Coronavirus-Blog: Mediziner rechnet mit härteren Kontakt-Beschränkungen
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag, den 19. November 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Alle Meldungen des Tages können Sie hier nachlesen. Am Sonnabendmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Direktor der Uniklinik Greifswald rechnet mit härteren Kontaktbeschränkungen
- Sachsen fährt große Teile des öffentlichen Lebens herunter
- Testpflicht in Heimen, 3G im Job und in Verkehrsmitteln kommt wohl ab Mittwoch
- Bayern: Weihnachtsmärkte abgesagt, Kontaktreduzierung für Ungeimpfte, Lockdown bei Inzidenz über 1.000
- Bundesrat beschließt Infektionsschutzgesetz einstimmig
- Spahn: Lob für Bund-Länder-Beschlüsse; Warnung: "Es ist zehn nach zwölf"
- Wieler: Kontaktreduzierungen zusätzlich zu 2G nötig
- Österreich beschließt erneuten Lockdown fürs ganze Land und Impfpflicht
- Hamburg will bis zu 160.000 Booster-Impfungen pro Woche
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 701 in Schleswig-Holstein, 2.624 in Niedersachsen, 558 in Hamburg, 1.004 in Mecklenburg-Vorpommern und im Bundesland Bremen 227 - bundesweit 52.970
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Das Team wünscht Ihnen einen gute Nacht! Am Sonnabendmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland.
Niedersachsens Oberbürgermeister für Weihnachtsmärkte mit 2G-Regeln
Die niedersächsischen Oberbürgermeister haben sich für Weihnachtsmärkte mit 2G-Regeln ausgesprochen - Zutritt sollen nur geimpfte und genesene Personen bekommen. "Sollte sich die Infektionslage sowie die Krankenhaussituation vor Ort weiter drastisch verschärfen, prüfen die Kommunen in eigener Verantwortung angemessene und verhältnismäßige Maßnahmen, wie Maskenpflicht, Einschränkung der Öffnungszeiten, Alkoholverbot oder 2G Plus", teilte Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU) stellvertretend für die Oberbürgermeisterkonferenz mit.
Ein Sprecher des niedersächsischen Städtetages sagte, bei einer 2G-Regelung müssten Veranstalter die Zugänge zu den Märkten etwa mit Bändchen als Nachweis oder durch Einzäunung regulieren. Klingebiel teilte mit, weder die niedersächsische Corona-Verordnung noch der Bund-Länder-Beschluss vom Donnerstag sähen eine Absage der Weihnachtsmärkte vor. Klingebiel verwies zudem darauf, dass die Weihnachtsmärkte unter freiem Himmel stattfinden. "Würden wir die Weihnachtsmärkte nicht durchführen, ist zu befürchten, dass sich mehr Menschen in geschlossenen Räumen - gegebenenfalls ohne Kontrolle - treffen würden", teilte er mit. Dennoch haben erste Kommunen Märkte abgesagt:
Corona-Ausbruch in Bremer Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge
Nach einem Corona-Ausbruch steht eine Einrichtung der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Bremen unter Quarantäne. In der Einrichtung im Stadtteil Obervieland wurde nach einer Corona-Infektion Anfang der Woche eine Reihentestung bei den insgesamt 197 Bewohnerinnen und Bewohnern veranlasst, wie die Sozialbehörde nun mitteilte. Demnach sind bislang 55 Menschen positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden, bei 117 Personen fiel der Test negativ aus. Die übrigen Ergebnisse lagen noch nicht vor. Bislang verliefen die Infektionen symptomarm oder symptomfrei.
Nach einer bestätigten Corona-Infektion in einer weiteren Erstaufnahmestelle im Stadtteil Vegesack stehen auch dort laut der Behörde nun mehr als 100 Testungen an. Beide Einrichtungen hatten nach Angaben des Sozialressorts zuletzt mehr Menschen aufgenommen als angesichts der Corona-Pandemie eigentlich vorgesehen war. Grund dafür seien seit Juni angestiegene Zahlen für Asyl- und Duldungsersuchen.
2G oder 2G Plus gilt künftig auch in Theatern, Clubs und Diskotheken
Der Bundesrat hat dem neuen Infektionsschutzgesetz zugestimmt. Auch für die Kultur in Norddeutschland bedeutet das strengere Regeln. Veranstalter berichten über ihre Erfahrungen mit der 2G-Regel. Hier eine Auswahl:
Sachsen fährt große Teile des öffentlichen Lebens herunter
Weihnachtsmärkte werden abgesagt, Kultur- und Freizeiteinrichtungen geschlossen und Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte in Corona-Hotspots eingeführt: Angesichts rasant steigender Infektionszahlen fährt Sachsen große Teile des öffentlichen Lebens herunter. "Die Situation ist hochdramatisch", sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in Dresden. 2G- oder 2G-Plus-Regeln allein reichten nicht mehr aus, nötig sei jetzt ein "Wellenbrecher". Was Sachsen erlebe, werde in vielen Teilen Deutschlands in den kommenden Wochen und Monaten eintreten. Grundsätzlich müssten die Geimpften weniger Einschränkungen hinnehmen, aber auch diese Menschen müssten mit Beschränkungen leben. Auch Sport findet bis auf Ausnahmen nicht statt - Vereinssport für Kinder bis 16 Jahre bleibt aber möglich. Für Ungeimpfte in den sächsischen Corona-Hotspots mit einer Inzidenz von über 1.000 gilt ab Montag eine nächtliche Ausgangsbeschränkung.
Landkreis Friesland: Mindestens sieben Corona-Fälle nach Party
Im Landkreis Friesland haben sich mindestens sieben von 1.000 Partygästen bei einer Feier in einem Gasthaus mit Corona infiziert. Eine Grundschule musste daraufhin geschlossen werden, Schüler und Lehrer befinden sich in häuslicher Quarantäne. Betroffen ist auch ein Kindergarten und eine Haupt- und Realschule. Der Landkreis Friesland verschärft nun die Veranstaltungsregeln. Hilft das nicht, sollen größere Veranstaltungen abgesagt werden.
Weniger Biontech-Impfstoff für Hausärzte: "Eine Katastrophe für die Impfkampagne"
Der Bund will die Menge des Impfstoffs Biontech offenbar kontingentieren. Hausärztinnen und Hausärzte sollen pro Woche vorerst nur 30 Dosen zur Verfügung gestellt bekommen, das reicht für 30 Impfungen, sechs pro Tag. Für Impfzentren soll die Wochenration auf 1.020 Dosen festgelegt werden. Darüber hat der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Thomas Steffen, die Länder informiert. Die Hausärzte in Mecklenburg-Vorpommern sind entsetzt über die Kürzungen.
Mediziner rechnet mit härteren Kontaktbeschränkungen
An der Uniklinik Greifswald werden derzeit elf Covid-19-Patientinnen und -Patienten intensivmedizinisch behandelt. Der Direktor der Universitätsmedizin Greifswald, Professor Klaus Hahnenkamp, hat sich an einem offenen Brief an Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder beteiligt und vor Überlastung der Intensivkapazitäten gewarnt. Operationen und Eingriffe müssten deshalb abgesagt oder verschoben werden. Hahnenkamp sagte wörtlich: "Ich bitte alle, sich einmal in die Lage hineinzuversetzen von denjenigen Patienten, die Krebs haben und eine Operation benötigen. Die können wir einfach nicht durchführen."
Bezüglich des neuen Infektionsschutzgesetzes sagte Hahnenkamp: "Endlich passiert etwas." Wichtig, aber auch sehr schwierig sei vor allem die Kontrolle von Testnachweisen. Er könne sich aber dennoch nicht vorstellen, dass man ohne wesentliche Kontaktsperren und Beschränkungen auskomme.
Kommentar: Spaltung der Gesellschaft wird noch tiefer
Der Bundesrat hat heute dem neuen Infektionsschutzgesetz zugestimmt. Die Bekämpfung der Pandemie wird damit keineswegs zurückgefahren, meint Martin Polansky von NDR Info in seinem Kommentar. Zu befürchten sei allerdings, dass die Corona-bedingte Spaltung der Gesellschaft noch tiefer wird und die Impfquoten trotzdem nicht das gewünschte Niveau erreichen. Die Beschwörung von gemeinsamen Kraftanstrengungen dürfte viele kaum mehr berühren.
Ministerium: Impftempo nimmt im Nordosten an Fahrt auf
Nach Angaben des Schweriner Gesundheitsministeriums nimmt das Tempo bei den Corona-Schutzimpfungen an Fahrt auf. Am Mittwoch seien rund 12.740 Impfungen erfolgt, teilte ein Sprecher des Ministeriums heute mit. Am Dienstag seien es rund 7.680 und am Montag rund 5.250 gewesen. Am Montag der vorhergehenden Woche lag der Wert demnach bei rund 3.880. Ministerin Stefanie Drese (SPD) rufe zuallererst alle bisher Nicht-Geimpften dringend auf, sich impfen zu lassen. Auffrischungsimpfungen würden vorrangig Immungeschwächten, über 70-Jährigen oder etwa Bewohnern von Pflegeheimen angeboten. Über 80 Prozent der Pflegeheime hätten bereits ein Impfangebot erhalten. In diesen Tagen bekämen alle über 70-Jährigen einen Brief mit der Möglichkeit, telefonisch einen Impftermin zu buchen. Nach RKI-Angaben haben 5,8 Prozent der Bevölkerung im Nordosten eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Dänemark verschärft Corona-Regeln erneut
Die dänische Regierung hat heute zum zweiten Mal ihren Kurs leicht korrigiert. Mit einer aktuellen Inzidenz von etwa 450 wachsen in Dänemark die Sorgen. Auf diesem Niveau liegt auch das süddänische Grenzland. Mit einer Hospitalisierungsrate von weniger als 1 steht Dänemark aber trotzdem weiter deutlich besser da als sämtliche deutschen Bundesländer.
Zur Kurskorrektur gehört, dass es generell mehr Tests geben soll, einmal wöchentlich jetzt auch für Grundschulkinder. Auf sie entfallen allein ein Viertel aller Neuinfektionen. Den Angaben zufolge gibt es inzwischen mehr als 200 Schulen, an denen es mehrere Corona-Fälle gibt. Eine Maskenpflicht ist aber weiterhin nicht geplant. Seit mittlerweile einer Woche werden in Dänemark 3G-Nachweise in Restaurants und bei Großveranstaltungen verlangt.
Immer mehr Covid-Patienten in niedersächsischen Krankenhäusern
Die Zahl der Klinik-Einweisungen von Covid-19-Patientinnen und -Patienten ist in Niedersachsen erneut gestiegen. Die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz lag laut Internetseite des Landes am Freitag bei 4,8.
Region Hannover will auf Anreize für Erstimpfungen setzen
Die Region Hannover will mehr Menschen zu Erstimpfungen bewegen und setzt dafür künftig auf Belohnungen. Als Anreiz sollen unter Erstgeimpften etwa Freikarten für Spiele des Fußballzweitligisten Hannover 96 oder des Handballbundesligisten TSV Hannover-Burgdorf verlost werden, teilte die Region Hannover heute mit. Auch Tickets für Kino- oder Zoobesuche, Fitnessstudios, Schwimmhallen sowie Schnupperkurse in Sportvereinen sollen Teil der Kampagne werden. Die Region Hannover will dazu nun Gespräche mit den Institutionen aufnehmen, hieß es. Trotz Gegenmaßnahmen sei zu erwarten, dass die Infektionszahlen mindestens bis Weihnachten weiter steigen würden, teilte die Region mit.
Homeoffice-Pflicht gilt wieder: Was bedeutet das?
Die zum 1. Juli 2021 aufgehobene Pflicht, Beschäftigten die Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen, wird wieder aktiviert. Was heißt das für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
Lauterbach fordert systematische Kontrollen und Strafen
Die neuen beschlossenen Bund-Länder-Maßnahmen kommen für den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach zwar sehr spät, dennoch hält er sie für ausreichend - vorausgesetzt die Maßnahmen würden konsequent umgesetzt und kontrolliert werden. Im ARD-Mittagsmagazin sagte er: "Wenn wir also beispielsweise die 2G-Maßnahme systematisch kontrollieren und auch 2G-plus, dann ist das ja mehr oder weniger ein Lockdown für die Ungeimpften, weil sie können sich dann im öffentlichen Leben nicht mehr aufhalten. Wir haben entsprechende Kontrollen auch an den Arbeitsplätzen und im öffentlichen Verkehr, das würde schon sehr stark wirken. Es kommt darauf an, wie gut es kontrolliert, wird."
Der SPD-Politiker schließt Strafen nicht aus: "Das wird hier nicht abgehen, ohne dass man diejenigen bestraft, die nicht bereit sind sich an die Regeln zu halten." Lauterbach hält einen Lockdown wie in Österreich für nicht notwendig.
Studie: Spürhunde können Sars-CoV-2 von 15 anderen Erregern trennen
Spürhunde sind einer Untersuchung zufolge in der Lage, das Coronavirus Sars-CoV-2 mit hoher Genauigkeit von 15 anderen viralen Atemwegserregern zu unterscheiden. Wie die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) heute mitteilte, zeige die Studie eines internationalen Forscherteams unter Leitung der niedersächsischen Hochschule erstmals, dass die Stoffe, die die Tiere bei Corona-Infizierten riechen, spezifisch für Sars-CoV-2 seien. Den Angaben zufolge riechen die Spürhunde nicht die Viren selbst, sondern flüchtige organische Verbindungen, die bei Stoffwechselvorgängen nach einer Virusinfektion entstehen.
Damit Spürhunde zuverlässig Corona-Infektionen von anderen Atemwegsinfektionen unterscheiden könnten, sei es notwendig, eine Vielzahl von Proben verschiedener viraler Atemwegsinfektionen in das Geruchstraining der Hunde aufzunehmen, schrieben die Studienautoren. An der Studie waren neben der TiHo auch die Bundeswehr, die Medizinische Hochschule Hannover und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf beteiligt.
2G-Regel könnte ab Januar auch für Jugendliche in Niedersachsen gelten
Ungeimpfte Jugendliche könnten von Januar an anders als bisher von zahlreichen Veranstaltungen in Niedersachsen ausgeschlossen werden. Wie eine Regierungssprecherin heute in Hannover erklärte, könnte die Altersgrenze, ab der die 2G-Regel gilt, demnächst von 18 auf 12 Jahre gesenkt werden. "Bis jetzt ist vorgesehen, dass wir die bis 18-Jährigen ausnehmen und dann vielleicht ab dem 31.12. das auf 12 Jahre reduzieren." Hintergrund der bisherigen Ausnahmeregelung ist, dass sich die Jugendlichen für den Schulbesuch regelmäßig auf Corona testen. Zudem standen den Jugendlichen die Impfungen deutlich später zur Verfügung als Erwachsenen. Laut Zahlen des Robert Koch-Instituts ist bisher etwas mehr als die Hälfte (51,5 Prozent) der 12- bis 17-Jährigen in Niedersachsen vollständig geimpft.
Erstmals mehr als 1.000 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Corona-Infektionen binnen 24 Sunden um 1.004 gestiegen. Gestern waren 807 Neuinfektionen gemeldet worden, vor einer Woche 526. Die Hospitalisierungsrate liegt mittlerweile bei 5,5, die Sieben-Tage-Inzidenz bei 264. 271 an Covid-19 Erkrankte werden in Krankenhäusern behandelt, das sind 20 mehr als gestern. 66 Menschen liegen auf Intensivstationen.
3G am Arbeitsplatz und in Verkehrsmitteln wohl ab Mittwoch
Die neuen 3G-Regeln am Arbeitsplatz und im Verkehrsbereich sollen nach Angaben der Bundesregierung voraussichtlich ab Mittwoch gelten. Das Bundesarbeitsministerium twitterte heute: "Um Beschäftigte besser zu schützen, gilt ab 24. November 3G am Arbeitsplatz." Das Bundesgesundheitsministerium bestätigte auf Nachfrage, dass ab diesem Tag auch die geplante 3G-Regel in Verkehrsmitteln und die bundesweiten Testpflichten in Pflegeeinrichtungen in Kraft treten sollen. Die entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes enthält auch die Wiedereinführung der Homeoffice-Pflicht, die damit ebenfalls ab Mittwoch greifen dürfte. Eine Sprecherin des Arbeitsministeriums schränkte auf Nachfrage allerdings ein, dass ein Inkrafttreten davon abhänge, wann das Gesetz vom Bundespräsidenten ausgefertigt und im Bundesgesetzblatt verkündet werde. Laut Gesetz tritt dieses am Tag nach der Verkündung in Kraft. Der Bundestag hatte die Neuregelung am Donnerstag beschlossen. Am Freitag stimmte auch der Bundesrat zu.
3G in Bus und Bahn: Große Skepsis bei Nahverkehrsunternehmen
Die Einhaltung der geplanten 3G-Regel in Bussen und Bahnen ist nach Ansicht verschiedener Nahverkehrsbetreiber in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nicht vollständig überprüfbar. "Wir gehen davon aus, dass Kontrollen nur stichprobenhaft möglich sein werden", teilte der Nahverkehrsbund Schleswig-Holstein am Freitag mit. Aus praktischen Gründen werde das vermutlich während der Fahrt stattfinden müssen. Welche Rolle die Verkehrsunternehmen dabei spielen würden und welche die Ordnungsbehörden, sei noch zu klären.
Auch das Nahverkehrsunternehmen Rebus im Landkreis Rostock erklärte heute, dass sein Fahrpersonal die Kontrolle nicht übernehmen könne. Gegebenenfalls könnte über Öffentlichkeitsarbeit und Hinweisschilder auf die Corona-Testpflicht hingewiesen werden, wenn Fahrgäste nicht geimpft oder genesen seien, sagte Rebus-Geschäftsführer Thomas Nienkerk. Und Anne Schäfer vom Schweriner Nahverkehr sagte: "Wir halten von der 3G-Regelung gar nichts. Das Maskentragen ist ausreichend." Der Beamtenbund in MV hält 3G für unrealistisch, denn im öffentlichen Nahverkehr bestehe eine Beförderungspflicht, "die nur unter ganz bestimmten Kriterien ausgesetzt werden darf."
Kimmich fehlt FC Bayern in Augsburg wegen Corona-Quarantäne
Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich ist in Corona-Quarantäne und fehlt dem FC Bayern daher im heutigen Spiel der Fußball-Bundesliga beim FC Augsburg. Dies teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister am Nachmittag mit. Der ungeimpfte Mittelfeldspieler Kimmich muss also wegen des Kontakts zu einem Corona-Verdachtsfall im privaten Umfeld wie schon bei den jüngsten Länderspielen erneut eine Zwangspause einlegen. Der 26-Jährige hatte gerade erst die Quarantäne verlassen, in die er zu Beginn der vergangenen Woche als direkte Kontaktperson des infizierten Nationalelf-Kollegen Niklas Süle musste. Auch Süle fehlt in Augsburg ebenso wie der positiv getestete Abwehrkollege Josip Stanisic.
MV-Bildungsministerium: Fast 1.400 Schüler in MV in Quarantäne
Fast 1.400 Schüler in Mecklenburg-Vorpommern können derzeit nicht die Schule besuchen, weil sie wegen einer Corona-Infektion oder als enge Kontaktperson in Quarantäne sind. Mit Stand Donnerstag waren 1.383 Schülerinnen und Schüler an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen betroffen, wie ein Sprecher des Bildungsministeriums mitteilte. Dies entspreche 0,9 Prozent der Gesamtschülerzahl dort. Der Landeselternrat und die Lehrergewerkschaft GEW schlugen Alarm wegen der Corona-Lage an den Schulen. Luftfiltergeräte sollten flächendeckend in den Schulen eingesetzt werde, forderten die beiden GEW-Landesvorsitzenden Annett Lindner und Maik Walm. Dafür sollte das Land jetzt kurzfristig die Beschaffung und Verteilung von mindestens 2.000 Geräten übernehmen. Zudem sollten die Corona-Tests in den Schulen aus Sicht der GEW ausgeweitet werden. "Schülerinnen und Schüler sowie das Personal in den Schulen sollten dreimal wöchentlich getestet werden (Montag - Mittwoch - Freitag), um gerade für Kinder und Jugendliche einen engmaschigeren Schutz zu erreichen." Der Landeselternrat hatte kritisiert, dass die Schulen in MV nicht pandemiefest gemacht worden seien. Es gebe nur wenige Luftfiltergeräte, weil sie seinerzeit als zu teuer eingeschätzt worden seien.
Hamburger Sportvereine verlieren 40.000 Mitglieder
Die Hamburger Sportvereine haben aktuell etwa 40.000 weniger Mitglieder als vor Beginn der Corona-Pandemie. Austritte gab es vor allem bei den großen Vereinen und im Betriebssport. Seit dem Sommer geht es aber wieder leicht bergauf - auch, weil die Stadt Gutscheine verteilt. Wer neu in einen Sportverein eintritt, bekommt einen Zuschuss. 18.000 dieser Gutscheine sind bereits abgerufen worden. Auch die 2G-Regelung soll den Vereinen helfen. Laut Sportsenator Andy Grote (SPD) fühlen sich die meisten Sportlerinnen und Sportler damit sicherer.
Verschärfte Corona-Regeln an Niedersachsens Schulen in Prüfung
Niedersachsens Schüler müssen sich auf eine mögliche Verschärfung der Corona-Regeln einstellen. Sämtliche Möglichkeiten, den Präsenzunterricht zu schützen, würden derzeit geprüft, sagte heute ein Sprecher von Kultusminister Grant-Hendrik Tonne (SPD). Dazu gehörten tägliche Corona-Tests. Auch eine Ausweitung der Maskenpflicht auf Erst- und Zweitklässler schloss er nicht aus. "Alles ist auf dem Tisch. Das Wichtigste ist, dass die Schülerinnen und Schüler weiter in die Schule gehen können." Der Sprecher rief zudem die Erwachsenen auf, sich impfen zu lassen und sich auch im Privaten verantwortungsvoll zu verhalten. "Das sind Beiträge, wie man Schule und Kita sicher halten kann." In den vergangenen zwei Wochen wurden laut Ministerium insgesamt 2.190 Corona-Verdachtsfälle an den Schulen erfasst. An acht Schulen findet der Unterricht derzeit Corona-bedingt nur im Distanzlernen statt.
Bayern: Weihnachtsmärkte abgesagt, Kontaktbeschränkung für Ungeimpfte, Lockdown
Aufgrund der sich zunehmend verschärfenden Corona-Lage hat Bayern schärfere Maßnahmen beschlossen. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) heute nach Beratungen der CSU-Freie-Wähler-Koalition in München an. Ein Überblick:
- Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte: Es dürfen sich nur noch maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Kinder unter 12 werden dabei ebenso wie Geimpfte nicht mit eingerechnet.
- Kultur- und Sportveranstaltungen dürfen nur noch in deutlich kleinerem Rahmen stattfinden, mit einer Auslastung von maximal 25 Prozent an Zuschauern. Zudem gilt dort die 2G-plus-Regel, der Zugang ist also auch für Geimpfte und Genesene nur noch mit Test möglich.
- Diskotheken, Bars und Schankwirtschaften müssen für die nächsten drei Wochen schließen. Zudem wird es keine Christkindlmärkte geben. Alle Weihnachtsmärkte werden abgesagt.
- Lockdown in Corona-Hotspots: In Gebieten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1.000 soll das öffentliche Leben in weiten Bereichen heruntergefahren werden: Dort müssen etwa die Gastronomie, Sport- und Kulturstätten schließen, Veranstaltungen werden untersagt.
Hamburg: Bis zu 160.000 Booster-Impfungen pro Woche möglich
Hamburg will mehr Tempo machen beim Boostern: Bis zu 160.000 Impfungen sollen insgesamt Woche für Woche möglich sein, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) heute. Jede Woche kommen durchschnittlich 75.000 Hamburgerinnen und Hamburger hinzu, deren Impfung ein halbes Jahr zurückliegt. Die Gesundheitsbehörde schlägt für sie folgenden Weg vor: Wer eine Auffrischungsimpfung haben möchte, sollte sich zunächst an die Hausarzt- oder Facharzt-Praxis wenden. Alternativ könne man sich auch - falls vorhanden - an seinen betriebsärztlichen Dienst wenden. Sollte es dort nicht möglich sein, könne man in den Praxen in der Nähe des Wohnorts nachfragen. Dafür gibt es von der Kassenärztlichen Vereinigung eine nach Stadtteilen sortierte Liste mit mehr als 100 Praxen, die Booster-Impfungen anbieten. Darüber hinaus gibt es zusätzliche städtische Angebote, die erheblich ausgeweitet werden sollen. Dort kann man Termine für die Impfzentren in den Bezirken online buchen. Demnächst soll es 21 dezentrale Impfzentren geben, vor allem die Krankenhäuser gehören dazu.
Belgien und die Niederlande werden Hochrisikogebiete
Die Bundesregierung stuft Belgien und den Großteil der Niederlande wegen stark steigender Infektionszahlen von Sonntag an als Corona-Hochrisikogebiete ein. Das gab das Robert-Koch-Institut (RKI) heute bekannt. Auch Griechenland sowie Irland fallen nun in diese Kategorie. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.
Leonhard: Hospitalisierungsrate darf nicht einziger Indikator sein
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sieht die ausschließliche Orientierung an der Hospitalisierungsrate für neue Corona-Beschränkungen kritisch. "Es ist ein guter Indikator. Man ist aber gut beraten, ihn nicht als einzigen zu nehmen", sagte Leonhard. Bei politischen Entscheidungen müssten auch andere Daten wie Neuansteckungs- oder Impfquote berücksichtigt werden. Denn die Rate der Klinikeinweisungen sei um mindestens sieben Tage zeitverzögert. "Wenn die Hospitalisierungsrate sehr hoch ist in einem Bundesland, ist die Lage schon außer Kontrolle. Das heißt, das ist auch sehr spät, dann einzugreifen."
Dehoga wegen zunehmender Absagen von Weihnachtsfeiern in Sorge
Die sich in den vergangenen Tagen häufenden Absagen von Weihnachtsfeiern wegen der sich verschärfenden Corona-Lage bereiten vielen Gastwirten und Hoteliers in Schleswig-Holstein zunehmend Sorgen. Weihnachtsfeiern seien für die Betriebe ein wichtiger Teil des Geschäfts, in dem auch Rücklagen für die schwachen Wintermonate gebildet werden müssten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Schleswig-Holstein, Stefan Scholtis. Aus der ohnehin schwierigen Lage heraus könnte es für manche Betriebe noch mal sehr eng werden. "Der völlige Wegfall wäre katastrophal", sagte Scholtis. Er verwies auf Regeln, die es Gästen ermöglichen, an Weihnachtsfeiern in Restaurants teilzunehmen: "Das statische Sitzen an Tischen birgt keine Gefahr."
558 neue Corona-Fälle in Hamburg gemeldet
Nach Angaben der Sozialbehörde sind heute 558 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind 36 Fälle weniger als am Donnerstag und zwei Neuinfektionen weniger als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt auf Höchstwert-Niveau: Nach 189,4 am Donnerstag stieg sie auf jetzt 189,5. Vor einer Woche hatte der Wert bei 160,8 gelegen.
Hospitalisierungs-Inzidenz in MV norddeutschlandweit am höchsten
Die Zahl der Klinik-Einweisungen von Covid-19-Patienten ist in Niedersachsen abermals gestiegen. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz liegt heute bei 4,8 nach 4,7 am Vortag, wie das Land auf seiner Internet-Seite zur Corona-Lage mitteilte. Auf den Intensivstationen sind 6,9 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten mit Covid-Patienten belegt. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Hospitalisierungsinzidenz mit 6,5 norddeutschlandweit am höchsten. Nach den Beschlüssen der Bund-Länder-Runde ist die Krankenhausbelastung künftig der Maßstab für strengere Corona-Maßnahmen. Wenn ein Bundesland den Index 3 überschreitet, soll dort die 2G-Regel angewendet werden. Ab einem Index von 6 gilt 2G plus mit einem zusätzlichem Test für den Zutritt. Liegt der Index über 9 sollen weitergehende Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen ergriffen werden. In der Tabelle können Sie sehen, wo die norddeutschen Bundesländer aktuell stehen:
Beispiel Italien: 3G am Arbeitsplatz funktioniert
Die 3G-Regel am Arbeitsplatz, die jetzt auch für Deutschland vom Bundesrat gebilligt wurde, gibt es in Italien bereits seit Oktober. Mit dem sogenannten Greenpass müssen Beschäftigte nachweisen, geimpft, genesen oder frisch getestet zu sein. Unternehmerverbände ziehen fünf Wochen nach der Einführung ein positives Fazit. Gewerkschaften kritisieren, dass die Kosten für die Tests von den Beschäftigten zu tragen sind. Doch die Regierung bezweckte mit der Regelung, den Druck auf Ungeimpfte zu erhöhen. Mittlerweile sind mehr als 84 Prozent der über Zwölfjährigen in Italien geimpft.
Tourismus in Hamburg noch weit entfernt von Vor-Corona-Niveau
Auch wenn die Besucherzahlen im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 19 Prozent zugelegt haben, ist der Tourismus in Hamburg vom alten Niveau vor der Corona-Pandemie noch weit entfernt. Die Zahl der Reisenden, die in der Stadt eintrafen, summiert sich für den Zeitraum Januar bis September auf 2,01 Millionen. Im gleichen Zeitraum 2019 kamen 5,71 Millionen Touristen nach Hamburg, also fast dreimal so viele wie bislang in diesem Jahr.
Bundesrat stimmt Infektionsschutzgesetz zu
Der Bundesrat hat das geänderte Infektionsschutzgesetz verabschiedet. Die Abstimmung in der Länderkammer fiel einstimmig aus, also auch die CDU-geführten Bundesländern stimmten dem Entwurf zu. Dieser sieht vor, dass die "Epidemische Lage von nationaler Tragweite" am 25. November ausläuft. Daran hatte es zuletzt vor allem aus der Union Kritik gegeben. Allerdings wird zugleich die Rechtsgrundlage für weitere Auflagen geschaffen, darunter 3G-Regeln am Arbeitsplatz und in Verkehrsmitteln.
Erneuter Lockdown für ganz Österreich beschlossen
Österreich geht wegen der Corona-Krise erneut in einen Lockdown und wird im Februar eine Impfpflicht einführen. Das kündigte Bundeskanzler Alexander Schallenberg an. Der Lockdown werde bereits ab Montag für maximal 20 Tage gelten. Nach zehn Tagen solle die Maßnahme überprüft werden. Zudem solle ab dem 1. Februar 2022 eine landesweite Impfpflicht eingeführt werden. "Es war lange politischer Konsens, keine Impfpflicht einzuführen", sagte Schallenberger. "Aber wir müssen der Realität ins Auge schauen." Trotz massiver Bemühungen sei es nicht gelungen, genug Menschen zu einer Impfung zu bewegen. "Die Konsequenzen sind volle Intensivstationen und enormes menschliches Leid", so Schallenberger. Österreich leidet unter einer massiven vierten Infektionswelle mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von um die 1.000, die mit den bisherigen Maßnahmen nicht gebrochen werden konnte.
Wieler rät erneut dringend zu Kontaktreduzierung: "Fallzahlen nicht mehr hinnehmen"
RKI-Chef Lothar Wieler hat bei seiner wöchentlichen Pressekonferenz erneut auf die Notwendigkeit von Kontaktreduktionen hingewiesen, um die vierte Corona-Welle zumindest zu bremsen. Die 2G-Regel sei sinnvoll, "in der aktuellen Situation reicht das nicht mehr". Ein Viertel der Landkreise weise aktuell eine Inzidenz über 500 auf, zwölf Kreise lägen sogar über 1.000. "Ganz Deutschland ist ein einziger großer Ausbruch. Das ist eine nationale Notlage. Wir müssen jetzt die Notbremse ziehen", sagte Wieler. "Wir sind leider an einem Punkt angekommen, an dem wir viel Krankheit und Leid nicht mehr verhindern können." Die täglichen Fallzahlen "dürfen wir einfach nicht mehr hinnehmen". Bei Zehntausenden Infizierten jeden Tag würden unausweichlich mehrere Hundert pro Tag sterben. Wieler empfahl angesichts dieser Zahlen, möglichst zuhause zu bleiben, Großveranstaltungen abzusagen und private Kontakte soweit wie möglich zu reduzieren. Schlecht belüftete Orte wie Kneipen und Clubs würde er am liebsten schließen. Für Treffen auf engem Raum in geschlossenen Räumen riet er, stets zuvor einen Selbsttest zu machen. "Das ist wie bei einem Tanker, der auf eine Hafenmauer zufährt", zog Wieler einen Vergleich. "Wenn wir alle gegensteuern, wird er die Mauer vielleicht noch seitlich rammen, aber nicht mehr frontal einreißen."
Spahn: "Es ist zehn nach zwölf"
Bei der wöchentlichen Pressekonferenz mit RKI-Chef Lothar Wieler hat der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erneut auf die Dramatik der aktuell weiter rasant steigenden Corona-Infektionszahlen hingeweisen. "Die Lage ist ernst, ernster als letzte Woche", sagte Spahn. Die Sieben-Tage-Inzidenz habe sich innerhalb der vergangenen vier Wochen verfünffacht. "Es ist zehn nach zwölf", sagte Spahn. "Wir sind in einer nationalen Notlage, die auch eine nationale Kraftanstrengung braucht." Alleine mit Boostern und Impfen werden wir die vierte Welle nicht schnell brechen können. Es brauche also Kontaktbeschränkungen wie gestern von der Bund-Länder-Runde beschlossen. Hier lobte Spahn ausdrücklich die Einheitlichkeit der Maßnahmen.
Gesundheitsämter kommen bei Kontakt-Nachverfolgung nicht hinterher
Niedersachsens Gesundheitsämter stoßen bei der Kontakt-Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten immer häufiger an ihre Grenzen. Ein Dutzend regionaler Behörden hat Überlastungsanzeigen gestellt. Infizierte werden dazu aufgerufen, sich selbstständig in Quarantäne zu begeben und Kontakte zu informieren, wie beispielsweise im Landkreis Cloppenburg, der seit Tagen landesweit mit die höchsten Inzidenzen aufweist. Von Überlastung betroffen sind auch die Landkreise Osnabrück und Nienburg. In Nienburg käme auf eine infizierte Person zum Teil eine bis zu dreistellige Anzahl von Kontaktpersonen, wie eine Sprecherin mitteilte. Das Gesundheitsamt in Osnabrück konzentriere sich bei der Nachverfolgung aus Kapazitätsgründen hauptsächlich auf die Bereiche Pflege, Schule und Kita.
Neumünster: Schärfere Regeln mit Maskenpflicht und 2G auf dem Weihnachtsmarkt
In Neumünster gelten von kommendem Montag an neue Corona-Regeln. Das hat ein Sprecher der Stadt NDR Schleswig-Holstein heute bestätigt. Demnach gilt auf dem Weihnachtsmarkt der Stadt die 2G-Regel. In der Innenstadt wird die Maskenpflicht wieder eingeführt, ebenso im Designer-Outlet. Damit reagiert Neumünster auf die steigenden Infektionszahlen. Aktuell liegt die Inzidenz dort laut Landesmeldestelle bei knapp 250 und ist damit die höchste in Schleswig-Holstein. Im Landesschnitt beträgt der Inzidenzwert aktuell 122,9.
Angeblich falsches Impfzertifikat: Ermittlungen gegen Werder-Trainer Anfang
Gegen Werder Bremens Trainer Markus Anfang ist nach Vereinsangaben ein Ermittlungsverfahren wegen der angeblichen Nutzung eines gefälschten Impfzertifikats eingeleitet worden. Nach Informationen von Radio Bremen ist Anfang bei einem Besuch des Gesundheitsamtes aufgefallen. "In einem persönlichen Gespräch mit der Geschäftsführung hat Markus Anfang die Anschuldigungen entschieden zurückgewiesen und nachdrücklich versichert, vollständig geimpft zu sein und ein gefälschtes Impfzertifikat nicht genutzt zu haben", teilte der Verein mit.
Schwesig verteidigt Drei-Stufen-Modell anhand der Hospitalisierungsrate
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat das von Bund und Ländern vereinbarte Drei-Stufen-Modell für Corona-Beschränkungen anhand der Rate von Covid-Patienten in Kliniken verteidigt. Dieses Modell sei klar, sagte sie heute im ZDF-"Morgenmagazin". In Mecklenburg-Vorpommern gebe es bereits ein Warnstufenmodell, das nun entsprechend der Vereinbarung aktualisiert werde. Orientierungsgröße soll dem Bund-Länder-Beschluss zufolge die für das jeweilige Bundesland ausgewiesene Hospitalisierungsrate sein. Dafür erfasst das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete Krankenhausaufnahmen von Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner in einem Sieben-Tage-Zeitraum. Ab den Schwellenwerten von 3, 6 und 9 sollen Regeln für 2G, 2G plus oder weitergehende Beschränkungen gelten.
Hamburg: Zustimmung für 3G am Arbeitsplatz und Homeoffice-Pflicht
Künftig nur noch genesen, geimpft oder getestet zur Arbeit - so sieht es das neue Infektionsschutzgesetz vor. Der Arbeitgeberverband UV Nord unterstützt die 3G-Pflicht am Arbeitsplatz, weist aber darauf hin, dass die Umsetzung - also Daten zu kontrollieren und festzuhalten - die Unternehmen viel Geld kosten werde. Der UV Nord sieht die Ungeimpften in der Pflicht, die nötigen zusätzlichen Tests selbst zu organisieren und appelliert in diesem Zusammenhang an die Betroffenen, sich "endlich impfen zu lassen". Zusätzlich sieht das Gesetz wieder eine Homeoffice-Pflicht vor. Der Versandkonzern Otto peilt eine Heimarbeits-Quote von nahezu 100 Prozent an. In der Verwaltung der Reederei Hapag-Lloyd arbeiten maximal 300 Menschen vor Ort - statt wie normalerweise 900.
Günther: Bundesweite 2G-Regeln nötig, um Geimpfte zu schützen
Die schleswig-holsteinische Landesregierung will im Bundesrat heute dem von den Ampelparteien auf den Weg gebrachten neuen Infektionsschutzgesetz zustimmen. Das Gesetz war von der CDU gestern im Bundestag abgelehnt worden. Aus Sicht von CDU-Ministerpräsident Daniel Günther bietet es ausreichend Möglichkeiten, um die nötigen Maßnahmen umzusetzen. Besonders hervor hob Günther die 2G-Regeln, die künftig bundesweit eingeführt werden können. Diese seien das wichtigste Rüstzeug im Kampf gegen die vierte Corona-Welle. "Wir müssen insbesondere die Geimpften und die, die sich nicht impfen lassen können, schützen", sagte Günther. Und dafür könne man schärfere Maßnahmen gegen Ungeimpfte rechtfertigen. "Ich schließe definitiv nicht aus, dass es weitere Einschränkungen auch für Ungeimpfte geben wird", sagte Günther.
2.624 bestätigte Neuinfektionen in Niedersachsen
Das Robert Koch-Institut hat heute 2.624 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt im Landesdurchschnitt 154,2 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 147,9; Vorwoche: 113,7). Es sind acht weitere Todesfälle verzeichnet worden. Die Zahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, liegt somit bei 6.225.
Impfkampagne an Hamburgs Schulen kommt voran
Das Impfen von Schülerinnen und Schülern in Hamburg kommt voran. Bei den 12- bis 17-Jährigen haben bis jetzt mehr als die Hälfte mindestens eine Spritze gegen Corona bekommen.
Bundesärztekammer mahnt mögliche Nachschärfung an
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Beschlüsse des Bund-Länder-Treffens zur Corona-Krise grundsätzlich begrüßt, aber eine mögliche Nachschärfung der Maßnahmen in drei Wochen angemahnt. "Ob sie ausreichen, um die Infektionslage in den Griff zu bekommen und eine Überlastung der Kliniken zu verhindern, muss sich zeigen", sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wichtig sei es, bis zur vereinbarten Evaluation der Beschlüsse am 9. Dezember gezielt Daten und Erkenntnisse darüber zu erheben und zu sammeln, "welche Maßnahmen wirken und wo nachgeschärft werden muss", sagte der Ärztepräsident. So sei es zwar vernünftig, die 2G-Regeln an die Hospitalisierungsinzidenz zu koppeln, sagte Reinhardt. Es sei aber nicht ganz klar, ab welchem Schwellenwert tatsächlich eine Überlastung drohe. "Wir müssen deshalb die Lage auf den Stationen im Blick behalten und bei Bedarf nachsteuern", sagte Reinhardt.
Landkreistag: Impfpflicht für Pflegekräfte richtig und notwendig
Der Deutsche Landkreistag hat die Verständigung von Bundesländern und Bundeskanzlerin auf eine Impfpflicht für Pflegekräfte sowie für Angestellte in Pflegeheimen und weiteren Einrichtungen gelobt. "Das ist ein richtiger und notwendiger Schritt, der schnellstmöglich bundesrechtlich umgesetzt werden muss", sagte Präsident Reinhard Sager dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "In Anbetracht von sich füllenden Intensivstationen, noch immer 15 Millionen ungeimpften Menschen und einer steigenden Inzidenz brauchen wir insgesamt viel Tatkraft." Er forderte über den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz hinausgehende Maßnahmen: "Dazu gehört nach unserer Überzeugung auch die flächendeckende Einführung der 2G-Regelung, und zwar nicht erst ab einer bestimmten Hospitalisierungsrate. Wir sind keine Befürworter einer allgemeinen Impfpflicht, aber es könnte durchaus sein, dass wir bald an diesen Punkt kommen", sagte Sager.
RKI registriert 52.970 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 340,7
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist den zwölften Tag in Folge auf einen erneuten Höchstwert gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 340,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 336,9 gelegen, vor einer Woche bei 263,7 (Vormonat: 75,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 52.970 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 48.640 Ansteckungen. Allerdings wurden heute zunächst keine neuen Fallzahlen für das Bundesland Sachsen gemeldet. Die tatsächliche Fallzahl dürfte heute also noch einmal deutlich höher liegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 201 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 191 Todesfälle. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI heute mit 5,34 an (Vortag: 5,30).
Nachfrage nach Booster-Impfung steigt in Hamburg
Laut Hamburger Sozialbehörde steigt die Nachfrage nach den Booster-Impfungen. Bisher hätten mehr als 13 Prozent der Menschen ab 60 Jahren eine dritte Spritze erhalten. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte sich am Donnerstag für ein deutlich breiteres Auffrischen ausgesprochen. Alle Menschen ab 18 Jahren sollen künftig eine Booster-Impfung erhalten können. Dabei handelte es sich aber noch nicht um eine endgültige Stiko-Empfehlung, sondern einen Beschlussentwurf, der zur Abstimmung an Fachkreise und die Bundesländer gegeben wurde. Änderungen seien noch möglich, hieß es am Donnerstag von den Experten.
2G ab heute auch an der Seenplatte - Maßnahmen in Schwerin
Nach den Landkreisen Rostock und Vorpommern-Rügen gilt von heute an auch im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte die 2G-Regel in vielen Freizeitbereichen. In Kultur- und Freizeiteinrichtungen dürfen dann nur noch Geimpfte und Genesene eingelassen werden. Auch Hotels müssen erneut die Schutzvorkehrungen verschärfen, wie der Landkreis am Donnerstag mitteilte. Im Innenbereich sei eine Trennung zwischen Gästen, die geimpft oder genesen sind, sowie nicht geimpften und nur getesteten Gästen vorzunehmen. Ausgenommen von der 2G-Regelung bleiben laut Landesregierung lediglich Kinder unter sieben Jahren. Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren müssen einen negativen tagesaktuellen Corona-Test vorlegen.
In der Landeshauptstadt Schwerin gilt von heute an vorsorglich 2G für Veranstaltungen in städtischen Kultureinrichtungen in Innenräumen - obwohl die Stadt in den vergangenen Tagen in der Zone "gelb" war. Ausnahmen gelten unter anderem für Veranstaltungen, die sich überwiegend an Kinder und Jugendliche richten, wie die Stadt mitteilte.
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Neuer Höchstwert: Inzidenz in Schleswig-Holstein klettert auf 122,9
In Schleswig-Holstein wurden binnen 24 Stunden 701 Neuinfektionen gemeldet. Einen Tag zuvor waren 825 neue Fälle registriert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 122,9 - nach 116,1 am Vortag. Neun weitere Covid-19-Todesfälle wurden gemeldet; die Gesamtzahl in der Pandemie stieg damit auf 1.769. Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, stieg auf 128 (Vortag: 127). 33 von ihnen wurden auf Intensivstationen behandelt, 17 mussten beatmet werden. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken kamen - liegt bei 2,75 (Vortag: 3,09).
Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin im Kreis Neumünster, wo sie binnen Tagesfrist von 247,8 auf 249,0 stieg, gefolgt vom Kreis Herzogtum Lauenburg (174,7) und Lübeck (161,2). Vergleichsweise am besten steht Dithmarschen mit einem Wert von 75,8 da.
Das sind die Bund-Länder-Beschlüsse im Überblick
Beim Treffen der Ministerpräsidenten mit der geschäftsführenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vereinbarten Bund und Länder am Donnerstagabend verschärfte Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Künftig sollen automatisch Einschränkungen in Kraft treten, sobald in Krankenhäusern eine bestimte Anzahl an Covid-Patienten behandelt wird. Ein Überblick:
- Krankenhausbelastung als Maßstab: Maßgeblich dabei ist der sogenannte Hospitalisierungsindex, der angibt, wie viele Covid-19-Patienten pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche in eine Klinik eingewiesen wurden. Wenn ein Bundesland den Index 3 überschreitet, soll dort die 2G-Regel angewendet werden. Ab einem Index von 6 gilt 2G plus mit einem zusätzlichem Test für den Zutritt. Liegt der Index über 9 sollen weitergehende Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen ergriffen werden.
- Impfpflicht: In Einrichtungen, in denen besonders gefährdete Personen betreut werden, soll das Personal zur Corona-Impfung verpflichtet werden. Dazu zählen etwa Pflegeheime und Behinderteneinrichtungen. Entscheiden muss darüber allerdings der Bundestag.
- Testpflicht in der Pflege und Pflegebonus: Mitarbeiterinnen und Besucher in Alten- und Pflegeheimen sollen künftig jeden Tag einen negativen Corona-Test vorlegen müssen, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Auch geimpftes Personal soll sich regelmäßig testen. Bei ihnen reicht ein Selbsttest. Wegen der hohen Belastung in der Pflege soll erneut ein Pflegebonus ausbezahlt werden, insbesondere in der Intensivpflege. Die Bundesländer bitten den Bund, die Finanzmittel dafür bereitzustellen. Die Höhe der Prämie ist noch unklar.
- Impfzentren und Impfung von Kindern: Bund und Länder wollen die Impfangebote ausweiten - mit mobilen Impfteams, Impfzentren, in Krankenhäusern, mit niedrigschwelligen Angeboten sowie in Arztpraxen und bei Betriebsärzten. Der Bund verspricht, die Impfzentren und andere über die Länder organisierte Impfmöglichkeiten weiterhin bis zum 31. Mai 2022 finanziell zu unterstützen. Kindern im Alter zwischen fünf und elf Jahren soll in der zweiten Dezemberhälfte "nach individueller Beratung und Risikoeinschätzung" rasch eine Impfung angeboten werden. Das Bundesgesundheitsministerium erwartet nach eigenen Angaben bis dahin die Zulassung eines Impfstoffs für Kinder.
- 3G-Regel am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln: Neben einer 3G-Regel am Arbeitsplatz soll auch in Bussen und Bahnen neben der Maskenpflicht die 3G-Regeln gelten: Passagiere müssen also nachweisen können, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Der Test muss in den 24 Stunden vor Beginn der Fahrt erfolgt sein. Insgesamt soll die Einhaltung der 3G- und 2G-Regelungen künftig schärfer kontrolliert werden.
- Bürgertests: Corona-Schnelltests werden weiterhin kostenlos angeboten. Die Kosten dafür trägt der Bund.
- Wirtschaftshilfen: Besonders belastete Unternehmen bekommen in der Corona-Krise länger Wirtschaftshilfen. Wie aus dem Beschlusspapier der Bund-Länder-Beratungen hervorgeht, will der Bund die bisher bis Jahresende befristete Überbrückungshilfe III Plus bis Ende März 2022 verlängern.
Corona-Live-Ticker am Freitag startet
Guten Morgen! NDR.de hält Sie auch heute - am Freitag, 19. November - über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Stand der Dinge. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die gestrigen Ereignisse können Sie im Blog vom Donnerstag nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 18. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 17. November
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- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 15. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 14. November
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