Coronavirus-Blog: Hohe Nachfrage nach angepasstem Impfstoff in SH
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag, 21. Oktober 2022, aktuell über die Folgen der Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montagmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Hohe Nachfrage nach angepasstem Impfstoff in SH
- RKI-Wochenbericht: Geringerer Inzidenz-Anstieg
- Geringer Corona-Anteil an Rekord-Krankenstand in Niedersachsen
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 704,4 in Niedersachsen; 522,0 in Schleswig-Holstein; 303,0 in Hamburg; 719,9 in Mecklenburg-Vorpommern; 564,8 in der Stadtgemeinde Bremen
- Bundesweit 92,293 Neuinfektionen registriert, Inzidenz bei 644,5
Der Coronavirus-Blog geht in die Wochenendpause
Für diese Woche beenden wir den Coronavirus-Blog. Wichtige Nachrichten und Ereignisse finden Sie weiterhin auf den Nachrichten-Seiten von NDR.de. Den nächsten Blog veröffentlichen wir am Montagmorgen. Wir wünschen Ihnen ein schönes und erholsames Wochenende!
620 neue Fälle im Bundesland Bremen
Die Gesundheitsämter im Land Bremen haben 620 neue Corona-Infektionen registriert - 536 in der Stadtgemeinde Bremen und 84 in Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt in Bremen auf 564,8 (Vortag: 548,0), in Bremerhaven sinkt der Wert von 637,6 (Vortag) auf 621,7. Die Zahl der Todesfälle im Land Bremen seit Beginn der Pandemie steigt auf insgesamt 839 (+2).
Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern steigt auf 719,9
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit gestern 2.050 neue Corona-Infektionen registriert - 414 Fälle mehr als vor sieben Tagen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 719,9 (+25,4). Die höchste Inzidenz hat der Landkreis Nordwestmecklenburg mit 1.010,4, die niedrigste der Landkreis Rostock mit 643,3. Die Hospitalisierungs-Inzidenz liegt bei 15,9. Es gab einen weiteren Todesfall.
Deutsche Flughäfen stagnieren bei Corona-Aufholjagd
Die deutschen Flughäfen stagnieren bei der Aufholjagd nach dem Corona-Einbruch und fallen im europäischen Vergleich zurück. In den ersten neun Monaten des Jahres haben 122,7 Millionen Fluggäste die größeren Flughäfen genutzt. Das waren zwar weit mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr 2021 - zum Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 fehlte aber mit 36,1 Prozent weiterhin noch mehr als ein Drittel, wie der Branchenverband ADV heute mitteilte. Innerhalb von Deutschland waren sogar fast zwei Drittel weniger Menschen per Flugzeug unterwegs. Die Erholung in Deutschland fiel im Vergleich mit vielen anderen europäischen Ländern deutlich schwächer aus. Dem Airport-Verband ACI zufolge fehlen europaweit noch zwölf Prozent der Passagiere. Italien, Spanien und Portugal sind im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 nur noch leicht im Minus, während Griechenland nach drei Quartalen sogar 4,5 Prozent mehr Passagiere verzeichnen konnte.
Viele ausländische Studierende an deutschen Hochschulen trotz Pandemie
Trotz der Corona-Pandemie haben die deutschen Hochschulen im internationalen Vergleich nicht an Attraktivität eingebüßt. Im Gegenteil: Im Wintersemester 2021/22 stieg die Zahl ausländischer Studentinnen und Studenten an den Hochschulen auf einen Rekordwert von rund 350.000 Menschen, wie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) sowie das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) heute mitteilten. Die neue Bestmarke stelle einen Zuwachs von acht Prozent gegenüber dem Jahr davor dar. Die Hochschulen in Deutschland seien damit trotz der Corona-Folgen international begehrt wie nie, hieß es. Während der Corona-Pandemie hätten sich die weltweiten Mobilitätsströme internationaler Studierender verändert, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee. Deutschland habe dennoch auch während der vergangenen beiden Jahre seinen guten Ruf bei Studierenden und Promovierenden in aller Welt halten können, so Mukherjee.
Geringer Corona-Anteil an Rekord-Krankenstand in Niedersachsen
In Niedersachsen haben sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach einer internen Erhebung der Kaufmännischen Krankenkasse KKH noch nie so oft krankgemeldet wie in diesem Jahr. Demnach habe der Krankenstand mit 5,9 Prozent im ersten Halbjahr 2022 den höchsten Wert seit der ersten Erhebung der Zahlen im Jahr 2015 erreicht. Krankschreibungen wegen nachgewiesener Corona-Infektionen machten nach Angaben der Krankenkasse mit 3,7 Prozent nur einen geringen Anteil aus. Hauptursachen für die Krankschreibungen seien Erkrankungen der oberen Atemwege, etwa grippale Infekte, Halsentzündungen und Schnupfen.
Mehr Kleinkinder in Kita: Betreuungsquote steigt wieder nach Corona-Knick
Nach einem Corona-bedingten leichten Rückgang im Jahr 2021 setzt sich der langjährige ansteigende Trend der Kleinkinder-Betreuungsquote in Kitas nun wieder fort. Mehr als jedes dritte Kleinkind in Deutschland wird in einer Kita betreut. Die Betreuungsquote bei den unter Dreijährigen lag im März 2022 bei 35,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Im Jahr zuvor lag die Quote demnach bei 34,4 Prozent. Die Quote ist mit 53,3 Prozent in Ostdeutschland weiterhin deutlich höher als im Westen mit 31,8 Prozent. Bei der Betreuungsquote handelt es sich um den Anteil der in Kindertageseinrichtungen - wie zum Beispiel in Kindertagesstätten - oder in öffentlich geförderter Kindertagespflege - wie zum Beispiel ein öffentlich geförderter Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater - betreuten Kinder an allen Kindern dieser Altersgruppe.
Hohe Nachfrage nach angepasstem Impfstoff in SH
In Schleswig-Holstein gibt es offenbar eine hohe Nachfrage nach den neuem Corona-Impfstoff. Seit einem Monat wird der auf die aktuell vorherrschenden Omikron-Varianten BA.4 und BA.4 angepassten Wirkstoff von Biontech/Pfizer in Praxen und Impfzentren gespritzt. Laut Hausärzteverband haben offenbar viele Menschen auf den Impfstoff gewartet und wollen sich jetzt für den Winter wappnen. Aber nicht nur aus diesem Grund sei viel los in den Behandlungszimmern, wie Jens Lassen, der Landesvorsitzende des Hausärzteverbands, berichtet: Laut Robert Koch-Institut hat Schleswig-Holstein deutschlandweit die höchsten Quoten an Dreifach- und Vierfachgeimpften. "Die Praxen sind momentan gut gefordert. Erstens: Wir haben wieder reichlich Run auf die Infektionssprechstunden. Es gibt viele Menschen momentan mit Atemwegsinfektionen und ja leider auch wieder ein deutliches Anziehen der Covid-Zahlen – das merken wir in den Sprechstunden", sagt Lassen. Die Arztpraxen seien aktuell gut Grippe-und den Corona-Impfungen ausgelastet.
RKI: Inzidenz steigt im Wochen-Vergleich nur leicht
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in der vergangenen Woche deutlich weniger stark gestiegen als zuletzt. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohnern nahm in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche um acht Prozent zu, wie das RKI in seinem Corona-Wochenbericht am Abend schrieb. Eine Woche zuvor hatte der Anstieg noch bei 28 Prozent gelegen, zwei Wochen vorher sogar bei 54 Prozent. Allerdings liefern die Inzidenzen nur ein unvollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus.
Etwa 425.000 Mal seien Menschen in der vergangenen Woche mit einer Corona-Infektion und Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung zum Arzt gegangen, heißt es weiter. Eine Woche zuvor gab es demnach etwa 400.000 solcher Arztbesuche. Der zuletzt verzeichnete deutliche Anstieg dieser Werte habe sich - mit Ausnahme bei den 60- bis 79-Jährigen - ebenfalls abgeflacht, schrieb das RKI. Bei Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren sei die Zahl dieser Arztbesuche sogar gesunken. "Möglicherweise steht dies auch im Zusammenhang mit den Herbstferien in vielen Bundesländern."
Niedersachsen hat Sieben-Tage-Inzidenz von 704,4
Für Niedersachsen meldet das RKI heute eine Sieben-Tage-Inzidenz von 704,4 (Vortag: 699,6 / Vorwoche: 813,4). Demnach wurden 11.155 neue Corona-Infektionen registriert (Vortag: 11.013 / Vorwoche: 11.706). 16 Menschen starben mit einer erkannten Infektion.
Hamburg: 543 Neuinfektionen - Inzidenz bei 303,0
In Hamburg sind 543 neue Corona-Fälle registriert worden (Vortag: 2.708 / Vorwoche: 844). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt nach Angaben des RKI aktuell bei 303,0 (Vortag: 340,8 / Vorwoche: 281,1).
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein bei 523,6
Die Corona-Inzidenz ist in Schleswig-Holstein im Wochenvergleich erneut gesunken. Lag sie am vergangenen Freitag noch bei 587,1, so beträgt der Wert nun 522,0 (Vortag: 523,3). Insgesamt wurden landesweit 2.785 neue Infektionen erfasst. Im Zusammenhang mit Covid-19 wurden laut Landesmeldestelle drei neue Todesfälle registriert. Die Hospitalisierungsrate steigt auf 14,17 (Vortag: 13,62). Die höchste regionale Inzidenz hat der Kreis Ostholstein mit 677,7 (Vortag: 683,6). Es folgen der Kreis Steinburg mit 673,3 (Vortag: 668,7) und die Hansestadt Lübeck mit 654,3 (Vortag: 662,1).
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 644,5
Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute mit 644,5 an. Gestern hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 661,3 gelegen (Vorwoche: 760,1; Vormonat: 264,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 92.293 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 114.198) und 178 Todesfälle (Vorwoche: 165).
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
EU-Kommission lässt neuen Omikron-Impfstoff zu
Die EU-Kommission hat am Abend den Corona-Impfstoff von Moderna gegen die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 zugelassen. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides schrieb auf Twitter, sie folge damit der Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA. "Da die Zahl der Fälle in Europa wieder ansteigt, ist es wichtig, dass jeder in diesem Winter seinen Schutz durch Impfung und Auffrischung erhöht", betonte Kyriakides. Bei der angepassten Version des Moderna-Impfstoffs Spikevax handelt es sich um einen sogenannten bivalenten Corona-Impfstoff. Er ist sowohl auf die Abwehr der ursprünglichen Form des Coronavirus ausgerichtet als auch auf die zuletzt dominanten Subtypen der Omikron-Variante.
Die EU-Kommission hat zudem die ersten Corona-Impfstoffe für Babys zugelassen. Die Präparate der Hersteller Pfizer/Biontech beziehungsweise Moderna dürfen künftig an Babys ab sechs Monaten verabreicht werden, wie die Kommission heute entschied. Damit folgte sie ebenfalls einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA. Beide Impfstoffe sind bereits für Erwachsene und Kinder ab fünf beziehungsweise sechs Jahren zugelassen. Die Dosen für Babys und Kleinkinder sind deutlich niedriger. Ob Babys und Kleinkindern künftig tatsächlich eine Corona-Impfung angeboten wird, ist nun eine Entscheidung der jeweiligen EU-Staaten. Nach Angaben der EMA-Experten hatten Studien gezeigt, dass auch Babys und Kleinkinder bei einer sehr geringen Dosis vor einer Infektion geschützt würden.
Lieferdienst Gorillas offenbar finanziell in der Sackgasse
Vor nicht allzu langer Zeit war der Lieferdienst Gorillas ein Liebling von Investoren: Ein im Corona-Lockdown 2020 gegründetes Berliner Start-up, das Einkaufen per App ermöglichte. Im März 2021 wurde Gorillas von Investoren mit einer Milliarde Dollar bewertet, noch nie zuvor war ein deutsches Start-up so schnell so wertvoll. Doch inzwischen steckt der Lieferdienst offenbar in der Krise, die Investorengelder schmelzen, ein Rettungs-Verkauf an Rivalen steht zur Debatte. Dem NDR TV-Magazin Panorama und der "Süddeutschen Zeitung" liegen Unterlagen vor, die Hinweise darauf geben, warum der kürzlich noch gehypte Lieferdienst offenbar finanziell in der Sackgasse steckt: Von einst großen Visionen bleiben jetzt offenbar nur Millionenverluste.
Newsletter-Mail: Nachrichten für den Norden
Ob Corona oder Klimawandel, ob Wahlumfrage oder Werftenkrise: Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie auf dem Laufenden. Wir bündeln die wichtigsten Ereignisse des Tages aus Nordsicht. Politik und Zeitgeschehen gehören ebenso dazu wie das Neueste aus Sport, Kultur und Wissenschaft. Der kostenlose Newsletter wird per E-Mail von montags bis freitags immer am Nachmittag verschickt.
Corona-Liveticker am Freitag startet
Einen schönen guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Auch heute - am Freitag, 21. Oktober 2022 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern können Sie im Blog vom Donnerstag nachlesen.