Coronavirus-Blog: Finanzielle Unterstützung für Kliniken gefordert
NDR.de hat Sie auch am Dienstag, 18. Oktober 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Mittwoch geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Krankenhausgesellschaft: Finanzielle Unterstützung für Kliniken gefordert
- Keine Änderungen an Corona-Verordnung in MV
- Amtsärzte fordern Maskenpflicht in Innenräumen
- DAK-Analyse: Starker Anstieg von Essstörungen bei Mädchen in Niedersachsen
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 736,2 in Niedersachsen; 533,4 in Schleswig-Holstein; 280,2 in Hamburg; 673,4 in Mecklenburg-Vorpommern; 533,9 in der Stadtgemeinde Bremen; 687,5 - bundesweit: 687,5
Coronavirus-Blog macht Pause
Das war's für heute mit der Berichterstattung über die Pandemie und deren Folgen in Norddeutschland. Vielen Dank für Ihr Interesse! Am Mittwochmorgen sind wir mit einem neuen Blog wieder für Sie im Einsatz. Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht!
Steigende Corona-Zahlen: Kommt die Maskenpflicht zurück?
Der Bundesverband der Amtsärzte hat angesichts der steigenden Corona-Zahlen eine Wiedereinführung der Maskenpflicht in Innenräumen wie etwa in Supermärkten, Geschäften oder öffentlichen Gebäuden gefordert. Die Hamburger Sozialbehörde hält das aktuell noch nicht für notwendig. Was sagen die Hamburgerinnen und Hamburger dazu?
Zugausfälle wegen steigender Corona-Krankheitszahlen in Niedersachsen
Die steigenden Corona-Infektionszahlen führen bei den Regionalbahnbetreibern Erixx und Metronom in Niedersachsen zu Zugausfällen. "Wir haben einen erhöhten Krankenstand, darunter einen steigenden Anteil an Corona-Erkrankungen", sagte eine Unternehmenssprecherin heute in Celle. Im laufenden Monat seien so viele Corona-Fälle unter den Mitarbeitern bekannt geworden wie in den beiden vorangegangenen Monaten zusammen. Zumindest noch bis Ende kommender Woche sei die Personalsituation angespannt. Derzeit fielen daher im gesamten Streckennetz Verbindungen aus, hieß es. Die Ausfälle beträfen nicht nur einen einzelnen Zug, sondern gesamte linienübergreifende Umläufe. Fahrgäste sollten sich vor Fahrtbeginn auf den Webseiten der Unternehmen oder über Apps über Zugausfälle informieren.
Geringere Schuldenlast durch Pandemie in Hamburg als erwartet
Hamburg ist mit einer geringeren Schuldenlast als erwartet aus der Corona-Krise hervorgegangen und will die Effekte zur Absicherung künftiger Haushaltsrisiken nutzen. Bei der heutigen Senatssitzung sei deshalb in Ergänzung zum Haushaltsplanentwurf 2023/2024 beschlossen worden, die Risikovorsorge in der mittelfristigen Finanzplanung in den Jahren 2023 bis 2026 um im Saldo knapp 400 Millionen Euro zu erhöhen, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). 2020 hatte die Bürgerschaft mit dem Covid-19-Notsituationsgesetz grünes Licht für einen zusätzlichen Fehlbetrag in Höhe von 3,5 Milliarden Euro für die Haushaltsjahre 2020 bis 2022 sowie eine zusätzliche Kreditaufnahme von drei Milliarden Euro gegeben. Da aber der Corona-bedingte Wirtschaftseinbruch geringer ausgefallen und die anschließende wirtschaftliche Erholung und damit auch die Entwicklung der Steuereinnahmen dynamischer verlaufen seien, mussten weniger Mittel abgerufen werden: nach aktuellen Planungen maximal knapp 1,17 Milliarden Euro. Dadurch reduziere sich der jährliche Fehlbetrag, der zu Tilgung aufgewendet werden müsse, auf 60 Millionen Euro.
908 neue Corona-Infektionen im Bundesland Bremen registriert
Die Gesundheitsämter im Land Bremen haben 908 neue Corona-Infektionen registriert - 762 in der Stadtgemeinde Bremen und 146 in Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt in Bremen auf 533,9 (Vortag: 578,2), in Bremerhaven sinkt der Wert von 623,5 (Vortag) auf 593,3. Die Zahl der Todesfälle im Land Bremen seit Beginn der Pandemie liegt bei insgesamt 836 (+1).
3.479 neue Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern
Die Gesundheitsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern geben die Zahl der Neuinfektionen mit 3.479 an. 840 Fälle mehr als vor sieben Tagen. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie liegt bei 2.504 (+1), die Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 14,8 (Vortag: 12,8). Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 673,4 (+51,8). Die höchste Inzidenz hat der Landkreis Vorpommern-Rügen mit 801,7, die niedrigste der Landkreis Rostock mit 553,3.
Keine Änderungen an Corona-Verordnung in Mecklenburg-Vorpommern
Trotz einer erneut steigenden Belastung des Gesundheitswesens in der Pandemie lässt die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern die Corona-Landesverordnung unverändert. "Oberste Priorität hat der bestmögliche Schutz der vulnerablen Bevölkerungsgruppen, des Gesundheitssystems und der kritischen Infrastruktur", sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) heute nach der Kabinettssitzung. Mit der bestehenden Maskenpflicht im Gesundheits- und Pflegebereich sowie im Nahverkehr habe man hierfür bereits zielgerichteten Maßnahmen ergriffen. Trotzdem rät Drese allen Bürgerinnen und Bürgern ab 12 Jahren zu einer dritten Impfung, Risikopatienten auch zu einer vierten. In der Landeshauptstadt Schwerin ist der an die aktuellen Omikron-Variante BA.4 und BA.5 angepasste Impfstoff Angaben der Stadt zufolge von diesem Mittwoch an verfügbar.
Ob in den kommenden Wochen mehr Maßnahmen nötig sind, hängt der Gesundheitsministerin zufolge von der Zahl der Hospitalisierungen und der Auslastung der Intensivstationen ab: "In den Krankenhäusern müssen wir zudem im Blick behalten, dass zum Anstieg der Aufnahme von Corona-Patienten auch Personalengpässe durch Krankheitsausfälle hinzukommen."
Bund will Impfstoffallianz mit weiteren 100 Millionen Euro fördern
Deutschland will die internationale Impfstoffallianz Cepi mit weiteren 100 Millionen Euro unterstützen. "Für die Bewältigung der Corona-Pandemie war die rasche Verfügbarkeit von Impfstoffen ein Wendepunkt", sagte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger heute in Berlin. Ein Kernziel von Cepi - der "Coalition for Epidemic Preparedness Innovations" - ist es, die Entwicklungszeit für neue Impfstoffe auf 100 Tage zu drücken. Die 100-Millionen-Euro-Förderung umfasst den Zeitraum von 2022 bis 2026.
Cepi wurde 2017 von Norwegen und Indien mit der Bill&Melinda Gates Stiftung, dem Wellcome Trust und dem Weltwirtschaftsforum in Davos gegründet. Die Allianz unterstützt die Entwicklung und weltweite Verteilung von Covid-Impfstoffen. Mitglieder sind neben Regierungen Stiftungen auch Forschungseinrichtungen und Pharma-Unternehmen. Deutschland gehört nach Angaben des Bundesforschungsministeriums zu den Gründungsmitgliedern von Cepi und hat die Initiative bereits mit 520 Millionen Euro gefördert.
Corona-Folgen: Studierende fühlen sich weiter stark belastet
An den Fachhochschulen und einigen Universitäten in Niedersachsen hat das neue Semester bereits begonnen. Wie selbstverständlich wieder in Präsenz - was in den Semestern davor kaum oder gar nicht möglich war. Die Folgen spüren viele Studierende noch immer: Eine Umfrage der Universität Hildesheim unter mehr als 2.800 Studierenden hat ergeben, dass viele sich durch die Corona-Pandemie weiterhin sehr belastet fühlen. Unter den digitalen Semestern an Unis und Fachhochschulen haben demnach die am meisten gelitten, die überhaupt keine Präsenzvorlesungen besuchen konnten und kaum Kontakte zu Kommilitoninnen und Kommilitonen hatten. Aktuell sorgen sich laut Studie viele wegen der neuen Corona-Welle und der steigenden Energiekosten.
Dehoga in SH: Gastronomen kommen an wirtschaftliche Grenzen
Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Schleswig-Holstein schlägt Alarm. Wegen explodierender Energiekosten, gestiegener Lebensmittelpreise und Gästen, die wegen Corona absagen, kommen viele Gastronomen an ihre wirtschaftliche Grenze. Für einige wenige Restaurant-Besitzer steht Verbandsangaben zufolge schon jetzt fest, dass sie tatsächlich schließen müssen. Noch seien das Einzelfälle, sagte Dehoga-Chef Stefan Scholtis, aber die Aussichten seien dramatisch. "Die Buchungslage für Weihnachtsfeiern ist nicht so, wie sich das alle Betriebe erwünscht haben", ergänzte Scholtis. Er vermutet, dass viele Menschen sparen oder sich aus Sorge vor einer neuer Corona-Welle scheuen, große Gesellschaften anzumelden.
Polizisten bei Feier bedroht: Prozess gegen Geldauflagen eingestellt
Der Prozess am Amtsgericht Pasewalk gegen neun Mitglieder einer Motorradrockergruppe aus Altwarp (Vorpommern-Greifswald) ist überraschend mit Geldauflagen vorzeitig beendet worden. "Das Verfahren wird mit Zustimmung der Angeklagten gegen Zahlung von 1.000 Euro Geldauflage pro Person eingestellt", sagte Richter Ralph Burgdorf. Ausgenommen davon wurde der jüngste Angeklagte, der zur Tatzeit noch als Jugendlicher galt. "Ich geh davon aus, dass sie in Zukunft aber anders reagieren, wenn die Polizei kommt", sagte der Richter. Den nicht vorgestraften Angeklagten im Alter von 19 bis 56 Jahren war Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoß gegen Corona-Vorschriften vorgeworfen worden. Laut Staatsanwaltschaft hatte die Gruppe im Juli 2020 bei einer Feier am Vereinsheim in Altwarp Polizisten bedroht. Bei einem erneuten derartigen Vorfall könne es aber keine Einstellung geben, warnte der Richter die Männer.
Hamburg: Inzidenz im Wochenvergleich erneut gestiegen
Die Corona-Inzidenz in Hamburg ist in den vergangenen sieben Tagen weiter gestiegen. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner heute mit 352,44 an. Am vergangenen Dienstag betrug der Wert noch 333,59, in der Woche davor 263,1. Den Angaben zufolge kamen in einer Woche 6.712 neue Infektionen hinzu (Vorwoche: 6.353).
Aufgrund unterschiedlicher Berechnungsgrundlagen liegt die von Hamburg angegebene Inzidenz über der des Robert Koch-Instituts (RKI). Das RKI gab die Sieben-Tage-Inzidenz für die Hansestadt heute mit 280,2 an - der deutschlandweit mit Abstand niedrigste Wert. Die Angaben liefern jedoch nur ein sehr unvollständiges Bild des Infektionsgeschehens. Da nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen, ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat deshalb bereits im Mai die tägliche Veröffentlichung der Zahlen eingestellt und gibt seither nur noch wöchentlich Überblicke.
Krankenhausgesellschaft: Finanzielle Unterstützung für Kliniken gefordert
Viele Krankenhäuser melden, sie seien überlastet: personell wie finanziell. Die vergangenen zwei Jahre seien nicht spurlos an den Kliniken vorbeigegangen, bestätigte Henriette Neumeyer, Vize-Vorstand der Deutschen Krankenhausgesellschaft, im Interview auf NDR Info. Neben den Folgen der Corona-Pandemie auf die Arbeitssituation für die Beschäftigten sowie die Kliniken selbst steigen nun auch Energie- und Inflationskosten. Experten warnen vor massiven Einschnitten in der Patientenversorgung. Es sei jetzt wichtig, die Planungssicherheit für die Krankenhäuser sicherzustellen und finanzielle Hilfen anzubieten. Das heute stattfindende Gespräch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit Finanzminister Christian Lindner (FDP) sei deshalb sehr wichtig und richtungsweisend, so Neumeyer.
WHO: Corona, Krisen, Konflikte werfen die Welt um Jahre zurück
Die Corona-Pandemie sowie Konflikte und Krisen haben Bemühungen, weltweit mehr Menschen zu einem besseren Leben zu verhelfen, zurückgeworfen. Besonders betroffen seien Kinder und Frauen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute bei der Konferenz Global Health Summit in Berlin. Hunger und Armut seien gestiegen, und es gebe klare Anzeichen für einen Anstieg der Verheiratung Minderjähriger, häusliche Gewalt, sowie Depressionen und Angst unter Heranwachsenden, heißt es in dem WHO-Bericht. Danach waren 2021 weltweit 21 Millionen Kinder nicht ausreichend geimpft, sechs Millionen mehr als 2019, vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Das setze sie dem Risiko schwerer Krankheiten aus. In Afrika, das die WHO erst 2020 als polio-frei erklärt hatte, tauchten in diesem Jahr bereits wieder erste Fälle auf. "Obwohl Kinder und Jugendliche im Vergleich zu Erwachsenen eher seltener schwere gesundheitliche Folgen einer SARS-COV-2-Infektion erleben, werden mehrere Jahre mit einer Unterbrechung in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Ernährung und Sozialleistungen ihr Leben weiterhin beeinträchtigen", heißt es in dem Bericht.
DAK: Starker Anstieg von Essstörungen bei Mädchen in Niedersachsen
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben einer Analyse der DAK-Gesundheit zufolge deutlich mehr junge Mädchen mit Essstörungen zu kämpfen. "Wir sehen einen dramatischen Anstieg bei erstmalig diagnostizierter Essstörung bei jugendlichen Mädchen", sagte Dirk Vennekold, Landeschef der DAK-Gesundheit in Niedersachsen. Bei den 15- bis 17-jährigen Mädchen sei um mehr als drei Viertel häufiger eine Essstörung festgestellt worden als vor der Pandemie. Bei den Jungen im Jugendalter sei hingegen die Zahl erstmalig ärztlich behandelter Adipositas-Fälle um 30 Prozent gestiegen, im Grundschulalter sogar um über ein Viertel. Generell haben demnach psychische Erkrankungen in der Corona-Zeit gesundheitliche Spuren bei Kindern und Jugendlichen hinterlassen. "Auch bei Depressionen, Angststörungen und Adipositas gibt es in vielen Altersgruppen einen deutlichen Anstieg", sagte Vennekold. Die Landesregierung müsse gemeinsam mit Fachleuten aus allen Bereichen die Folgen der Pandemie bewerten und kurzfristig Sofortprogramme und Hilfsangebote starten.
Die Studie wurde von der Uni Bielefeld und dem Institut Vandage für die DAK durchgeführt. Für den Report haben Wissenschaftler die stationären und ambulanten Daten von etwa 73.000-DAK-Versicherten Kindern und Jugendlichen aus Niedersachsen ausgewertet.
GEW fordert besseren Schutz in Schulen
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert Bund und Länder auf, den Corona-Schutz in den Schulen zu verbessern. "Das Mantra der Kultusministerkonferenz (KMK) 'Die Schulen müssen offen bleiben' ist zwar richtig, greift aber viel zu kurz", sagt GEW-Chefin Maike Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Diese Ziele umzusetzen, bedeutet, dass die Schulen unterstützt und der Gesundheitsschutz aller an Schule Beteiligten deutlich verbessert werden müssen: mit Präventions- und Hygienekonzepten, vor allem aber mit zusätzlichem Personal." Laut Finnern ist der Krankenstand unter den Lehrkräften wegen unterschiedlicher Erkrankungen bereits jetzt hoch: "Die GEW erhält aus Schulen Rückmeldungen, dass bis zu 20 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer erkrankt sind." Zudem müssten Klassen nach Hause geschickt werden, und Tests könnten nicht geschrieben werden, weil Schülerinnen und Schüler mit dem Coronavirus infiziert seien, warnte die GEW-Chefin. "Lehrkräfte müssen den Unterricht in Präsenz und Online anbieten."
Amtsärzte fordern Maskenpflicht in Innenräumen
Die Amtsärzte haben mit Blick auf die hohen Corona-Inzidenzen eine Rückkehr zur Maskenpflicht in Innenräumen gefordert. Diese könne etwa in Supermärkten, Geschäften oder öffentlichen Gebäuden gelten, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Johannes Nießen, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Andernfalls drohe eine Überlastung des Gesundheitssystems: "Die Länder sind am Zug, die Maskenpflicht sofort umzusetzen."
Für den Fall von steigenden Inzidenzen schlug Nießen weitere Maßnahmen vor. "Sobald die Inzidenz über 1.000 klettert, müssen wir auch eine Maskenpflicht für Bars, Gastronomie und Restaurants in Betracht ziehen", betonte der Verbandschef. "Dann haben wir nämlich in Wirklichkeit eine Inzidenz von 3.000." Es sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Er gehe davon aus, dass die Dunkelziffer dreimal so hoch sei wie die offizielle Inzidenz, sagte Nießen. Denn viele Menschen gingen bei einem Corona-Verdacht nicht mehr zum Arzt, um einen PCR-Test zu machen. Sie machten nur noch einen Schnelltest, der nicht in die Statistik einfließe.
Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen steigt leicht
Für Niedersachsen meldet das RKI am Morgen eine Sieben-Tage-Inzidenz von 736,2 (Vortag: 722,1, Vorwoche: 863,6). Demnach wurden 15.205 neue Corona-Infektionen registriert. 25 Menschen starben mit einer erkannten Infektion.
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg steigt auf 280,2
In Hamburg wurden 2.263 neue Corona-Fälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt nach Angaben des RKI aktuell bei 280,2 (Vortag: 221,8, Vorwoche: 317,5). Vier Menschen starben mit einer Infektion.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein bei 533,4
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter gesunken. Sie liegt aktuell bei 533,4, wie die Landesmeldestelle mitteilte. Vor einer Woche betrug die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche 653,0. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen lag am Montag bei 4.756 - eine Woche zuvor bei 5.043. Die Zahl der Patienten, die mit Corona in einer Klinik behandelt werden, lag am Montag bei 738. Vor einer Woche waren es 730. Auf Intensivstationen wurden am Montag 61 Patienten behandelt. Das sind elf mehr als eine Woche zuvor. Die Hospitalisierungsinzidenz lag bei 11,98 und damit über dem Wert eine Woche zuvor (11,43). Der Wert gibt an, wie viele Patienten pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden.
RKI: Bundesweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz jetzt bei 687,5
In Deutschland steigt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen um 150.052 auf über 34,75 Millionen. Das sind 22.484 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 172.536 verzeichnet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 687,5. Das RKI verzeichnet 209 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Die bekannte Gesamtzahl steigt demnach auf 151.629.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Polizisten bei Feier bedroht - Prozess gegen Gruppe aus Altwarp
Wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoßes gegen Corona-Vorschriften müssen sich neun Beschuldigte von heute an vor dem Amtsgericht Pasewalkverantworten. Die Männer sollen als Mitglieder einer Gruppe von Motorradrockern im Juli 2020 für einen größeren Polizeieinsatz in Altwarp (Vorpommern-Greifswald) gesorgt haben. Anwohner hatten damals wegen Lärms die Polizei gerufen. Als Beamte die Gruppe aufforderten, die Feier zu beenden, sollen die Beschuldigten die Polizisten mit Stöckern und Baseballschlägern bedroht und Angaben zu ihren Personalien zunächst verweigert haben. Der Staatsanwalt wertete dies als "besonders schweren Fall des Widerstandes." Die Polizei beendte das zu dieser Zeit illegale Treffen mit Verstärkung schließlich. Die Beschuldigten waren laut Staatsanwaltschaft zur Tatzeit 17 bis 54 Jahre alt.
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Corona-Liveticker am Dienstag startet
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Auch heute - am Dienstag, 18. Oktober 2022 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern können Sie im Blog vom Montag nachlesen.