquartal - auch dank guter Geschäfte mit Corona-Boostern. Der US-Pharmakonzern hob seine Erlösziele heute an. Pfizer rechnet für dieses Jahr nun mit mindestens 99,5 Milliarden US-Dollar (rund 100,7 Milliarden Euro) Umsatz, statt zuvor 98 Milliarden. Einer der Wachstumstreiber des Pharma-Riesen ist dabei erneut der gemeinsam mit dem deutschen Partner Biontech entwickelte Impfstoff gegen Covid-19. Die Jahresumsatzprognose für das Vakzin erhöhte Pfizer um zwei Milliarden US-Dollar auf rund 34 Milliarden Dollar. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres stiegen die konzernweiten Erlöse um 32 Prozent auf 76 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn kletterte um 42 Prozent auf 26,4 Milliarden Dollar. Bei Anlegern kamen die Zahlen gut an. Die Aktie legte um 2,5 Prozent zu.
267 neue Fälle im Bundesland Bremen
Die Gesundheitsämter im Land Bremen haben 267 neue Corona-Infektionen registriert (Vorwoche: 796). 259 entfallen auf die Stadtgemeinde Bremen und 8 auf Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in der Stadt Bremen bei 324,9, in Bremerhaven bei 337,3. Die Zahl der Todesfälle im Land Bremen seit Beginn der Pandemie steigt auf insgesamt 848 (+3).
Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern jetzt bei 392,8
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern seit dem letzten Werktag - also Freitag - um 1.947 Fälle gestiegen (Dienstag vor einer Woche: 2.502) Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 392,8. Vor einer Woche betrug der Wert noch 646,0. Die höchste Inzidenz hat der Landkreis Nordwestmecklenburg mit 530,1, die niedrigste der Landkreis Rostock mit 299,8. Die Hospitalisierungs-Inzidenz liegt bei 10,2 ( Vorwoche: 13,5). Es gab drei weitere Todesfälle.
Warnemünde: Kreuzfahrttourismus nimmt wieder etwas Fahrt auf
Morgen endet in Warnemünde mit dem Einlaufen der "Aidasol" die Hauptsaison der Kreuzschifffahrt. Ein weiterer und letzter planmäßiger Anlauf stehe am 5. Dezember an, teilte der Hafen mit. "Nach den letzten beiden stark von der Pandemie beeinträchtigten Saisons 2020 und 2021 sind wir dankbar, dass der Seereisetourismus in diesem Jahr wieder etwas Fahrt aufnehmen konnte", teilte Hafen-Chef Jens Scharner mit. Allerdings wirke sich der seit Februar andauernde Krieg in der Ukraine negativ auf die Ostsee-Rundreisen aus. In diesem Jahr seien 200 Anläufe angemeldet gewesen. Tatsächlich kommt der Hafen nach eigenen Angaben am Ende des Jahres auf 139 Schiffsanläufe von 30 Kreuzfahrtschiffen. Damit würden dann 294.000 Seereisende an und von Bord gegangen sein. 2021 waren früheren Angaben zufolge weniger als 50 Anläufe mit insgesamt knapp 100.000 Passagieren gezählt worden. Im Vor-Corona-Jahr 2019 seien es 196 Schiffsanläufe mit gut 600.000 Seereisenden gewesen.
Hamburg verzichtet auf eigene Corona-Zahlen - nur noch Pandemieradar
Nach der Einführung eines Pandemieradars durch das Robert Koch-Institut (RKI) verzichtet Hamburg auf die Veröffentlichung eigener Corona-Zahlen für die Hansestadt. "Mit dem Monatswechsel werden eigene Werte nicht mehr erhoben", sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich. Nach dem neuen Bundesinfektionsschutzgesetz veröffentliche das RKI seit Mitte Oktober werktäglich Zahlen zu mehr als zehn Indikatoren in seinem Pandemieradar. Bereits im Mai hatte die Hamburger Gesundheitsbehörde die Corona-Zahlen nicht mehr täglich, sondern nur noch wöchentlich gemeldet. Jetzt werde die Behörde von montags bis samstags jeweils am späten Nachmittag die Werte an das Bundesinstitut übermitteln, sagte Helfrich. Die Kriterien dafür seien bundesweit einheitlich. Berücksichtigt würden nur die positiven PCR-Tests. "Die Schnelltests bleiben völlig unberücksichtigt", ergänzte der Sprecher.
Landkreis Göttingen: Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden
Im Landkreis Göttingen gilt ab sofort wieder in mehreren öffentlichen Gebäuden die Maskenpflicht. Wer eine Behörde besucht, muss eine OP- oder eine FFP2-Maske tragen. In den Gebäuden des Landkreises Northeim herrscht schon sei einigen Wochen wieder Maskenpflicht. Auch Arbeitgeber können das Tragen einer Maske einfordern: So verlangt zum Beispiel VW dies von allen Beschäftigten, wenn der Mindestabstand von anderthalb Metern nicht eingehalten werden kann.
Importpreise erstmals seit Beginn der Corona-Krise gefallen
Erstmals seit Beginn der Corona-Krise sind die Importpreise gefallen. Sie gingen von August bis September um 0,9 Prozent zurück, das erste Mal seit April 2020, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Im Vergleich zum September vor einem Jahr stiegen die Importpreise allerdings kräftig um fast ein Drittel (29,8 Prozent). Dafür waren vor allem die Energiepreise verantwortlich.
Viele Hamburger tragen am Arbeitsplatz Masken
Um hohe Krankenstände durch Corona-Infektionen zu vermeiden, setzen Unternehmen in Hamburg auf die Empfehlung und das Bereitstellen von Masken. Trotz hoher Kosten sei dies günstiger als Ausfälle in der Belegschaft, so zum Beispiel der Inhaber eines Zahntechniklabors. Bei der Otto Group in Bramfeld stehen am Eingang kostenlose Maskenspender. Auch die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) setzt auf medizinische Schutzmasken.
Schulleiterin: Hamburg ist gut auf den Winter vorbereitet
In der NDR Info Redezeit wird heute thematisiert, wie die Schulen im Norden auf den Winter vorbereitet sind. "Wir wissen nicht, wie sich Herbst und Winter entwickeln werden und was dieses Virus weiter macht. Deshalb ist es das Wichtigste, flexibel und offen zu bleiben, damit die Schulen und Kitas weiter geöffnet bleiben können", sagt Yvonne Dannenberg, Schulleiterin der Grundschule Vizelinstraße in Hamburg. In der Hansestadt müssen Klassenräume alle 20 Minuten gelüftet werden. Die Luftfilter sind, auch wegen der Energiekrise, derzeit nicht im Betrieb. Das könne sich aber noch wieder ändern, so Dannenberg. Für die ersten vier Wochen nach den Herbstferien gebe es derzeit ein freiwilliges Testangebot.
Eine große Herausforderung ist laut der Schulleiterin der Bereich emotionales und soziales Lernen. Viele Grundschüler hätten diesbezüglich Nachholbedarf. "Wir lassen auch mal etwas Mathezeit wegfallen, wenn wir feststellen, dass Unruhen unter den Kindern sind, die besprochen werden müssen. Es gibt mehr Streitereien, immer mehr Kinder, die nicht mit Frust umgehen können oder sich nicht an Regeln halten und Teil einer Gruppe sein können." Insgesamt zieht Yvonne Dannenberg ein positives Fazit: "Meine Wahrnehmung ist, dass in Hamburg schon richtig viel richtig gut läuft. Es gibt viele Fördermaßnahmen, viele Ressourcen an Geldern und Personal."
Corona-Infektionen belasten Krankenhäuser im Norden stark
Die hohe Zahl der Corona-Infektionen belastet die Personalkapazitäten der Krankenhäuser im Norden sehr. Uwe Borchmann, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft MV, sagte NDR Info: "Das führt temporär zu Versorgungsengpässen in einzelnen Abteilungen und Stationen." Helge Engelke, Direktor der Krankenhausgesellschaft Niedersachsens, ergänzt: "Wir haben neben dem dritten Jahr Corona-Belastung auch zunehmend saisonale Atemwegserkrankungen, die jetzt verstärkt auftreten und an denen Patientinnen und Patienten und auch das Personal erkranken." Wenn es die Infektionslage erfordere, könne es auch wieder zu Besuchsverboten kommen, so Engelke. In Schlewig-Holstein ist dies in zwei Krankenhäusern bereits geschehen. "Keine Krankenhausleitung spricht diese Besuchsverbote gern aus", versichert Patrick Reimund von der Krankenhausgesellschaft SH. In Hamburg gibt es noch keine Besuchsverbote, es werden aber aus dem gleichen Grund planbare Operationen verschoben, um das Personal zu entlasten.
Gerald Gaß von der Deutschen Krankenhausgesellschaft fordert eine Reform der Krankenhausstrukturen. "Wir leben seit Jahren von Hilfspaket zu Hilfspaket. Auch schon vor Corona war die Lage problematisch." Im Moment würde die Regierungskommission an dem Thema arbeiten, aber die Bundesländer seien nicht mit einbezogen. "Deshalb fordern wir einen Bund-Länder-Pakt, um schnell Hilfspakete auf den Weg zu bringen", so Gaß.
NDR Info Redezeit: Schule im Corona- und Krisen-Winter - gibt es einen Plan?
Mit dem Schulstart in Niedersachsen sind nun alle norddeutschen Schülerinnen und Schüler aus den Herbstferien zurück. Allgemein wird mit vielen Infektionen gerechnet, auch in den Klassenräumen. Die Hygiene-Auflagen sind noch gering. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat eine Leitlinie veröffentlicht, wie das Corona-Risiko an Schulen vermindert werden kann. Demnach sollten sich in Schulen bei steigendem Infektionsrisiko alle Anwesenden wieder zwei Mal pro Woche testen. Auch sprechen sich die Expertinnen und Experten des UKE für Masken in den Schulen aus, falls das allgemeine Corona-Risiko steigt.
In welchem Umfang sollten diese medizinischen Vorschläge im Schulalltag berücksichtigt werden? Darüber und weitere Herausforderungen wie das Thema Energiesparen sprechen wir heute Abend ab 20.33 Uhr in der NDR Info Redezeit. Diskutieren Sie mit oder stellen Sie ihre Frage vorab online.
Keine neuen Fallzahlen aus dem Norden nach langem Wochenende
Nach dem langen Wochenende mit dem Feiertag gestern haben die norddeutschen Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg keine neuen Corona-Fallzahlen veröffentlicht - im Laufe der Woche sind Nachmeldungen zu erwarten. Der aktuelle Wert der Sieben-Tage-Inzidenzen wurde ermittelt und liegt in Niedersachsen bei 361,7 (Vorwoche: 641,8), in Schleswig-Holstein bei 272,7 (Vorwoche: 487,7) und in Hamburg bei 143,6 (Vorwoche: 338,7). Die Länder Mecklenburg-Vorpommern und Bremen werden voraussichtlich am Nachmittag ihre neuesten Corona-Zahlen veröffentlichen.
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei 351,7
In Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 48.556 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Das sind 66.978 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche (115.534). Allerdings meldeten nur die sieben Bundesländer Zahlen, in denen gestern kein Feiertag war. Die aktuelle bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt den Angaben zufolge bei 351,7 (Vorwoche: 570,2). Das RKI verzeichnet 150 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende und an Feiertagen viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
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Coronavirus-Blog am Dienstag startet
Nach dem langen Wochenende inklusive Feiertag wünschen wir Ihnen einen schönen guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Auch heute - am Dienstag, 1. November 2022 - wollen wir Sie mit unserem Blog wieder über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.